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Themenstreusel (3)

Männer & Frauen

  • Auf Ambrosius' liebenswürdige Frage, was ihr fehle, erwiderte sie ein "Nichts", das ebensogut bedeuten konnte: Ich habe die Pest. (Eduard von Keyserling: Fräulein Rosa Herz)
  • Aber eine Frau hat nicht mehr Verstand, als Haare auf einem Ei wachsen. (Lew Tolstoj: Sämtliche Erzählungen, Band 5)
  • Alles, was seine Frau für ihn tat, tat sie nur um ihrer selbst willen, und sie sagte es ihm auch ganz offen, aber in einem Ton, der diese Behauptung als so unglaublich erscheinen ließ, daß er sie im entgegengesetzten Sinn auffassen mußte. (Lew Tolstoj: Sämtliche Erzählungen, Band 4)
  • "Bedenken Sie doch, wie die Männer in der Welt gehaust haben; wie sie alles Gottesgut und Herzensgut zerschmettert haben." (Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
  • "Miß Morland, niemand kann von dem Verständnis der Frauen eine höhere Meinung haben als ich. Die Natur hat ihnen so viel davon geschenkt, daß sie es nie für nötig halten, mehr als die Hälfte anzuwenden." (Jane Austen: Die Abtei von Nordhanger)
  • Um den Männern Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, möchte ich nur noch hinzufügen, daß zwar für den größeren und oberflächlicheren Teil des männlichen Geschlechtes frauliche Dummheit eine Erhöhung ihrer persönlichen Reize bedeutet, aber doch eine gewisse Anzahl immerhin vernünftig und wohlgebildet genug sind, um von einer Frau mehr zu wünschen als nur Unwissenheit. (Jane Austen: Die Abtei von Nordhanger)
  • Du musst keine Angst haben, sagte sie. Hab’ ich aber. Wovor denn? Vor diesen Kaufmenschen in den Warenhäusern, ich sehe sie jetzt schon. Es sind fast nur Frauen! rief ich aus, ist das nicht sonderbar?! Ein Mann ist für diesen Nahkampf nicht geeignet. (Wilhelm Genazino: Außer uns spricht niemand über uns)
  • Das Herz eines Mannes wird nur wenig von etwas Kostbarem oder Neuem in der weiblichen Kleidung beeinflußt und ist gleicherweise unempfindlich gegen die Feinheit des Musselins wie gegen die Weichheit von getupftem oder geblümten Mull oder Jakonet. Eine Frau schmückt sich nur zur eigenen Freude. (Jane Austen: Die Abtei von Nordhanger)
  • "Wie kommt es eigentlich", wandte sich Dr. Battista an Pjotr, "daß immer, wenn ich mit Frauen zusammen bin, irgendwann der Punkt kommt, an dem ich frage: 'Was ist passiert?'" (Anne Tyler: Die störrische Braut)
  • "Kennst du die Frauen nicht? Frauen sind wie Katzen. (...) Keine Milche, keine Liebe". (Meja Mwangi: Rafiki)
  • Wie viele andere Missgeschicke begann es damit, dass ein Mann sich als Mann beweisen, den Erwartungen seiner Frau gerecht werden und zahllose unverschämte Forderungen und Verpflichtungen erfüllen sollte, die ihm allein dadurch aufgeladen wurden, dass er ein Mann war. Und wie viele solcher spontanen Unternehmungen ging alles, wie vorherzusehen war, gründlich schief. (Meja Mwangi: Rafiki)
  • ...dass diese zweite Ehe nicht dazu angetan war, das Scheitern der ersten vergessen zu machen. (Jonas Lüscher: Kraft)
  • Ihre Ehe war nicht besser gewesen als viele andere Ehen, irgendein Unglück hatte sie nicht heimgesucht, aber ein ständiges Sichunglücklichfühlen hatte darüber gebrütet. So war es. Ein Unglück - Bagatelle! Ein Unglück hat ein Ende, das geschieht einmal und ist dann vorbei; schlimmer ist es, tagaus tagein, Jahr um Jahr Glück entbehren zu müssen. Ein Engel kann böse werden und beißen - gut! Aber wenn ein Engel niemals beißt, nur murrt, ein Engel, der mit einem ewigen leeren Lächeln grinst? (Knut Hamsun: Kinder ihrer Zeit)
  • "Ich sag' dir, eine großartige Sache, diese Freiheit! Heutzutage verändert sich alles. Warum nicht auch die Ehe? Ein Mann kann aus einer geschäftlichen Partnerschaft aussteigen, wann immer er will; die Pfaffen aber wollen uns unser Leben lang aneinanderketten, nur weil wir eines Tages aus Versehen in die Kirche gestolpert sind. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)
  • "Hast du dir je überlegt, warum von allen Leuten ausgerechnet du und Nick dem allgemeinen Schicksal entgehen und wie Philemon und Baucis überleben solltet, während um euch herum die Leidenschaften vergehen und die Scheidungsbehörden immer mehr Geld anhäufen?" (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)
  • Die Fahrt war lustig verlaufen: Susy und Lansing hatten beide eine zu lange Lehre in der Kunst der Verschleierung unangenehmer Dinge durchgemacht, um nicht besonders angestrengt die bedrückenden Nachwirkungen ihres ersten Streits voreinander zu verbergen. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)
  • Ich bin eine der Sackgassen, die von der Hauptstraße der Fortpflanzung abzweigen. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)
  • Man hätte mich über die Ehe aufklären sollen. Man hätte mir sagen sollen, daß dieses fröhliche Wandeln auf blumenbetreutem Weg vor einem Daheim endet, aus dem abscheulicher Lampenschein und Kinderstimmen dringen. (Evelyn Waugh: Lust und Laster)
  • Auf in den Kampf! Es lebe das glückliche Paar! Auf eine Ehe ohne Ach und Wehe!" (Evelyn Waugh: Lust und Laster)
  • Liebeskummer ist eine Krankheit, der Mensch des Mittelalters erkannte das an. Noch bis in unser aufgeklärtes siebzehntes Jahrhundert hinein lautete die medizinische Diagnose dieses Leidens: eine der schlimmsten Furien für Körper und Geist. (Margriet de Moor: Mélodie d'amour)
  • Mit der praktischen Ruhe, die Frauen noch unter den pikantesten Umständen bewahren können... (Margriet de Moor: Mélodie d'amour)
  • ...dass hier in heiserem, ruhig-nachdrücklichem Ton der Mann zu mir sprach, von dem ich immer vermutet hatte, dass er irgendwo hier auf der Erde herumlief. Der eine also, bei dem man sicher weiß, hundertprozentig sicher, dass man ihn das ganze Leben lang nicht mehr gehen lassen wird, sollte man ihm – was mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit natürlich nie geschehen würde – begegnen. (Margriet de Moor: Mélodie d'amour)
  • Ehezwistigkeiten werden von den beteiligten Parteien gewöhnlich in der Form eines Dialogs abgemacht, zu dem die Dame mindestens die wohlgemessene Hälfte beiträgt. (Charles Dickens: Der Raritätenladen)
  • Der liebe Gott wird ja auch dir ein liebes Weib bescheeren, welches für dich paßt, denn er erschafft kein Wesen ohne ihm in einem anderen seiner Art sein Glück mit zu erschaffen. (George Sand: Das Teufelsmoor)
  • Wenn sie an die Ehe ihrer Eltern dachte, in der zwei einander Fremde wie ein paar aneinandergekettete Galeerensträflinge ihr Leben freudlos verbrachten, empfand sie Trauer und Mitleid. (Marcia Zuckermann: Mischpoke!)
  • Diese beiden Inderinnen, dachte ich, sind wahre Feministinnen, grimmige, kühne Kämpferinnen, während die bei uns bloß noch um den konsequenten Gebrauch weiblicher Substantivendungen ringen. (Katja Lange-Müller: Drehtür)
  • ...war ich im letzten Schuljahr Kapitän unserer Schachmannschaft. Man muss ein wenig historische Phantasie walten lassen, um zu verstehen, was es damals für ein Mädchen bedeutete, in der Schule einer Nachbarstadt anzutreten und irgendeinen überheblich grinsenden Klugscheißer vom Brett zu fegen. (Ian McEwan: Honig)
  • Es liegt mehr oder minder in der Natur von allen Männern, welche wirklich dieses Namens würdig sind, in der Arbeit Trost zu suchen für ihren Kummer. (Wilkie Collins: Blinde Liebe)
  • Da lag nun der Mann, an welchen die Religion und die Gesetze des Landes sie für das Leben gefesselt hatten. (Wilkie Collins: Blinde Liebe)
  • Um mich herum wurden bürgerliche Existenzen zusammengelötet, ich glaube, das nennt man Ehe. Darin gab es Kinder und Struktur und Zukunft. (Thomas Melle: Die Welt im Rücken)
  • Es tut mir leid, ich möchte nicht, daß Du glaubst, Deine Schwester sei verbittert. Aber etwas, was Du als Mann nie erfahren wirst, ist, wie sehr eine Frau leiden kann - Eifersucht, Demütigung, Panik, das Gefühl, betrogen zu werden -, solche Erschütterung würde einen Mann in Stücke reißen; seine Schrauben flögen aus den Muttern und alle Knöpfe aus seinem Frackhemd. (John Updike: S.)
