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Bücherlei Miszellen (37) [<<] [>>]
Ein Lese- und Lebens-Notizbuch

Donnerstag, 9. März 2017

[18:59] Zum Geburtstag sang ich Oma ein Lied vor. Wir lagen vor Madagaskar und hatten die Pest an Bord, in den Kesseln, da faulte das Wasser, und täglich ging einer über Bord. Nach der ersten Strophe wollte Oma das Lied nicht weiterhören. Ich sollte lieber eins ohne Pestleichen singen. Was ich noch kannte, war: Die Affen rasen durch den Wald, der eine macht den andern kalt, aber das war auch nichts für Oma. "So ’n Schiet bruukt wi nich!" rief sie. Die ganze Affenbande brüllt: Wo ist die Kokosnuß, wo ist die Kokosnuß, wer hat die Kokosnuß geklaut? (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)

[18:28] Der Fernseher in Jever hatte Holztüren zum Zumachen. Hinten war eine Lampe, die beim Fernsehen immer ansein mußte, damit man sich nicht die Augen verdarb. (Gerhard Henschel: Kindheitsroman) - Wie schlimm waren die Momente, wenn es gewitterte und die Antenne herausgezogen werden mußte; denn der Blitz konnte jeden Moment einschlagen. Je nach gerade laufendem Programm fanden wir Gewitter beknackt oder faszinierend.

[18:20] Ich bin mir noch im unklaren, ob ich die inzwischen auf eine Sextalogie angewachsenen Martin-Schlosser-Romane weiterlesen werde. Der Einstiegsband ist naturgemäß aus der kindlichen Perspektive heraus verfaßt. Der Protagonist ist momentan im Vorschulalter. Henschel verfolgt ein lexikalisches und additives Prinzip. Man stößt auf fast jeder Seite auf Reime, Sprüche, Werbeslogans, Marken, Fernsehserien, Bücher, die das Leben des Aufwachsenden begleiten und prägen. Für mich als Ossi hat das sozusagen die Qualität, sowohl neue Informationen aufzusammeln als auch Erinnerungen aufzufrischen; denn entweder rekapituliert man beispielsweise Werbespots der eigenen Kindheit, die man bei ARD und ZDF aufgeschnappt und mit der Muttermilch eingesogen hat, oder es gab die beschriebenen Dinge, Sprüche, Verhaltensweisen auch bei uns. SO divergent verliefen unseren Kindheiten nicht. Viele Gegenstände und Umstände gab es auch für und bei uns im Osten. Trotzdem muß ich für mich noch klären, ob ich der aufzählungs- und sammelwütigen Wucht standhalten möchte. Aus ähnlichem Bedenken heraus wagte ich mich bislang noch nicht an Guntram Vespers "Frohburg", das ein vergleichbares Füllhorn an Wissen und Fakten über einen ausschüttet. Im "Kindheitsroman" finden sich bis jetzt eher episodische, oft nur auf wenige Sätze beschränkte Passagen, weniger Durchgängiges, Längeres. Gänzlich unbekannt war mir die Serie Graf Yoster gibt sich die Ehre, die im Buch gerade erwähnt worden ist...

[16:25] Im neuen Stern klebte Mama zwei Seiten zusammen, die wir nicht sehen sollten. Da wären Fotos vom Vietnamkrieg gewesen, sagte Volker. (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)

[14:06] "Immer wieder hörten wir uns die Europaschallplatte an, die wir alle drei vom Weihnachtsmann geschenkt gekriegt hatten." (Gerhard Henschel: Kindheitsroman) - Mußte ich auch erst googlen.

[9:15] Buch begonnen: "Kindheitsroman" von Gerhard Henschel. Auftakt der Martin-Schlosser-Romane.

[8:50] Der Hof war voller Rauhbeine, die den Mädchen hinten den Rock hochhoben: "Deckel hoch, der Kaffee kocht!" (Gerhard Henschel: Kindheitsroman)

[8:29] "Gespinst aus Gequassel' Gemotze und Geschmunzel" (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:28] Er hob beschwörend, jedoch ein wenig unbeholfen den Arm mit der goldenen Uhr, wie ein Verkehrspolizist bei seinem ersten Einsatz in einem ruhigen Stadtviertel. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:27] In allen saftigen Büchern war es so' dass sich ein tollkühner Mann rasend vor Begierde auf eine Frau stürzte' die sich zunächst sträubte und dann zurückbalzte. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:26] "Ich finde, der Sarg war so klein. Oder bilde ich mir das nur ein?" "Er war geschrumpft, ja, aber nicht mehr als andere." "Er war am ganzen Körper blau, wie eine Pflaume." "Als er noch gelebt hat?" "Natürlich, du Dummerchen. Danach war er weiß, wie alle." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:25] Das findet man bei vielen großen Geistern. Außerhalb ihres Spezialgebiets sind sie große Kinder. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:24] Sie hörten Gesang, es klang wie das Tantum ergo, gesungen von Küster Ceulemans, der den Spitznamen "Ziege" trug, weil sich seine Darbietung wie das Meckern einer gequälten, ausgehungerten und ungemolkenen Ziege anhörte. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:23] "Es wird immer Führer geben, Hochwürden." "Ja. Immer dieses mimetische Verlangen. Nach der Liebesumarmung eines Führers. Man will bewundern, aufgeputscht werden von Legenden, von dem einen, seligmachenden Mythos. Verstehst du? Weil in dieser Hypnose die Wirklichkeit entgleitet, die Angst betäubt wird." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:22] Hugo Claus: Telefon ins Grab // AllgFab (2) // AllgFab (1) // Alles ein Filz // Büchertürme // Wie geht die Sache vor sich? (2) // Wie geht die Sache vor sich? (1) // Das Taschentuch.

[8:21] "Wen kriegen wir jetzt wohl als Führer? Hoffentlich nicht Doktor Elias? Wir brauchen keinen Gelehrten, wir brauchen einen Tatmenschen." (Tat, Täter, Töter)... (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:20] "Europa war immer, und das wird sich auch nicht ändern, ein zusammengewürfelter Haufen von Ländern, die in erster Linie für ihre eigenen nationalen Spezialitäten kämpfen werden, für ihre Spaghetti, für ihr Pale-Ale, für ihren Goethe." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:19] "Baudelaire sagt ..." "Nein", sagte Louis. (Nein! Nicht wieder in dem Mülleimer nach Sprüchen wühlen, in den sich die spruchwütigen Großmäuler der Vergangenheit übergeben haben.) (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[7:49] ... Hosenknöpfe von der Sorte, die als "Junggesellenknopf" bezeichnet werden, weil man sie nicht anzunähen braucht. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[7:48] ...dessen kleiner Bruder René, der trotz seines zarten Alters von acht Jahren als "blitzgescheit" galt, weil er seiner Mutter, als sie in der Küche einen Herzinfarkt bekam, prompt die letzte Ölung gespendet hatte. Er hatte die Szene schon etliche Male nachgespielt, wie er rasch das Maschinenöl seines Vaters geholt und damit ein Kreuz auf ihre Augenlider, die Ohren, die Nase und die sterbenden Lippen gemacht und dabei gemurmelt hatte: "Der Herr vergebe dir deine Schuld, Amen." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[7:47] Die bedingungslose Verehrung für Priester hatte Tante Violet bereits von ihrer Mutter geerbt, doch in ihrem beleibten und einsamen Dasein, das aus Gottesfurcht, Schulunterricht und Gefräßigkeit bestand, war Pastor Mertens zu einer maßlosen Leidenschaft geworden, und sie verfolgte sein Tun und Treiben mit dem verzerrten Fernglas der Liebe. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[7:46] ... wird aber in seinem Elan von einem Mann ausgebremst, der mit einer rustikalen Lederschürze ausgestattet ist, wie sie von Männern getragen werden, die ihr Leben einem vom Aussterben bedrohten Handwerk gewidmet haben. (Jonas Lüscher: Kraft)

[7:45] Kraft ist noch nie in San Francisco gewesen, aber es ist einer jener Orte, dessen popkulturelle Präsenz eine solche Anzahl sedimentierter Bilder und literarischer Reminiszenzen in seiner Erinnerung hinterlassen hat, dass die widersprüchlichsten Empfindungen von Rückkehr an einen wohlbekannten Ort und gleichzeitigem Betreten von Neuland sich überlagern. (Jonas Lüscher: Kraft)

[7:44] Wenn die Zeit etwas am Menschen bemißt, dann seine Wunden. (Amelie Nothomb: Eine heitere Wehmut)

[7:43] Wenn ich feststelle, daß jemand nicht böse auf mich ist, kann ich ihm das nicht abnehmen, so tief sind meine Schuldgefühle. (Amelie Nothomb: Eine heitere Wehmut)

[7:42] Er ging zu seinem Vater. "Ich bin gewachsen", verkündete er mit fester Stimme. "Ich möchte ab jetzt lange Hosen tragen." Sein Vater zögerte. "Also, ich weiß nicht", sagte er schließlich. "Von Rechts wegen bekommt man lange Hosen ja mit vierzehn - und du bist doch erste zwölf." (F. Scott Fitzgerald: Der seltsame Fall des Benjamin Button)

[7:41] "Als Kolumbus nach Amerika kam, hat er geglaubt, er hätte Indien entdeckt. - Ach, Dalle, als ich dich geheiratet habe, habe ich geglaubt, ich hätte das Paradies entdeckt." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[7:40] Urlaub 6/18. Tage ohne Alkohol: 450. Lektürestatus: gestern 142 Seiten.

Mittwoch, 8. März 2017

[18:53] Buch beendet: "Die Unerwünschten" (DNB) von Dimitri Verhulst, Luchterhand, 142 Seiten.

[14:54] Buch begonnen: "Die Unerwünschten" von Dimitri Verhulst.

[8:10] "Aber Jesus war doch auch ein Jude", sagte Vlieghe. "Kein richtiger." Louis hoffte, dass Vlieghe sein Zögern nicht bemerkt hatte. "Er war nur deshalb einer, weil sein Vater wollte, dass er gedemütigt und misshandelt wurde, darum hat sich sein Vater die jüdische Rasse ausgesucht." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[8:03] "Im Krematorium haben sie sich übrigens geweigert, ihn mit meinem Schal einzuäschern. Für Sozialbestattungen nehmen sie offenbar nicht ihren Top-Hochleistungsofen, sondern ein älteres Modell, und das kann nur Sterbehemd." (Susann Pásztor: Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster)

[8:01] Herr Höll war ein Zwei-Meter-Mann von der Sorte, die sich für ihr Zwei-Meter-Mann-Sein durch einen dauerhaft vorgebeugten Oberkörper und hochgezogene Schultern entschuldigte. (Susann Pásztor: Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster)

[7:03] Buch beendet: "Ein fabelhafter Lügner" (DNB) von Susann Pásztor, Kiepenheuer & Witsch, 205 Seiten.

[7:02] Urlaub 5/18. Tage ohne Alkohol: 449. Lektürestatus: gestern 205 Seiten.

Dienstag, 7. März 2017

[11:22] Seit langem schon kenne ich die AC/DC-Coverversion Thundertrack der finnischen Country-Band Steve ’n’ Seagulls. Gestern hörte ich mich durch zig ihrer Coverversionen und bin ziemlich angefixt. Als da u.a. wären: The Trooper (Iron Maiden), The Pretender (Foo Fighters) und November Rain (Guns n’ Roses). Grandios.

[9:32] Buch begonnen: "Ein fabelhafter Lügner" von Susann Pásztor. Weil mir das kürzlich gelesene "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" der Autorin so gut gefallen hat, schließe ich - der Leipziger Stadtbibliothek sei Dank! - ihr Debüt von 2010 an.

