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Themenbereich: Krankenpflege & Medizin (1)
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Was anderswo oft untergeht, in Archiven verschwindet,
beispielsweise Getwittertes, dieses kleinen Notate
sollen hier thematisch gesammelt werden. An dieser
Stelle oft selbst Erlebtes aus meinem Beruf.
Humorvolles aus der Pflege. Witzige
Bilder und Cartoons
um der Chronistenpflicht nachzukommen, aber auch im Pflegealltag zu überleben,
zu lachen und nicht zu ersticken.
Kugelschreiber
in der Pflege. Wenn bei uns Ende Mai die E-Akte kommt, ein Witzrelikt, welches bald niemand mehr versteht.
Daß man eine Schwangerschaft mit mehr als 40 Jahren als
geriatrische Schwangerschaft
bezeichnet, ist mir völlig neu.
"Keine Angst, einen Patienten zu verängstigen, reicht nicht, um gefeuert zu werden." (Nurses 2020 S01E01)
"Erster Tag?" "Ist das so verräterisch?" "Naja, die weißen Turnschuhe sagen einiges." (Nurses 2020 S01E01)
"Wenn Sie erstmal ellbogentief zwischen den Analgeschwüren eines
75-jährigen Mannes stecken oder dem halbgeöffneten Muttermund
einer Gebärenden untersuchen, die wie ein Gorilla schreit,
da werden da keine Götter (= Ärzte) sein. Dann sind Sie die
Brücke zwischen diesem alten Mann und dem Tod, zwischen der
Affenfrau und dem blutigen Wunder des Lebens." (Nurses 2020 S01E01)
Narkose = medizinisch induziertes Nickerchen (Atlanta Medical S02E05)
Retweet: Wenn du keinen Würgereiz mehr kennst, bist du entweder Krankenschwester oder Pornostar.
"Wenn das alles zuende ist, werden die Therapeuten sehr viel Arbeit
mit uns haben." (spanische Pflegekraft in der Hochzeit des Virus)
Während eines Blackouts sagt der operierende Chirurg:
"Die Kardiotechnikerin holt jetzt mal die Handkurbel raus!"
(Atlanta Medical S02E01)
"Ich wußte gar nicht, was Krankenschwestern alles tun."
"Mit meiner Qualifikation kann ich fast alles tun, was Ärzte tun. Nur benehmen kann ich mich besser."
(Atlanta Medical S02E01)
Auf die Frage nach dem letzten Stuhlgang antwortet die Patientin:
"Sie wissen doch, Frau Doktor, daß ich keine Gebärmutter mehr habe."
In meinen 31 Jahren als Krankenpfleger habe ich die fitteste
99-Jährige erleben dürfen. Wenn das hohe Alter SO wäre, dann
gerne, aber die Erfahrung lehrt das Gegenteil.
Als der Patient "Ich habe die Papierhose noch an", sagte, mußte ich glatt nachfragen, um zu verstehen, daß er seine Windel (Inkontinenzmaterial) meinte.
Retweet: "Sind Sie handwerklich begabt?" "Klar, ich schraube jeden Tag meine Erwartungen runter."
In einem Bericht über die Firma
Starringer
in Schrobenhausen, die auch
Wearables
verarbeitet, gesehen, daß
T-Shirts hergestellt
werden, die im medizinischen Bereich Daten sammeln, die man dann
in die Dokumentation einlesen kann. Eine enorme
Erleichterung, wenn man nicht jeden einzelnen
Wert sofort notieren muß, sondern sammelt und
dann effektiv damit umgehen kann.
Sobald ein Patient früher konkrete suizidale Absichten
äußerte, war es üblich zu intervenieren, indem man ihn
entweder in eine psychiatrische Klinik oder auf eine
ebenerdige Station verlegte. Neuerdings bekamen wir
im zweiten Stock lediglich die Anweisung, die Fenstergriffe
im Zimmer des Patienten abzuschrauben. Eine hochpotente
Maßnahme, wobei der Gedanke so gar nicht einkalkuliert
zu sein scheint, der Patient könnte sich für einen Sprung
eher den einsameren Balkon aussuchen, als ausgerechnet
vor den Augen zweiter Mitpatienten auf das Fensterbrett
zu klettern.
Ich sinniere, wo und wie ich die in einem Beitrag über
Clara Schumann gehörte Wendung "auf Geheiß von" anbringen
kann. Wenn ich Blut ziehen gehe? "Auf Geheiß Ihres behandelnden
Arztes kömme ich, Ihnen Blut zu entnehmen, auf daß er erfahre,
wie es um Sie steht."
Retweet: Es tut mir leid, die nette Krankenschwester ist im Urlaub.
"Die Kranken und Sterbenden vertraut man uns an. Aber bei unserer Freizeit traut man uns nicht über den Weg." (The New Nurses S01E01)
"Instrumente, Kittel und Tücher müssen immer sauber sein.
Baden Sie regelmäßig und waschen Sie sich häufig die Haare,
mindestens alle 3 Wochen. Sollten Sie an Schweißfüßen leiden,
waschen Sie sich täglich die Füße. Und sollten Sie Ihre
Periode haben, wir haben Mullbinden und Watte im Schrank,
damit können Sie sich Ihre eigenen Binden rollen."
(The New Nurses S01E01)
"Es ist für unsere Patienten belebend, wenn sie saubere und adrette Schwester sehen." (The New Nurses S01E01)
Ich gucke eine ganze Reihe von Krankenhausserien: Code Black, Chicago Med,
New Amsterdam, Atlanta Medical, Dr. House, Night Shift. Als historische
Serie "The Knick", die die medizinischen Fortschritte Anfang des zwanzigsten
Jahrhunderts beleuchtet. Als
zweite
historische kommt jetzt
"The New Nurses" aus Dänemark hinzu, in der die Ausbildung von Männern
im Pflegeberuf im Dänemark der 50er Jahre
erzählt
wird.
Retweet: Als Arzt muss man Patienten manchmal schreckliche Dinge mitteilen. Ich werde nie den verzweifelten Gesichtsausdruck eines älteren Herrn vergessen, als ich ihm sagte, dass seine Frau nun auch bei uns sei und er mit ihr ein Zweibettzimmer teilen dürfe...
"Das Credo der Schwestern?"
"Heile manchmal, behandle oft, tröste immer."
"Nope. Töte nicht deinen Patienten. Denn das ist Sache des Arztes!"
(Chicago Med S02E18)
Im Polizeiruf 110
"Heilig sollt ihr sein!" (E385):
"Wir werden das abkömmliche (medizinische) Personal
befragen." Und ich so zu mir: 'Also niemand.'
Viele KollegInnen reagieren allergisch auf die so genannte
Mallorca-Haltung des Patienten, die eine Anspruchshaltung
suggeriert, welche mit dem Hilfsanspruch seitens des Patienten
und der tatsächlichen Hilfsbereitsschaft unsererseits kontrastiert.
Wir erwarten einfach ein gewisses Entgegenkommen des Patienten.
Daß er mitmacht und Bemühungen erkennen läßt. Wenn er
allerdings bei unserem Hereinkommen breitbeinig und mit
verschränkten Armen im Bett liegt und Wunsch auf Wunsch
äußert, platzt manchem Kollegen schon einmal der gestärkte
Kragen. Wir kommen also: "Typisch, wieder in Mallorcahaltung im Bett!"
Patient, tendenziell aufgebracht: "Mallorca, Mallorca!
Was weiß ich denn, was Mallora bedeutet!" So ganz detailiert
wollten wir's ihm nicht erläutern.
Patientin mit
Aphasie. Ich komme
ins Zimmer. Patientin fuchtelt mit den Armen:
"Du und ich! Pschschschschsch!!" Viele Versuche,
herauszubekommen, was sie meint, was ich tun solle,
scheitern. "Du und ich! Pschschschschsch!!"
Verzweiflung logisch, wenn Patientin merkt,
daß die Verständigung nicht klappt. Eine Stunde
später Abendbrot. Ich komme ins Zimmer. Patientin:
"Du und ich! Pschschschschsch!!"
Ich: "Schnitten schmieren?" Strahlendes Gesicht
bei der Patientin: "Ja!". Richtig Raten bei
Aphasie entspringt oft der Berufserfahrung
bzw. einer mit Situationskenntnis verbundenen
Fähigkeit zur Antizipation.
84-jähriger Kunde heute, weil sein gewohntes Arzneimittel mangels Lieferbarkeit ausgetauscht werden musste: "Egal. Kommt doch eh alles aus demselben Betonmischer aus Indien."
"... ist mir bewußt, wie wichtig für die Medizin Zweckrationalität ist, aber ich weiß genauso, wie schnell die Seele an ihr eingeht und daß eine, die verzagt, vielleicht es gar nicht will, daß der Körper wieder heilt."
(ANH)
"Die Heiler gelten Ärzten als Scharlatane, im besten Fall als Hochstapler, im schlechten als bloß Irre, doch denen gelten die als dienende Teile einer riesigen, unfaßbaren Geldmaximierungsmaschinerie, die in rein ökonomische Gewinninteressen gebeugt ist: in der gesundheitsmilitärischen Befehlskette dienende gemeine Soldaten vorne an der Front, die nicht mal um den Kriegsgrund wissen."
(ANH)
"'Gut. Ich werde Ihre Entlassung in die Wege leiten.' -
'Bestens. Dank.' Lächeln. Aber durch diese Mundschutze (oder
heißt es "schütze") zu flirten, braucht eine Vorstellungskraft,
für die der Klinikablauf aus nachvollziehbaren Gründen
keine Luft läßt."
(Alban Nikolai Herbst)
Die Frühdienste auf unserer neuen Station sind eine Zumutung.
Selbst bei besten physischen und kognitiven Kräften verliert
man im Lauf des Vormittags den Überblick und hechelt den
Erfordernissen hinterher und wird durch die Gegebenheiten
aufgefressen. Mit souveräner Krankenpflege hat das nichts
mehr zu tun. Wie lange ich mich dem aussetzen werde,
beurteile ich später und setze mir noch keine Frist.
Gnädigerweise begrenzen meine zu leistenden Schichten
sich aufgrund meiner reduzierten Wochenarbeitszeit,
so daß ich bislang nie mehr als zwei Frühdienste am Stück
erdulden mußte. Wer Werte wie Sorgfalt und Hinwendung zum
Kranken aufrecht erhalten möchte, ist bei uns fehl am
Platz. (4.5.2020)
Retweet: Kein Gefühl ist wie das Gefühl, wenn du nach 3h in Iso-Kleidung
den Arm hebst, um ein Infusionssystem zu entlüften, und dir der
Schweiß langsam von den Fingerspitzen Richtung Achselhöhle perlt.
Während einer Streiterei zwischen zwei Eheleuten, davon
die Frau stationär auf der Onkologie: "Ich habe Krebs,
sollte ich da nicht eigentlich immer Recht bekommen?" (New Amsterdam S01E16)
"Schlaf-Apnoe" - "Schlapp-Apnoe".
Legendärer Ausspruch eine älteren Kollegen bei pflegerischen Verrichtungen: "Ich muß mal an Ihre Wäsche. Aber nur professionell!"
Nächtliche Bettenrunde zum Lagern der Patienten und zum Wechseln
des Inkontinenzmaterial, die "Windelrunde". Ein Mann mit SEHR,
SEHR nasser Windelhose antwortete ob unserer gespielten
Verwunderung darüber: "Ich habe von Bier geträumt."
Eine in ihrer Nachtaktivität kaum zu bändigende Patientin kommt
mir ihrem Rollator angebraust: "Sind Sie Eisenbahner? Hier sind
wohl insgesamt mehr Ärzte als Eisenbahner? Ich habe das nicht
mitgekriegt, denn ich war längere Zeit krank." Einige
Rollatorrunden später: "Wo finde ich die nächste Filiale der
Sparda-Bank? Ich würde mir gleich ein Taxi dorthin nehmen."
