Bücherlei Miszellen (60) [<<][>>] Ein Lese- und Lebens-Notizbuch
Mittwoch, 11. November 2020
[16:27]
Nachdem es gestern Nachmittag den Anschein hatte, als würden
sich Blutdruck und Puls wieder normalisieren, verschlechterte
sich mein Befinden abends erneut, so daß ich heute früh in
die Sprechstunde ging, gar als zweiter Patient dran und
mit einer Krankschreibung bis Sonntag herauskam. Kein Grund
zu jubeln, weil sich mein Befinden nicht verbesserte, sondern
der Herzschlag wilde Kapriolen schlägt. Jedenfalls meinem
Gefühl und den Schwindelattacken nach. In solcher Lage heißt
es jedes Mal abzuwägen, ob man sich in eine Notfallaufnahme
(NFA) bemüht und sich ggf. dem Augenrollen eines Internisten
aussetzt, der im Befund nix Schlimmes entdecken kann. Seitdem
ich nicht mehr in Grünau arbeite, wo
in dem kleinen Haus der kurze Dienstweg möglich war, ich
alle Ärzte kannte und ohne viel Ruß mal eben ein EKG
geschrieben werde konnte, wäre es jetzt enorm komplizierter.
Ich müßte nach Eutritzsch in die ZNA, wo ich stundenlang
zu warten hätte, ganz zu schweigen von der Anstrengung,
dorthin zu kommen; denn so wie ich mich gerade fühle, ist
an ein Herumkutschieren mit der Straßenbahn nicht zu denken.
Also leide ich still vor mich hin und hoffe, daß sich das
Herz irgendwann eines angenehmeren Rhythmus besinnt.
[15:40]
"Du düngst von innen die Neurosen und schweigst dich von außen aus." (Sara Lesch)
[9:34]
Krank 2/6. Tage ohne Alkohol: 1793.
Dienstag, 10. November 2020
[21:11]
Jeder Monat, in dem die Krebsbehandlung verzögert wird,
erhöht das Sterberisiko um 10 Prozent.
[21:07]
Ein Wundgel wurde
entwickelt,
welches Narbenbildung verhindert, indem im Körper
Immunreaktionen provoziert werden.
[17:51]
Heute die Mitteilung erhalten, daß Yahoo Mail die Weiterleitung
abschafft bzw. dann einem zahlungspflichtigen Mailaccount vorbehält.
Langsam geht mir das Internet wirklich auf die Nerven. Nicht
daß ich auf Yahoo angewiesen wäre. Aber wenn sich das durchsetzt...
[10:38]
Ich habe mich soeben für den heutigen Tag krank gemeldet,
weil ich den hohen Blutdruck (RR = Messung nach Riva-Rocci),
der mir seit gestern Mittag zu schaffen macht, und den damit einhergehenden Herzrhythmusstörungen
nicht in den Griff bekomme und einem sauanstrengenden Dienst
so nicht gewachsen wäre. Bei der Hausarztpraxis geht nur der
AB ran, ich werde es zur nachmittäglichen Sprechstunde
versuchen, weil ich alle verfügbaren Antihypertensiva
beinahe ausgereizt habe, der RR systolisch aber jenseits
der 160 verharrt.
[10:30]
Krank 1/6. Tage ohne Alkohol: 1792 = 256 Wochen.
[9:57]
"Was bei euch die schmelzenden Gletscher sind bei uns die Oasen."
In den letzten 100 Jahren sind zwei Drittel aller Oasen Marokkos verschwunden.
[9:33]
Kleines Lebensfazit: Ich habe keine Gelegenheit verpasst, eine Gelegenheit zu verpassen.
[8:02]
Vor Spätdienst 1/3. Tage ohne Alkohol: 1791.
Sonntag, 8. November 2020
[22:22]
Kann mich gar nicht erinnern, wann zuletzt ich einen Tatort
live anschaute. Aber zum Abschluß des einwöchigen Urlaubs
gönnte ich mir den jüngsten Münsteraner Tatort
"Limbus"
(E1143) und wurde nicht enttäuscht. Ein gelungener Mix aus
Klamauk und Tiefgang und dieses Mal sogar halbwegs spannend.
[20:55]
"Boerne, Sie sind in der Hölle. Hier gibt's für alles ein Formular." (Tatort E1143: Limbus)
[15:56]
Retweet: Wenn meine Frau anfängt zu singen, dann gehe ich immer raus, damit die Nachbarn sehen können, dass ich sie nicht schlage.
[15:53]
Retweet: Meine Oma sagte immer: "Wünsche deinem Ex viel Erfolg." Sein Glück hat er bereits verloren.
[15:52]
Retweet: Dieses Müdigkeitsdingens - gibt's das eigentlich auch für nachts?
[15:41]
Retweet: Wenn du denkst, das Glas sei halbleer, schütte es in ein kleineres und höre auf rumzuheulen.
[15:41]
Retweet: Suche eine verheiratete Frau, betrogen, rachsüchtig, die das neue Luxusauto ihres Mannes für 400-500 EUR verkaufen will.
[15:40]
Retweet: Du sollst niemals über Entscheidungen deiner Frau lachen. Du bist eine davon.
[15:17]
Retweet: Für wahre Freunde gehe ich durch die Hölle. Allen anderen zeige ich den Weg dorthin.
[15:13]
"Das sind genau die Typen, die bis zum Frühstück wenigstens drei ethische Grenzen überschritten haben."
(Tatort E1141 "Krank")
[7:29]
Urlaub 7/7. Tage ohne Alkohol: 1790.
Samstag, 7. November 2020
[21:27]
Hoffentlich bleibt er auf Biden Beinen. Mitunter wirkt sogar Mr. Burns agiler.
[21:10]
Den Buchstaben Q mochte ich bis jetzt sehr. Aber in Zeiten von QAnon und Querdenkern (nicht nur in Leipzig) wird er einem richtig madig gemacht.
[17:50]Das Damengambit S01E02.
7-teilige, auf dem gleichnamigen Buch
("The Queen's Gambit")
von Walter Tevis
basierende
Miniserie
um Beth Harmons
Leben,
ihren Weg zur professionellen Schachspielerin.
Eine Coming-of-Age-Geschichte. In S01E01 (Openings/Eröffnung) kommt sie nach dem
Unfalltod ihrer Mutter in ein Waisenhaus und lernt durch den Hausmeister
das Schachspiel kennen und verblüfft bei einem Simultanspiel. In
S01E02 (Exchanges/Abtausch) wird sie adoptiert und bestreitet ihr
erstes Turnier.
[10:34]
In all der Scheiße, die man durch die Nachrichten tagtäglich auf die
Seele geschippt bekommt, tut mir Neuseelands Politik ausnehmend gut.
Wie sie nach dem Terrorakt damals agierten!
Das jetzige Parlament ist fast fifty-fifty (acht Frauen in der Regierung),
mehrere Ureinwohner sowie Vertreter der LGBTQ-Gemeinde. Und die 50-jährige
Maori Nanaia Mahuta ist jetzt Außenministerin in Neuseeland.
[10:24]
Retweet: Das Kind versteckt seine Schnuller in allen erdenklichen Schubladen. Eben fand ich einen zwischen Knoblauch und Zwiebeln. Wahrscheinlich habe ich ein Eichhörnchen geboren.
[9:16]
Retweet: Also kurz. Es ist alles wieder verboten außer meine Arbeit. Kann ich mir merken.
[9:15]
Retweet: Beim Mittagessen plötzlich nichts mehr
geschmeckt. Nix. Geschmack: null. Wie
tot im Mund. Erst Panik gekriegt.
Bestimmt Covid! Dann Entwarnung. Bloß Tofu.
[9:14]
Retweet: Tochter: "Ich verstehe Prozentrechnung nicht."
Ich: "Wenn dein Handy-Akku mit 100 Prozent acht Stunden hält, wie lange hält er noch mit 42 Proz..."
"Drei Komma Drei Sechs Stunden!"
[9:13]
Retweet: Trump ist 74- und Biden 77 Jahre alt. ... Aber ich möchte niemanden unnötig unter Druck setzen, etwas schneller zu zählen.
[9:12]
Retweet: "Vieeel zu heiß, schwitz kaputt!" "Vieeel zu kalt! Frier mir'n Arsch ab!"- Die Nachbarin stellt wieder von Sommer- auf Winterkeifen um.
[9:11]
Retweet: "Oh wow, du beherrschst die Gebärdensprache?" "Nein, ich bin Italiener."
[9:10]
Retweet: "Möchtest du Huhn oder Schwein?" "Ich bin Vegetarier!" "Ein Mikrofon also..."
[9:09]
Retweet: "Ruf mich nie wieder an!" - "Du hast angerufen." - "Ach ja. Ruf mich zurück. Dann bringen wir das zu Ende!"
[9:08]
Retweet: Mit Menschen, die einen großen Vogel haben, kann man an ungewöhnliche Orte fliegen.
