Bücherlei Notate [<<] [>>]

Bereich: Selbsterlebensbeschreibung (3)


[^^]  [<<]


Was anderswo oft untergeht, in Archiven verschwindet - beispielsweise Getwittertes - diese kleinen Notate sollen hier thematisch gesammelt werden. An dieser Stelle selbst Erlebtes, Gedachtes & Gefühltes.

  Beim nächtlichen Radiohören: "Ein guter Kompromiß ist, wenn alle Seiten gleich unzufrieden sind."

  Inzwischen stehe ich kurz davor, die hier virtuell gesammelten ungewöhnlichen und/oder selteneren Wörter aufzuschreiben, um sie mit mir zu führen und zu verinnerlichen bzw. strategisch anzuwenden, indem ich mir beispielsweise zwei Wörter auswähle, die ich bei der Dienstübergabe nach Möglichkeit einbaue. So die Vorstellung. Daß sich dann peu a peu der aktive Wortschatz und die Bandbreite des Ausdrucks in praxi erweitere. Die Gefahr, durch die Kollegen als spinnert oder mindestens prätentiös wahrgenommen zu werden, ist denkbar gering, weil diese Gemengelage nicht mehr heraufbeschworen werden muß. (18.4.2018)

  Der Kontrollbesuch beim Augenarzt verlief insofern zufriedenstellend, als keine weitere Schäden an der Netzhaut zu verzeichnen sind. Das Loch in der Netzhaut (Foramen) sei umstellt. "Mittels Laserkoagulation kann eine Ausweitung bestehender Löcher (...) verhindert werden. Sicherheitshalber werden auch verdünnte Netzhautstellen in der peripheren Netzhaut, sog. degenerative Areale, bei derartigen Behandlungen 'umstellt' und so gegen tatsächliches Einreißen abgesichert." Das Foramen=Loch ist also sozusagen gesichert, was mein subjektives Gefühl der Erschwernis nicht löst. Ich muß baldigst zum Optiker, um endlich eine Fernbrille anfertigen zu lassen, was ich aus Antriebsarmut seit Monaten vor mir herschiebe. Erst dann, wenn sich das ohne Brillennutzung sicherlich überanstrengte Auge hoffentlich erholt hat, werde ich ausmachen können, welche Tätigkeiten ich künftig eher meiden sollte bzw. ob und in welcher Form Lesen überhaupt noch in Frage kommt. (18.4.2018)

  Retweet: "Sind Sie teamfähig?" "Allein ja."

  Vorgestern fuhren bis 14 Uhr wegen des Streiks keine Straßenbahnen, so daß ich die S-Bahn nahm und dafür etwas eher von Station wegdurfte. Freilich nahmen ALLE die S-Bahn, die sonst auch wie ich mit der Straßenbahn gefahren wären, zusätzlich zu denen, die immer die S-Bahn nutzen. Ergo war es rammelvoll. Und wie immer in solchen Fällen drängeln sich die Menschen unaufhaltsam im Eingangsbereich. In der Wagonmitte ist immer Platz, den man sich aber erst erobern muß, indem man sich durch den Pulk an den Ein/Ausgängen drängt, was den Unwillen der dort Stehenden erregt und mit verbalen Nickeligkeiten einhergeht. Menschliches Beisammensein in seiner unelegantesten und abstoßendsten Weise. In der Mitte des Wagons war Platz, Freiraum und Luft zum Atmen. Ich konnte mich sogar auf die "Ziehharmonika" setzen, die sich in langen Bussen oder Bahnen oft in der Mitte befinden. (14.4.2018)

  In dem Bericht über die norwegische Bergbaustadt Røros sieht man jemanden quer durchs Bild laufen - mit einem, tja, wie wird das Ding wohl heißen? Ein - von der Funktion her - Rollator, aber mit Kufen, weil überall Schnee liegt.

  Retweet: Dieses leise Rasseln, wenn die Sehnsucht sich den Gitterstäben nähert.

  In der Gewerkschaftszeitung unserer Klinik lasen wir durch die Blume etwas von "geplanten Umstrukturierungen" an unserem Standort in Grünau. Offiziell drangen noch keine Neuigkeiten bzw. Informationen durch, so daß uns solch eine verblümte Ansage selbstverständlich in gehörige Wallung und die Gerüchteküche zum Brodeln bringt.

  Bei den vermuteten Schäden und Gefährdungen durch LED-Licht brauche ich mich über meine Augenprobleme wahrlich nicht zu wundern. Zurzeit ist es unerträglich.

