ABC der Buchmacherkunst[Startseite] [ABC der Bücherliebe] [ABC des Buchhandels] ApostelklopferBuchbinder BuchLage von 25 Druckbogen. Ein Ausdruck, der heute bei der Zeitungsproduktion noch verwendet wird: Eine Zeitung wird in verschiedenen Büchern gedruckt. BuchbindereiUnter den papierverarbeitenden Berufen hat die Buchbinderei eine lange Tradition. Im MA wurde sie in Klöstern und an Höfen ausgeübt. Nach der Erfindung des Buchdrucks entwickelte sie sich zu einem eigenen Gewerbe, das seit dem 16. Jh. in Zünften organisiert war. Bis ins 19. Jh. war die Buchbinderei reine Handwerksarbeit. Im Zuge der industriellen Massenproduktion von Büchern wurden für fast alle Arbeitsgänge Maschinen entwickelt (Falzmaschine, Zusammentragmaschine, Fadenheftmaschine, Anleimmaschine, Deckenmaschine usw.), die heute in großen Buchfertigungsstraßen integriert sind und automationsgesteuert arbeiten. Die wichtigsten Schritte bei der Herstellung des Buchblocks sind: Zuschneiden der Rohbogen zu Falzbogen (ein solcher umfaßt meist 16 Seiten); Falzen der Bogen, die schon vom Drucker durch sogenannte Ausschießen so vorbereitet sind, daß die Seiten nach dem Falzen in der richtigen Reihenfolge stehen; Ankleben der Vorsätze; Kollationieren (Zusammentragen) und Heften, bei dem zwischen Fadenheftung (der Buchblock wird auf Gaze über Bünden geheftet) und Klebebindung (Lumbecken) unterschieden wird. Beim Einband im engeren Sinne werden die Broschur und der Deckenband unterschieden. Bei der Broschur wird der Block lediglich mit einem Umschlag (Kartonumschlag, Paperback) versehen, der Umschlag ist fest mit dem Rücken des Blocks verklebt. Beim Deckenband wird der Buchblock mit Gaze und Vorsätzen an der Einbanddecke befestigt, der Rücken ist nicht mit der Decke verklebt, damit sich das Buch öffnen läßt. Um die Lücke zwischen Einband und Buchblock zu schließen, wird dem Block ein Kapitalband angefügt. Zum Schmuck kann der Schnitt eingefärbt werden. Bei den Buchdecken sind Papp-, Leinen-, Leder- und Kunststoffeinbände zu unterscheiden. Bei den heute kaum noch gebräuchlichen Halbleinen- oder Halblederbänden besteht nur der Rücken, nicht die ganze Decke aus dem entsprechenden Material. BuchfutteralBehälter, in den das Buch zum Schutz vor Beschädigungen eingelegt oder eigesteckt wird. Siehe auch Schuber, Buchbeutel, Schutzkarton. CornutBei den Buchdruckern ein Lehrling, der noch kein Geselle war. DruckbogenBezeichnung für die Papierbogen, wie sie zum Drucken verwendet werden. Ihre Größe ist verschieden, je nach dem Format des herzustellenden Buches und der Größe der Maschine, mit der gedruckt werden soll. In der Regel umfaßt der Druckbogen für ein Buch im Oktav-Format 16 Seiten, gedruckt wird aber meist im sogenannten Doppelformat, wobei alle 16 Seiten eines Druckbogens zunächst auf eine Seite gedruckt werden, der Bogen dann umschlagen und auf der Rückseite in gleicher Weise bedruckt wird. Für das Doppelformart wird nur die halbe Druckzeit des einfachen Formates benötigt. Durch Auseinanderschneiden erhält man die einfachen Druckbögen, die bei der Weiterverarbeitung in der Buchbinderei oft als Falzbogen bezeichnet werden. Bogen mit 32 Seiten werden nur bei sehr dünnen Papieren buchbinderisch verarbeitet. Jeder Druckbogen erhält auf seiner ersten Seite die sogenannte Signatur. DurchschussAbstand der einzelnen Zeilen in einem Buch oder der Zeitung gemeint. EierkuchenWirrwarr ineinander verschobener