So ging das 8 Stunden ohne Pause munter weiter. (8.9.2019)
Patient mit massivem Teerstuhl vorgefunden. Arzt gerufen.
Dr. X. Der Arzt, der eine Stunde zuvor eine Patientin
nach einem Sturz Löcher in den Bauch gefragt und einen
kompletten neurologischen Status erfaßt hatte. Der Arzt,
der einmal bei einem Verstorbenen ein EKG geschrieben
hatte. - Dr. X: "Und was ist passiert?" / Ich: "Da. Patient
mit Teerstuhl." / Dr. X: "Wie sah er denn aus?" / Ich:
"Wie Teerstuhl. Schwarz. Wie Teer. Schmierend." / Dr. X:
"Jaja, aber war da Blut beigemengt?" / Ich: "Nein, kein
Blut. Reiner, massiger Teerstuhl wie aus dem Lehrbuch
für Magen-Darm-Bluter." / Dr. X: "Können Sie das nicht
normal sagen?" / Ich: "Nein." - Im Hintergrund meine
kichernde Kollegin der Nachtschicht.
Letztens jemanden nachts mit
GIB
auf die
IMC
verlegt. Eine Zeitarbeitstussi Typ Übermutti nahm ihn entgegen,
schaute mich fragend an. Ich schaute fragend zurück. -
Sie "Erzählst du mir auch etwas über den Patienten?" /
Ich: "GIB." /
Sie: "Und weswegen kommt er?" /
Ich: "GIB. Blut im Magen. Blut in der Kacke." /
Sie: "Nein, weswegen kam er ins Krankenhaus?" /
Ich: "Keine Ahnung." /
Sie: "Aber das ist doch DEIN Patient." /
Ich: "Ich kann mir partout nicht von 36 Patienten
die Diagnosen merken." -
Ich öffne die Kurven, gucke auf die Diagnosen auf
dem Arztblatt: "Da. Kreislaufdysregulation, Exsikkose.
Nur gut, daß wir solche Blätter haben, auf denen das
steht, was ich mir nicht merken muß."
Ein Patient, offenbar mit Hang zu flotten Sprüchen, zur gestrigen Spätschicht: "Ich hatte solch eine Angst vor der Stimme Ihres Kollegen, daß ich ins Bett gemacht habe."
Zeitungsannonce: "Wir wollen Großeltern werden! Wir suchen für unsere hübsche 33-jährige Tochter - FÄ für Innere Medizin -
mit gestörter work-life-balance durch work-work-balance eine männliche Ergänzung passenden Alters.
Er sollte romantisch, sportlich, klassikbegeistert und in der Lage sein, zuzuhören.
Wer kann für die angenehmen Seiten des Lebens außerhalb der Klinik begeistern?"
Retweet: Mit einer Hand den Tubus festhalten, mit der anderen den Trockenrasierer über die Wangen manövrieren und die Pflaster der Tubusfixierung auseinander pulen, während man mit dem Fuß den Abwurf ein Stück heranzieht. Ich kann nicht viel, aber eine Krake sein kann ich.
"Was kann ich dafür, wenn so Hübsche wie Sie mir da unten rumfummeln."
"Ich fummele nicht, ich wasche Sie!"
"Mein kleiner Freund kennt halt den Unterschied nicht."
(Tatort E1095 - Anne und der Tod)
Eine Patientin in dieser Nacht zu mir:
"Bleib doch noch 1 Stunde bei mir. Du hast doch eh nichts zu tun!"
Als mich ein 91-jähriger Patient bat, ihm die Beinkleider
herauszusuchen, fragte ich ihn, ob ich die Galoschen dazulegen
solle.
Eine unbekannte Person, die in ein Krankenhaus eingeliefert wird,
bezeichnet man in den USA als
Jane/John Doe.
Hierzulande wird er als "Unbekannt, Unbekannt (m/w, Alter)"
in den Computer eingepflegt. So geschehen gestern Nacht, als
ein Jugendlicher durch den Rettungsdienst unter dem Einfluß
unbekannter Drogen ankam, vermutlich Haschisch, gemischt mit
Pilzen. "Er habe heute Gras mit Pilzen genommen und außerdem
noch was hinterher geschmissen." Im Arztbrief der NFA
stehen noch andere neckige Verlautbarungen des durch
ausgeprägte Logorrhö auffallenden Zugedröhnten:
"Eine bunte Farbenexpolsion", "Neon-Spaghettis, ich habe
sie gefunden, sie leuchten in allen Farben", "Ananas, Anafeucht".
"Da ist ein Teppich an der Decke, der weiß angemalt wurde. Das
geht nicht, ein Teppich kann nicht Licht geben, da sind Lampen
drauf, das ist echt gut gemacht worden, kann ich nicht meckern".
"Ach nein, das ist immer noch eine Ananas, das sieht aus wie
ein Gemälde, das ist kein Teppich". "Da grillt einer meine
Spaghetti." "Meine Oma ist das oben an der Decke. - Omchen, komm
da runter, zu hast da nichts zu suchen!"
Patientin, die in unserer Küche den Kühlschrank plünderte, ließ auf dem Essenwagen ein
Pfand
zurück.
Ein Patient spielt mit der Elektronik seines Krankenhausbettes.
Nachdem er sich in eine unmögliche anatomische Stellung
manövriert hatte und wir zufällig dazugekommen waren, meinte
er lapidar: "So ein Bett werde ich mir zuhause nicht kaufen!"
Nicht aus dem Internet, sondern dem ärztlichen Verlauf (Dokumentation des behandelnden Arztes
über die Therapie) auf unserer Station: "Kein adäquate Unterhaltung möglich. Gibt
immer wieder die Antwort 'ZDF'".
Im Aufenthaltsraum eines Pflegeheims: "Willkommen in Gottes Warteraum." (Shakespeare & Hataway S01E02)
Warum hat das noch niemand gemacht? In der Charite
hat man zur Aufklärung von Patienten für diagnostische
und therapeutische Eingriffe
Comics entworfen.
Ausnahmsweise bin ich für Bilder statt Text
und denke nicht, daß es ein weiterer Baustein in
der Infantilisierung unserer Gesellschaft ist,
wenn solche wichtigen Informationen in einer
eindrücklicheren
und wirkungsstärkeren Darbietungsform bestehen.
In einer Serienfolge gestern einen coolen Spruch gehört,
der sich prima auf Arbeit einflechten ließe:
"Sieht denn niemand außer mir hier den Eisberg?"
"Ich habe schon viele nackte Frauen vor mir gehabt", meinte
ein Pflegepatient zu uns. Im weiteren Gespräch
stellte sich heraus, daß er Sektionsgehilfe gewesen war.
Cool!
Meine KollegInnen wiederholt mit Hinweisen genervt,
weil ein Patient als taubstumm übergeben wurde. Daß
es gehörlos heiße und er als Gebärdensprachler
durchaus nicht stumm sei, sondern über eine Sprache
verfüge, die wir nur nicht verstehen, und es also
unfair sei, diese nicht anzuerkennen, sondern die
Stummheit aus unserer Sichtweis zu deklarieren.
Von Kolleginnen erzählt bekommen. Eine Patientin saß
am Bettrand bei der Körperpflege, betrachtete
die Waschschüssel als großen Kochtopf und
warf entsprechende Zutaten hinein und spielte
Umrühren.
Auf Station ziemlicher Trubel. Nachdem wir in der
vergangenen Woche 10 Betten sperren mußten,
war der Patientenansturm nicht mehr zu bändigen
und die Drosselung wurde seit Montag sukzessive
aufgehoben, ohne daß zugleich das reduzierte Personal wiederaufgestockt
worden wäre, was für Unmut sorgte. Als ich gestern
Abend begann, war die Station sehr gut gefüllt und
das Pflegeaufkommen hoch. Als Bonusprogramm in der
Nacht die Bespaßung eine demente Patientin, die
partout nicht einsehen wollte, daß ihr Krankenhausbett
ihr derzeitiger Schlafplatz sei und die es vorzog,
zu einem imaginären Treffpunkt zu gelangen, an dem
sie ganz bestimmt sehnlichst erwartet würde. Ein typischer, nervenzehrender
Fall von "Hasch mich, ich bin der Patient." (7.2.2019)
Ein katholischer Priester auf unserer Station besitzt Seltenheitswert.
Als Patient sowieso. Die Wahrscheinlichkeit ist denkbar gering.
Als Besucher beziehungsweise gerufener Seelsorger allerdings auch.
Letztens kam einer und wurde spaßeshalber gefragt, ob er eventuell
bei einem Patienten den neu implantierten Herzschrittmacher mit
Weihwasser segnen würde. Den Scherz verstand er aber nicht.
Winterzeit ist Noro-Zeit, denn der Virus liebt die Kälte.
Eine Infektion verläuft anfangs ziemlich dramatisch.
Selbst kontinente Patienten können neben der Fassung
auch die eine oder andere Ausscheidung verlieren, und
zwar unkontrolliert. Darum sind Inkontinenzmaterialien
solch eine tolle Erfindung. Letztens klingelte, gerade
als ich meinen Nachtdienst begonnen hatte, ein Patient,
dem gerade aufgefallen war, daß ihm noch keine
"wasserdichte Hose"
umgelegt worden ist.
Hallo, ich bin Krankenpfleger. Sie kennen mich vielleicht aus
Filmen wie "120/80 - Ist das gut?", "Ich habe nicht geklingelt!"
und "Was machen Sie in meinem Wohnzimmer?".
Retweet: Hallo, ich bin Auszubildender in der Altenpflege.
Sie kennen mich vielleicht durch meine größen Hits "Ich hasse Merci",
"Du brauchst mir nicht sagen, dass du den Job nicht machen könntest"
und "Mein Schlafrythmus ist total im Arsch".
"Die Pflege ist in betriebswirtschaftlicher Hinsicht eines
Krankenhauses der Feind, der operierende Arzt der Freund." -
Da ich beim Ansehen meiner Politik- und Kurlturjournale
hoffnungslos im Rückstand bin, stieß ich eben erst auf
den
Dokumentarfilm
"Der markgerechte Patient",
auf den ich wohl warten muß, bis er mal in einer Mediathek
oder bei Youtube auftaucht. Die
öffentliche Vorführung
in Leipzig im November verpaßte ich, wie ich gerade sehe.
Ein ganz scheußliches und trauriges
Vorkommnis.
Das Kind wurde in unserer Notaufnahme vergeblich reanimiert.
Der gut zwei Dutzend umfassende Familienclan (Sinti und/oder
Roma, angeblich aus Frankreich) verursachte immense Aufregung
und Irritation sowohl bei den Patienten als auch beim Personal. Die Polizei
mußte schließlich für Ruhe sorgen. Auf Facebook wurde
diskutiert, ob es ratsam war, daß die Familie selbst das
verletzte Kind zu uns brachte. Der Rettungsdienst hätte
zumindest gewußt, daß man ein verletztes Kind mit Polytrauma
in die Notfallaufnahme des Diakonissenkrankenhauses fährt
und nicht zu uns nach Grünau. (7.1.2019)
Auf der Nachbarstation fängt demnächst eine Dauernachtwache an,
so wie ich seit 2012 Dauernachtwache für unsere Station bin.
Hintergrund ist, daß neuerdings auch auf einer Kardiologie zwei Nachtdienste
besetzt sein müssen. Eine Erleichterung für die Kollegen nebenan,
mit denen ich jahrelang zusammen arbeitete, weil durch mehrere
Umstrukturierungen seit 2012 die Kollegschaften durcheinandergewirbelt
wurden und wir zeitweise gar eine einzige Riesenstation mit
72 Betten waren. Wir sind uns alles in allem enger verbunden.
Mit einigen KollegInnen arbeite ist seit den 90er Jahren
zusammen. Und niemand weiß, was die Zukunft bringt, ob und
wie sich das Personalkarussel noch drehen wird. (6.1.2019)
"Sagt einer, mir ist lieber, es kommt ein Dieb ins Haus als ein Arzt.