  Ich hatte meinen WhatsApp-Account gelöscht und die Hoffnung, daß damit die Daten verschwunden sind und daß gleichzeitig die Kontakte mich nicht mehr sehen bzw. eine Fehlermeldung angezeigt bekommen, sobald sie mich zu kontaktieren versuchen. Irrtum. Man bleibt auf anderen Smartphones weiterhin als Kontakt bestehen, es können einem Nachrichten geschrieben werden. Dementsprechend irritierend für die technisch weniger Versierten, wenn ich scheinbar nicht mehr reagieren will, in Wahrheit aber nicht mehr reagieren kann, da meinerseits ja keinen App mehr installiert ist. Das ist höchst unzufriedenstellend. (25.3.2018)

  Mit dem Nighliner N17 gibt es eine neue Nachtbuslinie, die direkt von meiner Arbeitsstelle zu meinem Wohnort fährt. So eine Verbindung ohne Umsteigen und Knatsch wünschte ich mir für die Zeiten, zu denen ich zur Schicht fahren muß.

  Während die Pflegesituation uns in zahlreichen Wochen zuvor zusetzte und haarige Dienste ohne Verschnaufpause verschaffte, entspannte sie sich seit vergangener Woche. Und die vier Nachtdienste seit Mittwoch gar sind angenehm ruhig. Die Influenzaepidemie ist abgeklungen. Andere Infektionen wie MRSA oder Noro sind minimal. Weniger Pflegefälle bedeuten schnellere und kräftesparendere Rundgänge. Wäre die Belastung sind so zyklisch, wäre sie auch nicht länger oder lange ertragbar. (25.3.2018)

  Wenn man die Menschen mit seinem Intellekt auf Abstand halten kann - auf welchem Planeten lebt ihr dann?

  Die Serien "Spuk unterm Riesenrad" (1979) und "Spuk im Hochhaus" (1982) von Günter Meyer kannte ich natürlich, liebte sie und sah sie oft. Daß es aber auch eine weitere Spukserie im DDR-Fernsehen gab, entdeckte ich eben erst: "Spuk von draußen", was daran liegen muß, daß sie 1987 lief, als ich sozusagen nicht in der DDR lebte, sondern in der katholischen Enklave Norbertuswerk, wo wir zwar einen Fernseher hatten, den wir aber selten nutzten, weil Bibliothek und hopfenbetontes Zusammensein weit reizvoller waren.

  Drama am Morgen. Krankenhaus um 6.20 Uhr verlassen. 6.27 Uhr hätte die S-Bahn zum Leipziger HBF fahren sollen. Nix zu sehen. Leider zu lange gewartet, so daß ich die Linie 15 (Straßenbahn) zu Fuß nicht mehr erreicht hätte, die 6.48 Uhr von der Haltestelle Grünauer Allee fährt. Bei diesem tiefen Schnee und dem eiskalten Wind war der Weg vom S-Bahnhof zur Haltestelle unkalkulierbar. Die nächste reguläre S-Bahn um 7 Uhr kam ebenfalls nicht. Keine relevante Anzeige am Bahnsteig bis auf die Warnhinweise, von der Kante wegen der Bodenglätte Abstand zu halten. Ich also um 7.07 Uhr losgegangen zur Linie 15, diesmal rechtzeitig. Straßenbahn fuhr pünktlich um 7.18 Uhr. Am Lindenauer Markt kam eine um 15 Minuten verspätete Linie 7 - meine Zielstraßenbahn, in der ich in der verbleibenden Restfahrzeit nach Sellerhausen peu a peu auftaute, nachdem ich ziemlich exakt 1 Stunde in Eis und Schnee herumgestanden hatte. Um 8.05 Uhr zuhause, etwas Kalorien nachgefüllt und dann Horizontale, wo ich stets bei einer auf dem Tablet bereitliegenden Sendung - etwa wie heute "hauptsache kultur" - die nötige Bettschwere zu erreichen hoffe. - Andererseits: Durch SO tiefen, unberührten Schnee bin ich schon jahrelang nicht mehr gelaufen. (17.3.2018)

  Retweet: Selbstbild als Vollgas mit angezogener Handbremse.

  Retweet: Ich will ja nicht spoilern, aber das Leben scheißt auf unsere Pläne.

  Wilsberg charakterisiert sich als "sozial inkompatiblen Eigenbrötler". Ich sehe E56 = "Münsterleak". - TV-Serien sind oft wie ein Spiegel...