  • Sonja hätte sich über all das lustig machen können, aber sie hatte die beiden zu gern. Sie bemitleidete und bewunderte beide, und sie gehörte zu den Frauen, denen keine echte Sympathie möglich ist, in die sich nicht Mitleid mischt. (Klaus Mann: Treffpunkt im Unendlichen)
  • Sutcliffe war Junggeselle, will sagen, er war nicht schwul, sondern ein echter, altmodischer Hagestolz, der schreckliche Angst vor Frauen hatte. Die beiden weiblichen Lehrkräfte im Fachbereich behandelte er als Männer ehrenhalber. (David Lodge: Ortswechsel)
  • "Deshalb überlegte ich mir, dass es vielleicht wahr sei, dass Heiraten und Kinderkriegen wie eine Gehirnwäsche war und dass man nachher nur noch benebelt herumlief, wie ein Sklave in einem totalitären Privatstaat." (Sylvia Plath: Die Glasglocke)
  • Man fragt in der Liebe immer zuviel, und wenn man anfängt, die Antworten wirklich wissen zu wollen, ist sie bald vorbei. (Erich Maria Remarque: Die Nacht von Lissabon)
  • Sie nickten sich zu und waren wieder uralte Eheleute, bei denen ein Heben der Augenbraue stundenlange Kommentare ersetzt. (Erich Loest: Rotes Elfenbein)
  • Putzfrauen: Ihr werdet einer Menge emanzipierter Frauen begegnen. Das erste Stadium ist eine Selbsterfahrungsgruppe, das zweite Stadium eine Putzfrau, das dritte die Scheidung. (Lucia Berlin: Was ich sonst noch verpasst habe. Stories)
  • "... wüsste ich gern, ob du dir von anderen Männern die Hand ins Kreuz legen lässt." "Hm?" "Ob dir andere Männer die Hand ins Kreuz legen dürfen, wenn du mit ihnen die Straße überquerst." "Legst du anderen Frauen die Hand ins Kreuz, wenn du mit ihnen die Straße überquerst?" "Ich überquere nicht mit anderen Frauen die Straße." "Soll ich dir das glauben?" "Man kann einander die Treue nicht am Reck vorturnen." (Alex Capus: Das Leben ist gut)
  • "Meiner Erfahrung nach greifen Frauen zu dem Allerweltswort 'Hormone', wenn sie dir etwas nicht sagen wollen. Ich denke dann immer: Moment mal, haben Männer nicht auch Hormone? Warum gebrauchen wir die nicht als Entschuldigung?" (Julian Barnes: Unbefugtes Betreten)
  • Die Ehe war eine Zwei-Personen-Demokratie, außer bei Stimmengleichheit, da verkam sie zur Autokratie. (Julian Barnes: Unbefugtes Betreten)
  • Wie jedes frisch verheiratete Paar hatten sie einen Blick von geheimer Zuversicht gewechselt in der Gewissheit, dass es für sie keine Tiefen geben würde – zumindest nicht solche wie bei ihren Eltern oder den Freunden, die schon jetzt die üblichen dummen, absehbaren Fehler begingen. Sie würden anders sein; sie würden anders sein als alle, die jemals geheiratet hatten. (Julian Barnes: Unbefugtes Betreten)
  • Ich wäre bereit, noch einmal zu heiraten, ich glaube an die glücksstiftende Wirkung der Monogamie. Daß sie eine Illusion ist, ändert daran nichts. (Corinna T. Sievers: Die Halbwertszeit der Liebe)
  • Man merkt auf Schritt und Tritt, daß es Männer sind, die Gesetze machen. (Wilkie Collins: Lucilla)
  • Es ist ein hoffnungsloses Unterfangen, Männer zu befragen, wenn es sich um bezeichnende Einzelheiten dreht. (Wilkie Collins: Lucilla)
  • Die Weiber sind so (...), je mehr man den Bauarbeiter raushängen läßt, desto mehr lieben sie einen. (Antonio Lobo Antunes: Fado Alexandrino)
  • Nie hatte er Streit mit seiner Frau, aber er redete auch nie mit ihr. (Anthony Trollope: Septimus Harding, Vorsteher des Spitals zu Barchester)
  • Und Odete, fragte der Leutnant, hat die nicht gemerkt, daß du plötzlich kein Moos mehr hattest? (Das ist nämlich, weißt du, eines der wenigen Dinge, die den Frauen nicht entgehen, erklärte der Oberstleutnant, eines der wenigen Dinge, die die Tussen sofort riechen.) (Antonio Lobo Antunes: Fado Alexandrino)
  • Eine Frau kam regelmäßig. Sie entsprach auf fürchterliche Weise jenem in unseren männlichen Hirnen abgehefteten Bild. (Uwe Timm: Freitisch)
  • "Ich höre nicht gern von unglücklicher Liebe." "Und doch ist die Welt voll davon", antwortete Lewin. "Vielleicht gerade deshalb, daß ich sie nicht mag. Es ist so alltäglich, so tödlich, immer wieder dasselbe. Ich begreife keine unglückliche Liebe." "Die Reichen begreifen nie, daß es auch Arme gibt." (Theodor Fontane: Vor dem Sturm)
  • Manchmal wäre ich gerne wie andere Frauen: ein bisschen heulen und dann zum Friseur gehen. Neue Schuhe kaufen. Wer aus materiellen Dingen Trost ziehen kann, hat wirklich Glück. (Stephan Thome: Fliehkräfte)
  • Ab einem gewissen Alter lebten Ehepartner wie Mitbewohner in einer WG. (Juli Zeh: Unterleuten)
  • "Es gibt tatsächlich Weiber, die uns die Rosen ihrer Reize durch die Dornen ihrer anmaßlichen Dummheit verleiden, so daß gar keiner mehr danach greifen mag." (Heimito von Doderer: Die Dämonen)
  • Jeder trug seine Last, auch Grete, wenn auch Mädels ganz anders sind, die quatschen so lange über alles, bis sie selbst nicht mehr wissen, woran sie sind. (Hans Fallada: Bauern, Bonzen und Bomben)
  • Streitvermeidung als oberstes Prinzip einer Ehe garantiert nicht Harmonie, sondern Stagnation. (Stephan Thome: Fliehkräfte)
  • "Oh, Liebe, wie bin ich froh über Ihre Worte, es gibt nichts Vernichtenderes für eine Frau, als wenn andere Frauen ihren guten Charakter loben." (Irmgard Keun: Kind aller Länder)
  • Wohl selten verläßt ein Ehefahrzeug den Hafen, auf dem nicht der Klabautermann früher oder später im Takelwerke gesehen wird. (Heimito von Doderer: Ein Mord den jeder begeht)
  • Der stadtbekannte Scheidungsprozeß wurde von allen breitgetreten, und der Sanitätsrat stellte fest: "Ja, die Ehescheidung ist auf dem besten Wege, unter die Sakramente unserer bürgerlichen Gesellschaft aufgenommen zu werden." (Herman Bang: Exzentrische und stille Existenzen. Erzählungen)
  • Frau Madderson lachte: "Na, ich finde Frauenromane ein bißchen unbehaglich." "Warum, gnädige Frau?" fragte Willy. "Ach Gott, Herr Willy", entgegnete Frau Madderson, "man ist doch seiner kleinen diskreten Heimlichkeiten nie mehr sicher." (Herman Bang: Exzentrische und stille Existenzen. Erzählungen)
  • Die Liebe war überhaupt etwas Fürchterliches, etwas, das nur schief gehen konnte. (Karen Duve: Die entführte Prinzessin)
  • Ich weiß ja nicht, wen Ihr statt Prinz Diego im Herzen tragt, aber spätestens ein Jahr nach der Vermählung ist auch der schönste und liebevollste Mann bloß noch wie ein Bild, das schon seit Ewigkeiten an derselben Stelle hängt und das man nicht anschauen kann, ohne zu gähnen. (Karen Duve: Die entführte Prinzessin)
  • Das ist nicht die beschönigende Wirkung der Erinnerung, nicht die Selbsttäuschung, mit der Eheleute nach berüchtigt schlechter Ehe zu Allerseelen einer des anderen Grab bekränzen. (Laszlo Nemeth: Abscheu)
  • Der kleine Kaplan hatte nicht ganz recht. Er hat allerlei gelernt, überdies ist er ein Mann. Männer aber schauen durch Begriffe in die Welt. (Laszlo Nemeth: Abscheu)
  • "Es gibt Mädchen, die nicht für die Ehe geschaffen sind. Tante Szerena, Sie haben auch nicht geheiratet. Warum nicht? Wir hatten zu Hause eine Fotografie: die drei Otrubai-Mädchen. Die schönste von ihnen war die Tante Szerena. Und doch haben gerade Sie nicht geheiratet. Warum nicht? Weil Sie die gleiche Einsamkeit wie ich in sich tragen. Auch Sie wollten unter Menschen mit sich allein bleiben." (Laszlo Nemeth: Abscheu)
  • Das Schrecklichste in einer Ehe ohne Liebe ist, daß ein einziger Satz in alle Winkel und Ecken des Charakters hineinleuchtet. Man steht immer dem Ekel vor dem Ganzen gegenüber. In einem einzigen Wort geben sich so viele verhaßte Züge ein Stelldichein, daß man zuerst zurückschlagen soll. (Laszlo Nemeth: Abscheu)
  • ... kam nichts anderes als Selbstlob hervor: "Einem Mann hast du, kann ich dir sagen... Männer wie mich wüßte man von Staats wegen züchten." (Laszlo Nemeth: Abscheu)
  • Das Furchtbare in einer schlechten Ehe - und welche wäre das nicht - ist, daß die lieben Gewohnheiten des einen die Höllenqualen des anderen sind. (Laszlo Nemeth: Abscheu)
  • Aber es scheint doch in der Ehe so zu sein, daß der eine der Wärmespender und der andere der Wärmeabnehmer ist. (Laszlo Nemeth: Abscheu)
  • "Einem Mädel steht ein bißchen Papistentum ganz gut zu Gesicht - zumindest als Mimikry, denn im Grunde ihres Wesens sind sie ja allesamt Heiden." (Laszlo Nemeth: Abscheu)
  • ... hatte eine Frau in der ersten Lebenshälfte das Schminken nicht nötig, während es in der zweiten nicht mehr half. (Juli Zeh: Unterleuten)
  • Er wußte, daß Mädchen heranreifen und daß ihre Becken Schmetterlingsnetze zum Fangen von Chromosomen werden. (John Updike: Der Sonntagsmonat)
  • Aber wie das so geht im heiligen Ehestand, die sanften Tugenden des Mannes und die feineren Talente der Damen verlieren sich mehr oder minder peu à peu. (Ernst von Wolzogen: Der Blüthner-Flügel)
  • Es war schrecklich, dachte sie in ihren rebellischen Momenten, genau zu wissen, was man bis zum Tod von seinem Mann zu halten hatte. (Edith Wharton: Ein altes Haus am Hudson River)
  • Ein Mann, der sie so sehr und seit so langer Zeit liebte, daß er sich kein Leiden vorstellen konnte, das seinen Ursprung nicht in seiner Frau gehabt hätte. (Gabriel Garcia Marquez: Die Nacht der Rohrdommeln. Erzählungen)
  • Scheidung paßte nicht in mein Bild von einem, der so abgeneigt war, das irrationale Element des Lebens zur Kenntnis zu nehmen. (Philip Roth: Amerikanisches Idyll)
  • ... erinnerte mich spontan an die Demütigung, die Jerry sich in unserem ersten Jahr auf der High School zugezogen hatte, als er das Herz einer bemerkenswert unscheinbaren Mitschülerin zu erobern versuchte, von der niemand gedacht hätte, daß man sich ein Bein ausreißen müßte, um von ihr geküßt zu werden. (Philip Roth: Amerikanisches Idyll)
  • Die Liebe zu einem, dem einzigen Menschen, die dem Wasser eines Springbrunnens gleicht, das in einem Strahl aufsteigt und sich teilt und in tausend Tropfen herabfällt auf die anderen. (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)
  • "Nein, ich suche jetzt nicht nach den Gründen, warum ich mich in Sie verliebt habe, - obgleich ich es für töricht halte, Liebe wie eine Eingebung der Götter zu empfangen, nicht entzaubert durch Ratio, nicht beschmutzt durch profanen Versuch, das himmlische Geschenk zu prüfen... (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)
  • "Ach was, das sind schnell vergessene Schmerzen", sagte die dicke Frau, die sich abgebrüht gab. Sie neigte den mit Lockenwicklern gepanzerten Kopf zur Schulter und spitzte den Mund. "Das ist nun mal nicht anders... Rein macht mehr Spaß als raus..." (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)
  • ... kann sie im gelassenen Siegerton fragen, was denn sie, die so superschlau ist, von der Ehe weiß. "Mit dir - ein Zuchthaus zu zweit, verdonnert zu Lebenslänglich und nicht mal Recht auf eine Einzelzelle -" (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)
  • Es sei das Todesjahr des Herrn ein Schicksalsjahr schlechthin im männlichen Werdegang. (Verena Roßbacher: Schwätzen und Schlachten)
  • Retweet: Hinter jeder wütenden Frau, steht ein Mann. Der absolut keine Ahnung hat, was er denn nun schon wieder falsch gemacht hat.
  • ... kam es zu einer winzigen Verschiebung in den ehelichen Verwerfungslinien, einer Bewegung, so unmerklich wie die Kontinentaldrift. (Ian McEwan: Kindeswohl)
  • Die Liebe gab ihnen keine Sättigung, sondern Durst. (Achim von Arnim: Neun Novellen)
  • Jede Frau ist eine Hexe; / Doch in erster Frühlingszeit / Glänzen lieblich die Gewächse, / Die ihr dann als Gift verschreit; / Und die Küsse sind vergessen, / Ist ihr Zauber winterkalt; / Von dem Teufel scheint besessen, / Was sonst Amors Allgewalt. (Achim von Arnim: Neun Novellen)
  • Sie hat es doch nicht lassen können, sich zu putzen, um die zweite Frau zu verdunkeln. (Achim von Arnim: Neun Novellen)
  • Nun gab er mir noch einige Regeln, wie ich über ihn klagen müsse, denn eine Frau müsse sich immer klagend und leidend anstellen, wenn sie auch das ganze Hauswesen über den Haufen liefe. (Achim von Arnim: Neun Novellen)
  • Die Männer scheinen mir mit ziemlich viel Gewißheit mehr Schweinehaftigkeitsanlagen und -gaben zu besitzen als die Frauen. (Robert Walser: Der kleine Tierpark)
  • Es ist ein Gesetz: Wenn du niemanden für die Liebe hast, mußt du ewig suchen, bis du wen findest. Aber kaum daß du wen gefunden hast, laufen dir am selben Tag noch drei andere über den Weg. (Wolf Haas: Komm, süßer Tod)
  • Die wissen gar nicht mehr, was das ist, Liebe und Hingabe. Nur in der Liebe ist das Dienen ohne Schmerz, so hatte das Sportmann gesagt. "Wer vermittelt das heute der Jugend? Wer zeigt ihr die - Entschuldigung - die Geilheit des Gehorsams? Da zwängen sie sich aus lauter Fadesse in Sadomasokorsetts, aber vor dem viel tieferen Zwang einer gottgefügten, lebenslangen Ehe, davor fürchten sie sich..."