[9:07]
Retweet: Wenn jetzt Aliens kommen, stehen wir da wie die letzten Volldeppen. Planet brennt, Idioten am Ruder, Coronaleugner und allgemein Arsch offen. - Bitte erobert uns, so kann's nicht weitergehen!
[9:06]
Retweet: Bio Lebensmittel kaufe ich nur, weil ich Schimmel so mag.
[9:05]
Retweet: Als Teenager wollte ich eigentlich nur in Ruhe Star Trek gucken. Dann hat mich der Ehrgeiz gepackt und ich wollte ein gutes Abi, studieren, promovieren und einen tollen Job. -
Jetzt, wo ich das alles erreicht habe, will ich eigentlich wieder nur in Ruhe Star Trek gucken.
[9:04]
Retweet: Wenn ich an eine Ampel ranfahre: - Gang einlegen / - eiserner Blick auf das Lichtsignal //
Wenn andere an eine Ampel ranfahren: - Handtasche aufräumen / - telefonieren / - Sushi auf dem Armaturenbrett rollen /
- nach Nazigold im Handschuhfach suchen / - ein Kind auf der Rückbank gebären.
[9:03]
"Die meisten Menschen der Welt wären glücklich, wenn es ihnen so schlecht ginge wie den Deutschen." (Karl-Wolf Biermann)
[9:02]
Retweet: Der Gatte kredenzte soeben "Orientalische Gemüsepfanne mit Minzdip". Also mit reichlich Minze. Also wirklich mit sehr reichlich Minze. Also MEINE FRESSE! FRISCHER ATEM, BIS ICH 80 BIN!
[9:01]
Retweet: Für meinen Geschmack sind zu meinen Lebzeiten jetzt genug Sachen passiert, die in den Geschichtsbüchern landen werden.
[9:00]
Urlaub 6/7. Tage ohne Alkohol: 1789.
Freitag, 6. November 2020
[16:57]
Wenn ich das im DLF richtig verstanden habe, darf das Repräsentantenhaus
bei Uneinigkeit der Wahlmänner letztlich den Präsidenten selbst bestimmen.
Trump könnte, so meinte der Kenner, schlimmstenfalls die Wahl so lange
herauszögern, daß das eintritt.
[15:33]
In einem
spannenden Kulturzeit-Bericht
über den Aufbau-Verlag den Begriff
"Plusauflage"
gehört. Aufbau erwarb für westdeutsche Bücher zwar Lizensen,
druckte dann jedoch viel mehr Exemplare davon, durchaus ein
Vielfaches des Vereinbarten.
[14:42]
Retweet: "Also nachm Lockdown, um sechs Uhr abend!" (Jaroslav Hasek)
[14:41]
Retweet: 2020 ist in den Geschichtsbüchern erst ab FSK18 zugänglich.
[14:36]
Ich muß viel allein sein. Was ich geleistet habe, ist nur ein Erfolg des Alleinseins. (Franz Kafka)
[11:07]
Immer wieder beachtlich, wie unrühmlich, dramatisch oder lächerlich
Potentaten abgehen. Während sie vor kurzem noch im Glanze ihrer
Macht unangreifbar schienen, zerbröselt das Imperium innert
kürzester Zeit. Nero, Nicolae Ceausescu, Benito Mussolini,
Hitler, Gaddafi usw. usf. Trump verliert gerade täglich Rückhalt.
Wenn TV-Sender ihm den Saft abdrehen und Parteimitglieder sich
endlich kritisch äußern...
[6:14]
Wissenschaft als "aktuellste Form des Irrtums". (DeutschlandRadio)
[6:13]
Urlaub 5/7. Tage ohne Alkohol: 1788.
Donnerstag, 5. November 2020
[23:00]Das Damengambit S01E01.
Neue 7-teilige Miniserie um ein Waisenmädchen, die ihren Weg zur
professionellen Schachspielerin geht, eine Coming-of-Age-Geschichte.
Die Pilotfolge fixt mich stark an. Genau mein Ding.
[20:44]
Die verblüffendste Meldung aus der Wissenschaft ist in
dieser Wochen die Erkenntnis, daß das mit den Jägern (Männer!) und Sammlern (Frauen!) wenigstens
für Amerika nicht hinhaut. Mindestens jeder dritte Jäger
war eine Jägerin.
[18:35]
"Die gefährlichste Bestie im Dschungel: der verhinderte Schriftsteller." (Inspector Barnaby S06E04 - Das Haus des Satans)
[15:48]
Merke: Dinge sofort notieren! Lag gestern im Bett, hörte etwas Deutschlandfunk-Audio,
war zu faul, aufzustehen, um es mir aufzuschreiben bzw. aufzusprechen, wobei ich
gerade merke, daß ich Idiot einfach nur ein Memo auf dem Smartphone hätte tippen
müssen, welches auf dem Nachttisch lag. Einen anderen Fakt habe ich aber behalten,
den ich in den Wissensnachrichten des DLF hörte. Die durchschnittliche Körpertemperatur
des Menschen ist in den vergangenen 100 Jahren von 37°C auf 36,6°C gesunken.
Erklärt werden kann dies nicht; man diskutiert Dinge wie bessere Ernährung,
beheizte Wohnungen usw. Andererseits läßt sich der Effekt auch bei einem
indigenen Stamm beobachten, der nicht über unsere mitteleuropäischen
Annehmlichkeiten verfügt. Nachtrag: Als ich zum Mittagsschlaf, den
ich mir im Urlaub unbedingt gönne, niedergelegt hatte, fiel mir das zweite
Faktum ein. Tatsächlich unbekannt war mir, daß Erdgas zwecks Warnfunktion
künstlich
einen Geruch bekommt. (Odorierung).
[9:40]
Retweet: "Hey Mercedes, mir ist kalt." Mercedes: "OK, ich erhöhe die Temperatur auf 25°C."
"Hey Dacia, mir ist kalt." Dacia: "Mir auch."
[9:39]
Retweet: "Kommst du noch auf ein Desinfektionsmittel zu mir hoch? Dann zeig ich dir meine Klopapiersammlung und meine Nudel!" - Flirten 2020.
[9:38]
Retweet: Du bist erst dann dick, wenn dein Bauchnabel beim Hinsetzen pfeift.
[9:37]
Retweet: Wenn Donald Trump einen Lügendetektortest macht, fällt im ganzen Land der Strom aus.
[9:36]
Retweet: "Sie habe da eine Lücke im Lebenslauf!" "Das kann nicht sein, ich habe seit meiner Geburt ununterbrochen existiert."
[9:35]
Retweet: Unsinn reden, essen, orientierungslos durch die Gegend laufen - ich wäre so ein guter Minion.
[9:34]
Retweet: Norddeutsche Liebeserklärung: Mit dir ist es fast so schön wie allein.
[9:33]
Retweet: "Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gut arbeiten Sie im Team?" "Halt die Fresse und gib mir die Liste! Ich fülle das selbst aus."
[9:32]
Retweet: "Ich bin auf 1-4 Pillen drauf und habe 1-4 Bitches im Haus." Franz, 85, genießt die Betreuung auf Station.
[9:31]
Retweet: "Das Klo ist verstopft." "Ohne Scheiß?" "Leider nicht."
[9:30]
"Das Schnitzel ist bei manchen leider das einzige, was über den Tellerrand schaut." (Lilli U. Kreßner)
[9:29]
Retweet: Wenn ich mal vermisst werde, druckt mein Bild auf Weinflaschenetiketten und nicht auf Milchtüten. Meine Freunde finden mich dann eher.
[9:28]
Retweet: Polizeibeamter: "Wo waren Sie zwischen 2 und 6?" "Im Kindergarten."
[9:27]
"Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht."
"Schieß los!"
"Wir werden uns einige Wochen nicht sehen."
"Und die schlechte?"
[9:26]
Retweet: "Was wollen wir heute machen?"
"Aneinander vorbeireden wie immer?"
"So warm ist es nun auch nicht."
"Ich liebe Dich!"
"Achtundzwanzig."
[9:22]
Retweet: Mit einer Mücke auf der Stirn verdoppeln manche schon ihr Hirn.
[17:35]
Wenn in einer Serienfolge derselbe Klingelton wie bei unserem Stationstelefon ertönt, kriege ich stets nervöses Augenzucken.
[17:03]Bei der Kaltmamsell
den wunderbaren Begriff "anderswodeutsche Gerichte" gelesen.
Damit dürfte sie sich eine kleine Wortneuzusammenstellung
geleistet haben.
[14:25]
Retweet: In Germany we don't say "Ich muss weinen", we say "Ich hab Pipi in den Augen", because we are too fucking verklemmt, um zu unseren Tränen zu stehen, aber nicht, um aus den Augen zu urinieren and I think that's völlig bekloppt.
[14:23]
Retweet: Können wir mal aufhören, nur in Risiken statt in Chancen zu denken?
Die Bäume haben früher auch nicht rumgeheult:
"Oh, Scheiße, die Blätter sind so schwer, mir bricht gleich der Ast ab. Was mache ich denn jetzt?"
Die haben einfach den Herbst erfunden. So!
[14:20]
Retweet: Treffen sich 2050 zwei Historiker.