  Übrigens waren es am 1. März exakt sechs Jahre, die ich ausschließlich Nachtschichten mache. Im März 2012 gings los mit Dauernachtdienst, bis September 2016 in Vollzeit mit 40 Wochenstunden, seit Oktober mit 32 Wochenstunden und den recht konstanten Diensten von Donnerstag bis Sonntag. (7.3.2018)

  Facebook benachrichtigt mich, in meiner Nähe sei eine Veranstaltung geplant, die mich interessieren könnte. Nähe ist gut. Gemeint ist meine Klinik, die sich am anderen Ende der Stadt 12 km entfernt befindet. Nähe meint: Facebookseite ist abonniert und hat mich also zu interessieren. Übrigens handelt es sich um einen Vortrag, den unsere Oberärztin (Geriatrie) übermorgen, am 8. März, um 18.30 Uhr im Hörsaal der Robert Koch Klinik (Nikolai-Rumjanzew- Straße 100, 04207 Leipzig) zum Thema "Gesund älter werden" halten wird. In der Beschreibung taucht ein "Medizin zum Anfassen" aus. Ich hoffe nur, keiner unserer Patienten wird unbekleidet hingeschickt & herumgereicht.

  Inspiriert durch einen Tweet: Wenn man ziemlich deprimiert und down ist und sich bei Amazon einen Strick bestellen will: Die ohne Bewertung sind die besten.

  Retweet: Wenn Schüler überfordert sind, Studenten depressiv, Arbeitende Burnout haben und Rentner in Armut leben, wann genau ist dann die schönste Zeit meines Lebens?

  Direkt aus dem Bett auf Arbeit. Um 11 Uhr aufgewacht mit Herzklopfen und Erregung, so daß schlafunfähig. Um 14 Uhr zwei Dragees Baldrian geschluckt, an das ich lange nicht mehr als Mittel der Wahl gedacht hatte. Überraschend kurze Zeit später ging dann tatsächlich das Licht aus und ich erwachte eben 19.30 Uhr - noch nicht wach, aber das muß unterwegs passieren. Der gestrige erste Nachtdienst dieser letzten Arbeitswoche vor dem Urlaub war dermaßen anstrengend, daß ich völlig fertig bin. Es lagen im Gegensatz zum Sonntagsdienst inzwischen bereits fünf Influenza-Fälle auf Station. Und die Spezialmasken für unsere "Vermummung" nebst Kittel waren heute Morgen fast alle. Ich hoffe nur, eben weil ich nicht geimpft bin, daß heute welche geliefert wurden. Andernfalls kann ich mir eigentlich gleich einen Abstrich machen und mir die Bettdecke und wenig später den Sargdeckel über den Kopf ziehen. (23.2.2018)

  Retweet: Heute ist "Tag der Singles". Und auch "Tag des Nilpferds". Ich verstehe das Konzept zwar nicht, erkenne aber Zusammenhänge.

  Retweet: Es muss ja nicht gleich die unendliche Geschichte sein, eine mit gutem Ausgang reicht schon.]

  Retweet: Das Gleitgel fürs Leben heißt übrigens Lachen.

  Retweet: Manche Menschen haben sich ja bei der Reise nach Jerusalem einmal zu oft ins Leere gesetzt.

  "Gaming Disorder" (Spielsucht) ist durch die WHO offiziell als psychische Erkrankung anerkannt worden. Eine Krankheit mehr, unter der ich nie leiden werden wie beispielsweise auch Anorexie.

  Anke Gröner hat einen Wasserableser erlebt, der sich, bevor er eine Wohnung betrat, mitgebrachte Hausschuhe anzog. Ebenso wie sie, mit der mich das Schicksal eines Bandscheibenvorfalles nebst Fußheberschwäche verbindet, habe ich immer einen Schuhlöffel bei mir. Insbesondere hasse ich neue Schuhe, in die man sich immer so mühsam hineinarbeiten muß. Und oft sind sie schon wieder marode, wenn sie denn endlich so bequem anzuziehen sind, daß kein Schwindelanfall dräut. (8.2.2018)

  Retweet: Ein gutes Wort einlegen. So hält es sich länger.

  Retweet: Ich bin quengelig. Wo ist mein Hofnarr?