  • "Meine Erfahrung ist: Halte dich fern von denen, die du zu sehr liebst. Das sind diejenigen, die dich umbringen werden. Was du brauchst, um glücklich auf der Welt zu leben, ist eine Frau, die ein eigenes Leben hat und dich deins leben lässt." (Donna Tartt: Der Distelfink)
  • Ich sagte, dass eine missratene Ehe heute zu einem Massenerlebnis geworden war.(Wilhelm Genazino: Bei Regen im Saal)
  • Als Thales noch in den Zwanzigern war, drängte seine Mutter ihn zur Heirat, doch der antwortete nur: "Noch ist nicht die Zeit dazu." Als sie ihn einige Jahre später wieder danach fragte, erklärte er ebenso knapp: "Jetzt ist die Zeit dazu vorüber." (Jörg Zittlau: Langweiler leben länger. Über die wahren Ursachen eines langen Lebens)
  • Frauenheucheln ist unerträglich. (Thomas Bernhard: In der Höhe)
  • ... lautete das erste Gesetz der Ehe bekanntlich: Ist das Rätsel gelöst, ist die Liebe zu Ende. (Matt Haig: Ich und die Menschen)
  • "Manchmal helfe ich dir schon." "Manchmal? Jetzt kommen wir in den Bereich des Bruchrechnens." (Matt Haig: Ich und die Menschen)
  • "Warum hast du mir das gebracht?", fragte ich. "Ich kümmere mich um dich", sagte sie. (...) "Und was hast du davon?" Sie lachte. "Diese Frage ist eine ewige Konstante in unserer Ehe." (Matt Haig: Ich und die Menschen)
  • "Heddas Ehemann Jorgen ist lasch und konventionell ... eine unangenehme, aber unter Männern recht weitverbreitete Kombination". (John Irving: In einer Person)
  • "ein eifersüchtiger Ehemann von der jämmerlichen Bevor-sie-mich-kannte-Sorte" (John Irving: In einer Person)
  • Harry Marshall brauchte sich nur seine Frau und seine älteste Tochter anzusehen, um sich von ihnen das Gebaren einschüchternder Frauen abzuschauen. (John Irving: In einer Person)
  • Der "Jammer einer dreißigjährigen Katastrophenehe" (Petra Morsbach: Dichterliebe)
  • Die Macht der Frauen. Mit drei kühlen Repliken können sie einem den Himmel verdunkeln. (Petra Morsbach: Dichterliebe)
  • Angeblich zerfällt die Weihnachtszeit in drei Phasen ansteigenden Übels: zunehmenden Stress vor dem Fest, zunehmende häusliche Gewalt während des Festes, zunehmende Scheidungsrate nach dem Fest. Dazu kann ich nur sagen, dass bei uns Weihnachten nicht gestritten wurde. Dass meine Eltern sich im September scheiden ließen. (Per Leo: Flut und Boden)
  • Ditzsche wirkte, außer beim Tanzen, permanent beschämt. Einen Dauerbeschämten hältst du nicht aus. Sobald die Musik aus war, sah Ditzsche zu Boden. Wusste nicht, wohin mit den Ellenbogen und Schultern, stellte keiner Frau je eine Frage. Und das geht nicht, Frauen musst du Fragen stellen. (Sasa Stanisic: Vor dem Fest)
  • Herr Schramm hat Familie. Aber wie das so ist. Und Frauen? Im Sommer hat er die Frauen ein letztes Mal abgewogen, pro und kontra. Hat sich umgesehen. Aber in seinem Alter und mit seiner Geschichte. Und bei uns, wo kaum einer sagt, was er fühlt. Schwierig. Witwen höchstens. Aber die Witwen macht die Einsamkeit im Alter gläubig. Schwierig. (Sasa Stanisic: Vor dem Fest)
  • Einen Großteil der Zeit, die ein Mann fern von den Frauen seiner Familie verbrachte, verging mit dem Erfinden von Ausflüchten, wie er sie verbracht hatte. (Edith Wharton: Ein altes Haus am Hudson River)
  • Mr Spear, der "eingeheiratet" hatte und immer noch sanft vom Widerschein dieser Ehre erglühte. (Edith Wharton: Ein altes Haus am Hudson River)
  • "mit dem heiteren Fatalismus des fügsamen Gatten" (Amelie Nothomb: Im Namen des Lexikons)
  • "Wir Männer sollten ein bißchen weniger trinken, dafür die Frauen ein bißchen mehr - dann würden wir uns alle viel besser verstehen." (Die ZEIT: Patina vom Faß)
  • Meine Tochter (...) hatte damals schon beschlossen, sich von ihrem Mann zu trennen, weil sie jedesmal, wenn sie ihn erwähnte, ein unglaublich galliges Gesicht aussetzte. (Antonio Lobo Antunes: Fado Alexandrino)
  • Es erregte ihn, sich auszudenken, wie anders sein Leben geworden wäre, glücklich oder unglücklich, wenn das Bett im Schlafzimmer jubelndes Schlachtengeschrei ausgestoßen und nicht die lauwarme Zurückhaltung geherrscht hätte, in der die Körper sich bei gelöschtem Licht keusch näherten, ängstlich zu reglosen Schmetterlingsbegattungen nacheinander tasteten. (Antonio Lobo Antunes: Fado Alexandrino)
  • Ein Wortwechsel zwischen den Eheleuten, der Balltausch routinierter Spieler. (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)
  • Sie starren sich an mit der Erbitterung von Leuten, die zuviel voneinander wissen. (Brigitte Reimann: Franziska Linkerhand)
  • Valentinstag - die "Blumen-und-Pralinen-Falle" (Sue Townsend: Die Frau, die ein Jahr im Bett blieb)
  • Die Ehe war gefroren. In einem protestantischen Umfeld wäre gewiß längst die Scheidung eingereicht worden; hier wurde sittsam weitergelitten. (Hans Pleschinski: Königsallee)
  • Wenn es nicht Einrichtungen wie die Ehe gäbe, wären wir Tatwerkzeuge ohnehin beschäftigungslos. Wer war das nochmals, der gesagt hat, die einzige terroristische Vereinigung, die der Staat nicht mit Gefängnis bestraft, wäre die Ehe? (Jörg Maurer: Unterholz)
  • ... dass die meisten - mindestens sechzig Prozent - alte Jungfern waren, mithin also gänzlich ungebändigt von dem wohltätigen Einfluss der heiligen Ehe. (Roald Dahl: Küsschen, Küsschen! Elf ungewöhnliche Geschichten)
  • Psychologische Kriegführung lernte man eben am besten in der Ehe. (Volker Klüpfel, Michael Kobr: Milchgeld)
  • Irgendein Engländer hat mal gesagt, die Ehe sei eine lange, fade Mahlzeit, bei der der Nachtisch zuerst serviert wird. (Julian Barnes: Vom Ende einer Geschichte)
  • "Sie müssen sich doch aufrichtig freuen, Commerzienrat, wenn Sie Ihren Ältesten so glücklich und so zärtlich neben dieser hübschen und immer blink und blanken Frau einherschreiten sehen. Schon oben saßen sie dicht beisammen, und nun gehen sie Arm in Arm. Ich glaube beinah, sie drücken sich leise." "Mir ein sichrer Beweis, daß sie sich vormittags gezankt haben. Otto, der arme Kerl, muß nun Reugeld zahlen." (Theodor Fontane: Frau Jenny Treibel)
  • "Immerhin etwas, wenigstens Schönheit, besser als nichts. Im übrigen kann eine Frau dem Mann mit keiner Schönheit entgelten, daß sie innerlich leer ist." (Anton Cechov: Gespräch eines Betrunkenen mit einem nüchternen Teufel. Erzählungen)
  • ... ein Timo, wenn sie's richtig verstanden hatte. Kein sonderlich sympathischer Typ allerdings, sondern einer, dem man bereits jetzt ansah, wie unausstehlich er werden würde, sobald ein Standesbeamter der Frau neben ihm das Versprechen abgenommen hatte, ihm auch in schlechten Zeiten treu zu bleiben. (Stephan Thome: Grenzgang)
  • ... Frauen, die ihn in Verlegenheit bringen bei der Auswahl des Weines, die ebenso gut Französisch sprechen wie er und die, wenn sie ins Erzählen kommen, eine Illusionslosigkeit offenbaren, eine Vertrautheit mit Enttäuschungen, dass er sich daneben vorkommt wie ein Erstsemestler im Nebenfach Leben, auch jetzt noch. (Stephan Thome: Grenzgang)
  • Wie jede schöne Frau fand Dorit sich in fast allen Einzelteilen hässlich. (Stefan Schwarz: Hüftkreisen mit Nancy)
  • Sobald wir über vierzig sind, hegen wir jungen Frauen gegenüber Mordgedanken. Selbst wenn sie als heißverliebte Ehefrauen in unseren Freundeskreis eintreten, beobachten wir argwöhnisch, wie lange unser eigener Mann das Frischfleisch bei der allgemeinen Begrüßung küsst und an sich drückt. Da gibt es nämlich einiges zu sehen. (Eva Menasse: Quasikristalle)
  • Dorit begann, Geschirr räumend, über die männliche Unfähigkeit zum Multitasking zu räsonieren. Frauen glauben ja, bloß weil sie es beim Stillen einmal geschafft haben, gleichzeitig fernzusehen, dass sie vielarmige Göttinnen seien. (Stefan Schwarz: Hüftkreisen mit Nancy)
  • 'Rosalie'! sagte ich eines Abends zu ihr. - 'Wie bitte, Monsieur? ' - 'Sind Sie unverheiratet?' - Sie zuckte leicht zusammen. - 'Ach, es würde mir nicht an Männern fehlen, wenn mich das Verlangen packte, unglücklich zu werden!' Honore de Balzac: Zweite Frauenstudie)
  • "Eine Frau muß immer zwischen zwei Möglichkeiten wählen", sagte er, "wenn das Gegenteil der Fall ist, ist sie nicht glücklich." (Anatol France: Die rote Lilie)
  • "Ich wäre mit ihr weg ... Ich hätte alles hinter mir gelassen für sie." "Da sind wir aber doch sehr erleichtert, daß es dazu nicht gekommen ist." "Dann hätte mein Leben jetzt wenigstens einen Sinn." "Wenn ich dir einen Rat geben darf, Carl: Du solltest die Sinnfrage nicht an die Launen der Frauen koppeln, sonst kommst du aus den Krisen überhaupt nie wieder heraus." (Christoph Peters: Wir in Kahlenbeck)
  • Wenn sie ihm ein Kind geboren hätte, wären sie wahrscheinlich in die Ehe geschlüpft, weil es die einfachtse Lösung für alle drei gewesen wäre; aber da dies nicht der Fall war, kam es ihnen gar nicht in den Sinn, sich jenen zuträglichen Formalitäten in Weiß zu unterziehen... (Vladimir Nabokov: Das wahre Leben des Sebastian Knight)
  • "Die Liebe müßte eine schöne, tödliche Krankheit sein. Man liebt sich – und man weiß – das Ende kommt dann und dann – und die Liebe wird immer hastiger – man hat Eile, sie ganz zu genießen. (Eduard Graf von Keyserling: Beate und Mareile)
  • "Ich befürchte, dass es unter deinen Verehrern Männer gab, die man nicht als Gentlemen bezeichnen könnte, und nun – hast du dich einmal an Milch verbrannt, pustest du auch auf Wasser." (Gaito Gasdanow: Das Phantom des Alexander Wolf)
  • Max gewann an Welterfahrung vor allem im erotischen Bereich, was (...) der schnellste Weg sei, jedwede schöne Illusion durch grauenvolle Wahrheiten zu ersetzen. (Helmut Krausser: Nicht ganz schlechte Menschen)
  • Die Frauen hakten die Männer unter, als sie an den Huren vorbeigingen, das ist meiner, den hab ich inne. (Sibylle Berg: Vielen Dank für das Leben)
  • In jeder Familie dürfte es von Natur aus mißtrauische Wesen von zumeist männlichem Geschlecht geben - aber bitte, ich will damit nichts gesagt haben! -, die in der ständigen Angst leben, daß die Herrin des Hauses etwas wegwerfen könnte, was sie eventuell noch irgendwo anlöten könnten. (Eva-Maria Altemöller: Seelenruhe. Über die Kunst und das Vergnügen ganz einfach zu leben, S. 12)
  • Aber das ist Weiberart – da ist nicht einer zu trauen, die hellsten verlieren die Balance, wo irgendeine sentimentale Dummheit ins Spiel kommt. (Wilhelm Raabe: Der Schüdderump)
  • "Ein Frauensmensch ist genug, um sämtliche Nationen des Erdbodens in einen Knäuel drum aufzuwickeln!" (Wilhelm Raabe: Der Schüdderump)
  • Wenn man mit einer neuen Frau in eine neue Beziehung tritt, ist es von unschätzbaren Vorteil, gleich einmal eine fiebrige Grippe zu bekommen. (Michael Schulte: Rosi und andere Frauen füs Leben).