"Und - was ist ihr Fachgebiet?"
"Mittelalter. Und Ihres?"
"Das Jahr 2020."
"Ah - welche Woche?"
[10:40]
Seitdem ich heute aufgestanden bin, mied ich die von mir sonst
sofort verwendeten Kanäle wie Radio, Twitter, Facebook und
Internet, um zu vermeiden, etwas über die US-Wahl zu erfahren.
Ich bin im Augenblick also noch völlig ahnunglos und genieße
diesen Schwebezustand der Ungewißheit. Stattdessen sah ich eine
Kulturzeit vom 6. Oktober, bin gerade veim Weltspiegel vom 5.
Juli und werde nachher noch das ZDF-Kulturjournal aspekte
von Ende Februar dranhängen - so weit bin ich im Rückstand.
[10:08]
Die zehnjährige Vietnamesin Chung Anh
malte im Lockdown
zuhause mit Buntstifen. Fantastisch kunstvolle Bilder sind entstanden.
Ich bin begeistert und gleichzeitig beschämt, denn während meiner
stationären Psychotherapie haßte ich die Stunden, in denen wir
malen und zeichnen sollten. Geist und Hände waren gehemmt und die
Blockade löste sich in den 11 Wochen so gut wie nicht.
[8:38]
Urlaub 3/7. Tage ohne Alkohol: 1786.
Dienstag, 3. November 2020
[20:44]
Der ARD-SF-Thriller
"Exit"sei
wie ein deutsches Black Mirror. Endlich sah ich den Film und
bin's zufrieden. Die Optik gefällt sehr. Die Frage des digitalen
Weiterlebens wurde auch in Black Mirror aufgegriffen und hier
mit einem Twist am Ende ordentlich in Szene gesetzt.
[16:28]
Wenn zufällig ein Zug vorbeikäme, der mich in Richtung Bekanntheit
und Prominenz transportierte, wüßte ich nicht, ob ich widerstehen
könnte und nicht einstiege.
[9:55] Mein Vater an seiner Drehmaschine im RAW Delitzsch.
[9:22]
Retweet: Ist jemand schon wach und wie ist es dort?
[9:20]
Retweet: "Du bist so ruhig." - "Ich resigniere."
[9:19]
Retweet: Ich will nach Hause zu meinen Medikamenten.
[9:18]
Retweet: Porree wurde erfunden, damit in Filmen etwas aus den Einkaufstüten gucken kann.
[9:17]
Retweet: Wenn ein Politiker lächelt, halte ich immer instinktiv meine Brieftasche fest.
[9:16]
Retweet: Hausmusik ist in Deutschland sehr beliebt: Ganz besonders das Trübsal blasen...
[9:15]
Retweet: "Guten Tag. Einen Lockdown to go, bitte!"
"Lockdown Light, Grande, Venti oder Deluxe?"
"Light. Ohne Desinfektion und Maske bitte. Und mein Name ist Covidiot."
[9:14]
Schon so konditioniert, daß ich, sobald irgendwo eine Meldung "Schüsse in..."
kommt, alle Kanäle bis zum Folgetag meide.
[9:12]
Urlaub 2/7. Tage ohne Alkohol: 1785 = 255 Wochen.
Montag, 2. November 2020
[20:20]
Retweet: In meinem nächsten Leben werde ich Papierkram. Der bleibt immer liegen.
[20:16]
Retweet: Achtung: zu wenig Schlaf kann euch vergeßlich machen. Oder im schlimmsten Fall sogar vergeßlich.
[20:15]
Retweet: Ich will mich mit keinem 2. Haushalt treffen, der 1. nervt mich schon total!
[20:11]
Retweet: Junger Assistenzarzt betritt das Stationszimmer und erklärt selbstherrlich dem Pflegeteam, was ihr Aufgabenbereich sei.
Eva, 40 Jahre in der Pflege tätig:
"Ich sag ja immer: Versuche nie einer alten Nutte das Ficken beizubringen. Aber was weiß ich schon."
[20:10]
Retweet: In Malaysia imitieren Affen Menschen und wollen auch eine Maske tragen.
In Deutschland sind es die Affen, die keine Maske tragen wollen.
[20:07]
Retweet: Ich fress nur so viel, weil ich testen will, ob mein Geschmackssinn noch da ist.
Sicher ist sicher.
[19:39]
Retweet: Ich stand unter der Dusche und dachte "Ach, bei dem Regen fahr ich nicht mit dem Fahrrad zur Arbeit!"
[8:48]
Mein Englisch ist ja nicht so. Während des Abiturs wurde
ich, der ich zu
POS-Zeiten
von Klasse 7 bis 10 Französisch hatte, durch die Grammatik
gepeitscht. Logisch, daß ich so nur die Grundzüge der
Sprache mitbekam und es später und bis heute vor allem
am Wortschatz haperte. Eben durch das Radio geschnallt,
daß es im Englischen die bibliomanisch anmutende Wendung
"to be on the same page" gibt - "auf derselben Wellenlänge
sein" oder "der gleichen Meinung sein". Gefällt mir sehr!
[7:25]
Urlaub 1/7. Tage ohne Alkohol: 1784.
Sonntag, 1. November 2020
[11:03]
Retweet: Mit der Autokorrektur stehe ich momentan auf Kriegsfurz.
[11:02]
Retweet: Ein bißchen mehr Ernst täterätäte uns wirklich gut.
[10:18]
Ich mußte schon proaktiv nach dem Ergebnis meines Corvidabstriches
vom Montag forschen. Im Laborprogramm nichts zu finden. Gestern
schließlich selbst im Labor angerufen und nach umständlichem
Lavieren dann den Befund zugefaxt bekommen. Mit
ortografisch falscher Namensangabe. Wenigstens negativer Befund,
was nur vorübergehend beruhigend ist, weil wir momentan einen
anderen Patienten mit C19-Verdacht auf Station liegen haben
und wir nur mit einiger Überwindung dessen Zimmer aufsuchen.
[9:50]
Ich entdecke die markante Stimme des Sängers
Samuel T. Herring,
Frontmann der US-amerikanischen Band
Future Islands,
die durch ihren
2014er Auftritt
bei David Lettermann bekannt wurden. Was für
eine Stimme!
Man denkt an Joe Cocker oder Roger Chapman, die man immer
sofort erkennen und heraushören würde.
Wow!
[8:37]
Vor Spätdienst 3/3. Tage ohne Alkohol: 1783.
Samstag, 31. Oktober 2020
[8:47]
"Die Welt per Design und nicht per Desaster verändern." (Harald Welzer am 2. Oktober 2020
in der Kulturzeit)
[8:30]Vor Spätdienst 2/2. Vor Spätdienst 2/3. Tage ohne Alkohol: 1782. -
Ich wurde bekniet, auch noch den Sonntag Spätdienst zu machen, so daß
sich der Urlaub auf sieben Tage verkürzt und ich nunmehr nach dem gestrigen,
heutigen und morgigen Spätdienst über 80 Überstunden haben werde.
[10:37]
Übrigens springe ich aufgrund des hohen Krankenstandes morgen erneut ein und
hänge an den heutigen Spätdienst einen zweiten dran, wodurch sich aber der
kleine Urlaub von neun auf acht Tage verkürzt und sich das
Arbeitszeitkonto, wenn ich richtig gerechnet habe, dann wohl auf +73 Stunden
beläuft.
[9:16]
"Was bedeutet Deutschsein? Wir alle haben Angst, daß uns etwas weggenommen wird, wenn etwa dazu kommt." (Sara Lesch)
[8:44]
Vor Spätdienst 1/2. Tage ohne Alkohol: 1781.
Donnerstag, 29. Oktober 2020
[12:16]
"In einer Autopsie haben wir den Luxus, tief graben zu können." (Atlanta Medical S02E14)
[11:44]
Ein
Bild
aus einer Wuppertaler Klinik sorgt gerade
für Aufregung.
Geriatrie ist meist eine harte Sache. Für Laien mögen diese
Bilder schockierend sein. Doch wenn die Inkompliance dementer,
hochgradig sturzgefährdeter Patienten mit Hinlauftendenz
überhand nimmt und der Schaden absehbar ist, dann ist
"bodennahe" Pflege mitunter unabdingbar.
[10:04]
Der einzelne Urlaubstag, der im Tagesstatus steht, nennt sich Zusatzurlaub,
der aus dem Anspruch auf - neben dem Grundurlaub von 30 Tagen - bis zu 5
Tage weiteren Urlaub erwächst, je nach geleisteter Wechselschicht während des
Arbeitsjahres, also der Anzahl der Spät- und Nachtdienste. Dieser
Zusatzurlaub wird sporadisch vergeben und darf streng genommen nicht
verplant werden, sondern wird vereinzelt gegeben und maximal an einen
freien Tag gehängt.
[9:50]
Urlaub 1/1. Tage ohne Alkohol: 1780.
Mittwoch, 28. Oktober 2020
[22:55]
Ich war in meinem Leben nur auf wenigen großen Konzerten. Aber hier bei BAP 1991 auf der Leipziger Festwiese war ich.