  Die derzeit aus Angst vor der Schweinepest forcierte Wildschweinjagd läßt die Preise purzeln. Man befürchtet, auf dem Wildbret sitzen zu bleiben. Vielleicht kann ich meinen Bruder überreden, mal einen Wildschweinbraten zuzubereiten, obwohl ich bei seiner Mäkeligkeit keine allzu großen Hoffnungen habe. Immer wenn meinem Vater und mich der Appetit auf Rosenkohl überfällt, zieht er einen Flunsch und kocht sich sein Gemüse separat. Die Natur regelt übrigens eine intensivierte Bejagung von Wildschweinen selbst, indem mehr Nachwuchs gezeugt wird und die Population rasch wieder zunimmt. (3.2.2018)

  Was denkt und fühlt eigentlich eine Bundestagsabgeordnete, die EUR 9.541,74 verdient, sich hinstellt, um eine Steigerung des Kindergeldes um 25 EUR ab 2019 zu verkündigen? (3.2.2018)

  Eine tägliche Last ist der Kampf gegen den Impuls, die in meinen Timelines gefundenen Sachen mit anderen zu teilen. Frustrierend daran ist der Automatismus, mit dem ich mich gezwungen fühle, die Fundstücke an andere weiterzuschicken, eben weil ich mich so an ihnen erfreuen, so herzhaft darüber lachen konnte. Frustrierend deshalb, weil die Resonanz so enttäuschend ist. Es antworten mir einfach zu wenige, so daß ich annehmen muß, daß mein Humor nicht die ausreichende Schnittmenge mit dem der anderen hat. Oder sind sie nur auch nur zu faul, einen popeligen Smilie auf ein Post zu schicken? Tagtäglich nehme ich mir vor zu schweigen. Am folgenden Tag=Morgen dann jedoch wieder der Ansturm an witzigen Sprüchen und Bildern und der nicht nachlassende Impuls, andere damit zu beglücken. So geht es mir, seitdem ich 1996 meine erste Webseite aufsetzte, um Zitate und Fundstücke nicht nur mir zugute kommen zu lassen, sondern sie freizulassen, damit auch andere partizipieren zu lasssen, damit sie sich bestenfalls bereichert fühlen, lachen oder nachdenken konnten. Diese meine Lernunfähigkeit frustriert mich täglich von neuem; ich finde keinen wirksamen Schutz gegen den Zwang, Dinge bekanntzumachen und zu teilen. Vorhin war es ein neuer Perscheid-Cartoon, gegen dessen Verschicken ich mich bislang erfolgreich wehrte. Nun gut, bald habe ich kein Handy mehr und somit auch kein WhatsApp. Und da ich selbst seit geraumer Zeit nicht mehr aktiv twittere und auch auf Facebook nur lurke, erledigt sich das Problem hoffentlich von selbst. (2.2.2018)

  Mein Fonddepot ist aufgelöst und das Geld sicher eingegangen. Eine Unwägbarkeit weniger, was mich ausnehmend beruhigt. Jetzt habe ich nurmehr mehrere Rentenversicherungen, die ab 2031 bzw. ab 2033 zu Tragen kämen. Die Option, sie aufzulösen, wäre mit einem harschen finanziellen Verlust gegenüber der investierten Summe verbunden, so daß ich sie nur in Erwägung zöge, wenn andere finanziellen Flüsse versiegt wären. Die zwei Bausparverträge sind über meine Hausbank gut zu verwalten, weil die beiden schwäbischen Platzhirsche Sparda Bank und Schwäbisch Hall recht gut zusammenarbeiten. Kurz gesagt, momentan sehe ich alles in ordentlichen Bahnen bzw. trockenen Tüchern. Auch die Kündigung meines Smartphonetarifes ist durch - bis zum Vertragsende (14. Juli) ist jedoch noch etwas Zeit. (29.1.2018)

  In den gestrigen Tagesthemen, die ich, weil ich den Tag bislang verschlafen habe, schaue, erklären sie Kondenzstreifen für böse. Jeder sei ein kleiner Treibhauseffekt. Man sagt von manchen Menschen, arbeitsgeilen Kollegen gar, man habe von ihnen nur noch die Kondenzstreifen gesehen. Endlich ein Argument für eine entschleunigte Arbeitsweise gefunden! Ich schleiche ab sofort über Station - alles für die Umwelt! (25.1.2018)

  Retweet: Um 6 Uhr Morgens immer diese nervige Frage, Toast zum Frühstück oder erhängen?

  Retweet: Traurigkeit ist ein Allesfresser.