[9:08] "Man kann ja nie wissen", sagt sie, "man hat keine Macht darüber, Amor schießt seinen Pfeil ab, und vielleicht steht man zufällig im Weg." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[9:07] ...dieser blinde Drang, diese Wut, die aus ihr herausplatzte (wie in jener Gegend in Neuseeland, wo die Erdkruste so dünn ist, dass ein Dampfstrahl hervorspritzt, wenn man seinen Spazierstock bis zu einer bestimmte Tiefe hineinbohrt. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[9:06] ...hinter dem Wandschirm (mit den naheliegenden Konnotationen von Frivolität und Libido)... (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[9:05] Das fassungslose, verschreckte Gesicht des Militärstaatsanwalts erinnerte an die schmerzzerfurchten, menschlich wirkenden Züge auf der Zeichnung der von Hühneraugen geplagten Fußsohle in der Reklame von Saltrat-Rodell, wo die Hühneraugen mit den strahlenförmigen Strichen wie erschrockene Menschenaugen aussehen. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[9:04] Auf den Gesichtern, der längst zur Form gewordene Schreck über das fortgeschrittene Leben. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[9:03] Die Deplatziertheit des Künstlers ist in unserer Gesellschaft so weit fortgeschritten, daß seine Anstrengung, wahrgenommen zu werden, als schlechtes Benehmen auf ihn selber zurückschlägt. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[9:02] Außerdem fällt man in einem Hotelzimmer nicht auf die Scheingeborgenheit einer Wohnung herein. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[9:01] Es ist eine dunkle, schwere Jacke zum besseren Aushalten von furchtsamen Zuständen. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[9:00] Es sagt leider nicht genau, was es vermißt. Unter allen ungenauen Schmerzen ist Heimweh der ungenaueste. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[8:59] Jonas Lüscher: Leben in einer Enklave // Die heraufziehende Apokalypse // Igel & Füchse // Ein Klein-Klein // Vorstellung einer geglückten Kindheit // Mißtrauensvotum 1982.

[7:48] Gesa schätzt die von ihr eingelaufenen Schuhe, sie liebt überhaupt alles, was durch seinen Gebrauch eine Lebensvergehungserfahrung ausdrückt. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[7:47] Amelie Nothomb: Lieblingslyriker // Katholische Spuren // Fukushima, Japan.

[7:46] Die gefährlichste von all meinen Schwächen ist wohl übertriebene Empfänglichkeit angesichts übermäßiger Pracht. (Amelie Nothomb: Eine heitere Wehmut)

[7:45] Ich habe so viele Abschiede erlebt, daß mein Herz havariert ist. (Amelie Nothomb: Eine heitere Wehmut)

[7:44] Als Nächstes beschäftigen wir uns mit Bergen von Muscheln und Meeresfrüchten. Wir schälen, riechen, schaben und seufzen vor Wohlbehagen. (...) Ein ausgezeichneter Weißwein, den Rinri ausgesucht hat, stiehlt sich sanft unsere Seele. (Amelie Nothomb: Eine heitere Wehmut)

[7:20] Das ist ein unveränderliches Gesetz des Universums: Wenn wir einmal ein starkes, nobles Gefühl empfinden dürfen, wird es auf der Stelle von einem grotesken Zwischenfall verdorben. (Amelie Nothomb: Eine heitere Wehmut)

[7:09] ...bis er auf die Idee verfiel, die Rettung im Konsum zu suchen, eine Strategie, die manchmal funktionierte, denn der Kauf von Dingen verlangt zumindest nach einem rudimentären Minimaloptimismus – weshalb sich die neue kritische Gesamtausgabe von Henry James im Leinenschuber kaufen, wenn man nicht davon ausgeht, dass es wenigstens irgendwie weitergehen wird? (Jonas Lüscher: Kraft)

[7:08] ... ebenjene eierschalenfarbene Tapete, auf der Rotkehlchen mit aufgerissenen Schnäbeln zart hingetupften Walderdbeeren in enervierend regelmäßigem Muster Gesellschaft leisten... (Jonas Lüscher: Kraft)

[7:07] ...dass diese zweite Ehe nicht dazu angetan war, das Scheitern der ersten vergessen zu machen. (Jonas Lüscher: Kraft)

[7:06] Kraft nahm in den folgenden Stunden seiner Reise jedes meteorologische Phänomen und jede geographische Gegebenheit zum Anlass, um aus seiner leisen Melancholie eine pathosgetränkte Katharsis zu züchten. (Jonas Lüscher: Kraft)

[7:05] Die Hitze bildete ein weißliches Medium, ein atmosphärisches Spinngewebe, das zwischen Himmel und Erde aufgehängt war, den Blick nach oben verlegte und die Atemzüge der Menschen kürzer und rascher gehen ließ. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[7:04] Wer etwas hat, wer etwas verbirgt, dem stellen alle Menschen als Feinde nach. Wer aber nichts hat, dem hilft keiner, der geht vor die Hunde. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[7:03] ... an einer zwischen zwei Platanen gespannten Leine die trocknende Wäsche des Herrn Pfarrers, altmodisch-ländliche Unterhosen zumal, vom Wind zu bedenklicher Korpulenz aufgebläht. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[7:02] Paul Celan hat mal allen Ernstes geschrieben: -Die Welt, Welt / in allen Fürzen gerecht.- Würde man nich denken, daß der so was schreibt. Hat er aber. Gibt mir die Lizenz, Unflat von mir zu geben. (Sibylle Lewitscharoff: Das Pfingstwunder)

[7:01] F. Scott Fitzgerald: Mit 50.

[6:54] Es ist keine große Sache, vor einem zu glänzen, der die Tür weit aufschlägt. Vor dem Pack kann man in einer roten Wollweste glänzen. Herr Holmengraa erwies wohl Frau Adelheid seine Ergebenheit genau so, wie er sie in einem dänischen Gesandten erwiesen hatte. Er war Bauer von der Wiege her und gehörte also zu einer Rasse, mit der das Leben bis jetzt weiter nichts hatte anfangen können, als sie vor dem Aussterben zu bewahren. (Knut Hamsun: Kinder ihrer Zeit)

[6:53] Ihre Ehe war nicht besser gewesen als viele andere Ehen, irgendein Unglück hatte sie nicht heimgesucht, aber ein ständiges Sichunglücklichfühlen hatte darüber gebrütet. So war es. Ein Unglück - Bagatelle! Ein Unglück hat ein Ende, das geschieht einmal und ist dann vorbei; schlimmer ist es, tagaus tagein, Jahr um Jahr Glück entbehren zu müssen. Ein Engel kann böse werden und beißen - gut! Aber wenn ein Engel niemals beißt, nur murrt, ein Engel, der mit einem ewigen leeren Lächeln grinst? (Knut Hamsun: Kinder ihrer Zeit)

[6:52] Knut Hamsun: Das bürgerliche Beamtentum.

[6:51] Wilhelm Genazino: AllgFab (3) // AllgFab (2) // Tod & Ordnung // AllgFab (1).

[6:50] Urlaub 4/18. 64 Wochen ohne Alkohol. Lektürestatus: gestern 153 Seiten.

Montag, 6. März 2017

[18:43] Buch beendet: "Der Kummer von Belgien" (DNB) von Hugo Claus, Klett-Cotta, 823 Seiten.

[14:40] "Wir sind zwischen den Amerikanern und den Russen eingeklemmt. Aber mit etwas Abstand besehen ist der Unterschied zwischen ihnen gar nicht so groß. Beide verrückt nach der Technik, die ihnen über den Kopf wächst, und beide wollen Verhältnisse, in denen alle Menschen gleich sind, ohne Rücksicht auf ihre Wurzeln." "Wir haben im Krieg genug Wurzeln gegessen." "Und die Russen hatten nie eine Renaissance!" (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[14:20] "Ich weiß nicht, ob’s euch auch so geht, aber ich erkenne die Menschen nicht mehr wieder." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[7:29] Gestern strahlendes Wetter, ich aber zerschlagen. Heute bin ich ausgeschlafen, der Himmel aber ist verhangen. Das porträtiert mein Leben so ungefähr.

[6:55] Solche Bushaltestellen können sie gerne auch bei uns einrichten.

[5:32] Retweet: "Ich würde nie einen 58000 mal schwereren Gegner attackieren" Hummel: "Halt mal mein Bier"

[5:31] Retweet: An den ersten Frühlingstagen ist es ja wichtig, den Tod nicht zu vergessen.

[5:30] Retweet: Ich habe einen Kaffee in der Bahn gekauft. Der diamantbesetzte Umrührgoldbarren rechnet natürlich den Preis.

[5:28] Retweet: Bald kommt ja wieder die Zeit in der man in Kassenschlangen wieder alle Tattoos lesen muss. Nur wichtige Stellen unterstreichen geht nicht.

[5:27] Retweet: "Haben Sie noch normale Tüten?" "Meinen Sie etwa PLASTIK? Natürlich nicht!" Ich hätte ebenso gut nach Babypinguinfilet fragen können.

[5:27] Retweet: Ist Aufstampfen mit dem Fuß eigentlich immer noch als rhetorische Finesse in Zwiegesprächen anerkannt?

[5:26] Retweet: Fenchel. Ein Gemüse, das schon auf dem Schulhof ständig geärgert wurde und heute eben Hipster ist.

[5:25] Retweet: Mein Gehalt ist noch nicht da. *sucht auf chefkoch.de nach einem Rezept für panierten Spülschwamm*

[5:24] Retweet: Querstreifen machen fett. Es ist also enorm wichtig, die Mayo richtig rum auf die Pommes zu geben.

[5:23] Retweet: "Zwingt dich der Alkohol diese Dinge zu sagen?" "Nein, er hilft mir dabei."

[5:22] Retweet: "Meine neue Mikrowelle spielt eine Melodie, wenn sie fertig ist." "Meine Mikrowelle ist so alt, wenn sie fertig ist gibt sie Rauchzeichen."

[5:21] Retweet: Ich sehe heute aus, als hätte ich nackt in der Kellerbar des Waldorf Astoria Stevie Wonder aus einer alten Rauhfaser-Tapete vorgelesen.

[5:20] Retweet: Mentaler Status: Beim Captcha verrechnet.

[5:19] Retweet: Begriffe, von denen es keinen Plural geben sollte: Montag, AfD-Mitglied, Liegestütz.

[5:18] Retweet: Das Auge isst mit. Es hat ja schließlich Stäbchen.

[5:17] Retweet: Man sollte mehr aus dem Bett heraus entscheiden.

[5:16] Retweet: Ich bin bei Affen chronisch misstrauisch, weil die ja damals in der Evolution gegen uns verloren haben. Sowas merkt man sich doch.

[5:15] Retweet: Oft wünsch ich mir, dass meine Augenlider so klacken, wie bei der 'Sendung mit der Maus'.. NUR um der Situation mehr Ausdruck zu verleihen.

[5:14] Retweet: Mein DHL-Paket wurde schon 2 Mal ins Zustellauto geladen, aber konnte jeweils nicht zugestellt werden. WILL ES NICHT AUSSTEIGEN, ODER WAS?

[5:13] Retweet: Nach der zigsten Staffel 'CSI Miami' müssten nach meiner Berechnung nur noch 3 Prostituierte, 1 Barkeeper und 2 Alligatoren in Miami leben.

[5:12] Retweet: Ich hätte einen Mördergag für meine Einäscherung. Alles hängt davon ab, ob ich es schaffe kurz vor meinem Tod 3kg Maiskörner zu essen.

[5:11] Retweet: So, jetzt heben bitte mal alle, die an Telekinese glauben, meine Hand.

[5:10] Urlaub 3/18. Tage ohne Alkohol: 447. Lektürestatus: gestern 100 Seiten. Weiter mit "Der Kummer von Belgien" von Hugo Claus.