Weil, wenn der Dieb weggeht, weiß ich wenigstens, was mir fehlt."
(Tatort E092 - Mord im Krankenhaus)
"Was ist denn das Nervigste an den meisten Ihrer Patienten? -
Herauszufinden, was überhaupt mit ihnen los ist. - Die Hälfte
der Arschlöcher, die hier hereingerollt werden, können nicht
mal ihre Symptome beschreiben." (Black Mirror S04E06)
In der historischen Krankenhausserie
"The Knick"
wurden männliche Helfer mit "Schwester" angeredet. Vielleicht
eine Synchronisationssache, weil im englischsprachigen Raum
der Begriff "nurse" für beide Geschlechter verwendet wird.
Oder aber damals wurden Männer in der Krankenpflege prinzipiell
mit Schwester angesprochen, was ich nicht herausbekam.
Daß sich eine analoge Anrede "Krankenbruder" nicht etablierte,
erklärt man mit dem Prestige, welches Männer auf eine Stufe
mit Frauen gestellt hätte.
Im
Sachsenspiegel
wird vom Beginn der diesjährigen Grippewelle berichtet.
Als ich gestern zum ersten Nachtdienst eintraf, war auch
die erste Patienten mit Influenza auf Station.
Problematisch, wenn diese dement und überhaupt nicht
gewillt ist, sich auf ihr Zimmer zu beschränken.
Wir mußten sie xmal aus anderen Zimmern und Räumen
zurückholen. Der Kampf gegen die Keime kann also
beginnen. Der Winter ist erfahrungsgemäß die
Hochsaison für Influenza- und Durchfallserkrankungen,
speziell durch Norovirus, und wir werden vermehrt
mit Kittel, Handschuhen und Mundschutz herumwandeln.
(22.11.2018)
Retweet: Rettungsdienst ist schon super, zumindest weiss ich jetzt schon 4 Altenheime, in die ich mal nicht will.
Letztens hatten wir einen Patienten, der nur russisch
sprach, also wahrscheinlich
(Spät)Aussiedler.
Am Fußende im Bett stand meist eine Ikone.
Bei der Gelegenheit konnte ich mal wieder schön klugscheißern
und meinen KollegInnen erklären, was ein
Ikonostas
ist.
Retweet: Ein alter Apotheker verriet mir einst, wie man vermeidet, beim Öffnen der Tablettenpackung ständig auf den Beipackzettel zu stoßen. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit gebe ich seinen Tipp nun an Sie weiter. SCHMEISSEN SIE DEN SCHEISSFETZEN NACH DEM ERSTEN ÖFFNEN WEG!
Retweet: Sätze wie "Ich glaube wir kommen heute früh raus" werden im Krankenhaus sofort mit zwei Verlegungen von Intensivstation, drei Notfällen und Schuldzuweisungen dafür durch alle KollegInnen wegen Herausforderung des Schicksals bestraft.
"Aktenpfleger statt Altenpfleger" ("Die Anstalt")
"Die Douglas-Pflege: Come in and Burn out! ("Die Anstalt")
Retweet: Bei meiner Hochzeit am Traualtar:
"Verspreche dir, blablabla, in guten wie in Nachtdienst-Zeiten,
blabla, bis das 'ne schlechte Dienstplanung uns scheidet, blabla."
Pastor: "Sie dürfen jetzt zusammen 1 Nickerchen machen."
Rundgänge nachts sind zweistündig Pflicht.
Wir machen eine Nachtleuchte an, um nach dem Rechten zu sehen.
Natürlich stört das die Patienten mal mehr, mal weniger.
Richtig aufgebracht ist jedoch nur selten jemand.
"Was wollen Sie denn hier?"
"Wir machen nur unseren Rundgang."
"Wozu das denn?"
"Um zu sehen, ob alles in Ordnung ist."
"Dazu müssen Sie aber kein Licht machen. Außerdem können
Sie von der Tür aus gucken und müssen nicht ins Zimmer rennen."
"Im Dunkeln sehe ich aber nix."
"Unsinn."
"Außerdem kommt es durchaus vor, daß jemand tot im Bett
liegt. Deswegen müssen die Rundgänge sein und das bei Licht."
"Quatsch, es reicht, wenn sie im Dunkeln von der Tür aus gucken.
Ich werde mich über Sie beschweren."
Keine Chance einer gütlichen Einigung.
Nachts schob ich einen gerade von unserer Notaufnahme
geholten Zugang ins Zimmer. Die Bettnachbarin schaute
sich das Prozedere an und meinte schließlich: "Das
ist doch eine Atrappe." Sie war auch durch mehrmalige
Versuche, ihr zu erklären, daß es sich um eine schwerkranke
Mitpatientin handele, nicht zu überzeugen und wiederholte,
daß es eine Attrape sei. Zu mir: "Sie lachen doch selbst!"
Ich: "Ich lache, weil sie so putzige Theorien aufstellen."
"... hat er Unmengen Blut bekommen. 4 Einheiten 0 neg,
10
Konserven
Kreuzblut. Er hatte 8
FFP
und 1 TK."
"Also zweimal seine Gesamtblutmenge."
"Von allem nur das Beste." (The Fall S03E01)
Gestern stand urplötzlich eine
LAD in GAZ"
vor mir und verlangte nach einer weiteren
Bettdecke, weil ihr fröstele. Sie habe mich
nicht erschrecken wollen, weil sie aus eigener
Berufserfahrung (ehemalige Krankenschwester)
wüßte, wie es sei, wenn Patienten unerwartet
sich leise anschleichen und vor einem auftauchen.
Wir haben für die meisten Artikel, die wir im Pflegealltag
benutzen, Bestellschilder, die regelmäßig gescannt werden.
Das Spektrum reicht von Spritzen, Kathetern, Kompressen,
Pflastern, Infusionssystemen über Urinbecher, Spuckbeutel
(Kotztüten) bis hin zu Kämmen, Zahnbürsten und
Einmalrasierern. Das Kontingent paßt nicht immer zum
Verbrauch, so daß wir manchmal im Material ersticken und
nicht wissen, wohin damit, wo lagern, manchmal aber auch
auf dem Zahnfleisch krauchen, weil bestimmte Artikel
hinten und vorne nicht reichen. Meine Empörung und zugleich
meine Belustigung wurden nicht verstanden, überhaupt
nicht begriffen. Dabei ist diese Kleinigkeit so monströs
skurril. Für die Einmalrasierer hatten wir eine Scanschild,
durch das uns 5 Stück pro Lieferung (maximal 2 wöchentlich)
beschert wurden. Gestern öffnete ich den Materialschrank
und mir fielen unzählige Rasierer entgegen, weil sie nicht
in das enstprechende Fach paßten. Jemand hatte das
Kontigent auf 100 erhöht. 100! Von 5 Stück auf 100!
Keiner meiner KollegInnen begriff, warum ich das als
phänomenal durchgeknallt empfinde. Vor allem, weil MIR
andauernd vorgehalten wird, ich würde zuviel Sachen
bestellen. 100 Einmalrasierer. Sollte dank Trump und
den allseits sich vermehrenden rechten Spacken
demnächst ein schlimmer Konflikt ausbrechen und Hamsterkäufe
zu Engpässen führen, so daß der eine oder andere um sein
glattrasiertes Kinn bangt: Ihr wißt ja nun, wohin ihr
euch wenden müßt.
Hypermotorischer Parkinsonpatient mit sehr hoher
Sturzgefährdung und Zustand nach multiplen Stürzen
samt Handgips, den er sich schon zweimal abgepopelt
hat, pöbelt mich nachts an, als ich ihn zum xten
Mal zurück ins Bett befördert habe, nachdem er im
Zimmer und auf dem Stationsgang herumgeschlichen
war und ich ihm didaktisch nochmals eingehämmert
hatte, doch nun endlich liegen zu bleiben: "Ach, geh'
mir doch nicht auf'n Geist!"
Morgendlicher Haftbefehl für alle Prothesen unserer Geriatriepatienten.
Wir haben einen Patienten, der 106 Jahre alt ist -
gleichzeitig der älteste Patient und Mensch, dem
ich je persönlich begegnet bin.
29 Jahre Krankenpfleger, und dennoch erlebt man ständig noch
Neues und Unerwartetes. Im letzten Nachtdienstzyklus kam ein
betagter Patient, seines Zeichens Zeuge Jehovas, an unseren
Tresen getippelt und spielte uns auf seinem Tablet ein Videofilmchen
vor, mit dem er uns über die Schöpfung der Welt aufklären wollte.
Mir ist nicht klar, inwieweit sich das durch das
Bundesverfassungsgericht ergangene Urteil zu den
FEM
(Freiheitsentziehende Maßnahmen = Fixierung) auch auf uns bezieht.
Denn in allen Berichten sprach man von Fixerungen in der Psychiatrie.
Aber auch bei uns werden gegebenfalls Patienten fixiert, wenn auch
maximal mit einer 4-Punkt-Fixierung, d.h. an allen vier Extremitäten,
meist nur 2- oder 3-Punkt unter Freilassung von je 1 Hand bzw. 1 Fußes.
Meist tritt dieser Notfall nachts auf, so daß der diensthabende Arzt (AvD) darüber
entscheidet. Die Gefahrenlage für den Patient und/oder das
Pflegepersonal erfordert die FEM bei uns auf einer Peripheriestation
nur selten; auf Intensivstation mag sie öfter auftreten.
Den mir eindrücklichsten Fall erlebte ich vor einigen Jahren,
als ein Onkologiepatient durch eine dexamethasoninduzierte
Psychose akut paranoid und selbstmordgefährdet wurde
und mit allem warf, was das Equipment einer Station hergab:
Blumentöpfe, Flaschen, Tassen, und sich von der Brüstung
des Balkons zu stürzen drohte. (27.7.2018)
Retweet: Das Professionellste, was ich heute im Nachtdienst gesagt habe, war vermutlich: "NICHT DIE MAGENSONDE ZIEHEN, FRAU F., SONST LEGT DER ARZT UNS BEIDE ÜBER'S KNIE!"
Eine geriatrische Patientin erwähnte, daß sie zuhause
stets eine Schüssel mit Wasser im Zimmer stehen habe,
um die Luft zu befeuchten. Nachts wurde sie dann durch
eine Kollegin ertappt, wie sie gerade mit dem Rollator
aus dem Bad kam, auf ihm einen Mülleimer voller Wasser,
natürlich um ihr Ideal der Luftfeuchtigkeit in die Tat
umzusetzen.
Eine am Wochenende auf der Geriatrie eingelieferte betagte
Patientin aus einem Pflegeheim zeigte eine beachtliche
Motivation: "Am Donnerstag muß ich aber wieder zuhause sein.
Da ist der Ball der einsamen Herzen!"
Wir haben tierische Groupies auf Station. Die Taube im
letzten Jahr tauften wir Mechthild. Man konnte die Uhr
nach ihr stellen: morgens um 5 Uhr begann ihr Frühdienst.
Sie suchte und fand jedes offene Fenster und machte sich
vorzugsweise in der Stationsküche oder in einem der
Arztzimmer zu schaffen und reagierte empört gurrend, sobald wir
sie daraus vertreiben wollten. Wenn sie keinen Zugang ins
Innere fand, trippelte sie stundenlang auf dem Außensims
entlang und guckte vorwurfsvoll zur trennenden Scheibe
herein. Mechthild kam irgendwann nicht mehr, bis uns in
diesem Jahr eine neue Taube ins Visier nahm, die wir
Gudrun nennen. Irgendwie auch passend für eine Geriatrie,
eine Taube. (10.7.2018)
Demente Patientin möchte jetzt sofort nach Torgau zum Schnee schippen. -
Insofern ein ganz normaler Dienst auf der Geriatrie.
Patient kommt an den Stationstresen und möchte einen Beschleuniger. Gemeint ist: ein Abführmittel.