  Auf meine WhatsApp-Meldung, daß ich überlegte, mich der Herausforderung zu stellen, gleich hier in der Nähe im mexikanischen Restaurant Espitas Heuschrecken essen zu gehen, kamen größtenteils Rückmeldungen a la "Igitt", "Wers braucht" oder "Nie und nimmer". Solange das Tier sich nicht auf dem Teller windet, sondern ordnungsgemäß gegrillt oder frittiert auf dem Teller gebettet ist, sehe ich keine Schwierigkeiten und bin ganz im Gegenteil sehr neugierig. Ekliger ist in meinen Augen passierte Krankenhauskost, die wie ausgekotzt aussieht, dafür aber geschmacklich überrascht, weil Optik und Geschmack so divergent sind. Durch das Pürieren werden nämlich durch die Oberflächenerweiterung 'ne Menge Geschmacksstoffe freigesetzt. (21.1.2018)

  Retweet: Das Nachlassen der Sehkraft bleibt oft jahrelang unbemerkt, weil es ein schleichender Prozess ist. Ähnlich ist es, wenn man verblödet.

  Retweet: Jeder ist anders kaputt.

  Kümmerer-Aktionen wie die sogenannte Deutsche Winterhilfe gibt es in Plauen durch die rechtsradikale Partei Der III. Weg (WP), die Kleidung, Spielzeug und Sachspenden sammelt und nur an Menschen verteilt, die deutsches Blut in sich haben. Ich habe ja schon Brechreiz bekommen, als ich die gestrigen Tagesthemen sah, in der es um Krieg in Syrien, um Flüchtlingsunterkünfte und Kindesmißbrauch ging, aber nun komme ich aus dem Kotzen gar nicht mehr heraus. (17.1.2018)

  Wenn ich schon beim Aufräumen und Kündigen bin, setze ich noch mein Fondsdepot auf die Liste, welches ich im Januar 2000 errichtete bei einer Firma "Infos", geführt bei der "Fil Fondsbank Frankfurt". Am Ende nur eines Jahres hatte ich 13.000 Euro Miese, weil die Börsenblase damals platzte und ich sowieso von Nix eine Ahnung hatte und habe und von Aktien und Fonds schon gar nicht. Mittlerweile durch die gute Entwicklung des Marktes entwickelte sich die Anlage der 5 Fonds, ohne daß ich je etwas am Portfolio änderte, zu meiner Zufriedenheit. Wegen meiner gesundheitlichen Situation und einer ziemlich ungewissen Zukunft (allgemein=Weltlage und persönlich) nutze ich die gegenwärtige Hausse, um auszusteigen, um eingedenk des heute vormittag geschilderten pekuniären Polsters auf die konservativste Weise weiterzumachen: Geld zu sparen, indem ich ich so wenig wie möglich davon ausgebe - meine bewährteste und liebste Methode. Eine Fondsanlage ist nichts mehr für meine schwachen Nerven. Ich bin sozusagen fertig. Mit mir und der Welt sowieso.

  Nachdem ich den Termin im vergangenen Jahr verpaßt habe, muß ich daran denken, bis Mitte April meinen Handyvertrag bei BLAU - ehemals SIMYO - zu kündigen. Der Datentarif mit 3 GB kostet mich 14,90 Euro im Monat. Und ich will sowieso darauf verzichten, unterwegs ständig auf die Timeline von Twitter & Co zu starren. Der gestrige Aufräumschub brachte mir den Umstand erneut ins Bewußtsein und die notwendigen Daten sind auf Stick gesichert, damit ich die Kündigungsdokumente auf dem nächsterreichbaren Drucker ausdrucken kann. Seit Jahren auch mal wieder in der Verlegenheit, Briefmarken kaufen zu müssen. Ich hatte noch uralte, für die zuletzt zwei Ergänzungsmarken geklebt werden mußten. Zwar gibt BLAU an, daß man die Kündigung auch per Fax schicken kann; aber so ganz traue ich den Brüdern nicht. (16.1.2018)

  Retweet: Was mir fehlt, ist ein Elektronischer Eckermann, der auf der Kommode steht, mir kluge Fragen stellt und aus meinen Antworten ein geistreiches Buch schreibt.

  Retweet: Dummheit, Egoismus und verzerrte Wahrnehmung. Die heilige Dreieinfältigkeit.

  Immer mehr fühle ich mich wie der weise Onkel oder Großvater, der mit seinem Wissen aus längst vergangenen Zeiten um sich wirft und größtenteils auf Unverständis durch Unkenntnis bzw. Nichtmehrkennen stößt. Für mich Selbstverständliches wird nicht mehr gekannt, gewußt, ist Geschichte, die gegooglet werden müßte. Damit verbunden die ständige Überlegung, wie viel und wie sehr man mit diesem für die jüngeren Kolleginnen verlorenen Wissen anrücken darf, ohne zu riskieren, als nervtötend oder rückwärtsgewandt gebrandmarkt zu werden. Eine Gratwanderung, bei der man sich verschätzen kann. Selbst erinnere ich mich, augrenrollend dagesessen zu haben, wenn Oma von ihrer Jugend in Polen erzählte und die Verwandtschaftsverhältnisse akribisch durchgehechelt wurden oder wenn Vater von den 50er und 60ern erzählte, seiner Jugend, als man für ein Motorrad oder Möbel jahrelang sparen mußte. Für mich ist es schwer, anhand der Mimik und Gestik des Gegenübers einschätzen zu können, ob man NOCH interessant ist oder SCHON nervtötend. (15.1.2018)