Sonntag, 5. März 2017

[16:39] In Deutschland, das nun [1944] ein Teppich voller Brandlöcher war... (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[16:33] "Hat sie einen leichten Silberblick?" "Natürlich nicht." "Schade." "Warum?" "Weil Frauen mit Silberblick gerade gucken, wenn sie kommen." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[11:34] An diesem Abend schworen sie wie schon so oft, später als Missionare in den Kongo zu gehen, wo die Protestanten, mit mehr Geld ausgestattet und fintenreicher als die Katholiken, die Oberhand zu bekommen drohten. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[11:30] Eine gewisse Spaltung meines Ichs war mir niemals fremd. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[9:33] Sterben tut weh: Die Schrecken am Ende des Lebens. - Am besten ausdrucken und jedem an die Stirn tackern, der auch nur entfernt mit Sterbenden und Todkranken zu tun hat. Noch zwei Buchtipps möchte ich anfügen: "Über das Sterben. Was wir wissen. Was wir tun können. Wie wir uns darauf einstellen" von Gian Domenico Borasios sowie "Patient ohne Verfügung. Das Geschäft mit dem Lebensende" von Matthias Thöns. - Vielleicht erlebe ich es noch, daß ich mich in der Klinik nicht mit diensthabenden Ärzten anlegen muß, wenn sie mich verpflichten wollen, einem moribunden Patienten literweise Infusionen einzupfeifen oder Sauerstoff zu geben. Beides die Standardtherapie, die dem Therapeuten das gute Gefühl gibt, etwas zu tun. Vom Gebettel um eine Opioidtherapie ganz zu schweigen.

[9:32] Urlaub 2/18. Tage ohne Alkohol: 446. Lektürestatus: gestern 100 Seiten. Weiter mit "Der Kummer von Belgien" von Hugo Claus.

Samstag, 4. März 2017

[18:25] Die religiöse Glaubensgemeinschaft der Shaker steht kurz vor dem Aussterben, weil seit 100 Jahren niemand das 5 Jahre dauernde Aufnahmeritual bestanden hat. Deren Slogan "Hands for work, hearts for god" klingt gar nicht so übel.

[14:27] Der Urlaub beginnt mit einem Ausschlaftag, d.h. ich bin heute früh aus der dritten und letzten Nachtwache "heraus"gegangen. Achtzehn arbeitsfreie Tage mit heute. Nach einem mittelmäßigem Schlaf von 8 Uhr bis 12.30 Uhr, dem Checken der Timeline noch im Bett, nach dem Tee kochen nunmehr Lektüre mit dem Wälzer.

[14:22] Nach Nachtdienst 3/3 = Urlaub 1/18. Tage ohne Alkohol: 445. Lektürestatus: gestern 60 Seiten. Weiter mit "Der Kummer von Belgien" von Hugo Claus.

Freitag, 3. März 2017

[19:33] Vor Nachtdienst 3/3. Tage ohne Alkohol: 444. Lektürestatus: gestern 81 Seiten. Weiter mit "Der Kummer von Belgien" von Hugo Claus.

Donnerstag, 2. März 2017

[17:10] Vor Nachtdienst 2/3. Tage ohne Alkohol: 443. Lektürestatus: gestern 90 Seiten. Weiter mit "Der Kummer von Belgien" von Hugo Claus.

Mittwoch, 1. März 2017

[15:28] Die deutschen Frauen müssten in der Entbindungsklinik eine Erklärung unterschreiben, dass sie ihr Kind nicht taufen ließen. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien) - Weiß jemand, ob das so war?

[11:40] "Kennst du den Unterschied zwischen einer Frau und der Stadt Brügge?", fragte Raf. "Nein. Sag schon." "Die Stadt Brügge hat nur einmal im Jahr eine Blutprozession."

[11:28] Ab heute gibt es die Ottifantenmarke als Sonderpostwertzeichen. 59 Millionen Stück, so viel, wie man, wie der Grafiker stolz erklärt, mit keinem anderen Printmedium erreicht. Nun ja.

[11:08] Nicht, dass Kraft keine Erfahrung mit Texten gehabt hätte, in denen die seltsamsten Ideen aus der Geistesgeschichte mit den krudesten weltanschaulichen Überzeugungen legitimiert wurden. Das kannte er von einer bestimmten Sorte intelligenter Erstsemester, die in zu jungen Jahren zu viel vom Falschen gelesen hatten, was im Zusammenspiel mit einer bestimmten hormonellen Disposition zu einer schwierigen Gemengelage führen konnte; so etwas bügelte er in der Regel in ein, zwei Semestern glatt. (Jonas Lüscher: Kraft)

[11:05] Franz Werfel: Pfingsten // Das Kirchenjahr // Chimborassohaften Unkultur // Arktische Einsamkeit // Bildung // Die hundert Formen der Schwerkraft // Schaffensprozeß // Logisches Schaffen // Die Rache des Zeitgeistes // Mit dem Tod auskommen // Gesinnungsakrobaten // Der Gedanke aller Gedanken.

[11:04] Sibylle Lewitscharoff: Sündenerforschung // Im maroden Zustand // Verdammungswürdige Melancholiker // Acedia // Herumtrudeln // Mutterkümmerer.

[11:03] Vor Nachtdienst 1/3. Tage ohne Alkohol: 442. Lektürestatus: gestern 139 Seiten. Weiter mit "Der Kummer von Belgien" von Hugo Claus.

Dienstag, 28. Februar 2017

[21:54] Letzter Tag im Monat heißt immer auch: Haushaltsbuch aktualisieren, Monatsabrechnung machen, nackt im gesparten Geld baden. Seit September 2016 arbeite ich nur noch 80% einer vollen Stelle und muß mit den finanziellen Einbußen zurechtkommen, was bislang gut gelingt, vor allem weil mehrere Monate mit Nachzahlungen durch Tariferhöhungen einhergingen. Sollte bei der reduzierten Arbeitszeit, die mir gut bekommt und gefällt und die bis Ende 2018 so geregelt ist, eine weitere Reduktion finanziell machbar sein, werde ich sie dann gerne verwirklichen. Ich werde in einigen Wochen 51 Jahre alt und müßte prinzipiell nur noch so viel verdienen, wie ich ausgebe, d.h. großartig zu sparen ist nicht mehr vonnöten. Zurzeit spare ich effektiv noch mehr als 50 Prozent meines Nettoeinkommens. Eine Reduktion auf nur noch drei Wochenarbeitstage wäre jetzt schon möglich. Mein Minimalismus macht's möglich, was zu wissen sehr beruhigt.

[21:41] Zweiten Monat in diesem Jahr beendet. Januar + Februar je 11 Bücher gelesen. Machen für 2016 bisher 22 Bücher.

[20:40] Beim vielzitierten zweiten Durchgang bei Pfarrer Braun sah ich gestern Nacht noch Ein Zeichen Gottes (S05E01), Das Erbe von Junkersdorf (S05E02) sowie Braun unter Verdacht (S05E03). Bevor ich nachher mit der sechsten Staffel fortfahre, noch eine Folge The Mentalist (S01E10), auch hier im zweiten Waschgang.

[20:34] Wenn ich mich schon zu Zeit-Aussagen hinreißen lasse...! Erst 17.45 Uhr saß ich wieder in meinem Sessel zuhause. Die Dienstberatung hatte bis nach 16 Uhr gedauert. Noch einen Kaffee getrunken, unterwegs ging die Straßenbahn kaputt, der Einkauf zögerte sich hinaus. Wer die Rushhour in der Eisenbahnstraße kennt, weiß, wie quälend langsam die Bahn vorwärtshoppelt. 5 ganze Stunden aushäusig - an meinem freien Tag. Muße für Lektüre muß ich woanders einkaufen gehen. Immerhin gelangen doch noch mehr als zwei Stunden mit Hugo Claus' dickem Roman.

[12:36] Was mir so richtig auf den Senkel geht, ist Stayfriends. Die wichtigen Funktionen kann man nur nutzen, wenn man bezahlt. Ständig wird man per Mail mit Pseudoinformationen belästigt, die sinnlos sind und einen deshalb aufregen, eben weil man die Funktionen nicht nutzen kann, die Neuigkeiten nicht einsehen kann. Andererseits ist der Dienst für den Fall der Fälle unverzichtbar und konkurrenzlos, weil man bestimmt Leute eben nur so erreichen kann. Facebook kann es nicht gänzlich ersetzen. Also beißt man die Zähne zusammen und erträgt den Spam.

[12:30] In einer rappelvollen Straßenbahn habe ich gestern einer alten Dame, als sie aussteigen mußte, den Rollator aus der Tür bugsiert. Wieviel Fegefeuer wird mir dadurch erlassen?

[12:25] Gleich geht, wie gestern beklagt, zur Dienstbesprechung. Um an meine Arbeitsstelle zu kommen, fahre ich 1 Stunde hin, 1 Stunde zurück. 60-90 Minuten wird die Beratung dauern. Solch eine Gelegenheit läßt man nicht verstreichen, ohne sie zu einem Einkauf zu nutzen. Was zusammengrechnet bedeutet, daß ich vielleicht erst gegen 17 Uhr wieder zuhause sein werde. Nachmittag an freien Tagen stelle ich mir anders vor.

[12:24] "Die Folgen unseres Konsums werden wir erst dann bemerken, wenn irgendwann der Ozean vor der Tür steht." Ein Plädoyer für die Einschränkung unseres Konsums, gerne auch fremdbestimmt, d.h. verordnet.

[12:14] Retweet: Wenn es Spaß gemacht hat, dann war es richtig.

[12:13] Retweet: Nach dem Frühdienst bräuchte ich einen Zivi, der mich zwischendurch mal lagert und drauf achtet, dass ich nicht an meiner Spucke ersticke.

[12:12] Retweet: 2 Bücher und 2 Comics gelesen. 2 Bücher und 3 Comics gekauft. Finde den Fehler.

[12:11] Retweet: "Kann ich statt Fernsehverbot nicht 3x die Spülmaschine ausräumen als Strafe bekommen?" "Wir sind hier nicht in der katholischen Kirche."

[12:10] Retweet: Gestern Arzt angerufen: Termin in 6 Wochen. Erklärt, dass ich auf Twitter 3.700 Follower habe. Komme jetzt Montag dran. Beim Psychiater.

[12:09] Retweet: "Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie wichtig ist ihnen Alkohol?" "Ist die Skala in Prozent oder Promille?"

[12:08] Retweet: Treffen sich zwei Dinosaurier. "Existiert Gott?" "Noch nicht."

[12:07] Retweet: Dieser Augenblick des Zögerns bevor man "Ich bin kein Roboter" anklickt.

[12:06] Retweet: Mit Volksmund spricht man nicht.

[12:05] Retweet: Ich entwerfe Aufkleber fürs Auto: Keine Kinder an Bord! Fahren Sie mir bitte trotzdem nicht hinten drauf!

[12:04] Retweet: Ich muss heute erst um 7 Uhr aufstehen. Darüber freue ich mich seit 5 Uhr.

[12:03] Retweet: Der Brief von der Rentenversicherung sagt: hoffentlich gibt's in 30 Jahren noch Pfandflaschen.

[12:02] Retweet: Der Vorteil des Sturms: Wäsche trocknet blitzschnell. Sie ist dann zwar im nächsten Landkreis - aber trocken ist sie!

[12:01] Retweet: Entwendy - Das Pferdestehlenmagazin.

[12:00] Retweet: Aus "Fick dich Hurensohn" wird "Hinfort mit dir, du Produkt einer gar hastigen Liebe." Schöner fluchen e.V.