  • Abends konnte ich nicht einschlafen, ständig mußte ich an sie denken, und mir war, als hörte ich ihr leises, geduldiges, regelmäßiges Telefonatmen. Daß man, auch wenn man auf die Sechzig zuging, noch anfällig war für solche himmelschreiend primitiven Anwandlungen! Das Aufstoßen der Chromosomen. (Maarten 'tHart: In unnütz toller Wut)
  • In allen Dingen. Im Bett. Im Sprechen. In der Kleidung. Im Nörgeln. Im Predigen. Er ist nicht Philosoph genug, um zu wissen, daß zwei Frauen, die längere Zeit unter dem Einfluß desselben Mannes stehen, von dem sie wirtschaftlich abhängig sind, ähnlich werden wie Zwillinge. (B. Traven: Die weiße Rose, S. 49)
  • Doch Eleanor war nicht verliebt. Wie viele Stufen gibt es auf der Skala von Liebe bis Gleichgültigkeit, und wie wenig kennen wir sie! (Anthony Trollope: Die Türme von Barchester, S. 370)
  • Nach wie vor betet er sie an und ginge ihr zuliebe bis ans Ende der Welt. Sie kennt ihre Macht und gebraucht sie auch; da sie aber sehr wohl weiß, daß Beschwatzen und Schmeicheln gefahrloser als Befehlen ist, mäßigt sie klugerweise ihre Tyrannei durch Schöntun und gutes Zureden, damit er glaubt, er sei ein vom Schicksal begünstigter und glücklicher Mann. (Anne Brontë: Die Herrin von Wildfell Hall, S. 343)
  • Das Frauenzimmer (...) ist ein Objekt, welches, so viel man es auch studieren mag, doch immer vollkommen neu bleibt. (Tolstoj: Anna Karenina)
  • "Denn geruht eine Dame einer Beweisführung zu lauschen, die ihrer eigenen Meinung zuwiderläuft, ist sie immer von vornherein entschlossen, nur mit den leiblichen Ohren zuzuhören; die geistigen Organe verschließt sie mit aller Kraft selbst vor dem stärksten Argument." (Anne Brontë: Die Herrin von Wildfell Hall, S. 48)
  • Die Verdammung durch die sogenannten ehrbaren Leute war bald kein Schreckgespenst mehr für mich. Ich habe gelernt, mit allen Tricks zu arbeiten. Ein noch viel wichtigeres Ergebnis war, daß ich allen Respekt vor einem falschen Feind in mir zerstört habe, ich weiß jetzt, was die Verteidiger der Tugend wert sind: sie stammen vorwiegend aus der immens großen Schar der Ehebrecher. (Julien Green: Der Übeltäter, S. 147)
  • "Die meisten Erbkrankheiten liegen auf dem X-Chromosom. Deshalb haben Männer keinerlei Ausgleich. Sie sind anfälliger, und sie sterben früher." Fast konnten sie einem leidtun. Sie hatten wirklich einiges zu kompensieren. Deshalb mußten sie sich auch so viel einfallen lassen: Erfindungen und Kriege. Geheimdienstüberwachung. Reden auf dem Schulhof. Straßenumbenennnungen. (Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe, S. 122)
  • "Warum zum Beispiel haben auch Männer Brustwarzen? Obwohl sie nicht stillen müssen." Ratlosigkeit. "Erogene Zone?" Kevin. Wer sonst. "Weil die Embryogenese grundsätzlich erst einmal das Weibliche vollzieht. Auch wenn vom Moment der Befruchtung an klar ist, welches Geschlecht der Embryo einmal haben wird. Das Ypsilon ist nur dafür da, daß die Entwicklung zum Weiblichen unterdrückt wird. Männer sind Nicht-Frauen." Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe, S. 122)
  • Was war das schon, Liebe? Ein scheinbar wasserdichtes Alibi für kranke Symbiosen. (Judith Schalansky: Der Hals der Giraffe, S. 98)
  • Oh, wie ich sie liebte! Wie man eben liebt, wenn man es nicht gewohnt ist. (Helmut Krausser: Eros, S. 24)
  • "Glaubst du eigentlich, daß man eine Frau braucht? Jetzt nicht nur fürs Bett - ich meine, um glücklich zu sein und so?" DeLoo kurbelte das Seitenfenster runter. Der Geruch von rohem Fleisch im Wagen vermischte sich mit dem von Make-up und Parfüm. "Man ist vollständiger", sagte er. "Aber glücklich... Ich weiß nicht. Wahrscheinlich ist es gar ncht so wichtig, glücklich oder unglücklich zu sein, oder? Man lebt. Und aus." (Ralf Rothmann: Hitze, S. 107)
  • Aus der bisherigen Erfahrung der Ehe war doch nur der Schluß zu ziehen, daß Gepflogenheiten der Nähe, waren sie einmal verschüttet, sich, wie für ewig vergessen, niemals wiederbelebten. (Jan Peter Bremer: Der amerikanische Investor, S. 51)
  • Ab sofort gehöre ich zu den vielen Menschen, die eine mißratene Ehe zu ihrem Lebensmüll zählen müssen. (Wilhelm Genazino: Mittelmäßiges Heimweh)
  • "Sie kennen die Frauen nicht, mein guter Mathias", sagte Paul. "Um glücklich zu sein, muß man sie lieben, wie sie geliebt werden wollen. (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • Wenn zwei Menschenwesen, die bis zum Ende gemeinsam durchs Dasein gehen wollen, über nichts als das Gefühl verfügen, so sind dessen Quellen bald erschöpft, und es kommt nur zu schnell zu Gleichgültigkeit, Übersättigung und Abscheu. Ist das Gefühl einmal hingewelkt, was soll dann werden? (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • "Doch, Paul empfindet Liebe für dich; aber wenn eine verheiratete Frau nicht auf der Hut ist, so verflüchtigt sich nichts schneller als eheliche Liebe. Der Einfluß, den die Frau auf ihren Mann haben muß, hängt von ihrem Debüt in der Ehe ab; du bedarfst trefflicher Ratschläge." (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • Wie hätte Paul, der liebte, wie man liebt, wenn das Begehren größer ist als die Liebe, in einem Mädchen dieses Charakters, dessen Schönheit ihn blendete, die Frau erkennen können, die sie mit dreißig Jahre sein mußte. (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • In den meisten Familien führen Mitgift und Übereignungen, wie sie im Ehekontrakt niedergelegt werden müssen, zu primitiven Feindseligkeiten, die sich aus Selbstsucht, aus der Verletzung dieser und jener Gefühle, aus Bedauern über die zu bringenden Opfer und dem Verlangen ergeben, diese zu mindern. (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • Ich will dir nichts von all dem Lästigen, Langweiligen, Verstimmenden, Tyrannischen, Widerwärtigen, Störenden, Erblödenden, Betäubenden und Lähmenden vorreden, das in dem Kampf zweier Menschen herrscht, die immer beieinander, auf ewig gebunden sind uns die sich beide getäuscht haben, als sei meinten, sie paßten zusammen. (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • Die Ehe (...) ist das dümmste aller sozialen Opfer; einzig unsere Kinder haben den Nutzen davon und wissen ihn erst richtig einzuschätzen, wenn ihre Pferde aus unseren Gräbern entsprossenen Blumen abweiden. (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • Männliche Liebende können durch zuviele Entgegenkommen nicht weniger verdorben werden als weibliche, und Elfrides gleichbleibende Unterwerfung hatte Knight, so sehr er auch an ihr hing, zu einem - wenn es darauf ankam - recht fordernden Gebaren verleitet. (Thomas Hardy: Blaue Augen)
  • "Ich meine, daß eine Frau die Pflicht hat, so schön zu sein, wie sie kann." (Thomas Hardy: Blaue Augen)
  • Die Kunst, die rätselhaften Kräfte richtig zu deuten, die zuweilen in Frauen am Werk sind - bei manchen Männern ein untrüglicher Instinkt - ist besonders Gemütern eigen, die weniger gradlinig und aufrichtig sind als Knight. (Thomas Hardy: Blaue Augen)
  • "Sage ich ja, dann sind Sie beleidigt, sage ich nein, glauben Sie nicht, daß ich's ernst meine", antwortete er und sah ihr gespannt ins Gesicht. "Nun gut", gab sie mit einem kleinen sorgenvollen Seufzer zurück "'Das ist ferne und sehr tief; wer will's finden?" Ich nehme an, ich muß Sie nehmen wie die Bibel - was ich kann, herausfinden und verstehen, und daraufhin den Rest einfach schlucken, kraft schlichten Glaubens." (Thomas Hardy: Blaue Augen)
  • "Es ist erstaunlich, wie wenige Frauen die Musik wirklich schätzen, ohne sie als Mittel zum Zweck zu betrachten, selbst wenn man von denen absieht, in denen sowieso nichts steckt. Sie mögen Musik meist wegen der angenehmen Begleitumstände." (Thomas Hardy: Blaue Augen)
  • ... daß es im wirklichen Leben bei den Männern eine Sache des Instinkts ist - diese Versuche, vorwärtszukommen. Sie stellen plötzlich fest, daß sie ohne Bedacht schon begonnen haben, es ein wenig zu versuchen, und sie sagen sich "Wenn ich es schon so weit versucht habe, werde ich es jetzt noch etwas mehr versuchen.' Sie machen weiter, weil sie angefangen haben." (Thomas Hardy: Blaue Augen)
  • "Die Ehe ist eine höchst angenehme Insitution, wenn sie den Ehemännern das Talent verleiht, die Wünsche der Frau zu erraten." (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • "Streitet nicht allzu sehr, Kinder, ihr seid noch nicht verheiratet." (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • Die Ehe (..) ist das soziale 'Bis hierher und nicht weiter'. Bist du verheiratet, dann kannst du ncht mehr über dich hinaus, sofern deine Frau nicht geruht, sich deiner anzunehmen. (Honore de Balzac: Der Ehekontrakt)
  • In meinem Herzen warst du der Fels, auf den eine Religion sich baute. (Thomas Hardy: Blaue Augen)
  • Jede Frau, die einem Mann bleibenden Eindruck macht, erscheint in der Erinnerung vor seinem geistigen Auge gewöhnlich so, wie es bei einer bestimmten Gelegenheit war. (Thomas Hardy: Blaue Augen)
  • "Er war mal ein ganz guter Rancher, aber seine Frau ist gestorben, und nun ist er ein dreckiger alter Eber in seinem Saustall", hatte ihr Vater gesagt. "Haltet euch da fern!" Die Männer hatten diese Schwäche, dachte Inez, daß ein Ereignis sie aus der Bahn werfen und geradewegs in den moralischen Bankrott stürzen konnte. (Annie Proulx: Weit Draußen. Geschichten aus Wyoming, S. 125)
  • Der Liebende ist unverwundbar. Außer von der, die er liebt. Er lebt unter einem anderen Himmel. Anwesend nur zum Schein. Wenn die über das Wetter und über Kant reden, herrscht in ihm das heilige Durcheinander der Liebe. (Martin Walser: Ein liebender Mann, S. 207)
  • Die Ehe, das weiß er, ist eine Form, etwas Unmögliches möglich zu machen, ist aller Ehren wert, aber wer es ernst meint, bedarf ihrer nicht. Wenn beide es ernst meinen, ist nichts so überflüssig wie die Ehe. (Martin Walser: Ein liebender Mann, S. 118)