[21:07]
Retweet: "Kauft Blumen für das Seelenheil, nicht Klopapier für's Hinterteil!"
[17:40]
"Geeint stehen wir, zerstritten fallen wir." (Lucious Spiller)
[16:47]
Retweet: "Zwei Pakistani haben mir den Kinderwagen die Treppe hochgetragen." "Da sieht man's! Wären sie gut integriert, hätten sie das nie getan!"
[16:46]
Retweet: Ich würde gerne mal hören, wie die vier Klavierstücke, die mein Nachbar seit Jahren übt, wirklich klingen sollen.
[16:45]
Retweet: "Wir haben uns hier versammelt, um Dir ein letztes 'Lebewohl' zuzurufen." - Wenn Pfarrer am Pfandautomaten ihr Leergut zurückgeben.
[16:44]
Retweet: Menschen, die von einer flachen Erde überzeugt sind, finden Sie heute rund um den Erdball.
[16:43]
Retweet: Bald sind die Corona-Hotspots flächendeckender als das Mobilfunknetz.
[16:42]
Retweet: Stellt euch vor, ihr lasst extra eine Dornenhecke um euer Schloss wachsen, damit ihr in Ruhe schlafen könnt und dann kommt ein übermotivierter Prinz und versaut alles.
[16:41]
Retweet: Die vier Jahreszeiten im Supermarkt: - "Was, schon Osterhasen?" /
- "Fuck, kein Klopapier!" / - "Was, schon Lebkuchen?" / - "Fuck, schon wieder kein Klopapier!"
[16:40]
Retweet: "Du siehst besser aus, wenn Du keine Brille trägst". "Danke, du siehst auch besser aus, wenn ich keine Brille trage".
[15:37]
Retweet: "Wie nennt man jemanden, der DIN A4 Seiten scannt?" "Keine Ahnung." "Skandinavier."
[15:36]
Retweet: Wir haben alle einen Dachschaden, die Frage ist nur, bei wem es schon rein regnet.
[15:35]
Retweet: Wenn man bei Eminem den Ton abstellt, sieht er aus, als würde er jemandem einen extrem komplizierten Weg erklären.
[15:34]
Retweet: Es gibt so Leute, da denke ich mir im Gespräch plötzlich: Ach guck mal, die Evolution macht auch mal Pause.
[15:33]
Retweet: "Ich liebe dein Parfüm. Wie heißt es?" "Tester."
[15:33]
Retweet: Vorstellungsgespräch / Chef: "Was tun Sie da?" / Ich: "Ich entferne den Radiergummi vom Bleistift." /
Chef: "Das sehe ich, aber warum tun Sie das?" / Ich: sehe ihm tief in die Augen "Weil ich nie Fehler mache!"
[15:32]
Retweet: Meine Freundin hat mich gefragt, was ich mir von ihr wünsche. Antwort: Ausziehen! - Jetzt ist sie nackt, aber immer noch hier.
[15:31]
Retweet: Man kann gegen 2020 sagen, was man will. Aber wenigstens die Reihenfolge der Monate wurde bisher eingehalten.
[15:30]
Retweet: Habe gerade den Gummiring vom Wasserhahn ausgetauscht. Reimt sich nicht, aber es dichtet.
[15:29]
Retweet: Aufgrund des Mangels an Thermometern in Apotheken bei Verdacht auf Fieber empfiehlt das Gesundheitsministerium, 3 trockene Maiskörner in den Arsch zu stecken. Wenn Popcorn herauskommt, rufen Sie einen Krankenwagen.
[15:28]
Retweet: "Mein Körper ist ein himmlischer Tempel, der von Gott erbaut wurde." "Ich wußte gar nicht, daß Gott auch Sitzsäcke erschaffen hat."
[15:27]
Retweet: Da willste raus in die Sonne, da kriegste das Sofa nicht durch die Tür.
[15:27]
Retweet: Gilt Schleudertrauma vom Kopfschütteln am Arbeitsplatz eigentlich als Arbeitsunfall?
[15:26]
"Wenn man sich für Kunst interessiert, ist Architektur gleich daneben." (Rafael Jablonka)
[15:25]
Nach Nachtdienst 4/4 = Freier Tag 1/1. Tage ohne Alkohol: 1779.
Dienstag, 27. Oktober 2020
[18:08]
6. Schicht. Vor Nachtdienst 4/4. Tage ohne Alkohol: 1778 = 254 Wochen.
Montag, 26. Oktober 2020
[16:49]
Seitdem ich weiß, daß ich in der Nacht von Samstag auf Sonntag direkten
Kontakt mit einem coronainfizierten Patienten hatte, kratzt es
freilich fies im Hals. Heute Abend muß ich einen Abstrich machen
und Daten erheben lassen, damit alles seinen sozialistischen
Gang geht. Der Patient wurde gestern umgehendst auf die Infektionsstation
verlegt. Ich hoffe, mich nicht angesteckt zu haben; die kommenden
Tage werden es zeigen. Noch zwei Nachtdienste zu absolvieren.
[16:15]
5. Schicht. Vor Nachtdienst 3/4. Tage ohne Alkohol: 1777.
Sonntag, 25. Oktober 2020
[20:00]
Retweet: Manchmal würde ich gerne meiner sich schminkenden Freundin zurufen:
"So, Stifte weg, Zeit ist rum. Abgabe!"
[19:14]
Retweet: Der individuelle Dachschaden ist egal, wenn zwei den gleichen Innenarchitekten haben.
[19:13]
Retweet: "Bei Gottesdiensten von Freikirchen kommt es zu Masseninfektionen, weil die Gemeindemitglieder keine Maske tragen und nicht an das Corona-Virus glauben."
Da infizieren sich Leute, die an etwas glauben, was es nicht gibt, mit etwas, das es gibt, an das sie nicht glauben.
[19:12]
Retweet: Sorry, aber zweite Corona Welle im Winter geht leider nicht, da ist es um 21 Uhr zu kalt um auf dem Balkon zu klatschen.
[19:11]
Retweet: Im englischsprachigen Raum hat eine Katze 9 Leben. In Deutschland sind es wahrscheinlich genauso viele, aber nach Abzug der Steuern bleiben nur 7 übrig.
[19:10]
Retweet: Gibt es schon irgendwo einen Adventskalender mit 24 verschiedenen Masken?
[19:09]
Retweet: Scheiß auf Sperrstunde, ich lese heimlich unter der Bettdecke weiter!
[19:08]
Retweet: Wenn ich mir die Menschheit derzeit so ansehe, habe ich das Gefühl, wir sind die Sorte Affe, die von den Bäumen gefallen ist und zu dumm war wieder hochzuklettern.
[19:07]
Retweet: Nachdem ich fünf französische Backwaren gegessen habe, ist mir furchtbar schlecht.
Ich kann mir das nicht eclairen.
[16:52]
Mein latent schlechtes Gewissen vom Donnerstag konnte ich mehr als wett
machen, indem ich es mir gefallen lasse, am Dienstag einen vierten
Nachtdienst angehängt zu bekommen, wodurch ein freier Tag wegfällt.
Das ergibt zusammen 6 Dienste am Stück. So viele Schichten habe ich
seit sehr langer Zeit nicht mehr hintereinander geschoben. Das
Zeitkonto wird dann 65 Überstunden verbuchen. Gnädigerweise war der
erste Nachtdienst bis auf den holprigen Beginn erträglich. Holprig
insofern, als neben einem erwarteten Zugang mit pflegerischem
Aufwand (Immobilität, Inkompliance), einem Patienten mit Durchfall,
der das halbe Zimmer schmückte, uns eine weitere neue Patientin mit
einer fraglichen Pilzintoxikation beschäftigte, weil wir mit zwei
Medikamenten beschäftigt waren, die erst besorgt werden und in
deren Handhabung wir uns einlesen mußten. Jedenfalls weiß ich jetzt,
daß Ultracarbon
Medizinsche Kohle ist und offenbar ziemlich eklig schmeckt.
Manche Pilzvergiftungen treten - nach einem symptomarmen/losen
Beginn - zeitverzögert in Erscheinung, weswegen eine stationäre
Überwachung unbedingt erforderlich ist.
[16:25]
4. Schicht. Vor Nachtdienst 2/3 Vor Nachtdienst 2/4. Tage ohne Alkohol: 1776.
[10:52]
Nach gerade einmal zwei Spätdiensten bin ich dermaßen gerädert,
daß ich wie ein Schluck Wasser in der Kurve hänge. Mein ganzer
Körper schmerzt, die Laune und die Konzentration sind im Keller.
Der Gedanke, heute Abend zur Nachtschicht zu müssen, vergrätzt
mir den ganzen Tag. Außerdem rückblickend auf den gestrigen
Dienst ein mulmiges Gefühl, in all der Hektik, in dem Trubel
etwas Wesentliches vergessen oder falsch gemacht zu haben,
anderen im Streß Unrecht getan zu haben, das Glück der anderen
be- oder gar VERhindert zu haben. Nicht nur ein physischer,
sondern ein quälender seelischer Muskelkater, der mich unruhig
und rastlos sein läßt. Diese Arbeit auf dieser Station ist
veheerend, ich bin ihr nicht so gewachsen, wie es nötig wäre,
damit ich und die anderen überleben oder gut davon kommen.