  Vorhin eine Schrecksekunde bzw. eine Schreckstunde. Der Computer war plötzlich so langsam, daß nichts mehr ging. Das Herunterfahren dauerte eine halbe Stunde, das Hochfahren fast ebenso lange. Danach erst Besserung, als ich eine Speicherkarte aus dem Lesegerät entfernte. Die Speicherkarte für meinen Samsung Galaxy Tab 3, der mir als Gerät fürs Bett dient, wo ich sehr oft gucke. Der Akku des Gerätes hatte sich vor zwei Wochen plötzlich verabschiedet, so daß ich es nur noch mit Netzkabel betreiben konnte. Jetzt also das endgültige Aus und vorerst keine Möglichkeit, Sendungen unterwegs oder im Liegen zu gucken. Ich bin noch gänzlich unentschlossen, wie es weitergehen wird, ob ich mir ein neues mobiles Gerät anschaffen soll oder diese Situation zum Anlaß nehmen soll, auf so einen ausgeweiteten Konsum von Sendungen, Serien & Co zu verzichten. Der Tab 3 war ein Werbegeschenk, welches ich vor Jahren erhielt, als ich meinem Bruder einen 1&1-Tarif vermittelte. Technisch bin ich sowieso eine Nulpe. Gibt es noch andere mobile Abspielmöglichkeiten von Videos per USB-Stick oder Speicherkarten?

  "Bei deinen komischen Arbeitszeiten wußte ich nicht, welche Mahlzeit gerade dran ist." (Tru Calling S01E04) - Könnte man wortwörtlich auch bei & von mir behaupten.

  In den Tagesthemen kam ein Bericht über Lichtverschmutzung. Dazu war das Studio eindrucksvoll verdunkelt. In den Kommentaren zum entsprechenden Tweet machte sich die Dummheit der Menschen bemerkbar. Ich frage mich, ob es neben Godwin’s law inzwischen auch eine Bennenung für den Umstand gibt, daß in jeder Diskussion nach kurzer Zeit unweigerlich die Flüchtlingsfrage auftaucht. Ob schon Sauregurkenzeit wäre, fragte jemand, ob man keine anderen, wichtigeren Themen zu beackern hätte als den kaum mehr sichtbaren Sternenhimmel. (10.1.2018)

  Anläßlich des dritten "Durchganges" von "Tru Calling" liste ich (siehe unten stehenden Eintrag) die Serien auf, die ich besonders mochte. Anwärter sind in vielen Fällen solche, wo Realität und mystische Elemente verquickt sind. Bei "Tru Calling" erlebt eine Studentin, die in einem Gerichtsmedizinischen Institut jobt, Tage nochmal, wodurch sie die Gelegenheit erhält, den Mord von eingelieferten Leichen zu verhindern, die sie um Hilfe gebeten haben. Reizvoll daran, daß sie im ersten Teil der Folge einen vermurksten Tag erlebt, den sie mit ihrem Vorauswissen um die Geschehnisse im zweiten Teil wieder gerade biegen kann. Ich liebe sowas. Leider ist einigen Serien, die ich aus diesem Grunde mochte, nur eine kurze Laufzeit beschieden gewesen, so auch "Frequency", deren Idee auf den Film von 2000 basiert und die leider nur eine einzige Staffel erlebte. Auch "Forever", in dem ein unsterblicher Gerichtsmediziner Mordfälle aufklärt, war nur 1 Staffel beschieden. Von "Frequency", das im deutschen Fernsehen gerade erst angelaufen ist, sah ich gestern die ersten beiden Folgen. Weil sie Serie nach nur 13 Folgen abgesetzt worden ist, drehte die Produktionsfirma einen Epilog, der die offenen Handlungsstränge zu einem Ende zusammenführt. (10.1.2018)