Heute war ich zum
Reanimationskurs,
der für uns alle zwei Jahre
verpflichtend ist. Dies changiert im Lauf der Zeit.
Gerne auch alljährlich. Die Richtlinien ändern sich
immer wieder. So oft man die Abfolge und das Drumherum
auch hört, jedes Mal fällt einem etwas Neues auf.
Aber auch sonst lohnt es sich, weil man im Fall der
CPR
wie ein Automat funktionieren muß. Alles muß wie am
Schnürchen klappen. Glücklicherweise bin ich bis
jetzt verschont geblieben und mußte niemals jemanden
außerhalb der Klinik wiederbeleben. (19.6.2018)
Eine geriatrische Patientin, bei der der Nachtstuhl
gewechselt werden muß, klingelt und meint, puh,
der Gestank... "Warten Sie, da kann ich helfen."
Sprichts, schnappt sich eine Tasse Kaffee und kippt
sie in den Topf. Kaffee sei doch
geruchsneutralisierend.
Die verheerende Nervenkrankheit Chorea Huntington
kann nicht geheilt werden. Ein neuer
Therapieansatz
durch Tanz und Berührungen in einer Pariser Klinik
schafft jedoch Linderung und subjektive Besserung.
Retweet: So wichtig, die Sprache der Patienten zu sprechen. -
"Son Quatsch, ich brauch keine Gehhilfe" heißt z.B.
"Druck schon mal das Sturzprotokoll".
Die Bedingungen für die Pflege in Schweden werden
aus unserer Sicht häufig als rosig beschrieben,
der Pflegeschlüssel (Verhältnis zwischen Pflegepersonal
und Patienten) großzügiger. Um so überraschter
war ich
zu lesen,
daß die Unzufriedenheit unter schwedischen Pflegekräften
keineswegs geringer ist als bei uns.
Mein Pfleger, der Roboter:
"In Japan werden Roboter in der Pflege schon länger eingesetzt: Die Maschinen spielen mit den Patienten. Sie können aber mehr: zum Beispiel die Pflegefachkräfte entlasten."
Retweet: Nach'm Nachtdienst so kaputt sein, dass man überlegt einfach schnell was zu aspirieren, damit man als Patient auf Station bleiben und liegen kann.
"Wir verlieren ihn!" - Ein Klischeesatz aus Filmen/Serien,
der realiter bei einer Reanimation nie gesagt wird.
Demenz und
Kolostoma
kann eine fatale Kombination sein, wenn der verwirrte
Patient ständig seinen Stomabeutel abpfriemelt und
wir Pflegekräfte mehrmals nachts gezwungen sind,
dem Patienten auf den stuhlverschmierten Leib zu rücken.
Und wenn der Patient statt im Bett ausgestreckt am Boden
liegt, wir also von einem der so häufig auftretenden
Stürzen ausgehen müssen, was eine Kaskade an notwendigen
Maßnahmen auslöst, dann zucken schon mal die Augenlider
in nervöser Manier.
Retweet: Der Internist: "Die ganzen Pharmavertreter gehen mir voll auf die Nerven." -
Der Anästhesist: "Was sollen wir erst sagen. Pro Woche habe ich zehn Kaffeevertreter."
Retweet: Die Empfehlung unserers Stationssommeliers für unsere ganz besonderen Gäste:
einen 2017-Haloperidol-Tavornay DeLuxe. Verwöhnt den Gaumen und zeigt im Abgang
einen ordentlichen Bums mit Schicht im Schacht für heute.
Manche Patienten fühlen sich durch unsere nächtlichen Rundgänge gestört und reagieren unwirsch.
Der Hinweis, daß man sich, wenn man partout verläßliche Ruhe erleben will,
vertrauensvoll an den Bestatter seiner Wahl wenden solle, sorgt dann für die nötige
Klarheit der Situation.
Retweet
und Adaption des
skandalisierten
Gomringer-Gedichtes.
Pflegenotstand
Pflegenotstand und Überlastung
Überlastung
Überlastung und Gleichgültigkeit
Pflegenotstand
Pflegenotstand und Gleichgültigkeit
Pflegenotstand und Überlastung und Gleichgültigkeit und Jens Spahn
Im Nachtdienst von Gründonnerstag auf Karfreitag klingelt
um 3.40 Uhr ein Pflegefall, der sonst den Mund nicht aufkriegt.
Ich: "Ja, bitte, wer hat geklingelt?" -
Gomer:
"Ich muß jetzt aufstehen!" -
Ich: "Wieso das denn?" -
Gomer: "Ich will Ostern feiern."
Ein Novum für mich: auf unserer Station wurde
einer Patientin direkt am Stationstresen ein
Heiratsantrag gemacht. Wir sind wohlgemerkt
vom Altersdurchschnitt nicht so, daß man derartige
Ereignisse erwarten würde.
Dinge, die eine Krankenschwester nicht sagt: "Ich frage mich immer wieder, welcher kluge Mensch auf die Idee gekommen ist, den Lichtschalter nur wenige Milimeter von der Notrufklingel anzubringen."
Der Tumor darf bei mir wohnen:
"Wer an Krebs erkrankt, muss kämpfen und wer
verliert, hat nicht genug gekämpft? Was wir
wirklich bekämpfen müssen, ist die Kriegsmetaphorik
in der Tumortherapie."
Die freundlich-demente Patientin, die jedes Mal,
wenn wir nachts beim Rundgang pflegerische Handlungen
bei ihr ausführen, abschließend fragt: "Und was mache
ich jetzt?" "Sie können jetzt noch ein paar Stunden
schlafen!" "Ach, das ist ja schön."
Man soll sich nicht über die Gebrechen anderer lustig machen,
schon gar nicht als Krankenpfleger. Doch wenn ein Patient
wie ein Hase hoppelt, was ich so noch nie gesehen habe,
dann ist das in dieser osternahen Zeit schon ein wenig
skurril & erheiternd.
Eine schwerkranke Patientin mit Krankenhauserfahrung,
nicht auf den Mund gefallen, etwas burschikos und verbal
robust, motiviert eine Kollegin, die bei ihr eine
Blutgasanalyse
(Astrup, BGA, Säure-Basen-Status) abgenommen
hat: "Jetzt aber schnell gehen, sonst gerinnt's!" Ist
doch toll, wenn man solche fachlichen Tipps mitbekommt,
auf die man als Pflegekraft sonst nie gekommen wäre,
weil man ja nie die Erfahrung machen mußte, daß
BGAs verdammt nochmal ruckzuck hämolytisch werden =
gerinnen und wiederholt werden müssen.
Eine neue Patientin, die ich aus der Notaufnahme
holte, übrigens mit ausgeprägtem Damenbart, der
schon fast ein veritabler Männerbart genannt werden
konnte, wurde durch mich auf ihr Zimmer gebracht,
bekam alles erklärt, wo etwas ist, wie die Klingel
funktioniert, und wurde schließlich ins Bett
verfrachtet. Als ich mich schon abwendete, um mit
dem Rollstuhl das Zimmer zu verlassen, kam von
hinten noch die Frage: "Und? Was ist denn jetzt
hier meine Aufgabe?"
Immobile Patienten sind oft schmerzempfindlich,
wenn wir sie betten, d.h. im Bett bewegen, drehen,
um ihre Position zu wechseln, damit sie kein
Dekubitus (Druckgeschwür) bekommen. Dadurch daß
wir es in der Geriatrie & Onkologie mit einer
Überzahl an immobilen Patienten zu tun haben, ist
die Arbeit sowohl kräftezehrend als auch Routine.
Und Routine verleidet zu routiniertem Verhalten.
Alles muß schnell gehen, die Abläufe "sitzen",
während der Patient liegt und meist eben noch
geschlafen hat und sich oft wundert, was denn nun
schon wieder los ist. Dementsprechend verwundert,
erbost oder erschrocken reagiert er, wenn wir uns
ans Bett schleichen und die Bettdecke wegzerren,
um eben das zu tun, was getan werden muß.
Gestern Nacht ein Patient: "Aua." - Kollegin:
"Nu hab' dich ma' nicht so lullig!" Nur, um mal
die Zärtlichkeit auszudrücken, mit der wir die
Kranken verwöhnen.
Beim nächtlichen Versorgen eines Patienten,
eines medizinischen Doktors. Kollegin:
"Ist es nicht so, daß Doktoren eher eine
runde Brille tragen?" Der Patient: "Sie
wollen sicher wieder darauf hinaus, daß ich
mal Gerichtsmediziner gewesen bin." Wir:
"Ach... nein..., - wie kommen Sie denn
DArauf?" "Ich würde das heute auch nicht
mehr machen." Ich: "Nein? Was denn
stattdessen?" Doktor: "Ich würde in die
Klinik gehen." Ich: "Die Arbeit hat sich
aber auch ziemlich gewandelt. All der
Papierkram, das ist nicht mehr feierlich."
Doktor: "Och, den hatten wir auch."
Im Aufenthaltsbereich unserer Kliniketage sitze ich
täglich vor dem Dienst. Gestern gesellte sich eine
Frau mit ihrem Kleinkind dazu. Die Mutter daddelte am
Handy, das Kind langweilte sich und legte sich
plötzlich auf den Fußboden. Die Mutter seufzte:
"Och nö, du mußt aufpassen hier im Krankenhaus mit
deinen Sachen wegen der Bakterien überall." Das Kind
setzte sich wieder auf den Stuhl und baumelte mit
den Beinen. 1 Minute Stille. Dann das Kind:
"Mama, wo sind denn nun die Bakterien?" - Das muß
einem aber auch gezeigt werden, oder?
Pflegekräfte, die von besorgten und/oder wißbegierigen
Angehörigen in die Mangel genommen werden, werden
losgeeist, indem man an der Gruppe vobeihastet und
der Malträtierten zuraunzt: "S., wir brauchen Hilfe.
Kommst du bitte mal!" Letztens blaffte eine Angehörige
daraufhin: "Puh, ich kenne den Trick. Ich arbeite selbst
in der Pflege.
Betreten wir nachts beim Rundgang ein Krankenzimmer,
schlafen in der Regel die meist alten Patienten.
Um so überraschender, wenn man von einer 85-Jährigen
früh 4 Uhr in jovial-munterer Weise so begrüßt wird:
"Guten Morgen! Stellen Sie die Waschmaschine an?"
Eine
Bezugnahme
und eine Wirkung, auf die man SO spontan nicht kommt:
Healing Architecture.
Wobei mir "Mitarbeiter, die sich wohlfühlen, können Patienten
besser betreuen" am besten zusagt. In Frankreich wären
Einzelzimmer mittlerweile Standard. Zu sagen wäre, daß
wir in der Geriatrie einfach über zu kleine Zimmer
verfügen, so daß Patienten mit ihren Gehbänken oder
Rollatoren dauernd Parcour laufen müssen.
Ein neues Sprachrohr der Pflege ist der
CareSlam,
der "Elemente von
Poetry-Slam
und ScienceSlam mit politischen Inhalten" verbindet.
Gehört im
Podcast
der Notaufnahmeschwester.
Krankenhauskost ist oft eine Form der aktiven Sterbehilfe. (Gerhard Kocher)
Die Schlüsselfrage ist bei der Arbeit mit Dementen eine
Schlüsselfrage. Auf Station herrscht oft Kleidungskommunismus.
Patienten tragen Kleidung anderer auf, was die Angehörigen
weniger erheiternd finden, wenn sie die schicken Klamotten
von Mutter oder Vater plötzlich an der möglicherweise noch
schmuddeligen Patientin im Nebenbett entdecken. Bäumchen
bzw. Pullover wechsle dich. In solchen Fällen, wenn Demente
alles, was nicht niet- und nagelfest ist, an sich reißen,
durcheinanderbringen oder an den absurdesten Orten horten,
werden meist die Schränke verschlossen, wenn überhaupt noch
deren Schlüssel auffindbar sind; denn Schlüssel gehen in der
Geriatrie ebenso oft verloren wie die Erinnerungsfähigkeit
der Betagten.