[9:44]
3. Schicht. Vor Nachtdienst 1/3. Tage ohne Alkohol: 1775.
Freitag, 23. Oktober 2020
[11:11]
Der Autor von
Käuzchenkuhle
(moderne Ausgabe),
Horst Beseler,
ist gestorben. Kennt jeder, der in der DDR zur Schule ging. Den
Film
allerdings erinnere ich mich nicht gesehen zu haben. Überhaupt
offenbar das große Sterben alter DDR-Schriftsteller.
Guntram Vesper
(Frohburg)
gestern,
Günter de Bruyn
Anfang Oktober. Und Monika Maron wird von ihrem Hausverlag S. Fischer
vor die Tür gesetzt - auch eine Art Sterben. Herbst, Vergänglichkeit,
Melancholie. Das einzig Voraussehbare und durchweg Konstante ist
die pflegerische Arbeit auf Station. Durchweg hart bis an die
Grenze des Erträglichen. Dauerhaft schädigend und ungesund.
Das glaubt mir keiner da draußen, was hier abgeht.
[9:51]
Von uns Pflegekräften wird allseitige Einsatzfreude erwartet,
nicht nur, wenn wir uns im regulären Dienst auf Station befinden,
sondern auch, wenn wir frei haben und das Telefon klingelt
oder What's App scheppert und man gebeten wird, einzuspringen
oder einen anderen Dienst als geplant zu übernehmen. Gestern
am einzigen und zudem noch einzelnen freien Tag in der laufenden
Woche wurde ich mehrfach mit der Bitte angefunkt, heute zuungusten
des Spätdienstes einen Frühdienst zu übernehmen, den von den
vier möglichen Diensten gehaßtesten. Juristisch bin ich nicht gezwungen zu reagieren, so
daß ich dieses Recht in Anspruch nahm, weil ich, der mir
mit noch 32 Stunden Wochenarbeitszeit eigentlich 3 freie Tage
pro Woche zustehen, es als Zumutung empfinde, einzelne Tage
frei machen zu müssen. Als Nichteinverständnisbekundung und
Replik auf die von mir als unverschämt empfundene Desideration
gestern mein Schweigen und trotzdem, weil man letztlich eben
doch als braves Pflegeschaf konditioniert ist, ein
schlechtes Gewissen.
[7:32]
1. Schicht. Vor Spätdienst 1/2. Tage ohne Alkohol: 1773.
Mittwoch, 21. Oktober 2020
[8:21]
Freier Tag 1/1. Tage ohne Alkohol: 1772.
Dienstag, 20. Oktober 2020
[17:00]
Nach Frühdienst 2/2. Tage ohne Alkohol: 1771 = 253 Wochen.
[19:30]
Retweet: Die vier Jahreszeiten im Supermarkt:
- "Was, schon Osterhasen!?" /
- "Fuck, kein Klopapier!?" /
- "Was, schon Lebkuchen!?" /
- "Fuck, schon wieder kein Klopapier!"
[15:40]
Nach Frühdienst 1/2. Tage ohne Alkohol: 1770.
Sonntag, 18. Oktober 2020
[15:55]Gedankenexperiment,
was man täte, wenn man 1000.- Euro monatlich bekäme. Ich schrieb:
"Sofortigst kündigen. Der Station beide Mittelfinger zeigen. Brauche als Minimalist nur 700.- im Monat. Von den restlichen 300.- dann mehr ins Kino, Oper, Konzerte."
[21:19]
Retweet: Muss zurück! Hab was in meiner Kindheit vergessen!
[21:17]
Retweet: Mehr An - und Abstand. Das wärs eigentlich fürs Erste.
[21:16]
Retweet: Habe gerade die Entspannungsübungs-CD zerbrochen.
[16:36]
Die BBC-Dokumentation
Obesity: The Post Mortem
zeigt die Obduktion
einer sehr adipösen Frau, um auf die Problematik der Fettleibigkeit aufmerksam zu machen.
Wirklich nichts für schwache Nerven und ziemlich schockierend. Zum einen,
daß überhaupt eine
Autopsie
gezeigt wird; zum anderen die Dimensionen
der Adipositas. Pikanterweise ist der Pathologe im Film selbst übergewichtig.
Sein Doppelkinn schwabbelt bedenklich, während er sich sich über die
überdimensionierten Organe wie vor allem die Fettleber echauffiert.
[12:04]
Retweet: Erzähle deine Probleme nie allen. 80% sind sie egal und die anderen 20% sind froh, daß du sie hast.
[12:03]
Retweet: Viel zu viele fröhliche Menschen hier. Geht euch mal wiegen!
[10:50]Viele, viele Zahlen
zu Corona, u.a. auch die freien & belegten ITS-Betten und die beatmeten Patienten nach Bundesländern.
[10:43]
Retweet: Welche Art von Trottel seid ihr?
a) Beim Wasserkochen vergessen, dass man einen Tee macht. / b) Beim Tee ziehen lassen vergessen, dass man einen Tee macht. /
c) Beim Tee auskühlen lassen vergessen, dass man einen Tee macht.
[10:17]Maximillian Buddenbohm
ist ein Beobachter. In großen Teilen
seines Weblogs
schildert er Beobachtungen, Szenen, Dialoge aus seinem Alltag
als Vater, Flaneur, Büroarbeiter, Gartenbesitzer, Autor.
Seinen humorvollen, menschenfreundlichen Ton, seine Neugier
bewundere ich. Er ist wie ich Jahrgang 1966, Vater
zweier Söhne. Aus seiner Beobachtungs- und Schreibfreude
erwuchsen mehrere Bücher:
"Zwei, drei, vier. Wie ich eine Familie wurde",
"Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein. Eine Strandjugend",
"Das Rosinenbrötchen oder es ist alles nur eine Phase",
"Marmelade im Zonenrandgebiet. Geschichten übers Erwachsenwerden"
und
"Das Rosinenbrötchen. Meine Familie, das Chaos und ich".
Wie er herumgeht, Dinge aufschnappt, sie humorvoll in seinem
Blog ausbreitet, so ähnlich sammle ich. Freude an Witzigem,
Kuriosem, Erstaunlichem, Wissenswertem läßt mein Herz hüpfen
und sofort immer auch den Wunsch hochkochen, den Fund anderen
mitzuteilen. Wie Maximillian stoße, ja stolpere ich auf Sprache,
deren Merkwürdigkeit oder Besonderheit mir notierens-,
erzählens- und behaltenswert erscheint. Im September
nahm
er sich "Spaßvergnügen" vor; ich lese den Blogeintrag nach.
Ich spiele mit dem Gedanken, neben Links zu Musikvideos,
seltenen Vor/Zunamen, Cartoons, Tweets, Medienlinks wie er nun
auch Wörter zu "sammeln".
[9:14]
Retweet: Ganz Berlin könnte innerhalb eines Tages auf Covid getestet werden, wenn eine ALDI-Kassiererin an der Teststation arbeiten würde.
[8:57]
Retweet: "Wir appellieren an die Vernunft der Bevölkerung." - Den Rest habe ich vor Lachen leider nicht mehr verstanden.
[8:56]
Retweet: Ob sich die Pestgegner damals auch entgegen päpstlicher Anweisung
morgensternschwingend vor dem Burggraben versammelten, weil ein
verrückt gewordener Minnesänger dazu aufrief, für ihre Freiheit
zu demonstrieren, weiterhin auf dem Marktplatz zu defäkieren
und Ratten abzulecken?
[8:55]
Retweet: Lockdown ist erst, wenns den Premium Account bei Pornhub wieder kostenlos gibt!
[18:29]
Menschen mit der Blutgruppe 0 bekommen weniger Corvid 19. Ratet mal, welche BG ich habe!
[17:57]
"Echte Polemik nimmt ein Buch sich so liebevoll vor, wie ein Kannibale sich einen Säugling zurüstet." (Walter Benjamin)
[17:56]
Retweet: "Wenn ich dich mag, merkst du das." "Ich merke nichts". "Sag ich doch."
[17:55]
Retweet: Für Abwechslung im Sexleben empfehle ich glatte Satinbettwäsche. Ich bin da in Stellungen gerutscht, die ich nie für möglich gehalten hätte.
[17:54]
Retweet: Ich bin noch etwas unsicher, wo genau ich lecken muß, damit es einem auch gehört.
[17:53]
Retweet: In Japan werden kaputte Gegenstände oft mit Gold repariert. Die Bruchstelle wird als ein einzigartiges Stück der Objektgeschichte angesehen, die seine Schönheit noch verstärkt. Denke daran, wenn du dich gebrochen fühlst.
[17:52]
Retweet: Ich sitze in meinem Zimmer und höre jemanden durch das offene Fenster Klavier spielen. Es ist wunderschön. - Aber nun mal im Ernst. Es ist Sonntag, ich bin deutsch und ich werde jetzt die Polizei rufen.