[10:37] ... behauptete, die Schwingungen in Hitlers Stimme würden auf 228 pro Sekunde geschätzt, während ein normaler Mensch selbst in größter Wut auf nicht mal 200 komme. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[10:33] "Bei dem ganzen Schlamassel heutzutage kann man schon mal die Jahreszeit vergessen." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[10:31] "Es ist alles ungerecht verteilt. Durch unsere Schuld, aber auch schon vom lieben Gott. Er zieht manchmal mit Bedacht die Taugenichtse vor." "Das ist nicht wahr. Warum sollte er das tun?" Ihr Gesicht bekam einen mädchenhaften, schelmischen Ausdruck. Sie verlagerte ihren aufgedunsenen Körper ein wenig, der Korbsessel fiepte wie ein ganz kleines Kaninchen. "Wenn er alles ist, was besteht, dein lieber Herrgott, dann ist er auch hin und wieder ein richtiger Dreckskerl." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[10:27] Als sie die Karten, die neu waren, mischte und auslegte, hörte es sich so an, als ob in weiter Ferne ein Pony über vereiste Pflastersteine galoppierte, nein, eher so, als ob ein Junge vorbeiradelte mit einem Pappkarton, der raffelnd an die Speichen stieß. (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[10:11] "Überall nur noch Politik!", schrie Papa. "Eine Seuche ist das!" Bomama zwinkerte Louis zu. "Nimm dir das alles nicht zu Herzen, Junge", sagte sie, "die Politik und das ganze Tohuwabohu der großen Leute. Sorg lieber dafür, dass du regelmäßig aufs Örtchen kannst, am besten jeden Tag. Wenn’s nicht klappt, iss Backpflaumen, und du bist erleichtert und von innen durchgeputzt. Alles andere ist Kohl und Kokolores." (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[9:45] Freier Tag 2/2. 63 Wochen ohne Alkohol. Lektürestatus: gestern läppische 41 Seiten. Weiter mit "Der Kummer von Belgien" von Hugo Claus.

Montag, 27. Februar 2017

[17:17] Ich kapituliere. Nichts gelesen heute oder so gut wie nichts. Zwar war ich in der Bibliothek, um unter vielen anderen zwei weitere Bücher von Susann Pásztor auszuleihen, die mich mit "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" so überrascht und bewegt hat; aber zur Lektüre kam es nicht. Unterwegs klappt sie sowieso selten. Vorhin ein Schlafversuch scheiterte. Ich bin heute selbst für meine ohnehin schon prekären Verhältnisse, was das Nervenkostüm betrifft, hypernervös und gereizt. Ich lasse das mit dem Lesen. Ich wende mich im mehrmals erwähnten zweiten Durchgang bei Pfarrer Braun der Episode "Kein Sterbenswörtchen" (S04E03) zu, die ich gestern spätabends begann.

[11:23] ...eine mit allen (Weih-)Wassern gewaschene Nonne? (Hugo Claus: Der Kummer von Belgien)

[11:05] Zu allem Überfluß entdecke ich, kaum sitze endlich an meinem Kindle PW, den ersten Kratzer, den ich mir überhaupt nicht erklären kann. Vorhin war er da noch nicht, und plötzlich leuchtet ein Schlatz auf der Vorderseite. Das heute ist eine Verschwörung, die einem sowieso schon geschwächten, weil herzkranken Choleriker, den Todesstoß versetzen kann.

[10:44] Das ist schon frech. Erst wird in der Woche, in der ich krank war, klammheimlich der Mittwoch zum Arbeitstag geändert, was telefonisch dann aber bestritten wird (daß es eine Änderung gab), dann werde ich 10 Minuten später zurückgerufen, um mich zu erinnern, am morgigen Dienstag bitteschön zur Dienstberatung zu erscheinen, womit quasi, nachdem sich gerade der Mittwoch in Rauch aufgelöst hat, innerhalb von zehn Minuten auch noch der Dienstag als ordentlicher freier Tag disqualifiziert wird; denn ich bin dann für 3-4 Stunden unterwegs... Ich komme über diese Frustrationen des Alltags kaum hinweg und kann mangels Auto nicht einmal in die nächste Menschenmenge brettern.

[10:33] Lesen am Tag ist schwer für mich. Ich bin ein Abend- und Nachtmensch. Je dunkler, desto besser. Vorhin wachte ich nach 8 Stunden ungestörten Schlaf recht erholt auf, brauchte aber mindestens 30 Minuten, um in die Gänge zu kommen. Morgendliche Verrichtungen im Sanitärraum, Tee kochen, Mails checken, den Statuseintrag in den Miszellen hier generieren, diverse andere Computerdinge verwalten. Zwischendurch plärrt Whatsapp, ich mußte auf Station anrufen, um mich gesundzumelden, woraufhin 10 Minuten später die Chefin nochmals zurückruft, um mich daran zu erinnern, morgen Nachmittag zur Dienstberatung einzufliegen - an meinem freien Tag, und das, kurz nachdem der Mittwoch als freier Tag flöten gegangen war, quasi eine Hiobsbotschaft nach der anderen in dieser ersten Stunde nach dem Aufstehen. Da bin ich bedient für den Tag. Das empfinde ich als bedrückend, kann mich nicht konzentrieren auf Lektüre. Außerdem ist es draußen so wahnsinnig hell. Mimimi.

[10:22] Eben mußte ich die Angabe meiner freien Tage ändern, weil man in der vergangenen Woche, in der ich krank geschrieben war, klammheimlich den Mittwoch vom einem freien in einen Arbeitstag umfunktioniert hat. Das ist, sobald ein Dienstplan einmal steht (gängigerweise am 15. eines Vormonats), eigentlich nicht zulässig, doch wird oft bestritten, daß etwas verändert wurde bzw. wird sich herausgeredet. In meinem Fall war ich gerade zwar nicht erfreut, plötzlich einen Tag eher auf Arbeit zu müssen; andererseits klagte ich über Minusstunden, die wohl nie abgearbeitet werden könnten, was sich dadurch nun erledigt. Also, Mittwoch, Donnerstag und Freitag Nachtdienst, am Samstag früh geht es in einen zweiwöchigen Urlaub.

[9:44] Freier Tag 1/2. Tage ohne Alkohol: 440. Lektürestatus: gestern 159 Seiten. Weiter mit "Der Kummer von Belgien" von Hugo Claus.

Sonntag, 26. Februar 2017

[22:38] Da es gute Neuigkeiten zu einem meiner Lebensautoren, Adrianus Franciscus Theodorus van der Heijden, gibt, habe ich in der Sparte Editionen des Bücherlei auch den Romanzyklus Die Zahnlose Zeit eingefügt. Nachdem mit "Das Biest" (DNB) die Reihe überraschenderweise weitergeführt wurde, wächst sie um den mit 1300 Seiten voluminösen nächsten Band, der aber erst noch übersetzt werden muß. Der Originaltitel des Ende 2016 in den Niederlanden erschienenen Buches lautet "Kwaadschiks".

[16:15] Buch begonnen: "Der Kummer von Belgien" von Hugo Claus, ein 823-Seiten-Wälzer, der 1983 in den Niederlanden erschien und mit so epochalen Werken die "Die Blechtrommel" oder "Hundert Jahre Einsamkeit" verglichen wird.

[16:14] Buch beendet: "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" (DNB) von Susann Pásztor, Kiepenheuer & Witsch, 285 Seiten.

[13:07] Man soll nicht davon ausgehen, daß das Leben leicht sei - dann wird man weniger von ihm zurechtgewiesen. (Knut Hamsun: Kinder ihrer Zeit)

[11:41] In meiner Lebensvorhersage muß wohl "Schauerneigung" vorgekommen sein.

[11:40] Krank 7/7. Tage ohne Alkohol: 439. Lektürestatus: gestern 131 Seiten. Weiter mit "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" (DNB) von Susann Pásztor.

Samstag, 25. Februar 2017

[21:02] Lustig auch, wie die dreifache Witwe, grandios gespielt von Sunnyi Melles, in "Drei Särge und ein Baby" sich ständig einen Drink eingießt mit der Bemerkung: "Mein erster seit 10 Jahren!"

[20:20] "Wir sind hier die Pathologie. Da brauchen Sie keine Chipkarte." ("Drei Särge und ein Baby" S04E01).

[20:11] Mir scheint manchmal, wenn ich Weblogs und meine Timelines rekapituliere, als wäre ich der einzige, der deutsche Serien mag und anguckt. Ausnahme vielleicht die sonntägliche Tatorttwitterei. Aber bezüglich Wilsberg und den ganzen SOKOs begegne ich deutlich weniger Nachverfolgbarem.

[20:00] Mit "Drei Särge und ein Baby" (S04E01) auch heute wieder eine Folge Pfarrer Braun. Und als passionierter Seriengucker deutscher Produktionen google ich den Cast durch. Superb, wie sich durchgesächselt wird, nicht nur durch Hans-Jürgen Silbermann, der den Anfang macht. In regional verhafteten Krimis wie den Tatorts gibt es meist nur einen oder eine kleine Gruppe von Quoten-Dialektsprechenden pro Folge.

[18:30] Lektüreplanung, ok. Worauf ich vor allem anderen achtgeben sollte, ist mein Bauchgefühl. Selbst ich als früherer Vielleser, mit Jahrzehnten an Erfahrungen als Leser, vertue mich noch. Das hängt von Beeinflussungen ab, wenn man Impulsen von außen gehorcht, die man besser ignoriert hätte. Das hängt von Sturheit ab, wenn man beispielsweise partout bei einem Autoren bleiben will, obwohl man insgeheim bereits erkannt hat, daß es mit ihm vorbei ist. So geschehen im letzten Jahr mit Stefan Zweig, den ich einfach nicht mehr ertrage. Nach der mehr als zweijährigen Leseflaute (2013 bis 2015) mußte ich mir ein Leben als Leser erst wieder neu erarbeiten. Ja, es war mühsam, ist keineswegs abgeschlossen; der status anterior konnte nicht restauriert werden. Mein jetziges Bücherleben ist anders als das frühere, weniger unbeschadet, weniger unbelastet, skrupulöser, in den Entscheidungen irrtümlicher. Meine Ungeduld ist gewachsen, Bücherabbrüche häufiger, der generelle Verzicht auf gewisse Literatur, Bücher oder Autoren eingedenk der schwindenden Lebenszeit einschneidender und konsequenter. Ich vertue mich, wie oben erwähnt, immer noch; und ich beobachte, daß Reinfälle immer dann, wenn ich entgegen meiner Intuition entschieden habe, vorprogrammiert gewesen waren. Beim letzten Buch, der Wiederlektüre von Amelie Nothombs "Die Reinheit des Mörders" hatte ich rasch das Gefühl, es müsse nicht mehr sein. Bei John Updikes "Heirate mich!", vor einer Woche gelesen, kam mir der Plot stupide vor, verließ mich nach 50, nach 100, nach 150 Seiten die Lust, weiterzulesen. Durchgehalten habe ich, es verbesserte den Eindruck, den ich vom Buch gewonnen hatte, nicht. Ich hatte also gegen die Maxime, an Autobuy-Autoren nicht herumzukritteln, nicht verstoßen und mußte das bezahlen. Daß ich einen Updike verschmähe, geht doch nicht! Solche Sakrilege zu begehen, werde ich mich in Zukunft durchringen müssen, wenn ich die Leselust nicht gänzlich einbüßen möchte. Mehr dem Bauchgefühl vertrauen, wie ich es mit meinem aktuellen Buch - "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" von Susann Pásztor machte. Davon gehört, spontanes Nicken und das beinahe physische Gefühl, der Begierde auf das Lesen des Buches zusehen zu können. Gesagt, getan, et voila, ein Volltreffer. Ein Klassebuch über das Sterben und die Menschen, die zusehen und damit klarkommen müssen. Indem ich gerade meine LGB (Liste geleser Bücher) rückwärts durchging, fiel mir auf, daß die Reinfälle nicht häufig vorkommen. Warum dann mein Ärger so stark gerät? Ärger über die vergeudete Lesezeit, die man mit anderen Büchern besser ausgefüllt hätte? Oder eher Ärger, wieder gegen seine Intuition gehandelt zu haben? Die virtuelle Buchentscheidung ist übrigens problematischer als die, der ein haptischer Kontakt mit dem Buch vorausging. Wenn ich ein Buch in der Hand hatte, kann ich viel zielgenauer vorausssagen, ob die Lektüre erfüllend wird oder nicht. Da ich jedoch mehr und mehr E-Books lese, muß ich auf mögliche Enttäuschungen reagieren, indem ich erstens meinem Bauchgefühl folge und Fehlentscheidungen schneller abhake und Buchabbrüche konsequenter riskiere.