Retweet: Patient betritt Raum zur Blutentnahme. "Bin ich hier richtig bei den Vampiren und Blutsaugern?" "Nein, die Geschäftsleitung ist im 1. Geschoss."
Retweet: Ich glaube, einige in der Ärzteschaft haben das mit der Schweigepflicht missverstanden. Mit den eigenen Patienten darf man reden!
Eine meiner Kolleginnen berichtet davon, wie sie einer
Patientin im Bad bei der Körperpflege behilflich ist.
Dabei gilt es, immer zu eruieren, was und wieviel der
zu helfenden Person zuzumuten ist. Prämisse ist, daß
sie möglichst viel selbst erledigt. Auf die Nachfrage,
wie es denn um das "Untenrum" bestellt sei, kommt es
aus der betagten Dame: "Um mein Erdgeschoß kümmere ich
mich selbst!"
Ein Krankenhaus in Donauwörth
reagiert
auf den Pflegekräftemangel, indem es die Bettenzahl
an die vorhandenen Pflegekräfe anpaßt, d.h. daß es
Zimmer/Betten sperrt, wodurch dem KH Geld verloren
geht.
Als uns letzens die Urinalkondome für die Patienten
ausgegangen waren, meinte ein Kollege, er hätte dem
Patienten eines aus seiner Privatschatulle gegönnt.
Ein Patient, dem ich den Blutzucker am Ohr bestimmte, zu mir: "Wieviel ATÜ sind's denn?"
Zu den die Nerven der Pflegekraft strapazierendsten
Situationen gehört es, wenn ein dementer oder
deliranter
Patient aufzustehen versucht, aber akut sturzgefährdet
ist. Weil wir die "normalen" Arbeiten nicht ruhen
lassen können, stellen wir das Bett nachts häufig
unter Beobachtung direkt vor unseren Tresen.
Aber beobachte mal, wenn du dich auf anstehende
andere Aufgaben konzentrieren mußt! Die Zweiteilung
der Aufmerksamkeit, die ununterbrochene Intervention
beim verwirrten Patienten (beruhigendes Einwirken,
Beine wieder ins Bett bewegen) beansprucht Kraft
und Nerven, wenn dies über 8 Stunden hinweg so geht.
Nach Dienstende ist man ein Wrack - so geschehen
in der vergangenen Nacht, so daß sich meine
angespannte gesundheitliche Situation zusätzlich
verschärfte. Abgesehen vom möglichen Schludern bei
den Arbeiten, die durch ständiges Einwirken auf
den Patienten massiv beeinträchtigt werden,
was einen einem Gefühl der Unsicherheit, des
Unvermögens und einer diffusen Bedrohlichkeit
aussetzt.
In
CSI Cyber
S02E05 finden Angriffen auf Beatmungsgeräte, Infusiomaten,
Perfusoren und einen Kernspintomografen statt, die über W-Lan
mit dem Krankenhausnetzwerk verbunden sind; zudem werden elektronische Akten gefälscht,
wodurch ein Patient eine Spritze mit einem Wirkstoff bekommt,
gegen den er allergisch ist. Meine Frage, ob in den USA
tatsächlich schon die Technik derartig in den Gesundheitseinrichtungen
Einfluß auf die Versorgung der Patienten nimmt. Bei uns
sind technische Geräte, die am Patienten arbeiten, noch
in keiner Weise mit einem Netz verbunden. Und die Krankenakte
wird vorerst brav per Papier geführt, wenn auch ergänzt durch
eine elektronische Version, die Laborinformationen, Diagnosen,
Untersuchungsergebnisse usw. lediglich archiviert, über die
aber keine therapeutischen Maßnahmen ausgelöst werden können.
Anordnungen und deren Durchführung erfolgen ebenso brav in
bekannt unleserlicher Manier per Papierakte.
Aus einem ärztlichen Einweisungsprotokoll:
"Der uns wohl bekannte Herr mit der neuen
windschnittigen Frisur möchte mal wieder ins KH,
nachdem er genug des berauschenden Mittels
mit den vielen Promillen namens Alkohol genossen
hat. Er habe keine Schmerzen, ließ er verlauten.
Nur ein warmes Bett sei sein Begehr. Der Gang
zur Kutsche war mithilfe der 2 starken
Sanitätsmänner sehr elegant. - Arbeitsdiagnose:
Zu viel gsuffn hada.
Kollege bei der Dienstübergabe, bei der zu
jedem Patienten etwas geäußert werden muß,
damit der Nachfolgedienst im Bild ist, über
einen, sagen wir, etwas antriebsgeschwächten
Mann, der sich durch nichts, schon gar nicht
durch körperliche Aktivität hervortut:
"Pat. geht auf die Urinflasche, das ist der
Höhepunkt seines Tages."
Beim Rundgang durch die Patientenzimmer wurde ein
Kollege mit der Bemerkung empfangen: "Du kommst
hier aber auch zu Zeiten!"
Manche bettlägerige Patienten sind furchtsam, wenn
sie gelagert und zur Seite gedreht werden. Sie krallen
sich an allem fest, was sich in Reichweite befindet:
am Bettgitter, an der Pflegeperson, die auf seiner
Seite steht, an Infusionsständer oder Nachttischen.
Letztens rief ein solcher Patient, der nur mühsam
in seitliche Lage gebracht worden ist, in SEINER
höchsten Not aus: "Komm, hör auf, ich werde
hier ohnmächtig!"
Jede Gruppe entwickelt eine Gruppensprache (Soziolekt).
Auch wir in der Pflege, auf Station. Vor einiger
Zeit kam das im Tagebuch beispielhaft
vor. Auch Verhörer oder Versprecher finden Eingang in
eine dynamische Kommunikation untereinander. Eine
Kollegin las statt Analfissur
- Analfrisur. Logisch, daß hierbei Bilderwelten zum
Tragen kommen. Und den in der Krankenpflege täglich zu
begegnenden Intertrigo
(der gemeine Wolf in Leisten, Bauchfalte oder unter der Brust [submammär])
nennen wir gerade "Enrico". Außenstehende würden uns
mittelfristig nicht mehr verstehen, wenn solche sprachlichen
Eigenheiten nicht auch wieder verschwinden würden. Trotzdem
machen sie in der Phase, in der sie virulent die Gruppensprache
prägen und beeinflussen, einen Heidenspaß.
Sichtung erstmal notieren, später ggf. in eine Liste packen:
"Spritzenmässig.
Kurioses, Krasses und Komisches aus der Notaufnahme".
Die Krankenschwester Anna Tarneke berichtet aus den
Niederungen einer deutschen Notfallambulanz. Solch
ein Buch würde ich mir aus dem Betrieb einer Normalstation
wünschen, wie wir sagen. Denn überwiegend wird, wenn das
Thema in den Medien aufs Tapet kommt, aus OP-Sälen,
Intensiv- und eben Aufnahmestationen berichtet.
Der Bestand an
Betäubungsmitteln
(BTM) muß im stationären Betrieb
streng dokumentiert werden. Dafür gibt es separate Karten,
auf denen der Ab- und Zugang von Tabletten, Ampullen,
Tropfen, Pflastern usw. akribisch verzeichnet wird.
Nun geschah es, daß eine Fachkraft eine Packung
Palexia
vor sich sah, auf der 14x1 Retardtabletten angegeben war,
und die Schachtel mit 15 Tabletten als Zugang dokumentierte.
Wodurch bei einer späteren Kontrolle natürlich eine Tablette
"fehlte", weil eben nur 14 Tabletten in der Schachtel
vorhanden gewesen waren. Die kleinen Freinheiten der
Wahrnehmung und deren mathematische Umsetzung sorgen also
für Erheiterung bei den nicht beteiligten Personen. Man
ist, was Humor betrifft, in der Pflege ja bereits für
sehr wenig sehr dankbar.
Kleine, leicht makabre Anekdote aus unserem Pflegealltag:
Angehörige rücken in Schwarz an, um Abschied zu nehmen.
Wer denn gestorben sei? Es stellt sich heraus, daß der Ehemann
übermittelt habe, Frau X sei nun eingeschlafen, und habe
das wortwörtlich gemeint, nämlich im Sinne des Einschlafens.
Die anderen Verwandten begriffen "verstorben".
Aber auch die gegenteilige Variante ist vor einiger Zeit
vorgekommen. Eine Kollegin bemerkt, daß ein Patient
verstorben ist, begegnet auf dem Gang den anrückenden
Angehörigen, entgegnet ihnen, Herr X. sei eben
eingeschlafen. Die erleichterte Reaktion der Verwandten:
'Gott sei Dank, daß er endlich einmal Schlaf findet!"
Dieser eher
unspektakuläre Hilferuf
aus der Altenpflege beeindruckt mehr als so mancher reißerische journalistisch-investigative.
Hoffentlich wir es nicht als sexuelle Belästigung empfunden, wenn ich der Kollegin die Kacke vom Schuh wische.
Wir werden die Aufklärung zu einer Endoskopie ab sofort auch Sondierungsgespräch nennen.
"Ich will Sie nicht quälen, kann Sie aber auch nicht schonen." (SOKO Wismar S11E07) - Super Satz für die Kommunikation mit Patienten. Muß ich mir merken.
Retweet: "Sie erinnern mich an meinen dritten Ehemann!" "Wie viele hatten Sie denn?" "Zwei." Flirttechnisch ist die uralte Patientin hellwach.
In den gestrigen Tagesthemen, die ich wie alle anderen
Sendungen jetzt nachgucke, wird vom Hungerstreik
von Ärzten in Polen berichtet.
Anlaß war der Tod einer Kollegin durch Überarbeitung,
also wohl das, was die Japaner
Karoshi
nennen.
Patientin zu uns beim nächtlichen Rundgang: "Eure Nester sind aber kalt!"
Wahrscheinlicher Beginn der Dienstübergabe: wenn Kollegen sich die Flecken auf ihren Kittel erklären.
Der Oberknaller an Patientenausssagen und ein Anwärter für die Top 5: "Ich bin tot. Können Sie mal jemanden holen, der das bestätigen kann."
"Das Lächeln der aus dem Schlaf aufwachenden, sich
verloren wissenden Frauen, die feststellen, daß sie
noch immer in der qualvollen Welt sind, ist Grauen,
sonst nichts." (Thomas Bernhard: Verstörung) -
Präzise Beschreibung der für uns Pflegekräfte
allnächtlichen Erfahrung, wenn wir die betagten,
bettlägerigen Patienten wach machen müssen, um
sie zu lagern und zu windeln.
Da der Tag nach einem Nachtschichtzyklus als so genannter
Ausschlaf- bzw. Jetlagtag für die Lektüre erfahrungsgemäß
verloren ist, folgt nun der gestrige
Polizeiruf 110:
Nachtdienst,
der genau in dem Milieu spielt, in dem ich arbeite. Auch wenn ich
nicht in einem Pflegeheim arbeite, sind unsere Patienten auf der
Geriatrie und Onkologie doch dem Klientel eines Altenheims sehr
ähnlich, wenn nicht eigentlich deckungsgleich - mit der Ausnahme,
daß wir nur die "komplizierten" Fälle haben, bei denen eine
stationäre Behandlung erforderlich wurde, während in einem
Wohnbereich eines Seniorenheims ja auch noch rüstige und
selbstständige Heimbewohner leben. (8.5.2017)
Eine betagte, demente und adipöse Patientin, die durchaus der Hilfe bedarf, belehrt uns jovial: "Ich komme ganz gut allein zurecht! Mach dir da mal keine Sorgen, Dicker!"
Auf der Patientenkurve wird oben die Kostform eingegeben,
die für einen Patienten gilt, meist Vollkost, oft noch
Diabeteskost, obwohl Diabetiker heutzutage nichts anderes
erhalten als Nichtdiabetiker, nämlich eine gesunde Mischkost.
Wir in der Geriatrie haben oft noch Seniorenkost oder
für diejenigen mit Schluckstörungen die
Dysphagiekost.