  • ... schenkte ihm einen verführerischen Blick, in welchem nach Vavras Überzeugung jene Verachtung lag, die so gut wie jede Frau für so gut wie jeden Mann hegt. (Heinrich Steinfest: Tortengräber, S. 40)
  • "Eine Frau muß gut aussehen, aber ein Mann - etwas schöner als ein Affe reicht schon." Wir tauschten ein Lächeln. "Ein wahres Glück für Männer wie uns, daß es auch Frauen gibt, die so denken. Was würde für unsereins sonst wohl übrigbleiben? Nur die Mädchen vom Grabbeltisch." (Meir Shalev: Der Junge und die Taube, S. 177)
  • Bei Männern sieht man doch gleich, wer ein Idiot ist. Wer klug ist, sieht man nicht immer. (Meir Shalev: Der Junge und die Taube, S. 176)
  • "Warum wollen Männer immer nur das eine von mir?" "Jeanine, wenn du willst, daß Männer nicht nur deinen Körper sehen, dann wäre es günstig, wenn sie nicht nur deinen Körper sehen. Ein Minirock und ein bis zum Bauchnabel reichender Ausschnitt lenken die Männer davon ab, mit dir über dein Spezialgebiet der Quantenphysik zu sprechen." (Jakob Hein: Liebe ist ein hormonell bedingter Zustand, S. 106)
  • Sehen Sie, hetereosexuelle Männer, die in den Stand der Ehe treten, sind wie Priester: Sie legen ein Keuschheitsgelübde ab, nur wird ihnen das anscheinend erst drei, vier, fünf Jahre später bewußt. (Philip Roth: Das sterbende Tier, S. 76)
  • "Ein Mann, den seine Frau des Tags nur einmal kränkt, / der also jeden Tag nicht mehr als einmal denkt: / daß der recht glücklich sey, der keine Frau genommen: / der hat die beste Frau, so auf der Welt, bekommen." (Arno Schmidt: Nichts ist mir zu klein. Funk=Essays Bd.1)
  • Nach tagelangem Schweigen waren wir gestern gezwungen, miteinander zu sprechen, weil die Lindemanns zu Besuch kamen (und wir mußten das Konventionsstück Heile Ehe abziehen). (Brigitte Reimann, in: Reimann/Wolf: Sei gegrüßt und lebe. Eine Freundschaft in Briefen. 1964-1973)
  • Eine Frau darf ja alle möglichen Unverschämtheiten sagen, weil sie weiß, daß Männer jene "Weibchenbeißhemmung" haben und nicht mit gleicher Unverschämtheit antworten. (Brigitte Reimann, in: Reimann/Wolf: Sei gegrüßt und lebe. Eine Freundschaft in Briefen. 1964-1973)
  • George Steiner (...) schreibt in der Sprache einer Frau über die Zeit: "Die Sprache der Frauen ist reicher als die der Männer, wenn es um die Schattierungen von Sehnsucht und Zukunft geht, die im Griechischen und Sanskrit als Optativ bekannt sind. Frauen scheinen ein breiteres Spektrum von modifizierten Entschlüssen und Versprechen zu verbalisieren." (Jay Griffiths: Slow Motion. Lob der Langsamkeit)
  • Ich wäre ein typischer Mann, hat sie einmal gesagt: von außen ein Bunker, von innen ein Kinderzimmer. (Michail Schischkin: Venushaar)
  • Was die körperliche Liebe anging, machte ich mir keine Illusionen. Jugend, Schönheit, Kraft: Die Kriterien der körperlichen Liebe sind dieselben wie bei den Nazis. (Michel Houellebecq: Die Möglichkeit einer Insel)
  • "Denn alles am Weibe ist ein Rätsel." "Nietzsche hat das gesagt. Der Spruch könnte auf dem Grabstein eines jeden Mannes stehen." (Tatort, Das ewig Böse)
  • Wenn ein Mann etwas sehr Angebrachtes tut, dann ist es normalerweise nicht seine Idee. (Philip Roth: Gegenleben)
  • Mit Ausnahme einer ganz bestimmten Zigarette - von der laut Reklame selbst ein vor einer Woche Verblichener bloß einen Zug nehmen muß, um von der Totenbahre aufzuspringen und eine Rumba zu tanzen - möbelt wahrscheinlich nichts eine junge Frau so zuverlässig auf wie die Versöhnung mit ihrem Geliebten. (P.G. Wodehouse: Monty im Glück)
  • Eheleute leben ein Hundeleben und sterben am Ende fürstlich, bei einem Junggesellen ist es gerade umgekehrt. (Michail Schischkin: Venushaar)
  • Der Traum eines jeden Mannes lautet so: sie sieht phantastisch gut aus, sie altert nicht, sie ist lustig und lebhaft und interessant, doch vor allem, 'sie macht einem Mann das Leben nicht zur Hölle'. (Philip Roth: Gegenleben)
  • "Glauben Sie denn, er wird mir je verzeihen?" "Wegen Ihrer haltlosen Unterstellungen? Aber sicher. Männer sind in dieser Beziehung einfach goldig. Man kann sie wie den letzten Dreck behandeln, doch wenn's auf die Schlußumarmung mit Abblende zugeht, ist auf ihre putzmuntere Präzens Verlaß." (P.G. Wodehouse: Monty im Glück)
  • Anna hatte gedacht, daß die Liebe schon kommen würde mit der Zeit, aber die ist da oder kommt nie, wenn die Phase der hormonellen Verzauberung entfällt, fehlt die Bereitschaft, einen fremden Menschen zu ertragen. (Sibylle Berg: Amerika)
  • Die Marquise ist eine Frau, die gerade in Mode ist, und vor allem vor solcherlei Frauen graut mir. Willst du wissen, warum? Eine Frau mit seelischer Kultur, geläutertem Geschmack, sanftem Wesen und einem Herzen voller Reichtümer, eine Frau, die ein schlichtes Leben führt, hat keinerlei Aussichten, in Mode zu kommen. (Honore de Balzac: Die Entmündigung)
  • Die Liebe wird schwerlich je Erkundigungen beim Zivilstandsregister einziehen; niemand liebt eine Frau, weil sie so und so alt, weil sie schön oder häßlich, dumm oder geistsprühend ist: Man liebt eben, weil man liebt." (Honore de Balzac: Die Entmündigung)
  • Wenn du Interesse daran hast, das Alter einer Frau zu erkunden, dann schau dir ihre Schläfen und ihre Nasenspitze an. Was auch immer die Frauen mit ihren kosmetischen Mitteln anstellen: über diese unbestechlichen Zeugen ihres bewegten Lebens vermögen sie nichts. (Honore de Balzac: Die Entmündigung)
  • Sie lächelte ihn an. Ihre Augen hatten immer noch den halb neckenden, halb zärtlichen Blick, der ihn so schmerzhaft glücklich machte; er hätte genau angeben können, an welcher Stelle ihm das Herz weh tat. (W. Somerset Maugham: Fußspuren im Dschungel. Erzählungen, S. 24)
  • "Wissen Sie", sagte Havel, "ich habe im Leben genug Frauengeschichten gehabt; sie haben mich gelehrt, Männerfreundschaften zu schätzen. Diese nicht von der Idiotie der Erotik befleckte Beziehung ist der einzige Wert, den ich im Leben kennengelernt habe." (Milan Kundera: Das Buch der lächerlichen Liebe, S. 128)
  • Die Ära der Don Juans ist zu Ende. Der heutige Nachkomme von Don Juan erobert nicht mehr, er sammelt nur noch. (Milan Kundera)
  • Frauen logen oft einfach aus Höflichkeit oder aus dem Wunsch, eine Geschichte abzurunden, andererseits behielten sie Details für sich, die Männern herauszurutschten. (John Updike: Die Tränen meines Vaters, S. 293)
  • Milford hatte oft beobachtet, daß es eine hitzige Kameradie unter Frauen gab, wenn es um technische Fragen der Schönheit ging. Er sah die beiden schon gleichsam als Schwestern. (John Updike: Die Tränen meines Vaters, S. 291)
  • Frauen haben zum Glück das wunderbare Talent, den Sinn ihrer Handlungen im Nach´hinein zu verändern. (Milan Kundera)
  • Die Gewalt einer Liebe wird immer falsch bemessen, wenn man sie nur nach ihrem Anlaß wertet und nicht nach der Spannung, die ihr vorausgeht, jenem hohlen, dunkeln Raum von Enttäuschung und Einsamkeit, die vor allen großen Ereignissen des Herzens liegt. (Stefan Zweig: raterfrühling. Erzählungen, S. 21)
  • Es gab eine Zeit, da hätte es als ein Beweis des Glaubens gegolten, mit neunundzwanzig Jahren noch keusch zu sein. Heute vermag niemand mehr was anderes darin zu sehen als ein peinliches Leiden aufgrund schwerer Persönlichkeitsstörungen. (Amelie Nothomb: Attentat, S. 86)
  • das tiefste Bedürfnis der Frauennatur: das Plauderbedürfnis. (Theodor Fontane: L' Adultera)
  • ... die strukturell bedingte Unfähigkeit der Männer, Stimmungen zu erfassen. (Julian Barnes: Als sie mich noch nicht kannte, S. 177)
  • Die einzige Technik, die sich Graham in fünfzehn Jahren angeeignet hatte, bestand darin, die ersten paar Dutzend Anschuldigungen abzuwarten, ehe er einstieg. (Julian Barnes: Als sie mich noch nicht kannte, S. 27)
  • Bei Männern ist die Gefühlsamplitude generell etwas flacher als bei Frauen. (Dietmar Hansch)
  • In dem Kreis, in dem ich verkehrte, galt die Liebe als eine Verirrung, ein Verlöbnis war so etwas wie eine Apoplexie und eine Ehe ein Siechtum. Wir waren jung. An eine Heirat dachte man zwar als eine unausbleibliche Folge des Lebens, aber ähnlich, wie man an eine Sklerose denkt, die wahrscheinlich in zwanzig oder dreißig Jahren notwendig eintreten muß. (Joseph Roth: Die Kapuzinergruft, S. 19)
  • ... wäre der Verfasser zum Beispiel Präsidentin einer internationalen Frauenliga (...) - er ließe in den Parlamenten einen Gesetzentwurf einbringen, der den Mannsbildern das Meditieren verböte: denn allzu leicht können die Kerle dabei auf eine Art Archimedischen Punkt gelangen, wo man ihnen nicht mehr beizukommen vermag, alias, sie nicht mehr einseifen kann. (Heimito von Doderer: Die Dämonen)
  • "Ja, der Rene ist brav. Auch brav verlobt. Wird vielleicht vertrotteln. Die Grete wird haben wollen, daß er Karriere macht. Weiber vergiften alles, selbst das reinste Streben. Das allerwiderlichste überhaupt ist mir jedoch, wenn eine Frau ihren Mann 'macht'. Wer sich 'machen' läßt, der gehört freilich auf den Mist. (Heimito von Doderer: Die Dämonen)
  • Kein Mensch von einigem Adel kann die Beziehungen zwischen den Geschlechtern optimistisch betrachten, auch die eigenen, und seien sie die glücklichsten, nicht. Aus einem Kreuz, an das wir geschlagen sind, eine Couch zu zimmern, ist das Geschäft der Plattköpfe. Für solche ist das Geschlechtsleben freilich eine Art gehobener Konditorei, Pathétrisie statt Patisserie." (Heimito von Doderer: Die Dämonen)
  • Sie fühlte sich tiefer durchwachsen, ja bis in die seelischen Weichteile: von der Pfahlwurzel der Eifersucht. (Heimito von Doderer: Die Dämonen)
  • Ich hatte es mir längst abgewöhnt, in den Liebessachen meiner Mitmenschen irgendwelche Äußerungen - die ja oft sehr entschieden getan werden - für bare Münze zu nehmen. (Heimito von Doderer: Die Dämonen)