[15:42] Je nachdem, ob man bei diesem Psychotest einen Schädel oder eine Frau sieht, die nach unten gebeugt ist, ist man psychisch momentan entweder gut drauf, stabil usw. oder aber in einer schwierigen Phase ("gerade sehr komplizierte Situationen in deinem Leben", "steht ein wichtiger Lebenswandel an oder es ist etwas passiert, das dich verwirrt?"). Ich brauch wohl nicht zu erwähnen, was ich zuerst sah!

[14:15] Krank 6/7. Tage ohne Alkohol: 438. Lektürestatus: gestern 162 Seiten. Weiter mit "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" von Susann Pásztor.

Freitag, 24. Februar 2017

[23:04] "Wenn die Ökumene so flutscht wie die Wiedervereinigung, haben wir in 100 Jahren noch keine Angst vorm gemeinsamen Abendmahl. (Pfarrer Braun S04E01: "Der unsichtbare Beweis").

[20:22] Buch begonnen: "Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster" von Susann Pásztor. Eine spontane Lektüreentscheidung. Weder Autorin noch Buch kannte ich bis gestern, als ich im Literaturschockforum auf dieses Buch stieß. Da der Tod mich ein Leben lang fasziniert, als DAS Thema, brauchte ich nicht lang, um einem schöngeistigen Buch über Sterbebegleitung, das einem überraschend über den Weg läuft, eine Chance, d.h. einen Leseplatz, einzuräumen.

[20:18] Buch beendet: "Die Reinheit des Mörders" (DNB) von Amelie Nothomb, Diogenes, 218 Seiten. Zweitlektüre.

[8:11] Die Empathiefähigkeit des Mannes wird landläufig geringer eingeschätzt als die der Frau. Neuere Forschungen ergeben aber, daß sie bei Männern und Frauen gleichermaßen vorkommt. Mit einem Unterschied. Bei gerechten Bestrafungen zeigen Männer Zustimmung; Frauen dagegen zeigen hier mehr Empathie selbst noch bei dem zu recht Bestraften.

[8:00] Krank 5/7. Tage ohne Alkohol: 437. Lektürestatus: gestern 146 Seiten. Weiter mit "Die Reinheit des Mörders" von Amelie Nothomb.

Donnerstag, 23. Februar 2017

[22:22] Beim zweiten Durchgang einer meiner (deutschen) Lieblingsserien gucke ich heute Pfarrer Braun S03E02: "Adel vernichtet".

[20:41] Inspector Barnaby (S09E07): Tote singen nicht! (Death In Chorus). DS Jones als Tenor in einem Chor, der in einem 4-Chöre-Wettbewerb gewinnen will. Peter Capaldi übrigens als überaus ambitionierter Chorleiter, verstörenderweise mit demselben Synchronsprecher wie in seiner Rolle als Doctor Who.

[20:30] Buch als Zweitlektüre begonnen: "Die Reinheit des Mörders" (DNB) von Amelie Nothomb. Noch eine Nothomb, weil mir gerade nach etwas bewährt Bösartig-Geistvollem ist.

[13:55] Buch beendet: "Eine heitere Wehmut" (DNB) von Amelie Nothomb, Diogenes, 124 Seiten.

[13:48] "Der Begriff 'Contact High' bezeichnet ein seltsames, wissenschaftlich bislang noch nicht hinreichend untersuchtes Phänomen: Man kann, so wurde es in einschlägigen Kreisen beobachtet, ohne eigenen Drogenkonsum high werden, wenn man einer Person begegnet, die psychedelische Substanzen eingenommen hat." Kannte ich auch noch nicht. Wurde von Nothomb in ihrem Japan-Reisebuch erwähnt.

[13:16] Retweet: Wieso sehen eigentlich alle jeden Tag gleich aus und nur ich schwanke zwischen 'Ganz okay' und 'OMG wir brauchen einen Exorzisten!'?

[13:15] Retweet: Jetzt, wo der alte WhatsApp Status weg ist, kann ich es ja sagen: ÄTSCH! ICH WAR GAR NICHT IMMER BESCHÄFTIGT.

[13:14] Retweet: Ich kann Leute nicht ernstnehmen, die "Ich hab zuhause ein Chamäleon" sagen, aber kein "Finds aber nicht mehr" dranhängen.

[13:13] Retweet: Wenn ich genervt bin, kaufe ich Blumen. ... Hier blüht alles.

[13:12] Retweet: Ich will ja nicht sagen, daß ich erkältet bin, aber mein Superheldenname wäre Sekreto.

[13:11] Retweet: Entwendy - Das Pferdestehlenmagazin

[13:10] Retweet: "Ich bin jetzt in einer Gang." "Wie viele seid ihr?" "Nur ich, ist eine Alleingang."

[1:00] Krank 4/7. Tage ohne Alkohol: 436. Lektürestatus: gestern 144 Seiten.

Mittwoch, 22. Februar 2017

[21:25] Beim zweiten Durchgang einer meiner (deutschen) Lieblingsserien gucke ich heute Pfarrer Braun S03E01: "Bruder Mord". Otfried Fischer als erzkatholischer Detektiv mit unablässig klugen und witzigen Sprüchen. Eine Krimiserie mit Esprit.

[21:20] Vom Stirnzeichen her bin ich ja eher Runzel.

[21:00] "Auch mir ist die schwere Bürde der Schönheit bekannt." (Yonderland S01E01) - Ich mache es so, daß ich mir die Pilotfolgen der vielen Serien anschaue, die ständig neu starten, um dann zu entscheiden, ob ich ihnen weiter folgen werde. Im Fall dieser in einer Parallelwelt spielenden (Fantasy)Serie, deren erste (von inzwischen drei) Staffeln bereits 2013 in Großbritannien anlief, weiß ich noch nicht. Ich mag verquere Szenarien, wie ich sie letztens bereits in der Pilotfolge von Eine Reihe betrüblicher Ereignisse bewunderte. Da ich mich aber beschränken muß, werde ich bei Yonderland noch ein oder zwei weitere Folgen ansehen müssen. Fantasy ist an sich nicht mein bevorzugtes Genre. Sollte sich das aberwitzige Konzept bestätigen, bleibe ich gerne weiterhin dabei.

[19:58] Retweet: "Flüster mir was Geiles ins Ohr." "Risotto ist fertig." "Ich komme!"

[19:57] Retweet: Meine Freundin sagt, ich würde mein Geld nur für sinnloses Zeug ausgeben. Pffff ...zeige ich ihr eben nicht den Bananenschneider.

[19:56] Retweet: Dinge die mich glücklich machen: Wenn der Pastateller ein Bild hat, welches man langsam frei essen kann.

[19:55] Retweet: An der Supermarktkasse. Der Fünfjährige zur Hochschwangeren vor uns: "Das Bier darfst du aber nicht trinken. Du bist doch umständlich."

[19:54] Retweet: "Wie kann ich Sie am Besten erreichen?" "Mit Intelligenz und Humor."

[19:53] Retweet: Klopapier muss fusselfrei, schneuzfest und logisch im Muster sein, auch bei typischen Reinigungsarbeiten nach Mordfällen im Küchenbereich.

[19:52] Retweet: Um morgens gut auszusehen dusche ich einfach so lange, bis der Spiegel beschlagen ist.

[19:51] Retweet: Gucke gerade einen Horrorfilm. "Bitte, rufen sie die Polizei!" "Ich besitze kein Handy." WER DENKT SICH SO ETWAS AUS. DAS IST DOCH KRANK.

[19:50] Retweet: Manchmal wenn ich mir so beim Leben zugucke denke ich, ich bin in einem Infomercial-Spot und gleich sagt jemand "Doch das muss nicht sein!".

[19:48] Retweet: "Echt schön hier. Ich nehme die Wohnung." "Wir sind auf einer Brauereibesichtigung." "ICH. NEHME. SIE!"

[19:47] Retweet: Habe tatsächlich das erste Mal Aspirin Complex genommen. Seid ihr sicher, dass das Zeug in Bayern legal ist?

[19:46] Retweet: "Welchen Kraftausdruck benutzen Sie am häufigsten?" "Newton."

[19:45] Retweet: Madonna und Cher sollen jeweils 50.000 $ zahlen. Sonst werden ihre Nacktfotos aus dem Internet gelöscht.

[19:44] Retweet: Es war nicht schlimm, als ich eben eine Telefonnummer in den Taschenrechner getippt habe. Es war schlimm, als sich jemand meldete.

[19:43] Retweet: Frühling ist, wenn die Hormone wieder versuchen körperlich zusammen zu bringen, was sich geistig nicht versteht.

[19:42] Retweet: Mir tut morgens immer ein anderes Körperteil weh. Abwechslung ist wichtig im Alter!

[19:41] Retweet: Ich studiere Schlaf. Berufsbegleitend.

[19:40] Retweet: Habe gerade im U-Bahnhof zwei Punks gesehen, die sich selbst geimpft haben. Sehr vorbildlich! Aber wozu der Löffel?

[19:39] Retweet: Der neue Stationsarzt ist 26. Das heißt er wurde 1991 geboren. Der STATIONSARZT! Ich möchte ihn bei der Visite an die Hand nehmen. Dutzidu.

[19:38] Retweet: Du wirst alt, wenn du dich bei Erwähnung eines Idols aus deiner Jugend als erstes fragst: "Lebt der eigentlich noch?"

[19:37] Retweet: "Eine Rose, bitte." "Eine Rote, für die Liebe?" "Gibt's auch eine Farbe für 'nur Ficken'?"

[19:36] Retweet: Wir sollten alle ein bisschen mehr lesen, ein bisschen mehr nachdenken, ein bisschen mehr mutig sein. Und den Rest ein bisschen reduzieren.

[19:35] Retweet: Ich bin nicht bescheiden, ich kann wirklich nichts.

[19:34] Retweet: Eine Freundin ist auf einer maximal 300 kcal pro Tag - Diät. Also einmal leidenschaftlich Zähneputzen.

[19:33] Retweet: 100 Mrd. Nervenzellen und noch dazu komplex verschaltet: Um es kurz zu machen, die Möglichkeiten sich dämlich zu verhalten, sind unendlich!

[19:32] Retweet: Warum gibt es eigentlich keine intellektuellen Fitness-Armbänder? "Sie müssen heute noch zwei Stunden lesen".

[19:31] Retweet: Manchmal springt man über seinen eigenen Schatten und fällt dann direkt auf die Fresse.

[19:30] Retweet: Und dann erfand Gott diese eine Stelle am Rücken, an die man nicht hin kommt und er ließ sie jucken. Und er sah, dass es witzig war...

[17:46] Buch begonnen: "Eine heitere Wehmut" (DNB) von Amelie Nothomb.