Unsere onkologischen Patienten dürfen unabhängig vom
Speiseplan des Krankenhaus-Caterers ihre Essen zusammenstellen,
was dann als Wunschkost bezeichnet wird. Als absolut neu
begegnete mir gestern auf einer Kurve der Ausdruck
"Moslemkost", über den mein Kollege und ich uns nachts
beömmelten. Dabei kennt ihn Google, er scheint gar nicht
mal so ungängig zu sein. Nur in unserem Stationsbetrieb
ist er mir zum ersten Mal hochuntergekommen.
Gängigerweise wird für Muslime eine "Vollkost ohne
Schwein" bestellt. Inwieweit in Zukunft im Krankenhaus
auch Halal-Fleisch zum Zug bzw. in den
Topf kommt, wird man sehen bzw. essen. (1.5.2017)
Heute hatte ich einen Alptraum, der mit meiner Arbeit als
Krankenpfleger zu tun hatte und sich an einem Erlebnis der
vergangenen Nacht mit einem Patienten aufhängte, der uns
übelst beschimpft hatte. So wirr waren die Verwicklungen,
so bedrohlich die Situation, als ein Patient, dem ich
körperlich nicht gewachsen war, mich in die Zange nahm,
mich physisch UND psychisch unter Druck setzte. Eine
Gemengelage, wie sie Stephen King gerne erfunden hätte
und deren adäquate Verfilmung ich sicherlich auch gemocht
hätte, wenn das Erlebnis nicht mir gegolten hätte.
(8.1.2017)
Eine Kollegin erzählte eine Anekdote von ihrer Arbeit als
Krankenschwester zu DDR-Zeiten. Eine Patientin hatte zwei
edle Westwaschlappen, in die die Buchstaben "G" und "A"
eingenäht waren. Wir antworteten einmütig, das wäre ja
wohl klar: G stünde für Gesicht und A für Arsch oder
bestenfalls Anus. Weit gefehlt! Das "G" war für "Gesäß"
gedacht und mit "A" wäre Antlitz gemeint. Wobei - Schlußpointe
der Geschichte - eine recht junge Kollegin mit diesem
Begriff Antlitz nichts anzufangen wußte. (3.1.2017)
Ich bin immer noch geschockt über eine Patientin, die in
der vergangenen Nacht zu mir meinte: "Das ist aber schade,
daß Sie heute Abend nicht nochmal kommen. Sie waren so nett!"
Wer mich kennt, wird über diese abstruse Wahrnehmung
ebenso verblüfft sein. (24.12.21016)
Die Chefärztin unserer Onkologie, Frau Dr. Luisa Mantovani-Löffler,
erhält
heute die Bundesverdienstmedaille. Unsere Station gliedert sich
in die Bereiche Onkologie / Geriatrie. Für die Onkologie mit
14 Betten an unserem Standort Grünau ist ebenjene nun geehrte
Chefärztin zuständig, wenn sie hier auch nur wöchentlich bzw.
zweiwöchentlich erscheint. Die tägliche Arbeit
macht Oberarzt Dr. Falk Moritz, der merkwürdigerweise auf der
Webseite
der Onkologie unserer Klinik keine Erwähnung findet. Die
andere Abteilung unserer Station mit 22 Betten ist die
Akutgeriatrie.
Zusammen behandeln und pflegen wir also 36 Patienten. Die
Zweiteilung der Fachrichtungen ist im praktischen Alltag
nicht einfach. (23.11.2016)
So, wie es jetzt ist, kann es im Gesundheitswesen eigentlich nicht
mehr weitergehen, sagt der neuseeländische Arzt Robin Youngson in
seinem Buch
"Time to care. Wie Sie Ihre Patienten und Ihren Job lieben".
Beispielsweise nähmen als Ausdruck der Überforderung kleinkindhafte Wutausbrüche bei Pflegepersonal zu
(disruptive behavior).
Pflegepatient fragt uns während der nächtlichen Routinebettenrunde:
"Helfen Sie mir bitte beim Aussteigen?"
Ich: "??"
Patient bestimmt und zuversichtlich: "Da muß doch 1 Weg nach draußen sein!"
Ein Patient mit der Diagnose
LAE (Lungenarterienembolie)
und einem Pflegedienst namens LEA. Es sind die kleinen Dinge,
die einen im Pflegalltag überraschen und erfreuen.
Ein Patient, der, wenn ich das Zimmer betrat, stets
am Bettrand saß und alles kommentierte, sollte am
Montag vormittag in die Reha verlegt werden, benahm
sich seit dem Vortag widerborstiger und desorientierter
als vordem. Dies läßt sich übrigens häufig beobachten,
daß sich, sobald für einen Patienten die Entlassung
ansteht, die Dinge komplizieren. Jedenfalls befiel den
Patienten schon im sonntäglichen Spätdienst das
Verlangen nach einer Kippe. Nachts deutete er auf die
Fernbedienung des Fernsehers: "Gib mal das Feuerzeug
da her!". Kurz vor unserem Feierabend gegen 5.30 Uhr
beim letzten Rundgang im Zimmer ein mächtiger Fladen
breit getretener Stuhlgang, dessen Spur ins Bad wies,
wo der Patient ohne Katheterbeutel stand und sich nur
widerwillig einer Reinigungsprodedur unterzog.
Unseren freundlichen Bemühungen begegnete er mit einem
barschen: "Hört auf, mich hier anzuschwulen!" (28.9.2016)
Retweet: Kann man Kollegen wieder auswildern?
Retweet: Sobald ich ein tragfähiges Wirtschaftskonzept für eine Klinik OHNE Patienten habe, werde ich sie gründen!
Ein Pflegepatient bittet um etwas zu trinken. Als ihm
die Flasche Wasser überreicht wurde, bedankt er sich
herzlich: "Das ist echte Kameradschaft!"
Onkologische Patienten bekommen sehr oft eine
parenterale Ernährung
als Unterstützung bei Mangelernährung oder zuletzt als neben der
enteralen
per dauerhafter Magensonde (PEG)
einzige Option der Kalorienzufuhr. Letztens fragte, als ich
den globigen Infusionbeutel, der leer war, abmachte, ein
Patient: "Kann man da nicht Bier reinfüllen? Das wäre
wesentlich humaner!"
Zum ersten Mal erschien auf unserer Station ein Pope (russisch-orthodoxer Priester).
Ich vermute - genau kann mir das von meinen atheistischen und
damit in allen religiösen Belangen naturgemäß unkundigen KollegInnen
niemand übermitteln -, um einer unserer Patienten das
Mysterium des Heiligen Öls
zu spenden, wie die Krankensalbung in der Orthodoxie heißt.
Die jungen, weit nach der Wende geborenen Kollegen, des Russischen in keinster
Weise mächtig, konnten mit der Bitte der Patientin, "Pítj!" (Trinken!)
freilich nichts anfangen. Sie verstanden Peach (Pfirsich).
Mein nächtliches Amüsement war dementsprechend.
Beim Betten bettlägeriger Patienten wird viel geredet.
Mit und über den Patienten, aber auch über alles andere.
Was eben der Zufall an Gesprächsthemen anbietet.
Wenn eine 20-Jährige noch nie etwas von
Minne / Minnesang
gehört hat, darf man doch grundsätzliche Zweifel an der
heutigen Schulbildung haben? Oder aber eher an der
Aufmerksamkeit der Schüler im Geschichts- und Literaturunterricht?
Da ich wieder arbeite, gibt es auch wieder Anekdoten aus der Krankenpflege.
Wir betten nachts eine Patientin, die mich langsam zu sich heranwinkt und
fragt: "Bin ich eigentlich noch am Leben?"
Was ist zu erreichen an einem Arbeitsplatz, wo das eigentlich Wichtige untergeht im Ansturm des momentan Dringenden? (Stephan Thome: Fliehkräfte)
Wir kommen ins Zimmer und sehen, daß eine bettlägerige Patientin
sich die Flexüle (Venenzugang) entfernt hat, wodurch das halbe
Bett mitsamt Bettwäsche und Patientin vollgeblutet worden ist.
Ich: "Um Gottes Willen, Frau L., welch ein Malheur! Sie wollten doch eigentlich zur Blutspende gehen. Und nun das!"
Frau L.: Dahin gehe ich schon noch. Das vergesse ich doch nicht!"
Geriatrischer Patient läuft mit einer Schnitte Richtung Zimmerausgang
und wird dort von einer Schwester angetroffen, die ihn fragt:
"Wohin des Weges?"
"Ich muß noch die Hühner füttern!"
Im Patientenzimmer. Ich:
"Und? Wie sieht's so aus, politisch, gesundheitlich und allgemein?"
Patient: "Es schleicht sich so hin!"
Ein Patient mit Weglauftendenz
wurde vermißt. Auch die Ehefrau konnte ich weder im Park noch bei
sich zuhause finden. Die Polizei mußte eingeschaltet werden.
Schließlich wurde der vermißte Patient in der Unterführung am
Leipziger HBF aufgegriffen. In der Hand ein Zettel mit einer
Zugauskunft Leipzig-Jena. Er bemerkte jovial gegenüber den
Beamten: "Ich habe den Anschluß an meine Reisegruppe verloren."
Tatendurstige Patienten sind durchaus erfreulich und willkommen.
Nur wenn sie bedenkliche Handlungen vollziehen, entstehen fragwürdige Situationen:
"Ich habe mal bei der Mitpatientin den Sauerstoff abgedreht. Bei dem Geblubber kann ich nicht schlafen."
Auf der Geriatrie, zumal im Dauernachtdienst, entstehen die meisten
Anekdoten, während wir Patienten = Pflegefälle betten, das heißt
Inkontinenzmaterial erneuern, Unterlagen glatt ziehen und die Lage
des Patienten verändern. Wir betten also eine Patientin und ich
frage: "Wie alt sind sie?". Die Patientin überlegt. - "92 Jahre." -
Nach einer bedeutungsvollen Kunstpause setzt sie hinzu: "Kann aber
auch 93 sein."
Wir betten und versorgen einen Pflegepatienten und mühen uns sichtlich und vor allem hörbar ab, weil er durch eine Halbseitenlähmung schwer auf die Seite zu drehen ist. Vom Nachbarbett, wo ein dementer, freundlicher Patient liegt, ertönt eine Stimme: "Kann ich Ihnen irgendwie helfen?"
Was hört ein Krankenpfleger statt "Bluetooth? in einer Serienfolge? - Bluthusten.
Das Pflegepersonal hat sich schon nicht um die Leute gekümmert, die
noch klingeln und sagen konnten, wo sie der Schuh drückte. Oder der
Schlauch. (Karsten Krampitz: Wasserstand und Tauchtiefe)
Retweet: Die, die uns bis 70 arbeiten lassen wollen, und die, die keinen über 50 mehr einstellen, das sind dieselben, oder?
Retweet: Patientin fragte, wie das Essen hier schmeckt. "Haben Sie schon mal im Hochsommer in einer überfüllten U-Bahn an der Haltestange geleckt?"
Retweet: "Notrufzentrale? Wir brauchen dringend einen Rettungswagen! Herzinfarkt!" "Versicherung?" "Kasse..." "Haben Sie die 'Rent-a-Bike'-App?"
Peter Wawerzinek in "Schluckspecht" über seine Erfahrungen als Patient im KH: "Man gewöhnt sich rasch an den garstig-scharfen Essigton des Personals".
Das Brimborium, welches Lehrer mit einem Klassenbuch veranstalten,
läßt sich mit dem vergleichen, welches auf Station (und viel mehr
noch in der Altenpflege) mit der Patientenkurve betrieben wird.
Der Vergleich stammt von einem Lehrer und leuchtete mir als
Pflegekraft sofort ein. (5.4.2016)
Nach dem Betten einer Pflegepatientin sind wir dabei, das Zimmer zu verlassen und verabschieden uns: "See you later!" - Die Patientin: "Hä? Wieviele Kilometer?"