Buchstaben, so als habe jemand mit einem Quirl Lettern verrührt. FahneKorrekturabzug, der noch nicht zur Buchseite umbrochenen Druckzeilen. FaktorAusdruck für den Meister, der salopp auch Fax genannt wurde. Ein Wort, das bei der Übertragung von Texten per Telefonleitung wieder aufgegriffen wurde. Fliegendreck/Fliegenkopfversehentlich oder absichtlich auf den Kopf gestellte Buchstaben gemeint. Absichtlich wurde das gemacht, wenn im Setzkasten (worin die beweglichen Lettern aufbewahrt wurden) häufig gebräuchliche Buchstaben wie e, n oder s verbraucht waren und zunächst durch möglichst gleich breite Buchstaben wie q, x oder y ersetzt und dabei auf den Kopf gestellt wurden, um sie später wieder austauschen zu können. GasseGang zwischen den Setzregalen in der Setzerei. gautschenDer Brauch geht zurück auf noch ältere Zeremonien (Deponieren und Postulieren), mittels derer aus ausgelernten Lehrbuben brauchbare Gehilfen (Gesellen) gemacht werden sollten. Dafür entlieh man bei den Papiermachern einen Begriff, der das Auspressen von nassen Papierballen meinte. Bei der Gautsch-Zeremonie wurde der Kandidat auf einen nassen Schwamm gesetzt, außerdem in eine mit Wasser gefüllte Wanne getaucht. Dazu wurden von den Gesellen Sprüche geklopft, wie: "Packt an Gesellen, lasst seinen Corpus Posterium fallen auf diesen nassen Schwamm, biß trieffend beide Ballen. Der durst'gen Seele gebt ein Sturtzbad obendrauff, das ist dem Sohne Gutenbergs die allerbeste Tauff." HardcoverFesteinband mit stabiler Pappdecke, die mit einem Bezugsstoff (Papier, Gewebe, Leder, Kunststoff) überzogen ist, meist in Fadenheftung. HauskorrekturErster Korrekturlesevorgang, der direkt nach dem Setzen des Textes "im Haus" des Satzerfassungsunternehmens erfolgt. Im Gegensatz zur Autorkorrektur bezieht sich die Hauskorrektur nicht auf den Textinhalt, sondern nur auf Setzfehler. HerstellerVerlagsmitarbeiter, der lektorierte Manuskripte nach Vorgaben der Verlagsleitung in verkaufsfähige Bücher umwandelt. Dieser Umwandlungsprozess beginnt mit der Buchgestaltung, setzt sich fort mit Anweisungen für Satz, Druck und Buchbinden, führt dann zur Auftragsvergabe, erfordert Überwachung aller Arbeiten der Auftragnehmer und schließt mit Endkontrolle, Abnahme und Endabrechnung. Hochzeitdoppelt gesetzte Worte oder Wortfolgen Hurenkindeine einsam am Kopf der Zeitungsspalte oder Buchseite stehende Zeile bezeichnet, die nicht bis zum Rand der Spalte oder Seite läuft. InkunabelDer Begriff Inkunabel kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Windeln, Wiege. Jedes Druckwerk, das vor 1500 hergestellt wurde, bezeichnet man als Inkunabel. Jungfraubestimmte Schriftgröße, die so genannte Petitschrift (8 Punkt). Später wurde damit ein Korrekturabzug ohne jeglichen Fehler benannt, makellos, wie man sich eine Jungfrau vorstellte. KapelleDruckbetriebe in Frankreich und England LageBezeichnung insbesondere bei Handschriften für mehrere Bogen zu je 4 Seiten, die ineinandergesteckt und mit einem Faden zusammengeheftet wurden. Eine Lage umfaßte in der Regel 4 Bogen, jedoch sind auch solche mit einer größeren Bogenanzahl nachweisbar. Auch heute kann die Heftlage für den Buchbinder aus mehreren Bogenteilen bestehwen und muß nicht mir dem Druckbogen identisch sein. Laminieren
1) Überziehen von Karton- oder Pappeinbänden mit einer
durchsichtigen Glanzfolie. Dadurch werden die Einbände