[17:45] Büchlein begonnen und beendet: "Der seltsame Fall des Benjamin Button" (DNB) von Francis Scott Fitzgerald, Diogenes, 66 Seiten.

[17:44] Krank 3/7. Tage ohne Alkohol: 435. Lektürestatus: gestern 114 Seiten.

Dienstag, 21. Februar 2017

[21:10] Buch beendet: "Heirate mich! Eine Romanze" (DNB) von John Updike, Volk & Welt, 359 Seiten.

[8:46] Nicht(mehr)raucher bin ich inzwischen länger, als ich Raucher gewesen war. Im Oktober 1984 begann ich, im September 2000 hörte ich auf. Das 17. Jahr Nikotinabstinenz sticht die 16 Jahre Raucherleben aus.

[8:33] Es war so vorhersehbar wie verständlich, daß die Hausärztin gestern sofort nachfragte: "Alkohol?". Ein Rückfall wäre als Erklärung für Herz-Kreislaufbeschwerden nahezu ideal. Gottseidank brechen nicht alle Dämme. Wenn ich auch schon einen Einbruch bei meinem Gewicht zu verzeichnen habe und meine Diätbemühungen des letzten Jahres konterkariert werden, dann wenigsten noch die Alkoholabstinenz, gell?

[8:20] Krank 2/7. 62 Wochen ohne Alkohol. Lektürestatus: gestern 100 Seiten. Weiter mit "Heirate mich! Eine Romanze" von John Updike.

Montag, 20. Februar 2017

[12:33] Krank 1/7. Tage ohne Alkohol: 433. Lektürestatus: gestern 75 Seiten. Heute, nachdem in der letzten Zeit immer wieder das Herz geholpert hat, eine schlimme Attacke. Ich komme gerade vom Arzt wieder und bin bis Sonntag krank geschrieben.

Sonntag, 19. Februar 2017

[16:30] Vor Nachtdienst 5/5. Tage ohne Alkohol: 432. Lektürestatus: gestern 70 Seiten.

Samstag, 18. Februar 2017

[17:25] Buch beendet: "Hotel 'Zurück zur Natur'" (DNB) von Georges Simenon, Diogenes, 208 Seiten.

[17:24] Vor Nachtdienst 4/5. Tage ohne Alkohol: 431. Lektürestatus: gestern 68 Seiten.

Freitag, 17. Februar 2017

[17:34] Buch gestern Nachmittag begonnen: "Hotel 'Zurück zur Natur'" von Georges Simenon. Ein Non-Maigret.

[17:33] Vor Nachtdienst 3/5. Tage ohne Alkohol: 430. Lektürestatus: gestern 70 Seiten.

Donnerstag, 16. Februar 2017

[17:07] Buch beendet: "Kraft. Eine Vakuumtheodizee" (DNB) von Jonas Lüscher, C.H.Beck, 237 Seiten.

[17:05] Vor Nachtdienst 2/5. Tage ohne Alkohol: 429. Lektürestatus: gestern 70 Seiten.

Mittwoch, 15. Februar 2017

[19:44] Nachmittags wie meistens, wenn ein neuer Nachtdienstzyklus bevorsteht, geschlafen. Seit 17 Uhr nach zwei Tagen ohne Buchzuflucht gelesen. Nun auf zu Nachtdienst 1/5. Hoffentlich liegen nicht mehr Patienten mit Influenza auf Station; denn ich habe mich bislang noch in keinem Jahr zu einer Schutzimpfung durchringen können. Und jetzt ist's zu spät, oder? Entsprechend zögerlich und ängstlich begegnet man den stationären Influenzafällen.

[12:02] Letzten Endes erwies sich allerdings nicht Kohls Charakter als das wahre Problem, es war vielmehr dessen fehlender Intellekt, der den beiden bald die größten Qualen verursachte und sie sich auf die Sprachregelung einigen ließ, seine Wahl sei ein Betriebsunfall der Demokratie, der bald korrigiert werden würde; eine Fehleinschätzung, wie sich in den kommenden sechzehn Jahren erweisen sollte. (Jonas Lüscher: Kraft) - Bei "seine Wahl sei ein Betriebsunfall der Demokratie" denkt man heutzutage ja an eine ganz andere, etwas weiter entfernte Person...

[11:41] Kraft warf einen prüfenden Seitenblick auf seinen Freund, ob der sich wohl mit ähnlichen Zweifeln plagte, dieser aber war völlig trunken vom Hochamt der parlamentarischen Demokratie und soff Barzel die Worte von den Lippen, als sei es zu Freiheit transsubstantierter Messwein. (Jonas Lüscher: Kraft)

[10:44] EATKARUS, die EDEKA-Kampagne, gefällt mir gut. Ich bin ja rettungslos sentimental, so daß mich solche Filme kriegen. "Iß wie der, der du sein willst" ist übrigens das Motto und die Quintessenz des Spots.

[9:45] Wenn Gesa das Leben nicht in Ordnung findet, ißt sie nicht mit Messer und Gabel, sondern nur mit der Gabel. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[9:44] Edith Wharton: AllgFab (4) // Die Drogen, die er brauchte // Pyramideninstinkt // AllgFab (3) // AllgFab (2) // AllgFab (1) // Gewisse Ansprüche an die Literatur // Der etwas geschrieben hat.

[9:22] Wie immer, wenn ich in Bahnhöfen oder Zügen bin, schlage ich mich mit dem Gefühl herum, wir müßten einer schlimmen Sache entkommen. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[9:21] Es muß eine unerhörte Zeit gewesen sein, als man sich füreinander interessierte. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[9:20] Die Schnelligkeit des Zuges empfinde ich wie eine Bestrafung für die miese Gegend. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[9:19] In der Stunde der Selbstverengung, wenn mich die Empfindsamkeit in die Isolation und die Isolation in den Hochmut treibt... (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[9:17] Sein Verstand sagte ihm, daß er und sie wahrscheinlich miteinander glücklich werden könnten - die Art wohltemperierten Glücks, die auf einer Gemeinsamkeit des Geschmacks und einer Erweiterung ihrer Möglichkeiten gründete. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[9:16] Seit dem frühen Morgen regnet es wieder. Es ist kein dramatischer Regen, kein Kinoregen, der aufwendig an die Fensterscheiben trommelt und durch die Straßen peitscht; es ist nur ein dünnes, regelmäßiges Einnässen der ganzen Welt, weiter nichts. (Wilhelm Genazino: Der Fleck, die Jacke, die Zimmer, der Schmerz)

[8:47] Vor Nachtdienst 1/5. Tage ohne Alkohol: 428.

Dienstag, 14. Februar 2017

[22:14] "Fummelfunk" = Gebärdensprache (Pfarrer Braun: Ein verhexter Fall)

[21:55] Immer wieder hatte es sich vorgestellt, einen Waffenstillstand mit der Vergangenheit geschlossen zu haben, sich mit dem glorreichen Feind, den man Glück nannte, geeinigt zu haben... (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[21:54] Die ersten Schritte im Leben immaterieller Werte zu wagen... (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[21:35] Sein Leben schien ihm so schal wie das eines Rekonvaleszenten, dem man gesagt hat, er könne nie wieder ganz gesund werden. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[21:34] Und sie fühlte sich so sehr als Anfängerin - fühlte sich so schrecklich lebendig! Wie hatten diese anderen es gelernt, durchzukommen, ohne zu leben? (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[21:33] "Ich sag' dir, eine großartige Sache, diese Freiheit! Heutzutage verändert sich alles. Warum nicht auch die Ehe? Ein Mann kann aus einer geschäftlichen Partnerschaft aussteigen, wann immer er will; die Pfaffen aber wollen uns unser Leben lang aneinanderketten, nur weil wir eines Tages aus Versehen in die Kirche gestolpert sind. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[21:12] Erneut fiel es Susy auf, daß in Ellies bewegtem Leben offenbar alle Interessen auf einer einzigen Eben angesiegelt waren. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[21:11] Er hatte ihr nie zugetraut, weit genug aus ihrem Panzer der Selbstgenügsamkeit herauszukommen, um die Gefühle eines anderen Menschen zu verstehen. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[21:10] Ihr eigenes Gedächtnis war leider der Vielfalt ihrer Interessen nicht ganz gewachsen. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[20:32] Solange die freie Welt noch zu solchen Reaktionen in der Lage ist, besteht noch Hoffnung. Es gibt mittlerweile eine ganze Reihe solcher XX-second-Parodien auf Trumps America-first-Gehabe.

[20:05] Er schien, trotz seiner Ehrentitel und der Möglichkeiten, die sich ihm eröffneten, irgendwie geschrumpft zu sein. Der alte Strefford war eine Persönlichkeit gewesen, und sie fragte sich, ob materieller Reichtum immer den Beginn einer geistigen Verarmung bedeutete. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[19:49] "Hast du dir je überlegt, warum von allen Leuten ausgerechnet du und Nick dem allgemeinen Schicksal entgehen und wie Philemon und Baucis überleben solltet, während um euch herum die Leidenschaften vergehen und die Scheidungsbehörden immer mehr Geld anhäufen?" (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[19:48] Natürlich hat Ursula nie in ihrem Leben in einer Gemäldeausstellung höher geschaut als bis zur Signatur. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[19:47] Man war mit seiner Tragödie, seinem Unglück allein, auf sich gestellt, denn es gab niemanden, der stehenblieb und das kleine versteckte Päckchen bemerkte, das man mit sich herumschleppte. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[18:59] "Was stimmt denn nicht mit mir? Zuviel Rouge?" fragte sie und hakte sich bei ihm ein, als sie vom Tisch aufstanden. "Nein: zuwenig. Schau dich doch mal an", antwortete er leise. "Oh , in diesen altersfleckigen Spiegeln sieht jeder so aus, als hätte man ihn gerade aus dem Kanal gefischt." (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[18:55] Die Fahrt war lustig verlaufen: Susy und Lansing hatten beide eine zu lange Lehre in der Kunst der Verschleierung unangenehmer Dinge durchgemacht, um nicht besonders angestrengt die bedrückenden Nachwirkungen ihres ersten Streits voreinander zu verbergen. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[18:54] Noch nie hatte er jemanden so gekonnt packen sehen wie Susy: die Art und Weise, wie sie widerstrebende Dinge dazu brachte, in einem Koffer zu verschwinden, war ein Symbol dafür, wie sie Dinge, die ihr nicht behagten, irgendwie in ihrem Leben unterbrachte. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[18:53] "Er ißt auswärts", erklärte Susy schlagfertig. "Irgendwelche Leute sind aufgetaucht: verdammte Langweiler, die ich euch nicht antun wollte." Wie leicht ihr die vertraute Flunkerei fiel! "Die Art Leute, zu denen man sagt: 'Vergessen Sie ja nicht, bei mir vorbeizuschauen", und dann verbringt man den Rest seines Lebens damit, ihnen aus dem Weg zu gehen. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[18:43] Schließlich gingen die meisten Leute durchs Leben, indem sie eine bestimmte Anzahl von Gesten ausführten, wie im voraus eingeübte Tanzschritte. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[18:42] ...erklärte sie im Ton leichter Besorgtheit, den sie immer anschlug, wenn sie von ihren eigenen Schwierigkeiten sprach. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[18:41] "In Schottland wird es viel kühler sein", fügte Fred hinzu, mit einer für ihn ungewöhnlichen Anstrengung, sich klar auszudrücken. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[18:39] ... am nächsten Vormittag brachen die Hicks über das wehrlose Trio herein. Sie bildeten eine furchterregende Front, nicht nur wegen ihres Körpergrwichts - Mr. und Mrs. Hicks waren auf majestätische Weise dreidimensional... (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[18:35] "Ich hoffe, ich verfüge über genügend gesunden Menschenverstand...", begann sie. "Oh, natürlich: gesunder Menschenverstand; darauf müßt ihr eure Argumentation stützen, egal, wie ihr argumentiert." (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[14:48] Beide hatte in früher Jugend an der Welt maßgenommen, in die sie zufällig hineingeboren worden waren: Sie wußten recht gut, was die Welt für sie wert war und aus welchen Gründen, (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[14:47] Er wußte, an welch dünnen Faden die Beliebtheit der Mittelosen hing. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[14:46] ... auf dem Treppenabsatz kämpfte die Köchin Giulietta mit einer aufsässigen Reisetasche, die sich allen Versuchen, sie zuzuschnüren, widersetzte. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[14:45] Zu lange war sie mit ihrem kleinen Boot durch gesellschaftliche Untiefen gesteuert, um nicht zu wissen, wie eng die Durchfahrt ist, die zum Seelnfrieden führt; und sie war entschlossen, in der Mitte der Fahrrinne zu bleiben. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[10:33] Sie war gewohnt, klar und deutlich ihre Meinung zu äußern, sofern es keine - gesellschaftlichen oder finanziellen - Gründe gab, sie zu verhehlen. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[10:22] Er streckte sich in einem Korbliegestuhl aus, sie kuschelte sich auf ein paar herumliegende Bootskissen und lehnte ihren Kopf an seine Knie. Um sie herum nichts als Frieden und Schönheit und Dauer, und ihr Glück war so vollkommen, daß es fast eine Erleichterung war, sich an den stürmischen Hintergrund aus Rechnungen und geliehenem Geld zu erinnern, vor dem sie es in seiner ganzen Zerbrechlichkeit errichtet hatten. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[10:19] "Oh, die Glühwürmchen! Schau... Da, wo der Mond sich im Wasser spiegelt. Äpfel aus Silber in einem Netz aus Gold..." Sie lehnen sich so eng wie möglich aneinander und blickten gebannt auf das Glitzern der gekräuselten Wellen. "In einem solchen Augenblick könnte ich sogar eine Nachtigall ertragen", sagte Lansing. Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[10:14] Er ging für sie beide auf, ihr Honigmond, über einem See, der als malerischer Hintergrund romantischer Anwandlungen solche Berühmtheit genoß, daß sie einigermaßen stolz auf ihren Mut waren, ihn trotzdem zum Schauplatz ihrer Romanze gewählt zu haben. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)