"Wo arbeitest du?"
"AG Urin & Kacke."
"AkutGeriatrie?".
"Yep".
"Ich habe Kriegserfahrungen!"
"Du hattest Nachtdienst auf Station."
"Yep".
Patientin bat mich beim Betten, nicht mehr von Leichen zu reden. Fällt einem auf 'ner Geriatrie aber auch urst schwer.
"An apple a day keeps the docor away" - außer, wenn mißbräuchlich, bei Diabetikern.
Eine der Hauptdiagnosen auf der Geriatrie: Gebrechlichkeit. In meinen 26 Berufsjahren zuvor so nie gesehen.
Patientin in der vergangenen Nacht zu uns: "Halt den Kopf kühl und die Füße warm, das macht den besten Doktor arm."
Als Patientenessen gab es auf Station gestern zum Karfreitag übrigens Broiler.
In einem atheistischen Umfeld zu leben, hat Vorteile. Alle Scherze bezüglich
eines Fastens am Karfreitag prallten auf Station mangels Wissen über
Traditionen an Patienten UND Kollegen ab.
Wenn man auf Station ausnahmsweise mal Zeit hat, sind Pflegefälle ja durchaus auch drollig.
Wir betten einen Pflegefall. Die Patientin sagt alle 10 Sekunden monoton: "Ja".
Nach mehreren Malen frage ich sie: "Sie können wohl nur Ja sagen?"
Wie aus der Pistole geschossen kommt furztrocken:
"Ich kann Ihnen auch gleich in die Fresse hauen!" (23.3.2016)
Patient vor einigen Tagen zu uns: "Und? Fühlen Sie sich in Ihrer Rolle wohl?" Derselbe etwas später: "Machen Sie Ihre Arbeit ordentlich! Sonst kriegen Sie gleich paar aufs Maul!"
(20.3.2016)
Verwandtenbesuch. Ein Patient ließ minutenlang an sich herumrütteln, um seine Nächsten, die zuhauf sehr besorgt um ihn herum saßen, anzublaffen: "Was fummelt ihr wie an einer Leiche an mir herum?"
12.3.2016)
Wir wechseln bei einer Patientin die Windelhose und lagern sie:
Sie: "Was soll'n das hier".
Ich: "Wir müssen Ihre Windel wechseln. Die ist naß."
Sie: "Aua. Raus hier!"
Ich: "Wenn wir fertig sind."
Sie: "Aua. Es zieht".
Ich: "Gleich fertig. Wir kommen dann noch einmal um 4 Uhr."
Sie: "Aua. Raus hier! Licht aus!"
Ich: "Sind schon weg."
Sie: "Ist auch besser so!"
(11.3.2016)
Auf Station ein sehr hohes Pflegeaufkommen. Einige Tage lang
der letzten Arbeitswoche war die Situation entspannter und
Gelegenheit zum Luftholen. Jetzt wieder 8 Stunden im Schweinsgalopp
durch die Patientenzimmer. Und sich gegenseitig immer an regelmäßiges
Trinken erinnern, damit man nicht selbst wie in der
Geriatrie allgemein üblich, wegen Exsikkose behandelt werden muß.
(11.3.2016)
Als wir kürzlich zur Bettenrunde versuchten, einen Patienten gerade hinzulegen und auch die verrutschen und verknitterten Laken und Unterlagen geradezurücken, meinte ich: "Vorsicht beim Pflege-Tetris. Nicht daß am Ende der Patient verschwunden ist."
Auf Station haben wir jetzt Windeln mit verbesserter Rezeptur. Da macht die Bettenrunde gleich nochmal so viel Spaß.
Wie ich gehört habe, beschäftigen inzwischen immer mehr Einrichtungen mit Erfolg Haustiere als Therapeuten. Der Preis einer Dose Hundefutter ist nichts im Vergleich zum - wenn auch erbärmlichen - Lohn einer Kraft in der Pflege. Und dann ist erst noch die Frage, was einem Menschen kurz vorm Erlöschen mehr Freude bereitet: ein stiller, zufriedener Genießer auf dem Schoß oder ein plärrender Arschabwischer mit vor Unterbezahlung vergrätzter Stimmung am Bett. (Dimitri Verhulst: Der Bibliothekar, der lieber dement war als zu Hause bei seiner Frau)
Retweet: Pflege ist wenn im Supermarkt 6 Kassen offen sind bei 4 Kassierern. Diese müssen nebenbei aber noch die Regale auffüllen.
Retweet: Berufswunsch: irgendwas ohne Menschen.
In 26 Dienstjahren als Krankenpfleger erst das zweite Mal erlebt, daß ein Angehöriger beim Tod des Verwandten dabei war. Sonst eher immer knapp verpaßt oder ganz weit weg.
Pflegepatientin zu einem meiner Kollegen: "Sie sind aber häßlich." Hat sie ihn mit mir verwechselt?
Ich muß ja täglich, ähm, nächtlich demente Patienten beruhigen, die sich wundern, daß ich urplötzlich in ihrem Schlafzimmer stehe.
Sohn, der bei der syrischer Mutter im Krankenhausbett schläft, sich nicht abwimmeln läßt. Ist das kulturell verbürgt, glaubhaft? Irritiert.
Was auf unserer Station (Onkologie/Geriatrie) immer flutscht: Bestellung von Totenscheinen und Zehenzetteln.
Während wir eine Pflegepatientin lagern, schaut diese aussschließlich mich an und würdigt meine Kollegin keines Blickes. Ich: "Schauen Sie doch nicht mich an, sondern meine viel hübschere Kollegin!" Patientin kontert: "Ich gucke Sie gar nicht an, ich gucke geradeaus!"
Daß nicht nur wir unseren Pflegepatienten Aufmerksamkeit schenken, sondern sie auch uns, bestätigt die Anmerkung "Sie müssen sich mal wieder rasieren!", die ich entgegennehmen durfte.
Als wir einer Patienten etwas mühsam eine neue Windel umgelegt hatten, meinte sie: Für die Woche reicht's; Sonntag machen wir's besser.
"Ich bin Palliativmedizinerin. Ich komme, wenn alles zu spät, aber noch nichts vorbei ist." (Pfarrer Braun: Brauns Heimkehr)
"Schulen werden dicht-, Pflegeheime aufgemacht." (Land ohne Kinder)
Auf Station sind die Grenzen strikt gezogen. Die Ärzte als Vampire, die Patienten als Zombies.
Ich brauche ja kein WGT. Schwarz sehe ich auch täglich auf Station.
Retweet: Angehörigen die einem ins Gesicht sagen: Was sie da machen kann doch wirklich jeder! Die darf man doch mit der Axt bearbeitet, oder? ODER?
"Ich geb' Ihnen mal einen guten Tipp. Wenn Sie einen weißen Kittel sehen, dann rennen Sie!" (SOKO Wien S09E05)
"Ein guter Arzt hört jedem Patienten zu. Auch wenn der keinen Puls mehr hat." (Pathologenspruch in SOKO Wien S09E05)
Statt Dauernachtdienste schrieb ich in einer E-Mail gerade Sauernachtdienste. Ist auch nicht unbedingt grundverkehrt, oder?
Retweet: Nach diesen Nachtdiensten klingt irgendwie jedes Wort aus meinem Mund klingonisch.
Aufgeschnappt: "Pflegst du schon, oder dokumentierst du noch?"
Patientin: "Aua. Aua. Aua." "Ich: "Wo tuts denn weh?" Patientin: "Weiß nicht. Hab ich vergessen."
Patient verschluckte untere Zahnprothese. Überraschenderweise die vierthäufigste Ursache für Aspiration im Alter. Für uns wars neu.
Nachterlebnisse eines Pflegers. Korsakow-Patient mit alkoholischer Enzephalopathie: "Ich bin kein Dieb. Ich mause nur selten."
Pflegepatient, nachdem wir dessen Windel gewechselt haben und im Begriff waren, das Zimmer zu verlassen: "Und? Seid ihr glücklich?"
Mail mit dem Betreff "Kuschelweich und sauber". Begriff zunächst nicht, daß es nicht um meine Patienten geht.
Pflegebedürftiger Patient, der bislang nicht durch verbale Glanzleistungen aufgefallen war, in der letzten Nacht urplötzlich: "Das verbitte ich mir, nachts das Fenster aufzumachen!"
Patientin: "Sind wir schon da?" - Ich: "Wo denn?" - Patientin: "Auf dem Friedhof!"
Patient gestern Nacht, als wir während unseres Rundganges ins Zimmer kamen: "Ich habe ja mit allem gerechnet, mit Euch aber nicht!"
Auf die nächtliche Frage des Patienten "Wo bin ich hier eigentlich?" habe ich bisweilen nur die Antwort: "Das frage ich mich auch!"
Wie wir am Feierabend sagen: Alles in trockenen Windeln.
"Ein guter Arzt hört jedem Patienten zu. Auch wenn der keinen Puls mehr hat." (Pathologenspruch in SOKO Wien S09E05)
Kleine Anekdote: Eine Patientin ist nachmittags in ihrem Zimmer gestürzt, wobei allen neu war, daß sie überhaupt das Bett zu verlassen in der Lage sein könnte. Sie galt als sehr pflegebedürftig; auch die Kommunikation schien eminent reduziert. Als ich sie nachts bettete & beim Small Talk erwähnte, daß sie ja wohl nachmittags gestürzt sei, antwortete sie: "Ach, das hat sich also auch bis zu Ihnen herumgesprochen!"
Apropo Sprache. Ein schwieriges Wort in der pflegerischen Dokumentation ist "Exsikkose", übrigens eine der am häufigsten gebrauchten Einweisungsdiagnose für Patienten mit einem Versorgungsproblem. Meistens wird es durch Schwestern und Pfleger verhunzt. Man sollte annehmen dürfen, daß Ärzte als akademisch gebildete mit einer exorbitant langwierigen Ausbildung in der Lage sind, diesen Begriff zu beherrschen. Was las ich aber letztens in der ärztlichen Dokumentation in der Krankenakte: "Exikose".
Retweet: Stell dir vor, eine Pflegeroboter biegt auf Station um die Ecke und das Windows Geräusch erklingt.
Auf unserem Notfallplan steht 1. Ruhe bewahren. 2. Menschen retten. - Ja was denn nun?!
Wenn man wie ich auf einer Krebsstation arbeitet, kann man mit dem Begriff & Postulat "Altersvorsorge" nurmehr wenig anfangen!
Wenn mir langweilig ist, bereite ich den Kolleginnen mit "Kephalgie" im Pflegebericht Kopfschmerzen.
Eine gewisse Verächtlichkeit gehört übrigens zum Schutzmechanismus einer Pflegekraft.
In SOKO Leipzig S09E16 ein Verdächtiger, dem der Arzt noch 6 Monate zu leben gibt. "Wenn der Docht schon flackert, macht das vieles einfacher".
IceBucketChallenge? Das machen wir täglich auf Station mit den fiebernden Patienten.
... diese Hippie-Krankenpfleger, die den ganzen Tag Schamhaare rasieren müssen, nur der eigene Vollbart hat noch nie eine Schere gesehen. (Wolf Haas: Komm, süßer Tod)
Retweets: "Wenn die Patienten nicht wären, könnte man die Pflegestandards prima umsetzen."
Retweet: Ich bin mir ziemlich sicher, dass indianische Zeichensprache von Pflegekräften in einem deutschen Altenheim entwickelt wurde.
Während meiner zwei freien Tage am Montag + Dienstag sind gleich drei unserer Patienten verstorben. Man muß schon ein unbelehrbarer Optimist sein, um mit ungetrübter Lebensfreude auf einer onkologischen Station zu arbeiten.
Aus der ZEIT-Rubrik "Was mein Leben reicher macht": Zwei süßverwirrte Opis liegen in einem Krankenzimmer unserer Klinik. Der eine schafft es, nachts in das Bett des anderen zu kriechen. Eng aneinandergekuschelt findet sie die Nachtschwester beim Rundgang vor und fragt: "Was machen Sie denn im Bett Ihres Zimmernachbarn?" Leicht empörte Antwort: "Man muß ja nicht immer gleich an Sex denken!"