  Von Natur aus bin ich ein rechter Jammerlappen. Meine gesundheitlichen Querelen breitete ich in den letzten Wochen dementsprechend halb=genüßlich aus. Der Vollständigkeit halber möchte ich bekannt geben, daß sich die HRST (Herzrhythmusstörungen) gegeben haben. Nachdem ich zwei Tabletten abgesetzt habe, klangen die schlimmen Symptome innerhalb von vier Tagen ab und ich atmete wirklich auf und empfand die Situation quasi wie eine neue Chance, eine Wiedergeburt. Es ist also zu vermuten, daß Nebenwirkungen und Unverträglichkeiten der von mir eingenommenen Medikamente für die Eskalation der Arhythmien sorgten. Die beiden ersten und letzten Nachtschichten am Wochenende verliefen komplikationslos, wenn ich mich auch ziemlich ausgelaugt und schwächlich fühle. Aber ich habe durchgehalten und das Herz gibt Ruhe. (8.1.2018)

  Im Sachsenspiegel ein Bericht über Bananenreifung. Jeder esse 100 Bananen jährlich (unklar, ob sachsen- oder bundesweit). Bananen nicht neben Äpfeln und nicht im Kühlschrank lagern. Äpfel geben Ethen ab, was zur Reifung von Früchten eingesetzt wird. Optimaltemperatur für die häusliche Lagerung: 13 bis 14°C. Selbst esse ich wenig Bananen, nicht weil ich sie nicht mag, sondern weil sie kalorienreich sind. ABER. Bananen sind kaliumreich. Und bei Extrasystolen, so lernte ich in dieser Woche, sollte der K+-Serumspiegel eher an der oberen Grenze gehalten werden, weil er stabilisierend wirkt. (6.1.2018)

  Sattsam bekannt sind Sicherheitslücken bei der Software, durch die Hacker uns ausspähen und Daten abgreifen können. Neu ist die erste Hardwarelücke. So langsam, aber sicher vergeht einem die Lust am Leben von ALLEN Seiten. "Spectre" und "Meltdown" heißen die Angriffsmethoden, mit denen Daten aus geschützten Speicherbereichen herausgeholt werden. Auch hinsichtlich eines Schutzes informieren kann man sich hier. Was Google-Produkte betrifft: hier. (6.1.2018)

  So beeindruckend es ist, wenn Angehörige Verwandte zuhause pflegen und sich unweigerlich der Gefahr der Armut aussetzen, so ginge mein Altruismus nicht so weit, mir das Leben zu verhunzen, wenn es keine Alternative gäbe. (5.1.2018)

  Die Dinge des Alltags wachsen mir über den Kopf. Ich war noch nie gut darin, Termine zu planen und einzuhalten, bürokratische Notwendigkeiten abzuwickeln. Kürzlich kam die Jahresabrechnung von Schwäbisch-Hall, über deren Bausparvertrag auch Vermögenswirksame Leistungen laufen. In dem Schreiben, das jetzt per E-Mail und nicht mehr per Post kommt, wird man gebeten, dem Arbeitgeber die neue Vertrags-IBAN bekanntzugeben. Da ich keinen Drucker habe, schob ich die PDF-Datei auf einen Stick und eine Speicherkarte, fuhr vorhin zum Personalbüro, was für mich bedeutet: mindestens 1 Stunde Hin- und 1 Stunde Rückfahrt. Das Büro weigert sich, einen Speicherstick oder eine -karte anzustecken und verlangt einen Ausdruck des Schwäbisch-Hall-Schreibens. Dieser Weg war also umsonst. Mir bleibt nichts anderes übrig, als jemanden MIT Drucker zu finden, mit dem Papier dann erneut zum Arbeitgeber zu fahren, um den Nachweis einer nötigen Kontoangabe zu erbringen. Umgeben von all der Technik wird durch kleinliche Verbote deren Einsatz verhindert und der Kunde durch die Botanik gescheucht. Wie ich kein Auto zu besitzen & keinen Drucker erweist sich ab und an als Nachteil. Und bald habe ich zu all dem auch keine Lust mehr. (5.1.2018)

  Ich komme vom Vertretungsarzt meiner Hausärztin, dem ich beichtete, daß ich zwei Blutdruckmedikamente pausiere. Nach einer Schimpfkanonade, wofür doch eigentlich die Notfallambumlanzen unseres schönen Landes gedacht seien, die ich bei geschlossenen Arztpraxen hätte aufsuchen können, nickte er meinen Selbstversuch ab. Den nächsten Termin bei der HÄ habe ich regulär am Dienstag. Ab Samstag, wie gesagt, wieder arbeiten gehen. Der Blutdruck vorhin während der Sprechstunden war 160/85 mmHg - für mich normalerweise zu hoch; doch soll ich es tolerieren und nur, wenn er systolisch 170 übersteigt, Amlodipin 5mg dazunehmen. Es ist gut möglich, daß meine Rhythmusstörungen dadurch eskaliert sind, daß es eine Unversträglichkeit gab. Dafür spricht, daß die Extrasystolen in den letzten drei Tagen abnahmen. Verschwunden sind sie nicht, aber weniger stark und häufig. (4.1.2018)