[9:55] Statt der lächerlichen Kategorisierung nach dem Geschlecht sollte man die Menschen lieber in statische und dynamische Naturen einteilen. Das ist ein realer Unterschied, auch wenn ich Ihnen nicht sagen kann, woher er kommt. Wahrscheinlich sind wir geistig-seelisch gesehen zwei völlig verschiedene Gattungen. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[9:50] Die Kutsche hielt an der Ecke der Rue Ventomargy, die zu eng und zu voll war, um befahren zu werden. (...) Paul (...) betrat etwas unsicheren Schritts die kopfsteingepflasterte Gasse mit den beiden Seiten bedrohlich vorkragenden Häusern, die vom Keller bis zur Mansarde hell erleuchtet waren; Laternen baumelten zwischen ihnen, und in der Mitte der Gasse verlief eine flache Abwasserrinne. Die Szenerie hätte nicht finsterer sein können, wenn Hollywood selbst sie für eine orgiastische Episode in einem Film über die Schreckensherrschaft während der Französischen Revolution nachgebaut hätte. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[9:49] Die Menschen schnappen irgendwelche Vorstellungen vom Leben auf und glauben, daß sie sich an dem Spiel beteiligen müssen, auch wenn es ihnen keinen Spaß macht. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[9:22] Beim 1935 erschienenen Roman Das ist bei uns nicht möglich von Sinclair Lewis handelt es sich um eine Dystopie, in der in den USA eine faschistische Regierung installiert wird. "Der Roman schildert den Aufstieg von Berzelius "Buzz" Windrip vom belächelten Senator aus der Provinz zum mächtigen Gewaltherrscher. Mit unrealistischen Versprechungen besiegt er bei der Präsidentschaftswahl 1936 Amtsinhaber Franklin D. Roosevelt. Im neuen Job knebelt Windrip rasch die Presse, entmachtet den Kongress und hetzt seine Geheimpolizei auf Kritiker. Natürlich allein mit dem hehren Ziel, "Amerika wieder zu einem stolzen, reichen Land zu machen". - Um ein viel gebrauchtes Wort zu zitieren: Selbst in der düsteren Welt der Schwarzmalerei nichts Neues unter der, ähm, Sonne. Sinclair Lewis kenne ich nur namentlich und erinnere die zweibändige Ausgabe seine Romans "Hauptstraße" (Main Street, 1920) in der damals so heißgeliebten Edition "Taschenbuch der Weltliteratur" des Aufbau-Verlages, der wie hinterherhechelten. Gelesen habe ich es und ihn freilich noch nicht.

[9:03] Als der letzte Gast fortfuhr, tauchte Mrs. Beste-Chetwynde aus ihrem kleinen Veronalrausch auf, frisch und anmutig wie ein Gedicht aus dem 17. Jahrhundert. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[8:56] Retweet: Es wird Frühling. Im Dutt des Kollegen nisten die ersten Meisen.

[8:55] Retweet: Die Autokorrektur treibt mich irgendwann noch in den Warenkorb.

[8:48] "Ich werde Ihnen meine Lebensgeschichte erzählen." Wie kam es nur, fragte sich Paul, daß jeder Mensch, dem er begegnete, sogleich zu autobiographischen Ergüssen ansetzte? (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[8:45] Was für ein unreifes, selbstzerstörerisches, überlebtes Übel ist doch der Mensch! Wie unbedeutend und abstoßend ist sein Gehüpfe und Geplappere auf dieser niedrigen Stufe der Evolution! (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[8:42] Seine einzige realisierte Arbeit war die Ausstattung eines überlangen Kinfofilms mit einer komplizierten Handlung gewesen, die dadurch, daß der Regisseur jegliche menschliche Figur daraus verbannt hatte, noch verworrener wurde - ein Umstand, der sich auf den kommerziellen Erfolg des Films außerordentlich fatal auswirkte. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[8:31] Der größte Erfolg der DDR, der bis heute im Osten Deutschlands nachwirkt, ist die atheistische Erziehung. Nach der Untersuchung einer amerikanischen Universität gibt es nirgendwo auf der Welt einen Landstrich mit einem höheren Prozentsatz an Atheisten. (Bernd-Lutz Lange: Das gabs früher nicht. Ein Auslaufmodell zieht Bilanz)

[8:30] "Iss, was gar ist. Trink, was klar ist. Red, was wahr ist." (Martin Luther)

[8:22] Bernd-Lutz Lange: Fett absaugen lassen.

[8:18] Eine Entdeckung war für mich auch unlängst ein Wellnesswecker. Also Wellness und Wecker ergibt bei mir ja überhaupt keine logische Verbindung. (Bernd-Lutz Lange: Das gabs früher nicht. Ein Auslaufmodell zieht Bilanz)

[7:50] Die Zeiten haben sich gewandelt. Früher hat der Großvater oder die Großmutter dem Enkel die Welt erklärt, das Funktionieren von bestimmten Sachen. Das war über Jahrhunderte so! Heutzutage ist das umgekehrt, der Enkel erklärt dem Großvater, wozu dieses und jenes Teil benötigt wird oder wie man mit dem Smartphone (das sind jene kleinen Computer, mit denen man überraschenderweise auch noch telefonieren kann) umgeht. (Bernd-Lutz Lange: Das gabs früher nicht. Ein Auslaufmodell zieht Bilanz)

[7:43] Ging es auf den Frühling zu, zog ich meine Windjacke an. Die gibt es heute nicht mehr, also das heißt, die gibt es schon noch, aber sie wird in der neuen Zeit "Herrenfunktionsjacke" genannt. (Bernd-Lutz Lange: Das gabs früher nicht. Ein Auslaufmodell zieht Bilanz)

[7:37] Die Dialektik aller Liebe ist trüb, obwohl der Völkerapostel in seinem wundervollen Hymnus behauptet, "die Liebe eifere nicht". (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[7:36] Fünfundvierzig Jahre, das ist das rechte Todesalter für alle Tuberkulösen, die es zu dieser Jahreszahl überhaupt gebracht haben... (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[7:35] Freier Tag 2/2. 61 Wochen ohne Alkohol. Lektürestatus: gestern keine Lektüre.

Montag, 13. Februar 2017

[19:02] Ich bin eine der Sackgassen, die von der Hauptstraße der Fortpflanzung abzweigen. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[19:01] Evelyn Waugh: Eingeredetes Bedürfnis.

[17:04] Der Mann mit dem Hammer glaubt, jedes Problem ist 'n Nagel. (Wilsberg: Die fünfte Gewalt)

[16:23] "Es ist der Lebenskeim, den wir mit uns herumtragen wie unser Skelett; jeder von uns geht unwissentlich schwanger mit einem ersehnten Einfamilienhaus. Es gibt kein Entkommen. Als Individuen existieren wir gar nicht. Alle sind wir potentielle Nestbauer, sind Biber und Ameisen. Woher kommen wir? Was ist Geburt?"

[16:22] Unser Leben verläuft zwischen zwei Heimstätten. Für kurze Zeit dürfen wir hinaus ans Licht, dann fällt die Haustür wieder zu. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[16:21] Man hätte mich über die Ehe aufklären sollen. Man hätte mir sagen sollen, daß dieses fröhliche Wandeln auf blumenbetreutem Weg vor einem Daheim endet, aus dem abscheulicher Lampenschein und Kinderstimmen dringen. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[16:01] Auf in den Kampf! Es lebe das glückliche Paar! Auf eine Ehe ohne Ach und Wehe!" (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[15:50] "Lady Circumference hat, glaube ich, keine Ahnung davon, daß es beim Sport verschiedene, klar abgegrenzte Disziplinen gibt. Frauen ihres Schlages neigen dazu, alle Sparten der Leichtathletik als minderwertige Abarten der Fuchsjagd zu betrachten." (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[15:44] Der Bahnhofsvorsteher kam unterwürfig gekrümmt ins Zelt gekrebst. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[15:40] Sind Sie ganz sicher, daß er bei klarem Verstand ist? Seit ich Geistlicher bin, habe ich immer wieder festgestellt, wenn Laien sich für Kirchenfragen interessieren,ist das oft der erste Schritt zum Wahnsinn. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[15:33] Ich kann mir keine Darbietung vorstellen, die mich mit mehr Abscheu erfüllt als ein sportlicher Wettkampf, keine einzige - außer vielleicht Volkstänze. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)

[15:16] Nach Nachtdienst 4/4 = Freier Tag 1/2. Tage ohne Alkohol: 426. Lektürestatus: gestern 50 Seiten. - Ihr habt richtig gesehen. In dieser Woche nur zwei freie Tage. Ab Mittwoch folgen fünf Nachtdienste. Und dieser heutige erste der beiden freien Tage ist als Ausschlaftag bzw. der Aus-der-Nachtwache-Herausgeh-Tag bekanntlich hurz. Ich halte mich, nachdem ich vormittags den gestrigen Polizeiruf 110 "Dünnes Eis" gesehen habe, bislang mit einem überschaubaren Schläfchen über Wasser, dem nun Wilsberg (E54) ("Die fünfte Gewalt") folgt.