  • Bei dem ganzen Geschäft zwischen den Geschlechtern sind es immer zuerst die Mannsbilder, welche ihre Unbefangenheit verlieren, weil's ihnen nicht erste Natur ist, dies Geschäft, sondern zweite, und also eine Sache, von der man einen unglücklich bemessenenen Abstand hat: zu weit, um mit ihr eins zu werden, jedoch auch zu nah, als daß es einen nicht trillte. (Heimito von Doderer: Die Dämonen)
  • ...daß die Frauen leicht frech werden, wenn die Situation den Mann dazu zwingt, nicht gegen die Galanterie zu verstoßen. (Heimito von Doderer: Die Dämonen)
  • Bei dem ganzen Geschäft zwischen den Geschlechtern sind es immer zuerst die Mannsbilder, welche ihre Unbefangenheit verlieren, weil's ihnen nicht erste Natur ist, dies Geschäft, sondern zweite, und also eine Sache, von der man einen unglücklich bemessenenen Abstand hat: zu weit, um mit ihr eins zu werden, jedoch auch zu nah, als daß es einen nicht trillte. (Heimito von Doderer: Die Dämonen)
  • Die Frage, ob Frauen ihre Männer nach Schönheitskriterien wählen, war neuen Untersuchungen zufolge entschieden. Je nach Zyklusphase, las ich, variiere das Schönheitsideal von Frauen, und zwar bevorzugten sie in den fruchtbaren Tagen männliche Männer mit Muskeln und breiten Schultern, in der restlichen Zeit eher den weicheren Typus. - Die restliche Zeit ist punkto Dauer die Hauptzeit, dachte ich und machte trotzdem ein paar Liegestütze. (Markus Werner: Am Hang, S. 56)
  • Nur männliche=Volltrottel können glaum daß !sie es sind, die die-Weiber rumkriegen. (Reinhard Jirgl: Die Stille)
  • Flucht nach dem ersten Streit mit Henriette. Wir hatten wenige Monate zuvor geheiratet, und dieser Streit war anders, als das aprilige Willenshakeln Frischvermählter. (Reinhard Jirgl: Die Stille)
  • Ich beuge mich vor, schwenke meinen Whisky und zitiere Samuel Johnson. Wenn die Ehepartner vom Standesbeamten nach dem Zufallsprinzip ausgewählt würden, sage ich, würde sich das durchschnittliche Maß an Glück und Leid nicht wesentlich ändern. (Tim Parks: Schicksal, S. 78)
  • ... ein bißchen therapeutische Misogynie. (Tim Parks: Schicksal, S. 116)
  • "eheliche Bürokratie". (Tim Parks: Schicksal, S. 140)
  • "Intellektuelle Frauen kriegen erst keine Männer und dann keine Kinder, sacht meine Mudder, un' dann sinnse unglücklich." (Uwe Tellkamp: Der Turm)
  • Ich (...) hätte bei meiner Familiengründung ein Massel gehabt, das, wenn man bedenke, wieviele Tretminen und Fettnäpfe auf diesem Gebiet herumlägen, ziemlich phänomenal sei! (Urs Widmer: Auf, auf, ihr Hirten. Die Kuh haut ab, S. 123)
  • "Gewiß ist es richtig, daß wir samt und sonders von Einbildungen leben, aber für die Frauen ist es das tägliche Brot. Sie malträtieren ihren Mann und sprechen dabei von Liebe, sie 'werden' malträtiert und sprechen erst recht von Liebe, sie sehen alles so, wie's sehen wollen, und vor allem haben sie ein Talent, sich mit Tugenden auszurüsten (erlassen Sie mir, diese Tugenden aufzuzählen), die sie durchaus nicht besitzen. (Theodor Fontane: Der Stechlin, S. 160)
  • "Es gibt Umgangsformen und Artigkeitsgesetze. Gewiß. Aber das alles reicht nicht weit. Was der Mensch am ehesten durchbricht, das sind gerade solche Formen. Und wer sie nicht durchbricht, der kann einem auch leid tun. Wie geht es denn in der Ehe? Haben Sie schon einen Mann gesehen, der die Formen wahrt, wenn seine Frau ihn ärgert? Ich nicht. Leidenschaft ist immer siegreich." (Theodor Fontane: Der Stechlin, S. 59)
  • Nichts gegen die Mädels im allgemeinen, aber es ist ein Kreuz mit dieselben! Wenn sie per Eheschlag ihre Namen ablegen, wie die Schlangen ihre Häute - wie soll man ihnen auf den Spuren bleiben in den genealogischen Gestrüppen! (Detlef Opitz: Der Büchermörder, S. 109)
  • Martinitz: Ins Fegefeuer kommst du so und so. Slawata: Bei dieser Ehe!? Niemals! (Michael Schulte: Goethes Reise nach Australien. Erzählungen, S. 69)
  • Nicht etwa, daß er sie geheiratet hätte - so trivial schließt ein großer Künstler seine interessantesten Abenteuer nicht ab! (Arthur Schnitzler: Sterben. Erzählungen 1880-1892, S. 24)
  • Die Weiber lieben den in uns, der gekommen wäre, wenn wir nicht gekommen wären. (Arthur Schnitzler)
  • Was nun die übertriebene Aufmachung der Frauen betrifft, Gott weiß, daß, obwohl einige ihrer Gesichter keusch und züchtig erscheinen, sie dennoch in ihren Kleidern Lüsternheit und Stolz zur Schau tragen / Ich sage nicht, daß Würde in der Kleidung für Mann oder Weib unziemlich sei, aber der Überfluß oder die unangemessene Enge der Kleidung ist gewiß tadelnswert. (Geoffrey Chaucer: Canterbury-Erzählungen, S. 586)
  • Und Ihr wißt wohl, sechs Dinge wünschen sich / Die Frauen von Natur aus grad wie ich: / Sie wollen Männer haben voller Mut, / Die reich, freigebig, klug, den Frauen gut / Und folgsam sind, dabei im Bett voll Leben. (Geoffrey Chaucer: Canterbury-Erzählungen, S. 443)
  • So geht es mit den Frauen allerwärts, / Wo der Erfolg ist, da ist auch ihr Herz! (Geoffrey Chaucer: Canterbury-Erzählungen, S. 121)
  • Wahr ist es, daß die Herrschaft wie die Liebe / Am liebsten ohne Mitbewerber bliebe. (Geoffrey Chaucer: Canterbury-Erzählungen, S. 90)
  • Er ist zu jung, um die unmerklichen Überschneidungen im Gesicht einer Frau zu erkennen, aus denen man Erwartung und Einwilligung lesen kann. (John Updike: Der Zentaur, S. 254)
  • Wie kommt es, Liebste, daß Gesichter, die wir lieben, bei jedem Wiedersehen so neu wirken, als hätten unsere Herzen sie in diesem Augenblick abermals geprägt? (John Updike: Der Zentaur, S. 127)
  • Aus irgendeinem dunklen Grund war ihr Tonfall ironisch und insgesamt unerquicklich, wenn sie in Gegenwart anderer mit ihrem Mann sprach. (Vladimir Nabokov: Durchsichtige Dinge, S. 95)
  • "Willst du", rief Lothar, "überall den Maßstab darnach, was den Weibern gefällt, anlegen, so mußt du alle Ironie, aus der sich der tiefste ergötzlichste Humor erzeugt, ganz verbannen; denn dafür haben sie, wenigstens in der Regel, ganz und gar keinen Sinn." (E.T.A Hoffmann: Die Serapionsbrüder, S. 214)
  • Ich hatte mir vorgestellt, Liebe zu machen sei eine Art Frage und Antwortspiel, aber bei uns führte es nur zu weiteren Fragen, bis es so aussah, als hätten wir uns in eine philosophische Debatte verstrickt. Statt der sprichwörtlichen Trauer nach dem Sex empfand ich so etwas wie semantische Verzweiflung. (Anatole Broyard: Verrückt nach Kafka. Erinnerungen an Greenwich Village, S. 17)
  • Eifersucht hatte sein Haus nie kennengelernt: In über dreißig Jahren ehelichen Friedens hatte Doktor Urbino sich wiederholt öffentlicht damit gebrüstet, daß er, und das traf bis dahin auch zu, einem schwedischen Streichholz gleiche, das sich nur an seiner eignenen Schachtel entzünde. (Gabriel Garcia Marquez: Liebe in den Zeiten der Cholera, S. 347)
  • Immer hatte sie Kopfweh, oder es war immer zu heiß, oder sie stellte sich schlafend, oder sie hatte wieder einmal die Regel, die Regel, immer die Regel. Das führte dazu, daß Doktor Urbino, um sich einmal ohne Beichte Luft zu machen, in der Vorlesung die Behauptung wagte, daß Frauen nach zehnjähriger Ehe bis zu dreimal wöchentlich ihre Periode hätten. (Gabriel Garcia Marquez: Liebe in den Zeiten der Cholera, S. 293)
  • Liebe, die ja, wie Sie wissen, eine schöne Bewußtseinsverengung bewirkt, hat mir die Herren stets derart schöngefärbt, daß ich zunächst ihren Egoismus übersehen habe: ich baute auf Sand. (Irmtraud Morgner: Trobadora Beatriz, S. 500)
  • Viele halten die Liebe für eine Saisonerscheinung, die im Leben zwischen siebzehn und fünfundzwanzig auftritt. (Irmtraud Morgner: Trobadora Beatriz, S. 498)
  • Sie kennen die dumme, pompöse Art, die Männer annehmen, wenn sie geschäftsmäßig sein wollen. (W. Somerset Maugham: Vor der Party. Erzählungen, S. 125)
  • Feitelsohn grunzte und legte den Hörer auf. "Meiner Ansicht nach ist nicht Sex die stärkste Leidenschaft der Frauen, sondern Schnattern", sagte er. (Isaac Bashevis Singer: Schoscha, S. 167)
  • Als ich Dora kennenlernte, hatte sie gesagt, sie halte die Ehe für ein Überbleibsel des religiösen Fanatismus. Wie konnte man einen Vertrag unterzeichnen auf lebenslängliche Liebe? Nur Kapitalisten und Klerikale seien noch darauf bedacht, eine so hypokritische Einrichtung am Leben zu erhalten. (Isaac Bashevis Singer: Schoscha, S. 31)
  • Alle diese Stammtisch-Jäger waren inzwischen um die siebzig, hatten Prostata-Operationen hinter sich und waren daher nach den Worten der lebenserfahrenen Wirtin "entschärft". (Petra Morsbach: Gottesdiener, S. 24)
  • Für den Mann ist das Verhältnis zur Ehe ein Verwesensprozeß. Je verwester er ist, um so leichter erträgt er die Ehe. In der Agonie gibt er den letzten Widerstand auf. (Monika Maron: Die Überläuferin, S. 92)
  • Der familienlose Mann verbringt zwei Drittel seiner Zeit unbeaufsichtigt und ist darum als Risikofaktor einzustufen. (Monika Maron: Die Überläuferin, S. 91)
  • In Wirklichkeit hatte er wegen eines Mädchen noch bleiben wollen. Ich könnte nicht sagen, ob es eher ungewohnt oder beklemmend war, meinen Bruder verknallt zu sehen. Ist es nicht immer schrecklich, ein selbstbewußtes Individuum in den süßlichen Maschen der Verliebtheit verstrickt zu sehen? (Alessandro Piperno: Mit bösen Absichten, S. 109)
  • ... frustrierende Ehegewohnheit à la Tolstoi. (Alessandro Piperno: Mit bösen Absichten, S. 102)
  • Daneben stand ich, gesalbt von ihrer Gegenwart. (Gregor Hens: Himmelssturz, S. 63)
  • Die Frau, die niemals etwas sagte, eine typische Dulderin der Fünfziger. (Gregor Hens: Himmelssturz, S. 37)
  • "Wenn du tot bist", sagt sie, "ist es dann von Bedeutung, ob du die richtige Frau geheiratet hast?" "Nein. Es ist nicht mal von Bedeutung, wenn man am Leben ist. Tanz weiter." (Philip Roth: Der menschliche Makel, S. 257)