abwaschbar und der Aufdruck wird geschützt. Läusefraßkleinste schwarze Flecken, die dann auftreten, wenn eine Druckplatte Kratzer oder andere Schädigungen abbekommen hat. Leicheausgelassenes Wort LektorVerlagsmitarbeiter, der an der Gestaltung des Verlagsprogramms mitwirkt, indem er sich zum Beispiel um neue Autoren oder neue Buchprojekte bemüht. Seine Hauptaufgabe ist aber, eingehende Manuskripte zu prüfen und – bei Annahme – bis zur Druckreife zu bearbeiten. Mönchblasse, unvollständig bedruckte Stellen auf einem Bogen NegerzeitungGegenteil zu Mönch, eine zu kräftig mit Druckfarbe geschwärzte Zeitungsseite PapierDefinition: Papier das; -s, -e [spätmhd. papier < lat. papyrum, papyrus = Papyrus(staude) < griech. papyros]: aus Pflanzenfasern (mit Stoff- u. Papierresten) durch Verfilzen u. Verleimen hergestelltes, zu einer dünnen, glatten Schicht gepreßtes Material, das vorwiegend zum Beschreiben u. Bedrucken od. zum Verpacken gebraucht wird. (Duden, Deutsches Universal Wörterbuch A-Z) Papier dient uns als wichtiger Kommunikationsträger, den wir in Form von Zeitungen, Büchern, Briefen, Plakaten, Banknoten etc. täglich nützen. Durch Künstler gestaltetes Papier vermittelt uns Gefühle, Eindrücke und Vorstellungen anderer Menschen: Bilder - gezeichnet, gemalt, gedruckt. Papier ist vielseitig und vielfältig. (x)
Papierformate
A 1 = 59.4 cm x 84.1 cm QuadrätelnDazu wurden kleine, für das Setzen von Überschriften erforderliche quadratische Ausschlussstücke (Gevierte) benutzt, die an einer Seite eine Einkerbung (Signatur) aufwiesen. Nach einem Wurf mit den Gevierten brachte jede nach oben liegende Signatur einen Punkt; lagen alle nach unten (blank), zählten die Punkte doppelt. Blieb ein Geviert senkrecht stehen (was äußerst selten vorkam), hatte man einen König (Höchstgewinn). Riemeneine Satzspalte. In der Sprache der Journalisten ist mit langer Riemen noch heute ein überlanger Artikel gemeint. SchiffMetallplatte mit Rändern auf drei Seiten, transportiert in der Druckerei den fertigen Satz. Schimmelseiten(Fehlerhaft) unbedruckte Seiten in Büchern. SchuberSchutzkarton für teuere und kostbare Bücher. Er ist zuweilen auch mit einem Deckel versehen, der den sonst freien Rücken des Buches schützt. Die Bezeichnung ist im engeren Sinn nur für die Schutzkartons bibliphiler Bücher richtig, bei denen der Schuber selbst bibliophil mit Samt oder Buntpapier ausgeschlagen, mit besonderen Stoffen, z.B. Pergament, überzogen und an der offenen Seite mit Lederrändern versehen ist.Diese Schuber kommen dann mit dem Buch in den Bücherschrank und gehören gewissermaßen als Bestandteil zum Buch. Spießekleine Metallsplitter auf dem Schiff, die sich beim Zeitungsdruck (sehr zum Ärger der Leser) als kleine schwarze Flecken wiederfanden. SchweizerdegenFachmann, der als Drucker und als Setzer ausgebildet ist und in beiden Metiers die Meisterprüfung abgelegt hat. ÜberstichÜberstunden ViatikumReisegeld für einen zugewanderten Gesellen WinkelhakenArbeitsinstrument des Setzers zum Zwiebelfisch, womit ein Buchstabe aus einer anderen Schrift bezeichnet wird: wenn also in dem Wort Zwiebelfisch das f aus der Frakturschrift auftaucht. Früher reichte dazu der versehentliche Griff in den falschen Setzkasten, oder eine Letter war im falschen Kasten abgelegt worden und rutschte so in den Winkelhaken des Setzers. Heute, bei der computergesteuerten Textherstellung, edarf es eines ellenlangen Befehls (Makro), um aus dem f ein Fraktur-f zu machen. |