Sonntag, 12. Februar 2017

[20:22] "gewiefter Manager seiner Katastrophen" (Jonas Lüscher: Kraft)

[19:55] ... ausgestattet mit den schönsten, bürgerlichen Familienplänen, die wie Fürze in einer völligen Leere verhallten. (Jonas Lüscher: Kraft)

[19:17] Kraft litt. Wie immer, wenn er das, was ihm wichtig war, mit zu vielen teilen musste. (Jonas Lüscher: Kraft)

[18:33] Retweet: Gerade überlegt, ob ich den abgelaufenen Joghurt wegwerfe, aber dann hat Frank-Walter Steinmeier im Fernsehen "Lasst uns mutig sein" gesagt.

[18:32] Retweet: Diese Angst, kurz bevor das Buch fertig gelesen ist, bald wieder alleine mit der Realität zu sein.

[18:31] Retweet: Manchmal glaube ich ja, dass mir mein Nihilismus nichts bedeutet.

[18:30] Retweet: "Ich hab Lust auf was Süßes... " "Ich hab ne Mandarine mit, die kannst du haben." Kollege zu verschenken, 29, stubenrein. Humpelt nun.

[18:16] Irène Némirovsky: Abschied in den Krieg // Bah, Kleinigkeit! // Vorkriegszeit 1914 // Zartgefühl oder Aufopferung // Magenkrank.

[18:14] "Jeder von uns kommt im Leben einmal dahin, daß er nur einen einzigen Gefährten hat - sich selbst", dachte Bernard, "aber im allgemeinen geschieht das erst, wenn man sehr alt ist, oder im Augenblick des Todes." (Irène Némirovsky: Feuer im Herbst)

[18:13] Ich erinnere mich an ein Sportfest, bei dem ich es versäumt habe, der Presse Whisky anzubieten, und das Ergebnis war ein 'äußerst' unseliges Foto. (Evelyn Waugh: Verfall und Untergang)

[17:41] Buch begonnen: "Kraft. Eine Vakuumtheodizee" (DNB) von Jonas Lüscher.

[17:40] Buch beendet: "Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd" (DNB) von Franz Werfel, Fischer-Verlag, 336 Seiten.

[17:39] Vor Nachtdienst 4/4. Tage ohne Alkohol: 425. Lektürestatus: gestern 96 Seiten.

Samstag, 11. Februar 2017

[18:33] Franz Werfel setzt "Disangelium" versus Evangelium. Ist mir so auch noch nie untergekommen... "...die schöne Heimat [Österrreich] der hier Versammelten, dort wie überall, wo deutsch gesprochen wird, lauere der tückische Verführer, der das Unterste der von Gott eingesetzten Werte zuoberst kehren wolle und das Evangelium der Liebe in ein Disangelium des Hasses verwandle..." (Der veruntreute Himmel)

[17:19] Als ich bei Franz Werfel gerade "Chasseur" las, mußte ich erneut googlen. Das Internet ist schon eine geile Erfindung. Früher wäre man entweder dumm geblieben bei der Lektüre oder hätte über ein entsprechendes Lexikon verfügen müssen.

[16:50] Sie kannte genau die Ehrbedürfnisse der Gnädigen aller Gesellschaftsschichten, angefangen von der neureichen Unsicherheit der Bezirksarmenrätin Fleißig bis zur wegwerfenden Huld wirklicher Aristokratinnen. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[16:38] Retweet: "Flugzeugessen schmeckt besser als manches, was Du immer kochst." So, Kind abzugeben. Ganz niedlich, und es reicht Mikrowellenfutter.

[16:37] Retweet: Ich geh zu Karneval wie jedes Jahr als Enttäuschung für meine Eltern.

[16:36] Retweet: Verbringen Sie auch so viel Zeit damit sich vor Bekannten zu verstecken, um nicht grüßen zu müssen? Das war jetzt Runde 33 in der Drehtür.

[16:35] Retweet: Ich habe Schlaf schon geliebt, da ist der noch in ganz kleinen Betten aufgetreten.

[16:34] Retweet: "Schatz, mach mir mal ein Kompliment!" "Du bist die ST-Hebung in meinem Herzinfarkt!" Handgemenge.

[16:33] Retweet: Mein Arzt rät mir, nur noch zu besonderen Anlässen zu trinken. Hey, der Ketchupfleck auf meiner Schlafzimmertapete wird heute ein Jahr alt!

[16:32] Retweet: Der Zugführer bemerkt richtick, die nächste Station sei Leipzick. Ich beiße in mein Brot mit ein wenick Honick.

[16:31] Retweet: "Nach Informationen des Verfassungsschutzes" ist lateinisch und bedeutet "Das stand so in der Bravo".

[16:30] Retweet: "Wie schaffen Sie es, dass ihre beiden Kinder so ruhig sind?" "Es waren mal drei."

[16:29] Retweet: Die Tochter hat zum ersten Mal einen älteren Jungen im Zimmer und ich bin ganz entspannt. Ist nur so unbequem hier im Schrank.

[16:28] Retweet: Ist euch aufgefallen, dass die bei Pornos im Büro total viel Platz auf'm Schreibtisch haben? Ich glaub die arbeiten gar nicht wirklich da!!

[16:27] Retweet: Bipolare Störung: Forscher verwechselt Arktis mit Antarktis

[16:26] Retweet: Wie viele Kalorien würde man verbrennen, wenn man im Schlafsack zur Arbeit hüpft? Das An- und Ausziehen zwischen den Schlafphasen nervt.

[16:25] Retweet: Manche Bücher warten. Einvernehmlich jahrelanges Zuzwinkern. Die Zeit wird kommen.

[16:24] Retweet: Die Namen meiner Kinder kann ich mir merken, aber vielleicht lasse ich mir die Termine der Müllabfuhr auf den Arm tätowieren.

[16:23] Retweet: Kommst du nachher mit in den Puff? Ich geb eine aus.

[16:22] Retweet: Falls jemand meine 50.- Euro findet, die ich gestern Abend verloren habe: Bitte investiere sie in Alkohol-ich hätte das so gewollt.

[16:21] Retweet: "Und ruf bitte kurz an, wenn ihr gut gelandet seid!" "Mama, wenn wir "schlecht" landen, dann kannst du das auf Spiegel Online lesen."

[16:20] Retweet: "Komm, wir werden Dichter." "Was willst du mit dem Vers?" "Was willst du mit dem Schnaps?"

[16:19] Retweet: "Ihre Hunde heißen Null und Eins?" "Das sind Bitbulls."

[16:18] Retweet: Seit ich einen Elektroschocker mit ins Kino nehme, gehts eigentlich mit dem Gerangel um die Armlehne

[16:17] Retweet: "Ich parshippe jetzt. Und du?" "Ich smirnoffe!"

[16:16] Retweet: "Da, die Hexe! Verbrennt sie!" "Ich bin Bürofachfrau." "Laminiert sie!!!"

[16:15] Retweet: Falls ihr mal eine Kuh säubern müsst: Unbedingt die Kuhglocke vorher abnehmen! Sonst wird die Kuh in der Waschmaschine taub.

[16:14] Die langatmige Dämmerung des Juni lag noch im Raum... (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[16:13] Vor Nachtdienst 3/4. Tage ohne Alkohol: 424. Lektürestatus: gestern 70 Seiten. - Weiter mit "Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd" von Franz Werfel.

Freitag, 10. Februar 2017

[17:53] Er war wirklich ein Kunstkenner und Historiker von Rang. Wie es die Art aller Eingeweihten ist, brannte er darauf, die Unbelehrten an seinem Wissensborne schwelgen zu lassen. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[17:29] Der Vater wog seine zwei Zentner mindestens und hatte ein schwabberndes Tripelkinn und einen feuerroten Quadrupelnacken. Die prallen Töchter waren ihm nachgeraten. Nur die energische Frau hatte sich dank ihrem Charakter eine knochige Linie bewahrt. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[16:48] Es gab für Mila nur einen einzigen Beweggrund: die Furcht. Und diese Furcht war gar nichts Widriges, sondern sogar ein Halt, eine Kraft, die der geistig Zurückgebliebenen zur Lebensfähigkeit verhalf und ihre Arbeitsleistung über das gewöhnliche Maß hinaushob. Aus demselben Grund erliegen sklawische Völker den Diktaturen, ohne sich dabei besonders unwohl zu fühlen. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[16:16] Vor Nachtdienst 2/4. Tage ohne Alkohol: 423. Lektürestatus: gestern 60 Seiten. - Weiter mit "Der veruntreute Himmel" von Franz Werfel.

Donnerstag, 9. Februar 2017

[10:22] "Fein, fein schmeckt uns der Wein,
Wenn man zwanzig ist, und auch die Liebe ...
Wenn man älter wird, wenn man kälter wird,
Schmeckt allein nur der Wein."
Franz Werfel hat in seinem "veruntreuten Himmel" wohl das Weinlied aus der Operette "Der lachende Ehemann" von Edmund Eysler zitiert.

[10:06] Bei Werfel soeben erstmalig den Ausdruck Pensionopolis vernommen. Zuerst gedacht, ein veralteter Begriff wie Chaiselongue, Canapee, Gamasche usw., wie man ihn in Werken von Schriftstellern des 19. und frühen 20. Jahrhunderts zu lesen bekommt. Interessanter Aspekt, daß die Idee durch den stattfindenen demografischen Wandel zunehmend wieder aufgegriffen wird.

[10:01] Bei Werfel "Turfspieler" gelesen. Offenbar 'ne Art Pferderennsport. Auf die Schnelle speit Google aber nichts Konkretes = Verwertbares aus. Jemand Ahnung? Gibt auch ein gleichnamiges Brettspiel.

[9:30] "vorkostende Gedanken" (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:18] Sie wollten unauffällig verschwinden und dem Haus nicht mehr zur Last liegen nach diesem schrecklichen Zwischenfall. Gemäß einem unverbrüchlichen Naturgesetz floh alles vor dem Unglück. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:17] Das lang befreundete Ehepaar saß grau und trübsinnig herum und war vollauf damit beschäftigt, ein gegenseitig ansteckendes Gähnduett erschrocken zu unterdrücken. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:16] Die wahre Gesundheit weiß nichts von sich selbst. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:15] Schließlich steht man mit fünfundvierzig als Künstler noch am Anfang. Tolstoj ist ein Beispiel dafür, und Goethe natürlich. Die Gegenbeispiele sind allerdings noch zahlreicher... (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:14] Servus, Milchstraße! (...) Ich weiß auch, dass dich nur billionenstellige Zahlen ausdrücken, und ich bin eine angeheiterte Ameise, um nicht zu sagen Laus. Aber was soll das heißen, groß und klein? Das sind sinnlose Verhältnismaße. Ich muss doch größer sein als du, da deine Billionen Lichtjahre Platz finden in meinem Ameisenblick. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:13] Der Mensch besitzt, seiner düsteren Veranlagung gemäß, weit mehr Vorstellungsgabe für das Grausige als für das Wonnige. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:12] Er war niemals über Hustopec hinausgekommen, hatte dort sicherem Vernehmen nach den ererbten Hof vertrunken und sich schließlich als gemiedener Ortsalkoholiker mit irgendwelcher Flickschusterei bis zum verdienten frühen Ende fortgebracht. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:11] Nach Tisch war ein gewaltiges Alpengewitter niedergegangen. Nun aber hatte sich eine durch den Aufruhr entkräftete Augustsonne hervorgekämpft und umspülte angenehm die Terrasse, auf der wir saßen und in den erschöpften und reingeweinten Park hinaussahen. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:10] ...verschmachtete nach wohlwollender Gesellschaft, die ja das beste Schlafmittel für jede Art von Selbsterkenntnis ist. (Franz Werfel: Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd)

[8:00] Vor Nachtdienst 1/4. Tage ohne Alkohol: 422. Lektürestatus: gestern 80 Seiten. - Weiter mit "Der veruntreute Himmel. Die Geschichte einer Magd" von Franz Werfel.