  • ... jetzt nach der Pensionierung ist der Endlosurlaub angebrochen... (Benoite Groult: Salz auf unserer Haut, S. 134)
  • Frederique und ich hatten den Tag in Dakar verbracht, "um Einkäufe zu machen" - eine Formulierung, bei der die Männer meist die Flucht ergreifen. (Benoite Groult: Salz auf unserer Haut, S. 89)
  • ... besteht eine Ehe immer aus einer gemäßigten und einer militanten Partei, findet du nicht? Wobei du aus dieser Feststellung nicht das Routinegejammer eines orchiektomierten männlichen Wesens heraustrüffeln solltest. Einigen wir uns lieber auf folgende Generalaussage: daß diejenigen, die sich den Ehestand auferlegt haben, abwechselnd mal die eine, mal die andere dieser einander widersprechenden Rollen übernehmen. (Julian Barnes: Darüber reden, S. 238)
  • Wenn man mit einem Menschen über längere Zeit zusammenlebt, verliert man allmählich die Kraft, ihn glücklich zu machen, während das Vermögen, ihn zu verletzten, nicht nachläßt. Und vice versa, natürlich. (Julian Barnes: Darüber reden, S. 217)
  • Wenn Geld sich mit Liebe vergleichen läßt, dann ist die Ehe die Quittung. (Julian Barnes: Darüber reden, S. 239)
  • Christian hatte ihn früher regelmäßig als abschreckendes Beispiel benutzt, um heiratsbeflissenen Freundinnen zu erklären, weshalb er nicht an Ehe und Familie glaubte. (John von Düffel: Houwelandt, S. 134)
  • Jorge war anders als all diese Männer, die von ihren Frauen mehr oder weniger mit durchs Leben geschleppt wurden. (John von Düffel: Houwelandt, S. 73)
  • Es endete - wie es bei allen jungen energischen Ehefrauen mit verliebten Ehemännern endet -, damit, daß sie ihren eigenen Standpunkt durchsetzte und ihren eigenen Weg ging. (Wilkie Collins: Das Geheimnis des Myrtenzimmers, S. 107)
  • ... brütet Richard darüber, was das Familienleben eigentlich ist, was so ein Familienleben ausmacht. Und vor allem, warum praktische Ehewissenschaften einen nicht besser darauf vorbereiten, vom technischen Standpunkt aus, da man doch ganze Tage mit Familienleben zubringt. Ganze Wochenenden. Es ist ihm unerfindlich. (Arno Geiger: Es geht uns gut, S. 75)
  • Ein Professor für Volkswirtschaft erklärt uns, es sei nicht rentabel, Frauen in die Bundeswehr aufzunehmen. Hernach lese ich in einem von ihm verfaßten Gutachten, daß Frauen mit ihrem Bedürfnis nach Reinlichkeit zu hohe Ansprüche stellten (Toiletten, Duschen). (Luise Rinser: Im Dunkeln singen. Tagebuch 1982-1985)
  • "Wenn eine Frau nein sagt, meint sie ja. Diese Männerweisheit hat mich schon immer genervt. Der Satz ist so idiotisch wie die Geschichte der Menschheit." (Milan Kundera: Das Buch vom Lachen und Vergessen, S. 283)
  • Sie will Taten sehen, was vom Weiberstandpunkt allemal so viel heißt wie Verheiratung. (Theodor Fontane: Der Stechlin, S. 45)
  • Er wolle, flüstert er charmant, sie weder für blöd noch für teuer Geld je verkaufen, sie sei nun einmal die einzige Bewohnerin auf Lebenszeit in seinem Herzen, und er hoffe, sie habe es dort so gemütlich wie möglich. (Helmut Krausser: Die kleinen Gärten des Maestro Puccini, S. 251)
  • Ihren Namen auf jedes Sandkorn zu schreiben sei ein würdiges Lebensziel. (Helmut Krausser: Die kleinen Gärten des Maestro Puccini, S. 269)
  • Bei der Auflösung kinderloser Beziehung dreht sich heutzutage alles darum, wer das Sorgerecht für die Plattensammlung bekommt. (Luise Rinser: Im Dunkeln singen. Tagebuch 1982-1985)
  • "Ein schönes Päckchen Schwächen und die Angst vor Spinnen sind unser unentbehrliches Requisit im Verkehr mit den Männern." (Colette: Gigi; Erwachende Herzen, S. 38)
  • Am ausgestreckten Arm hormonell verhungern... (Helmut Krausser: Die kleinen Gärten des Maestro Puccini, S. 244)
  • Er schwängerte sie in der Hochzeitsnacht, und sein Leben geriet in die uralten menschlichen Bahnen: Zeugung, Arbeit, die Krankheiten der Kinder, ihre kleinen Talente und Möglichkeiten. Zum erstenmal begriff er, daß er nicht anders was als andere Leute auch. (Annie Proulx: Das grüne Akkordeon, S. 211)
  • Dann, wie ein Reisender, der plötzlich bemerkt, daß die Sonne im Westen schon untergeht und vom Tag nur noch ein, zwei Stunden Dämmerlicht bleiben, beschloß er zu heiraten. (Annie Proulx: Das grüne Akkordeon, S. 95)
  • Ein Haus ist ein System von Gewohnheiten, eine Ehe, eine Familie auch. Soll man diese Gewohnheiten verachten? Und wenn ebendarin die Liebe bestände, in diesen Gewohnheiten, einer gewissen trägen Treue - im Gegensatz zur Verliebtheit in ihrem romantischen Überschwang -? (Walter Vogt: Altern, S. 136)
  • Selbstverständlich ist eine Ehe ein System von Gewohnheiten, die unentrinnbar sein können. Aber vielleicht sieht so die Liebe aus. (Walter Vogt: Altern, S. 223)
  • Frauen sammeln Ressentiments, hegen Mißgunst und verändern ständig ihre Form. Sie fällen harte, legitime Urteile, im Unterschied zu den kurzsichtigen Mutmaßungen der Männer, die von Romantik und Ignoranz und Zuneigung und Vorurteil umnebelt sind. Frauen wissen zuviel, man kann sie weder täuschen, noch kann man ihnen trauen. Ich verstehe, warum Männer sie fürchten, was ihnen ja häufig nachgesagt wird. (Margret Atwood: Katzenauge, S. 443)
  • Wie immer ihre Schuldgefühle aussehen mögen, was immer sie haßt oder fürchtet, es ist nicht dasselbe. Was tun sie wegen AIDS, diese Mädchen? Sie können sich nicht einfach im Heu wälzen, so wie wir. Gibt es ein Werbungsritual, bei dem die Telefonnummern der jeweiligen Ärzte ausgetauscht werden? Für uns war die Schwangerschaft das furchterregende Element, die sexuelle Fallgrube, die Sache, die einen erledigen konnte. Heute nicht mehr. (Margret Atwood: Katzenauge, S. 426)
  • Liebhaber gehen denselben Weg wie alte Fotografien, sie bleichen allmählich aus, wie in einem langsamen Säurebad. (Margret Atwood: Katzenauge, S. 314)
  • Moses' bevorstehende Abreise brachte Sarah und Leander wieder näher zusammen und ließ die reizvollen Selbsttäuschungen wieder aufleben, die das Rückgrat vieler langlebigen Ehen bilden. (John Cheever: Die Geschichte der Wapshots, S. 113)
  • "Es gibt kein Härchen an meinem Körper, das nicht im Dienst für dich weiß geworden ist. Warum also schikanierst du mich?" (John Cheever: Die Geschichte der Wapshots, S. 110)
  • Die Frauen sind Teufel mit guter Haut. (Sasa Stanisic: Wie der Soldat das Grammofon repariert, S. 270)
  • Immer loben Frauen Kuchen. (Sasa Stanisic: Wie der Soldat das Grammofon repariert, S. 13)
  • Die Weiber müssen die Welt aber auch immer bis ins Detail verstehen! (Jaromir Konecny: Doktorspiele, S. 83)
  • Männer sind vielleicht nicht das Größte, aber wenn es die Frauen erst nach elf Uhr gäbe, fein auf der Matratze liegend und schlafend, ohne daß sie uns mit Bitten, Zärtlichkeiten, Übertreibungen und Lippenstift nerven würden, dann wäre das Leben garantiert ganz einfach. (Antonio Lobo Antunes: Die Leidenschaften der Seele, S. 412)
  • Ich für meinen Teil kenne nur eine einzig vernünftige Art, mit Frauen umzugehen: eine Ohrfeige, um zu zeigen, wo's langgeht, hinterher Reis mit Meeresfrüchten und ein wenig Vertraulichkeit - in Maßen, um keinen Übermut aufkommen zu lassen. (Antonio Lobo Antunes: Die Leidenschaften der Seele, S. 214)
  • "Laß die Finger von dem Frauen, Simon. So viele Scheidungsgründe, wie die in petto haben, kannst du dir gar nicht ausdenken. Sogar die Liebe ist denen ein Scheidungsgrund." (Ralf Rothmann: Milch und Kohle, S. 61)
  • Die Welt hat jeden Tag Geburtstag in den Augen einer glücklichen Frau. (Ralf Rothmann: Milch und Kohle, S. 41)
  • Als man die Frau eines berühmten Sängers fragte, wann endlich ihr Mann vom Laster lassen würde, erwiderte sie, ich warte, bis das Laster von ihm läßt. (Franz Werfel: Die tanzenden Derwische. Erzählungen, S. 48)
  • Spitzbübisch bemerkte Hilmi: "Heißt es nicht, daß 'dem Mann es an Tugend gereicht, wenn seine Fehler noch zu zählen sind'? Ist es nicht so, Eure Exzellenz?" (Nagib Machfus: Zuckergäßchen)
  • Nur die Frau trennt den Mann vom Mann. (Nagib Machfus: Zuckergäßchen)
  • Von jeher hielt ihn das Gefühl gefangen, daß sein Schicksal, willigte er erst einmal in die Ehe ein, beschlossen war. (Nagib Machfus: Zuckergäßchen)
  • Wenn man eine junge Frau sein nennt, so erfährt man, was es heißt, gute Verhaltungsratschläge mit auf den Weg zu bekommen. (Wilhelm Raabe Horacker)
  • Etwas Gängiges bahnte sich an: ein Eheleben ohne brennende Zuneigung. (Hans Pleschinski: Ostsucht. Eine Jugend im deutsch- deutschen Grenzland, S. 76)
  • Der wahre Mann fürchtet nur Frauen und Vorgesetzte. (Roger Willemsen: Deutschlandreise, S. 149)
  • Die Ehe ist das einzige Abenteuer, das auch dem Feigling offen steht. (Julian Barnes: Der Zitronentisch, S. 21)
  • "Männer und Untreue. Haben wir wirklich so viel Zeit für diesen Diskurs?" (Soko Wien, "Böser Engel")
  • Kein Außenstehender kann wissen, was Paare verbindet, auf welche kindlichen Reflexe und Bedürfnisse, auf welche Neurosen sie reagieren, was steht es anderen zu, das zu beurteilen, wir wissen doch nicht mal selber, was wir da anstellen in unserem Leben. (Sibylle Berg: Der Mann schläft, S. 164)
  • Liebe wurde in der öffentlichen Wahrnehmung mit etwas Pathologischem gleichgesetzt und hatte mit weggebissener Unterwäsche und Schweiß zu tun. Daß es sich im besten Fall um etwas Familiäres, Freundschaftliches handelte, war eine unpopuläre Idee. (Sibylle Berg: Der Mann schläft, S. 66)
  • Das Einzige, was Männer mehr schätzten als sehr junge Partnerinnen, waren sehr reiche Frauen, denn ihre Faulheit war noch stärker als ihr Drang nach repräsentativen Trophäen. (Sibylle Berg: Der Mann schläft, S. 17)
  • Wir sammelten einen ganzen Korb voll Pilze, die ich später putzte, während Achim mit dem Pilzbuch daneben saß und die zweifelhaften Exemplare bestimmte. Du häufst das Herrschaftswissen an, und ich mach die Arbeit, sagte ich. (Monika Maron: Endmoränen, S. 84f.)