[17:51]
Retweet: Ich kann nicht in Worte fassen, wie dankbar ich bin, daß man meine Gedanken nicht hören kann. Ich wäre sehr arbeitslos und noch mehr im Gefängnis.
[13:15]
Retweet: Dino, der alles sofort erledigt: Prontosaurier.
[12:08]
Retweet: Die 5 Phasen beim 1. Date: 1. Hallo / 2. Pommes bitte / 3. Sehe ich anders / 4. Wir zahlen getrennt / 5. Mach's gut!
[12:06]
Retweet: Auf Facebook ist man mit den Leuten "befreundet", mit denen man zur Schule ging.
Auf Twitter folgt man den Leuten, mit denen man gerne zur Schule gegangen wäre.
[12:05]
Retweet: Hier war gerade einer im Radio, der sagte zu den neuen Corona-Auflagen: "Ich WILL aber mehr als 10 Gäste zu meinem Geburtstag und ich WILL auch mehr als 10 Gäste an Silvester" und für einen Drejährigen hatte der eine echt tiefe Stimme.
[12:04]
Retweet: Grippewelle 2017/2018, laut RKI "die schwerste Grippewelle seit 30 Jahren": europaweit 152.000 Todesopfer.
COVID19, laut einzelner Kommentatoren "nicht schlimmer als eine saisonale Grippe": europaweit aktuell 234.000 Todesopfer
(Stand 15.10.)
[12:02]
Retweet: "Schatz, die Regierung hat gesagt man soll seine Kontakte halbieren." - "LEG SOFORT DAS MESSER WEG!"
[12:01]Retweet:
[Zur Melodie des Geier-Sturzflug-Songs] -
Wenn früh am morgen der Respirator dröhnt / & der Patient beim Abstrich schmerzvoll stöhnt /
auf Intensivstation die Neonsonne strahlt / & der Maskengegner mit Gegen-Maske-Unsinn prahlt /
Ja dann werden wieder die Hände desinfiziert / Weil Eigenverantwortung leider null funktioniert.
[12:00]
Retweet: Söder: "Die nächsten Wochen sind entscheidend, ob wir ein entspanntes Weihnachtsfest feiern können." - Was zur Hölle ist ein entspanntes Weihnachtsfest?
[11:55]
Ein auch für mich
aufschlußreicher Thread
über intensivmedizinische Maßnahmen
bis hin zur Beatmung (nicht nur bei C19-Patienten). Die Videos, wie man sich
fehlerfrei
Isolationskleidung anzieht,
wie dem Patienten eine
NIV-Maske angelegt
oder wie er
intubiert
wird, brachten auch mir als Krankenpfleger noch einen
Zugewinn an Wissen und Verständnis. Beispielsweise habe ich
weder eine Helm-Beatmung
noch den
Transfer eines Patienten
in die Bauchlage gesehen.
[8:00]
Retweet: Mein bevorzugter Standort ist der Schlauch!
[6:06]
Urlaub 7/9. Tage ohne Alkohol: 1767 = 58 Monate.
[16:00]
Zu den Folgen bzw. Symptomen meiner
Erledigungsblockade
gehört das
Letterbox-Sydrom,
die Unfähigkeit, regelmäßig und zeitnah Briefe zu öffnen.
Stattdessen lasse ich sie monatelang ungeöffnet liegen, bis
selbst mir der Stapel zu hoch und es unumgänglich ist, die
Inhalte zu sichten. Gerade gestern einen Brief meines
Arbeitgebers bekommen, von dem ich vermute, daß er eine
Antwort auf meinen Antrag auf Arbeitszeitverkürzung ab
Januar 2021 enthält. Ich stellte ihn vor Wochen, weil ich
endlich von 32 auf 24 Wochenstunden downsizen möchte, wodurch
ich dann wöchentlich über vier freie Tage verfügte und nur noch
drei Arbeitstage hätte. Als ich vorhin mehrere Briefe öffnete,
waren auch zwei Aufforderungen der Krankenkasse dabei, einen
Unfall-Fragebogen auszufüllen, der in Zusammenhang mit der
Schnittverletzung
am rechten Zeigefinger am 15. August steht. Ihn konnte ich
glücklicherweise online nachholen. Bei der übrigen, unbedenklichen
Post handelt es sich um Infomaterial, Gehaltsmitteilungen,
Renten- und Rentenversicherungsbescheide. Die Erledigungsblockade,
landläufig und mit weniger pathologischem Impetus
Prokrastination
genannt, macht mir seit vielen, vielen Jahren zu schaffen
und verschlimmerte sich peu a peu. Die Wohnung ist versifft,
weil ich mich nicht durchringen kann, sie zu säubern.
Gestern passierte ein Malheur, als eine gefrorene PET-Flasche
in der Küche explodierte, und sich 1,25 l Colastückchen
an Tapete, Türen, Fenstern und ALLEM Interieur verteilte
und ich gezwungen war, notdürftig Reinigungsmaßnahmen durchzuführen,
weil sich die auftauenden Stücke überall zu Lachen und
Pfützen gebildet und mit dem durch die unterlassene Säuberung
des Zimmer während der letzten 9 Monate angesammelten Dreck
vermischt hatten. Eine beschämende Situation und ein Tiefpunkt
der Aufschieberitis. - Ich kann schwer Termine einhalten, gehe
nicht ans Telefon, gucke dann hinterher bei der Fritz-Box nach, ob es eine
Telefonnummer war, die möglicherweise lebenswichtig wäre.
Es ist schlimm, dramatisch und läßt mich unsäglich leiden.
Solch eine Erledigungsblockade ist Teil der Antriebsarmut,
die wiederum Wirkung der Depression ist, die wiederum... Ach.
Ein Graus, eine Überwindung, sich jeden Morgen dem Wust,
den Bergen an Unerledigtem gegenüber zu sehen und unfähig
zu sein, etwas daran zu ändern. Kein gesunder Mensch
begreift das. Und mein Psychotherapeut ist in weite Ferne
gerückt, nachdem ich vor drei Wochen eine Therapiestunde
verbummelte und mich seither schäme und nicht in der Lage
bin, ihn anzurufen, mich zu entschuldigen und einfach
nachzufragen, ob und wie es weitergehen könnte mit der
Therapie.
[14:05]
"Wenn sich die Sapiens in Sicherheit fühlen, sind sie die nettesten Menschen
überhaupt. Und dennoch, füttere ihre innere Dämonen, ängstige sie, nenne
ihnen Gründe, um sich vom Andersartigen abzugrenzen, und schon werden
genau diesselben Sapiens Bomben über ganze Städte abwerfen, mit Flugzeugen
in riesige Gebäude fliegen und, ohne mit der Wimper zu zucken, Millionen
der ihrigen in Gaskammern treiben." (Sense8 S02E05)
[8:25]
Der
Schriftsteller
Martin Gross zog unmittelbar nach der Wende
Anfang 1990 nach Dresden, um den Umbruch hautnah mitzuerleben
und zu dokumentieren. Sein daraus entstandenes, 1992 im Berliner
Basis-Druck-Verlag erschienenes Buch
"Das letzte Jahr"
war vergessen, bis viele seiner Niederschriften 2019
in dem Materialband
"Das Jahr 1990 freilegen. Remontage der Zeit"
(Perlentaucher)
publiziert wurden. In einem
Interview
(mp3)
schildert Martin Gross seine damaligen Beweggründe und manche
Begebenheit. Mir war dieses Buch
völlig unbekannt
und erweckt mein Interesse, weil ein Westdeutscher in
freiwilliger Zeitzeugenschaft sehr nah am Puls der
Veränderungen in den Monaten nach der politischen Wende war.
[4:22]
"Sie war ein bißchen zu widerborstig, um allseits beliebt zu sein." (Mord auf Shetland S02E01 - Nacht der Raben)
[4:00]
Urlaub 6/9. Tage ohne Alkohol: 1766.
Mittwoch, 14. Oktober 2020
[14:39]
"Mütter. Mit ihnen kann man nicht leben, ohne sie wird man nicht geboren." (Brokenwood S02E04)
[13:00]
"Je schmerzhafter die Scheidung, desto besser der Song." (Brokenwood S02E04)
[12:50]
"Als käme es auf Freiheit denn an - einen ohnedies zu überschätzten, ja -
kann man Wert noch überhaupt dazu sagen? -, da die coronare Auslöschung
wenn nicht ganz, so doch halb der Welt befürchtet werden muß. Und hat
nicht Covid dem Europa die Erlösung vor den Migrantenströmen gebracht?
Wie sollten die Schmarotzer auch kommen, wenn unre Grenzen zu sind? (...)
Davon spricht ja eh keiner mehr, ebenso wenig wie wie von der sogenannten
Klimakatastrophe, die dankenswerterweise in die Schubläden ihrer
allenfalls Achtelbedeutung zurückbefördert worden ist."
(ANH)
[11:31] Eines der mit 16 am öftesten gehörten Karat-Lieder.