In einem Tweet gelesen: "Auf 100 zu pflegende Personen über 80 Jahre: Schweden 33,2 Vollzeitstellen, Norwegen 22, Niederlande 19, Deutschland 11,2 (OECD)". Wir sind eine internistische 72-Betten-Station (36/36); das Alter kommt hin! Im Frühdienst pro Seite 3 Pflegekräfte, also 6 für alle 72 Patienten. Im Spätdienst pro Seite 2 Pflegekräfte; im Nachtdienst 3, immer öfter nur 2. Ich im Dauernachtdienst bin dann der Leidtragende. Gar nicht auszudenken, wenn wir, wie in Schweden, dreimal so viele Pflegende wären! Oder auch nur doppelt so viele. Das sind traumhafte Gedanken, die mich nach dem Lesen der Zahlen umsäuselten.
Retweet: Ich will ja nicht sagen das meine Kollegin langsam arbeitet, aber einen zweistündlichen Lagerungswechsel kann ich nicht gewährleisten!
Wenn meine Kolleginnen von ihren Männern angerufen werden und ich abnehme, reiche ich den Hörer an sie weiter mit dem Vermerk: "Vati!"
Letzte Nacht zweimal wegen meiner Ruhe und Freundlichkeit gelobt worden. Wenn das meine Kolleginnen wüßten...
Retweet: "Mist, immer bin ich zur falschen Zeit am falschen Ort." "Das heißt Arbeitsplatz."
Wenn Patienten einen mit Vornamen anreden, wird man entweder bald ausgenutzt oder landet in der Erbfolge ganz vorne.
Ich würde ja zu gerne wissen, wie sich ein normaler Mensch vor fünf anstehenden Nachtdiensten fühlt.
Zum gewohnten Nachtdienst eines Krankenpflegers gehört der obligatorische Bettsturz mindestens eines Patienten.
Was soll man davon halten, wenn jemand aus dem Team den Kalender mit Abbildungen von Farbigen immer wieder zur Wand dreht?
Retweet: Der Praktikant ruft immer, wenn er eine Aufgabe erledigt hat:"ICH BIN FERTIG!" Irgendwann putze ich ihm aus Reflex den Hintern ab.
Pflegekraftlos.
"In der Drogensucht steckt ja immer auch der Wunsch nach Zuwendung." "Ein Wunder, daß wir nicht alle auf Heroin sind." (Soko Kitzbühel)
Immer wieder lustig, wenn eine 80-jährige Frau PDE-5-Hemmer (z.B. Viagra) bekommt.
Eine Amsel, eine Heuschrecke, mehrere Motten aus Patientenzimmern befreit. Völlig normaler Nachtdienst.
Dementer Patient zu mir: "Wer bist du?" - Ich: "Ich bin der Weihnachtsmann." - Patient: "So siehst du auch aus."
Derselbe einen Tag früher zu mir: "Na, du Fettsack, wo kommst du denn her?"
Plädiere für einen Putsch, der mich des heutigen Nachtdienstes entheben würde.
David Wagners Alter Ego denkt in "Leben" über seine "Transplantationsgeschwister" nach, also all jene, die von dem Spender, der ihm zu einer neuen Leber verhalf, ebenso Organe erhalten haben könnten.
Wenn ich das schon lese: "Auf der Trage hockend, reanimierte die Notärztin ihren Patienten, bevor er mit Blaulicht ins Krankenhaus gefahren wurde." Jede REA (Reanimation) ist ein Zusammenspiel vieler Kräfte. Jede ist unverzichtbar und NUR im Teamwork gelingt die Wiederbelebung.
"Brauner Sumpf" hat in der Krankenpflege eine etwas andere Bedeutung.
Erfahrene Kolleginnen erkennt man daran, daß rechtzeitig etwas zu essen bereit steht, um Amokläufe oder Schlimmeres zu verhüten.
Mit meinem Kollegen haben wir eben beim Betten der Patienten GPSP gespielt - Guter Pfleger, Schlechter Pfleger.
Beim Windelwechseln im Nachtdienst üben wir die Kampfpflegesportart Dung Fu aus.
In Deutschland sterben jährlich bereits 25.000 Menschen, weil Antibiotika bei ihnen versagten.
Wir hatten einen Patient, der als Ausrede seiner vernachlässigten medizinischen Behandlung angab, Hartz 4 zu bekommen und für die Praxisgebühr nicht aufkommen zu können. Gegen ärztlichen Rat ließ er sich zwei Stunden nach Notfallaufnahmen wieder entlassen und bestellte sich ein - Taxi.
In mindestens der Hälfte aller Blutdruckmessungen auf Station werde ich unmittelbar nach Bekanntgabe des Wertes gefragt: "Und? Ist das gut?"
Es gibt in der Pflege beinah-sakrale Handlungen bzw. solche, die mich an sie erinnern. Der sogenannte Bettenwagen wird mit einem grünen OP-Tuch abgedeckt. Diese überwerfende Bewegung erinnert mich stark an ein Kelchvelum.
Patient, dem wir das Mittagessen hinstellen, fragt die Schwester: "Essen Sie mit mir? Ich füttere Sie auch!"
Patientin, eben, der zwei Tabletten heruntergefallen sind: "Heben Sie mir bitte mal die Bonbons auf!"
Auf der Neonatologie hat quasi jede Pflegekraft und jeder Arzt immer Frühchen-Schicht.
Toaster auf Station sind verboten. Man vertraut uns Leben an, hält uns aber für zu doof, eine Scheibe Brot nicht in Brand zu setzen.
Die Krankheit, unter der Patienten aus Sicht des Personals fast ausnahmslos leiden, nennt man "Angehörige".
Auf einer Station mit Rheumapatienten muß man so viele Flaschen öffnen, daß man die Zusatzbezeichnung "Barkeeper" beanspruchen könnte.
Suche noch nach passenden Ausreden, um die Krankenbetttournee am Wochenende abzusagen.
Eine Patientin war letztens so vegetarisch, daß sie Eierkuchen als Zumutung zurückwies und damit ein mittleres logistisches Beben auslöste.
Gehöre einer Berufsgruppe an, die offiziell bei ihrer Tätigkeit Abstriche machen kann.
Unsere Patienten haben nicht nur Einlagen auf dem Konto. #Inkontinenztweet
"Sich krankenhausreif arbeiten" ist in meinem Job kein Manko, sondern Voraussetzung.
Heute bin ich von einem Pflegefall, den zu waschen ich vorhatte, begrüßt worden mit: "Schön, daß du da bist. Wir beide sind eigentlich immer ganz gut miteinander ausgekommen!"
Wir betteten singend eine Patientin. Kommentar der Nachbarin: "Nicht daß ich jetzt noch einen Kulturbeitrag zu zahlen habe!"
Es gibt Ärzte, die Exsikkose falsch schreiben. Dieses Wort ist das Trauma jeder dokumentierenden Pflegekraft.
Streßtest in der Pflege ist ein Synonym eines x-beliebigen Dienstes.
Habe mich heute vielleicht 20mal bei ein- und
derselben dementen Patientin vorgestellt und
wurde immer herzlich begrüßt.
Wenn ich heute als Krankenpfleger zurückträte, könnte ich morgen ausschlafen #versuchung
Jetzt verstehe ich auch, warum ich überhaupt
auf Arbeit gehe. Bernhard
sagte eben
in der Dokumentation:
"Man sollte immer dorthin gehen, wo ein
Kontrast ist."
Täglicher Kalauer in der Krankenpflege, wenn ein Pflegefall entlassen wird. "Herr X. geht morgen nach Hause!" Ich: "Ein Wunder! Kniet nieder und staunt! Bis heute war er noch bettlägerig!"
Eine Patientin, die sich Kaffee über ihr
hübsches geblümtes Nachthemd gekippt hatte,
fragte mich während des Bettenmachen:
"Ist das nun ein Motiv oder wirklich
Kaffee"?
... weil 5 mg von i.v.-Haldol einen Patienten sensationell kooperativ machen. (Dr. House)
Bei einem Wort mit den Buchstaben "D", "i", o", "x" und "n" denke ich noch lange nicht an das, was derzeit durch die Medien geht, sondern gewohnterweise weiter an Digitoxin.
Angesichts der Nachricht, britische
Transplantationsmediziner
plädieren
für eine Kommerzialisierung der Organspenden,
bleibt mir erstmal der Mund offen stehen.
Gucke gerade Polizeiruf 110 "Risiko" von 2010.
Ein Verdächtiger im Krankenhausbett. An
Infusion angeschlossen und Pulsxoxymeter,
aber keinen Sauerstoffschlauch in der Nase.
Ich hoffe, das Witzige daran weiß jemand
zu würdigen.
Auf Facebook:
"Schnee geschippt. Keller aufgeräumt. Alle Computer
im Haus auf Vordermann gebracht. Aber sie werden
sich nur daran erinnern, dass du nicht den Tisch
mit abgeräumt hast." - Ich darauf:
"Großartig! So isses auch mit Patienten. 6 Tage
ihnen gegenüber scheißfreundlich gewesen, am 7.
ein klitzekleines Widerwort, und zack, bist du
für ewig der Arsch."
86-jährige Patientin beim Nachthemdenwechsel. Ich:
"Muß der oberste Knopf wirklich zugeknöpft sein?"
Sie: "Klar, sonst flutscht doch der Busen raus!"
Nach kurzem Innehalten sie: "Obwohl, SO viel ist
da auch nicht drin."
"Bist du ein Junge oder Mädchen", fragte mich vorhin eine Patientin beim Abendbrot austeilen.
Der Personalstand auf Station ab Januar wieder
wie seit Monaten. Grund: Die Schwester,
die am 1.12. anfing, geht an eine andere
Stelle in einer anderen Klinik. Und die
Schwester, die heute anfangen sollte, kommt
auch nicht, Respektive unsere Dauerkranken
sind also weiterhin 3 Planstellen nicht
besetzt bzw arbeitsfähig. Ich zähle die
grauen Haare meiner Stationsschwester.
Sehr alte Patientin ist unruhig und drängt darauf, ihren Ehemann anrufen zu können. Als sie ihn an der Strippe hat, schimpft sie auf ihn ein, wie nur alte Ehegesponsinnen es können, er solle doch gefälligst Hustentropfen mitbringen. Der Hinweis, daß wir uns durchaus in der Lage sähen, für ein Hustenmittel zu sorgen, vermochte sie nicht zu beruhigen.
Liegt das nun an Pisa oder bin ICH die Ausnahme, daß ich das Geburtsdatum meiner Großmutter weiß. Schon der zweite Enkel in dieser Woche, der seine Oma sucht, aber nicht weiß, wann sie geboren worden ist.
Die Spontanerwiderung der Patientin auf meinen Small-Talk-Seufzer Hach, man hats nicht leicht!" - Was biste auch so fett!"
Als wir eine Patientin mit Höhenangst bekommen hatten, meinte eine Kollegin zur Dienstübergabe: "Da ist sie bei uns in der 2. Etage auch nicht gerade gut aufgehoben."
"Wann haben Sie je die Handschrift eines Arztes entziffern können?"
"Dann ist sie eben präzise. Wollen Sie das damit sagen?"
"Ja. Aber auch die Möglichkeit, daß Dr Brook Harper gar keine Ärztin ist."
"Nur weil sie ne saubere Handschrift hat?"
"Und weil sie nicht die Kälte und Überheblichkeit wie alle Ärzte ausstrahlt."
"Ah, nicht alle Ärzte sind kalt und überheblich."
"An ihrem ersten Studientag kriegen sie ‘nen Stapel Bücher und ‘ne Leiche vorgesetzt. Ich fürchte, das verdirbt den Charakter."
(The Mentalist, S01E21)
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