  • Er hatte in den paar Stunden in diesem Haus mehr mitgekriegt, als Gottlieb für möglich gehalten hätte. Ehepaare können offenbar sehr wenig verbergen. Eigentlich nichts. Einer allein kann etwas verheimlichen. Ein Paar demonstriert immer das, was es verheimlichen will. (Martin Walser: Jagd, S. 48)
  • Ich wollte sie doch nicht kaufen. Wieso dachten alle Frauen immer sofort, daß man etwas von ihnen wollte, wenn man nett zu ihnen war? Weil es stimmte, flüsterte eine Stimme in mir. (Wolfram Fleischhauer: Die Frau mit den Regenhänden, S. 254)
  • Sie hatte den gewissen gereizt-strahlenden Ausdruck, den Frauen ihrer Art für Mädchen meines Alters immer parat haben. Minny nennt ihn den Willkommen-in-der-Gilde-der-Frauen-Blick. (John Fowles: Der Sammler, S. 220)
  • "Wenn eine Frau ihr Alter angibt", hörte man Favery rufen, der mit Marie-Josepha disputierte, "so ist sie bestimmt schon darüber hinaus." (Roger Martin DuGard: Die Thibaults, S. 251)
  • Es gibt diesen postnatalen Verpisserdrang bei vielen Männern. (Jan Weiler: Drachensaat, S. 14)
  • Diejenigen, die mit ihren Ehefrauen gemeinsam alt werden, gelten als fossil und beruflich zurückgebliebenen Epochenverschlepper, als erfolglose Nostalgiker und langweilige Seerosengießer. (Gerhard Köpf: Ein alter Herr, S. 86)
  • "Sie sehen aus, als hätten Sie noch heute vor zu heiraten." "Gott behüte", seufzte Cheng. "Die Ehe ist nicht das Ufer, an das ich nochmals gespült werden möchte." (Heinrich Steinfest: Ein sturer Hund, S. 119)
  • ... daß wir die Frauen nicht beherrschen können, sagte Messer, sie lieben in alle Richtungen, und wenn wir zufällig in der Richtung anzutreffen sind, in die sie sich bewegen, werden wir ein wenig glücklich. (Feridun Zaimoglu: Liebesbrand, S. 26)
  • Was aber die Frau betrifft, so setzt bei ihnen der Wahnsinn gleich nach der Hochzeit ein, denn von Stund an begnügen sie sich mit nichts Geringerem, als ihre Männer zu verschlingen. (Nagib Machfus: Palast der Sehnsucht)
  • Er verfluchte den Scharfblick, den die Liebe Sabine lieh. Wenn zufällig ein Mann von seiner Frau angebetet wird, liest sie auf seinem Gesicht wie in einem Buch. (Honore de Balzac: Beatrix)
  • Sie ist geistvoll und gütig, und das sind zwei Eigenschaften, die bei Frauen nahezu unvereinbar sind. (Honore de Balzac: Beatrix)
  • "Männer sind wie wilde Tiere", sagte sie, "reden können sie wie die Engel, sie benehmen sich wie Affen und leben wie die Schweine." (Meja Mwangi: Nairobi, River Road, S. 42)
  • "Eine Art von Rache, wenn die Frau, da sie selbst nicht hervortreten darf, sich ihren Mann zum Kinde macht." (Christa Wolf: Kein Ort. Nirgends, S. 91)
  • Das Monogamie-Problem - das im Grunde ein Monotonie-Problem ist... (David Lodge: Therapie, S. 46)
  • Kein Mädchen verzichtet auf den Genuß, sich dem zu verweigern, der flehentlich bittet. (Julien Green: Der Andere, S. 120)
  • "Der Sprung in die Ehe, den tut kein junger Mann, besonders heute, ohne erst mal zu scheuen. Heinrich Mann: Der Untertan, S. 78)
  • ... Weil Männer nichts lieber tun als Frauen was beizubringen, alle Welt weiß das. (Joao Ubaldo Ribeiro: Der Heilige, der nicht an Gott glaubt, S. 77)
  • Eine Scheidung kam für sie nicht in Frage, weil sie ihm ein schönes Leben nicht gönnte. (Arnold Stadler: Eines Tages, vielleicht auch nachts, S. 36)
  • ... er bekundet zwar kein Interesse an Frauen, aber mit Johanna ist das etwas anderes. Sie hätte Oscar Wilde dazu bringen können, "Sitz" zu machen und Pfötchen zu geben. (Kyril Bonfiglioli: Charlie Mortdecai in Das große Schnurrbart-Geheimnis, S.52)
  • In Gesellschaft weinender Frauen tat Patrick Wallingford das, was viele Männer tun - er dachte an etwas anderes. (John Irving: Die vierte Hand, S. 126)
  • Was hat denn ein Mann wie ich dem Gebären von Kindern entgegenzusetzen als lächerliche kleine Kunststücke, wie: Fliegen, Häuserbauen, Kriegführen, Erfinden von Maschinen, "Jagen und Sammeln", Schreiben eines Textes? (Walter Vogt: Altern, S. 19)
  • Im Leben der Männer scheint es Zeiten zu geben, in denen sie gegen alle Vernunft, fast gegen den eigenen Willen, mit ihrem Dasein zufrieden und versöhnt sind. (Sybille Bedford: Ein Vermächtnis, S. 228)
  • "Bin ich nackt oder angezogen hübscher?" Es gibt einige klassische Fragen von Frauen, denen jeder Mann in seinem Leben begegnet und auf die die jungen Männer in der Schule vorbereitet werden sollten. (Milan Kundera: Das Leben ist anderswo, S. 160)
  • Vor kurzem bin ich fünfzig Jahre alt geworden. Eine Frau zieht dann den Schlußstrich. Hinter dieser Grenze kann ich alles ungescheut eingestehen, jetzt sind sämtliche weiblichen Tabus ungültig geworden. (Daniil Granin: Das Gemälde, S. 408)
  • Er hat natürlich nie geheiratet. An etwas so Kompliziertes und Furchterregendes hätte er sich niemals herangewagt. (Lars Gustafsson: Das Familientreffen, S. 207)
  • Eine Frau ist wie eine Spinne (...). Sie hat ihr Netz. Sie hat es gern, wenn sie spürt, wie die einzelnen Fäden vibrieren. (John Updike)
  • "Ihr Männer seid es wahrhaftig nicht wert, daß ordentliche Frauen euch lieben." (Iwan Turgenjew: Drei Begegnungen, Erzählungen, S. 310)
  • "Du bist eine Frau, also kannst du schauspielern." (William S. Maugham: Oben in der Villa, S. 74)
  • "Monsieur", unterbrach ihn Caroline, "geben Sie acht auf das, was Sie reden! Meine Mutter hat mir gesagt, wenn die Männer anfangen, zu uns von Berufsdingen zu sprechen, dann lieben sie uns nicht mehr.." (Honore de Balzac: Eine doppelte Familie)
  • Wenn die Frauen um das zynische Gehabe wüßten, das die Männer, die in ihrer Gegenwart so geduldig, so schmeichlerisch tun, bekunden, wenn sie fern von ihnen sind! (Honore de Balzac: Eine Evastochter)
  • Nachdem Gott die Welt erschaffen hatte, schuf er Mann und Frau. Um das Ganze vor dem Untergang zu bewahren, erfand er den Humor. (Guillermo Mordillo)
  • Kein Wunder, daß Frauen auf andere Frauen eifersüchtig sind, da sie sie so oft glänzen sehen; und Männer haben einen guten Vorwand, sie deswegen zu verachten. (Ivy Compton-Burnett: Männer und Frauen, S. 111)
  • Es ist schlimm, wenn zwei Eheleute einander langweilen. Viel schlimmer jedoch ist es, wenn nur einer von ihnen den anderen langweilt. (Marie von Ebner-Eschenbach)
  • In den letzten Monaten hatten wir einander belauert, um beim kleinsten Anlaß Streit anzufangen, die banalste Banalität, daß Liebende sich auf dem Schauplatz ihrer erloschenen Liebe mit Kriegsspielen die Zeit vertreiben. (Feridun Zaimoglu: Liebesbrand, S. 53)

Flow/Glück

  • "Glücklich? Ein dummes Wort: glücklich. Man sollte es nie auf den Zustand eines andern anwenden. Wer weiß vom Glück des Andern?" (Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)
  • Sein Verstand sagte ihm, daß er und sie wahrscheinlich miteinander glücklich werden könnten - die Art wohltemperierten Glücks, die auf einer Gemeinsamkeit des Geschmacks und einer Erweiterung ihrer Möglichkeiten gründete. (Edith Wharton: Der flüchtige Schimmer des Mondes)
  • Für diejenigen, die gelitten haben, erscheint das Glück anfangs unwahrscheinlich. (Irène Némirovsky: Feuer im Herbst)
  • Mehr als drei komplette Wochen in meinem Leben, in denen ich wusste, was Glück ist! Es gibt Menschen, die da bis zu ihrem Tod nicht mitreden können. (Margriet de Moor: Mélodie d'amour)
  • Volle Konzentration auf eine Aufgabe ist also nur zu erreichen, wenn uns entweder ein Fernziel so fest und als so verheißungsvoll vor Augen steht, daß sich der Verstand erst gar nicht auf Ablenkungen einläßt. (Stefan Klein: Zeit: Der Stoff, aus dem das Leben ist)
  • Sobald wir an das denken, was wir erreichen wollen, wird im Organismus ein Zustand erzeugt, als ob die Absicht schon Wirklichkeit wäre. Das nennt Damasio die "somatischen Marker": Indem wir eine kleine Portion der angestrebten Genüsse und Triumphe schon einmal spüren, bekommen wir einen motivierenden Vorgeschmack auf die Belohnung. (Stefan Klein: Zeit: Der Stoff, aus dem das Leben ist)
  • Er selbst wurde dabei zum Träger der kosmiote-s, einem Menschen, der sein Maß kennt, was für Aristoteles eine Umschreibung für Glücklichsein war. (Per Leo: Flut und Boden)
  • Sie stecken sich die Kippen an. Gleichzeitigkeit, Kameradschaft, Glück. (Sasa Stanisic: Vor dem Fest)
  • Wenn altgewordene Menschen sich darauf zu besinnen suchen, wann, wie oft und wie stark sie Glück empfunden haben, dann suchen sie vor allem in ihrer Kindheit, und mit Recht, denn zum Erleben des Glückes bedarf es vor allem der Unabhängigkeit von der Zeit und damit von der Furcht sowohl wie von der Hoffnung, und diese Fähigkeit kommt den meisten Menschen mit den Jahren abhanden. (Hermann Hesse: Betrachtungen und Berichte II)
  • Der Vollmond schien. Die vier tranken viel und erzählten Geschichten, die sie und Liora köstlich amüsierten. Ich beneide diese Leute. Ihr Verhalten zeugte von einer Seelenruhe und wirtschaftlichen Sorglosigkeit, die nicht auf Arbeit oder Erbschaft, sondern auf einer eigentümlichen Veranlagung fußte. (Meir Shalev: Der Junge und die Taube, S. 140)
  • Aus meiner tiefsten Seele zieht / Mit Nasenflügelbeben / Ein ungeheurer Appetit / Nach Frühstück und nach Leben! (Joachim Ringelnatz)
  • Die Haare können einem zu Berge stehen, wenn man liest, was alles die Aussagen über das Lebensglück beeinflussen und folglich die Statistik verfälschen kann. (Wolf Schneider: Glück. Eine etwas andere Gebrauchsanweisung)
  • Das Wetter? Psychologen wissen es, seriöse Meinungsforscher auch: Umfragen bei Sonnenschein ergeben mehr positive Gesamturteile über die eigene Zufriedenheit als solche bei Regen. (Wolf Schneider: Glück. Eine etwas andere Gebrauchsanweisung)
  • Die Großen dieser Erde mögen den Vorzug vor den Geringen haben, zu schwelgen und zu prassen, alle Güter der Welt mögen sich ihren nach Vergnügen lechzenden Sinnen darbieten... Nur, mein Freund, das Vorrecht, glücklich zu sein, wollen wir ihnen nicht einräumen. (Heinrich von Kleist)
  • Die Volkswirtschaft, sagt der Harvard-Psychologe Daniel Gilbert, "kann nur dann gedeihen, wenn die Leute fälschlicherweise glauben, daß die Produktion von Wohlstand sie glücklich macht." (Wolf Schneider: Glück. Eine etwas andere Gebrauchsanweisung)
  • Ich möchte von Glück und Wohlbefinden sprechen, von jenen seltenen, unverhofften Momenten, wo die Stimme im Kopf verstummt und man sich eins fühlt mit der Welt. (Paul Auster: Die Brooklyn-Revue, S. 192)
  • ... habe jenes Glück genossen, das durch körperliche Schmerzen nicht zu zerstören ist, das beste und einzige Glück für unsereinen: an der Arbeit zu sitzen, etwas zu schaffen, produktiv zu sein. (Hermann Hesse: Sämtliche Werke, Bd. 14: Betrachtungen und Berichte. 1927-1961, S. 105)
  • Ichvergessen im Fluss eines gelingenden Tuns. (Dietmar Hansch)
  • Wenn wir ganz vertieft sind, vergessen wir unseren Körper möglicherweise total. Vielleicht denken wir noch nicht einmal mehr über das ödestes Thema überhaupt nach, nämlich uns selbst. Das ist das wahre Geheimnis des Glücks. (Eknath Easwaran: Nimm dir Zeit. Ruhe finden in einer hektischen Welt)


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