[10:30]
Ich bin ein einfaches Gemüt und gestehe, gerne Kinder/Jugendserien zu schauen.
Die Neuauflage von
Pan Tau
gefällt mir sehr. Überhaupt, der Verschränkung von Realität mit surrealen,
fantastischen oder mystischen Elementen bin ich zugetan so wie bei
Harry Potter oder der skurrilen britischen Serie
"Yonderland".
Erinnert sei auch an die legendären DDR-Serien
"Spuk unterm Riesenrad"
und "Spuk im Hochhaus",
welche ich immer wieder gerne anschaue und welche diesen Mix von
Realität und Fantastik prima hinbekommen haben.
[9:40]
Retweet: Diese Ausstrahlung, das Lächeln, die Intelligenz, dieses schöne Gesicht und die wunderschönen Augen! - Aber genug von mir, wie geht es Dir?
[9:37]
Die Frage ist nicht, ob wir einen Menschen lieben oder nicht, sondern ob es uns mit ihm besser oder schlechter geht. (Quelle?)
[9:33]
Retweet: "Wie viele Döner essen Sie denn im Monat?" "30 oder 31 Tage?"
[9:26]
Retweet: "Wie war dein Wochenende?" "Voll geil. 3er probiert..." "Krass! Wie war das so?" - Der Bademeister musste mich schreiend runtertragen.
[9:25]
Retweet: Büroanfängerfehler. Ich habe den Drucker spüren lassen, daß ich schnell was ausdrucken müßte.
[21:10]
"Ich wollte ihm Gute Besserung wünschen."
"Ach, und deswegen haben Sie den Pfleger k.o. geschlagen und haben sich den Kittel angezogen?"
"Um steril zu sein?"
"So wie in der Birne."
(Tatort E1010 - Der scheidende Schupo)
[18:42]
Retweet: Unzufriedene Meerestiere: Garnöle / Meckerele / Mirlangtsguste. - Sie bevölkern das Natoll.
[18:34]
Retweet: Und Gott gab den Männern Haare und sprach: "Es werde licht."
[15:24]
"Ich stand also stoisch auf und warf mich in meinen Anzug wie ein Kriegsheld in seine Uniform. Ich schritt zackig durch die übliche Morgenroutine und niemand hätte mir auch nur das geringste Zögern oder Zagen angemerkt, vermute ich jedenfalls. Nur ich ging an diesem Morgen los, die anderen Familienmitglieder hatten noch verschiedene Formen von frei. Nur ich stand zur Unzeit früh auf und spielte mit einer Intensität Alltag, als sei das die Rolle meines Lebens. Nur ich ging auf die Minute pünktlich aus der Tür und stellte mir dabei lebhaft die Bewunderung der anderen drei Buddenbohms vor, von denen aber, wie ich erst später am Tage erfuhr, keiner auch nur aufgewacht war, um meinen mustergültigen Abgang zu erleben."
(Maximillian Buddenbohm)
[13:37]
"Das ist Dr. Okafor, das Ying zu meinem Yang." (Atlanta Medical S02E12)
[13:02]
"Möglicherweise handelt sich um ein Virus, das wir noch nicht einmal benennen können."
In Atlanta Medical S02E12 wird, sicher unabsichtlich, ein unbekannter Virus
mit recht dramatischen Krankenhausszenen thematisiert, freilich, bei aller
sonstigen fachlichen Korrektheit der Serie, schlampig, was die Schutzmaßnahmen
betrifft. Bis sich alle mal einen MNS umgeschnallt haben, dauert es bis zur
Hälfte der Episode. Würde sie jetzt - mit den Coronaerfahrungen - gedreht,
träten diese Lapsus gewiß nicht auf.
[13:00]
In Atlanta Medical S02E12 geht's um eine Grippeepidemie. In der Notaufnahme werden
die Menschen in drei Gruppen geteilt: Grippegeimpfte, nicht Geimpfte und diejenigen,
die sich nicht erinnern können. Der Mediziner, der das bewerkestelligt hat, meint
zu den anderen Medizinern: "Wenn die nächste Welle kommt, seid kreativ!"
[10:57] Einen Lachkrampf bekommen bei diesem Video.
[10:56]
Urlaub 4/9. Tage ohne Alkohol: 1764 = 252 Wochen.
Montag, 12. Oktober 2020
[17:07]
Eine alte Schauspielerin wird gefragt, ob sie beerdigt oder verbrannt werden will.
"Stoß mich ins Rampenlicht, Baby!" (in Navy CIS S16E23)
[14:00]
"Eine Frau in deinem Alter. Du hast doch soeben erst deine hart erkämpfte sexuelle Hochphase erreicht." (Prodical Son E01E13)
[8:29]
Urlaub 3/9. Tage ohne Alkohol: 1763.
Sonntag, 11. Oktober 2020
[12:30]
"Vermittels des Virus‘ lassen sich ganze Gesellschaften moralisch zurück ins Biedermeier bomben."
Alban Nikolai Herbst
schreibt
von Askesesalat, von "zunehmender Entkörperung", die in die
"Entwicklungslogik des Monotheismus" passe. Auch die Kunst leide, deren starke Antriebskraft,
der Eros, beschränkt werde. Corona versiegele die Lotterbetten,
Social distancing heiße auch erotische Entfernung.
[12:20]
Retweet: "Schweres Erdbeben, Epizentrum nahe Krsna Mladowitcz."
"Steht auch dabei, wie die Stadt vor dem Beben hieß?"
[9:53]
"Wie geht's Ihnen denn so? Sie sind auch nicht mehr der Jüngste."
"Mein Gott ja, ich quäl' mich so durch's Leben..."
(Nachruf auf Herbert Feuerstein)
[9:51]
"Sie nennen ihre Frau immer ihre Witwe - in vorauseilendem Glückgefühl." (Herr Feuerstein schreibt seinen
Nachruf - Und lebt noch 2091 Tage)
[9:05]
Urlaub 2/9. Tage ohne Alkohol: 1762.
Samstag, 10. Oktober 2020
[22:23]
Retweet: Ihr habt vielleicht keinen Bock mehr aufs Coronavirus. Aber das Coronavirus hat Bock auf euch.
[22:22]
Retweet: Jahresrückblick 2020: Christian Drosten schaut ohne ein Wort zu sagen 4h vorwurfsvoll in die Kamera. Ab und zu schüttelt er den Kopf. Dann steht er auf und geht.
[22:21]
Retweet: Der Sado-Maso-Club befindet sich einen Stockwerk über dem hiesigen SPD-Ortsverein. Den Unterschied merkt eh' keiner!
[22:20]
Retweet: Bin dafür, deutsche Sprichwörter regelmäßig upzudaten, zum Beispiel: - Abwarten und Chai Latte trinken /
- Glück im Onlinecasino, Pech im Tindern / - Nun lass mal die Raucherkneipe im gentrifizierten Szeneviertel.
[22:19]
Retweet: Am 13. Oktober wird Apple das iPhone 12 vorstellen. Überraschender Move: Es
ist aus Naturkautschuk, mit lauwarmer Hafermilch gefüllt und weint aus drei Kameraaugen,
wenn man es fest drückt.
[22:18]
Retweet: War mal auf 'ner Schulung "Umgang mit schwierigen Kollegen" und musste feststellen, dass ich der schwierige Kollege bin.
[22:17]
Retweet: "Ihr habt mich doch heut morgen gefragt, wo ich geparkt habe." "Ja?" "Was genau hab ich da geantwortet?"
[22:16]
Retweet: Kurze Gedenkminute für die Redakteur:innen, die die Jahresrückblicke für 2020 machen müssen.
[22:15]
Retweet: Unsere Praxis macht Urlaubsvertetung. Unbekannter Patient (11) kommt alleine rein: "Moin, ich soll mich hier melden."
"Wer sagt das?" - "Meine Mum." - "Und wer bist du?" "Der Sohn."
[22:14]
Retweet: Wenn ich Vermisstenanzeigen von Katzen sehe und dann deren Namen lese, erkenne ich oft einen Zusammenhang.
[22:13]
Retweet: Mambo No. 4,87 (Lou Bega gibt die Mehrwertsteuer-Senkung an Kunden weiter)
[22:12]
Retweet: Die Lebens-Überraschungs-Eier in aller Ruhe ausbrüten.
[22:11]
Retweet: Besoffene alte Frau zu mir: "Männer mit Schäferhund sind alles Nazi!" Ich: "Das ist ein Labrador!" Frau: "Linke Sau!"
[18:55]
"So ein Dreibett-Krankenzimmer kann über die Tage zu einer kleinen Zauberberg-Blase werden. Und manche beginnen gegenüber Fremden über Dinge zu sprechen, die sehr gut verräumt waren – auch aus den falschen Gründen verräumt."
(Kaltmamsell)
[16:14]
Im Schellfischposten waren Olaf Schubert & Helge Schneider bei
Ina Müller in deren
Sendungzu Gast.
[14:17]
Retweet: Tinder: "Ich würde dich gern vögeln!" /
Instagram: "Du siehst aus, als würdest du mich gut vögeln." /
Twitter: "Ich habe zwischen den Zeilen gelesen, dass du vögeln willst." /
Facebook: "Bin verzweifelt und suche jemanden zum gemeinsamen Vögeln." /
Ebay-Kleinanzeigen: "Fögeln?"
[14:11]
Retweet: Augenarzt: "Ihrer Ergebnisse sind jetzt da." - Ich: "Oh, kann ich sie sehen?" - Augenarzt: "Wahrscheinlich nicht."
[14:10]
Retweet: Meine Freundin zu mir: "Du Lauch!"
Ich: "Dann sind wir ja der perfekte Flammkuchen."
Sie: "Warum?"
Ich: "Lauch und Speck!"
[13:29]
Nach Nachtdienst 3/3 = Urlaub 1/9. Tage ohne Alkohol: 1761.
Freitag, 9. Oktober 2020
[20:17]
Intuitiv habe ich es von Anfang an geahnt und so gehandhabt.
Corvid 19 wird einzig aerogen übertragen. Das ganze Wischen von Flächen
und Abputzen von Gegenständen wie Türklinken usw. ist sinnlos.
Entscheidend ist die MNS und der Abstand. Cluster vermeiden.
Fertig.
Nachtdienst heißt, (Kurz)Infusionen, Subkutanspritzen und Tabletten für den Folgetag vorzubereiten. Letzte Nacht von 22.30 bis 0.30 Uhr. pic.twitter.com/UnH1KTLktt
[13:17]
Retweet: Anmeldung beim Arzt in Corona-Zeiten. "Bitte einmal die Versichertenkarte selbst einstecken!" - "Andersrum." - "Den Chip nach unten!" - "Momentchen noch, der PC will heute nicht so, wie er soll." - "Telefonnummer stimmt noch?"
[13:16]
Retweet: Kein Geld der Welt kann mir das geben, was mir eine 40h/Woche nimmt.
[13:15]
Retweet: Meine Frau möchte, dass ich mir einen Oberlippenbart wachsen lasse. Aber ich mag keinen Partnerlook.
[13:14]
Patient mit Tendenz, aufzustehen und sich etwas zu brechen, betitelte mich bei
zigsten Versuch, ihn ins Bett zurückzubefördern, mit "Du blödes Rindvieh!"
Im Pflegebericht konnte ich also notieren: 'Patient ist voll orientiert.'
[13:13]
Retweet: Deutsches Origami: Beipackzettel von Medikamenten in den Originalzustand zurückfalten.
[13:12]
Retweet: Manchmal nehme ich Abstand, um in Ruhe nach zudenken. Und manchmal nehme ich Abstand, weil ich nachgedacht habe.
[13:11]
Retweet: 2020 besteht im Prinzip nur aus 'Ach du Scheiße' denken und Händewaschen.
[12:22]
Vor Nachtdienst 3/3. Tage ohne Alkohol: 1760.
Donnerstag, 8. Oktober 2020
[18:04]
Retweet: Kind kommt mich in der Arbeit besuchen. Und fängt an zu weinen. Auf die Frage
"Warum?" sagt es: "Wo sind denn jetzt die Affen, mit denen du arbeitest?"
[18:01]
Retweet: Das Jahr ist 2120. Künstliche Intelligenz hat den Menschen jegliche schwere Arbeit abgenommen. Armut war ein mal. Einige Planeten im Sonnensystem sind kolonisiert. Schwere Krankheiten sind gänzlich besiegt. Jede deutsche Schule verfügt über mehrere Overheadprojektoren.
[17:22]
"Wie stehen eigentlich die aktuellen Wetten in Sachen Literaturnobelpreis
heute mittag? Mein Herz schlägt für Haruki Murakami und Paul Auster oder
John Irving. Aber wahrscheinlich wird es ein Heimatdichter vom Mururoa-Atoll,
dessen antikisierende Lyrik in Deutschland nur in einer seit 1987 vergriffenen
Auswahlausgabe erschienen ist, das von einem Studenten nach der griechischen
Ausgabe, die sich wiederum auf die englische Übersetzung eines
französischen Japaners stützte, erschienen ist."
(Tobias Wimbauer) -
Naja, so ähnlich.
Lyrik-Louisa
hatte Glück. Glück-wunsch!
[17:21]
Retweet: Diese Menschen in Katastrophenfilmen, die man vom Kinositz aus anschreit: SO BLÖD KANN MAN DOCH NICHT SEIN!!! Na ja, wie wir nun feststellen dürfen: Doch, so blöd kann man sein. Sogar noch viel, viel blöder.
[16:47]
Seit April auf neuer Station an einem anderen Standort.
Alles größer, alles schneller. Dementsprechend rauher auch
der Umgangston. Kleinere Häuser glänzen oft durch Kuscheligkeit,
die in großen streß- und aufwandsbedingt sowas von flöten geht,
daß Mißtöne unverkennbar werden. Man gerät ständig in Konflikte,
weil Dinge nicht so laufen, wie sie laufen sollten oder könnten.
Man muß sich rechtfertigen, erklären für Zustände, an denen
man kausal nicht Schuld ist, die ein Ergebnis des Zusammenspiels
vieler Gründe sind. Hilflosigkeit, weil man Bedingungen nicht
ändern kann, weil man keinen Einfluß auf Veränderungen oder
den Lauf der Dinge hat. Ein Beispiel. Tag für Tag werden auf
unserer Station Patienten bis manchmal in den Abend hinein
entlassen. Die zurückbleibenden "Schmutzbetten" werden bis
15 Uhr von der Bettenreinigung gesäubert. Wenn sie alle
schaffen! Wenn danach Patienten gegangen sind, bleiben
Schmutzbetten übrig und bis zum nächsten stehen. Freilich
können sie in dieser Zeit nicht mit Zugängen = neuen
Patienten belegt werden, ein Engpaß, denn nachmittags,
abends und nachts rufen andauernd Ärzte an, die freie Betten
für Patienten suchen. Doch Schmutzbetten wären nur frei,
wenn sie gesäubert worden wären. Die naheliegendste Variante,
daß nämlich die Bettenreinigung auch nachmittags und
abends arbeitet, scheint niemand in Betracht zu ziehen.
So kollidieren die Interessen des Aufnahmemanagements
und der diensthabenden Ärzte in der Zentralen Notaufnahme
mit der Gegebenheit, daß wir gerne Patienten neu aufnehmen
und in sein saubere Bett legten, so es vorhanden wäre.
Stattdessen mußten wir uns, als wir telefonisch mitteilten,
wir hätten kein freies=sauberes Bett mehr und würden also
keinen weiteren Patienten mehr aufnehmen, kürzlich anhören:
"Hier ist Frau Dr. Soundso, das ist eine Anordnung! Sie nehmen
jetzt den Patienten, und wenn Sie ihn in ein schmutziges
Bett legen müssen!" Ein aus der Not heraus geborener Eklat,
klar. Und ein Armutzeugnis. Und ziemlich traurig.
Die Situation wurde dann dadurch gelöst, daß mehrere
saubere Betten einer benachbarten Station herangekarrt
wurden und wir, sehr zur Entlastung der Unfallchirurgie
und Neurologie, mehrere Zugängen aufnehmen konnten.
[15:24]
Vor Nachtdienst 2/3. Tage ohne Alkohol: 1759.
Mittwoch, 7. Oktober 2020
[15:01]
Retweet: "Hoppe hoppe Reiter, wenn er kommt dann schreit er." - "Sei still!" - "Ene mene muh, und jetzt kommst du!" - "Orrr, mit dir macht Sex keinen Spaß!"
[14:55]
"Er wird nicht plaudern." "Die Autobatterie und zwei Ladekabel sehen das anders." (True Detective S01E07)
[8:20]
Die Dresdner Sinfoniker
spielten
im Plattenbauviertel
Prohlis
ein Konzert für Alphörner - auf den Dächern der Häuser.
Die
Hochhaussinfonie
war kein Novum. 2006
spielten
die Dresdner Sinfoniker
auf der Prager Straße
mit den Pet Shop Boys aus einem unsanierten Hochhaus hinaus.
[8:17]
Vor Nachtdienst 1/3. Tage ohne Alkohol: 1758.
[9:37]
Retweet: Ich habe meine Geduld testen lassen. Ich bin negativ.
[9:36]
Retweet: Mein Nachbar repariert sein Auto mit einem Reparatur Handbuch.
Auf den ersten 20 Seiten stehen scheinbar nur Schimpfwörter.
[8:22]
Freier Tag 2/2. Tage ohne Alkohol: 1757 = 251 Wochen.
Montag, 5. Oktober 2020
[21:49]
"Ich war dicht wie 'n U-Boot." (True Detective S01E05)
[18:30]
Nicht nur eine Geburtstagsidee: ein Bild im Simpson-Style
malen lassen.
Viele Optionen sind möglich. Leinwand, Poster oder Glanzdruck mit Rahmen.
Man kann sein Wunschbild konfigurieren
nach Anzahl der Personen, Bildstil (z.B. Ganzkörper) und dem Hintergrund
(z.B. Moe's Bar).