  Am 7. November verlinkte ich den Essay "Du bist das Produkt" (Text) von John Lanchester, der einem Facebook hoffentlich endgültig verleidet. Nun kündigt Influencer und Kulturblogger Christian Köllerer seinen Abschied von der Datenkrake an. Ich bin immer noch am Überlegen. Ich poste seit Jahr und Tag nichts mehr auf Facebook, sondern lasse meinen Account im Leerlauf, weil ich mir gerne den potenziellen Zugriff auf die Kontaktmöglichkeiten zu bestimmten Menschen wie alten Schulkameraden, Arbeitskollegen erhalten möchte. Aber nach diesem Essay erscheint einem selbst das dubios und riskant. Christian Köllerer bleibt einem mit seinem Twitteraccount erhalten. Man wüßte nicht, wie man sonst seinen Tag ohne "Wünsche allseits abstruse Albträume!" beendigen sollte. (3.1.2018)

  DDR 1979. Die Freundschaft zweiter 10-Jähriger. Ein Ausreisantrag, der beide Kinder trennen wird. Der Film "Zuckersand" ist noch bis 18. Januar in der Mediathek vorhanden und herunterladbar. Für mich natürlich reizvoll, weil ich in der DDR 1979 auch noch Kind war und das Kolorit und die Gegebenheiten genau kennen.

  Retweet: Im Kopf sollte immer ein Platz für Schabernack reserviert sein.

  Annähernd 10 Stunden geschlafen, am Vortag waren es zusammengerechnet sogar 13 Stunden, was aber an den Extrasystolen nichts ändert; sie sind während der letzten Tage so gravierend und periodisch so oft wiederaufgetreten wie noch nie zuvor. Die Ärzte winken aufgrund der angeblichen Harmlosigkeit dieser Arhythmie meist ab, doch können sie subjektiv quälend sein. In den vergangenen Tagen hatte ich häufig Todesangst bzw. eine zwingende Hoffnungslosigkeit hinsichtlich meines Zustandes, verbunden mit dem Gedankenspiel, daß meinem Leben jedwede Qualität und die Aussicht auf Verbesserung abhanden gekommen ist. Es war also der beschissenste Jahreswechsels meines 51-jährigen Lebens. Die gute oder eben schlechte Nachricht: "Extrasystolen lassen sich meist nicht durch Änderungen der Lebensweise beeinflussen." Dennoch ein wichtiger und für mich neuer Hinweis: "Die Elektrolyte wie Kalium sollten im sogenannten hochnormalen Bereich eingestellt sein." (1.1.2018)

  Wenn das Leben endlich ist, wann fängst du endlich an zu leben? (Eckhardt von Hirschhausen)

  Retweet: Rückblickend gesehen war 2017 einfach ein ganz, ganz tolles Jahr für Pessimisten.

  Retweet: Ich glaube an das Gute im Menschen. Ich muss noch so viel verlernen!

  Richard David Precht spricht von einer vierten industriellen Revolution. Abgesehen davon, wieviele seiner Zukunftsprognosen eintreffen werden, so ist jetzt schon erkennbar, daß Arbeitsplätze wegfallen, wie bei Siemens momentan exemplarisch zu sehen. Die behaupteten 50% in den nächsten 20 Jahren? Daß weitere und größere Flüchtlingswellen die Festung Europa erstürmen werden, ist auch plausibel. Precht läßt offen, ob wir die Biege kriegen. Es kann auch alles ganz, ganz schlimm werden. Ich frage mich nur, warum solchen Propheten und luziden Denker wie er oder Gunter Dueck nicht mehr Gehör finden. Sie kommen mir wie Rufer in der Wüste vor. Kassandra 2.0.

  Inzwischen ist die vierte Staffel der genialen britischen SF-Serie "Black Mirror" erschienen. Ehrlich gesagt, habe ich die dritte noch nicht gesehen, nicht, weil ich sie mir über war, im Gegenteil, weil ich sie mir als etwas Kostbares aufgespart habe, so wie ich mir etwas Begehrtes stets aufgespart habe und bis heute den Braten bzw. die Fleischbeilage während eines Mittagesses als letztes esse. (29.12.2017)

  Der Weimarer "Der wüste Gobi" (E1040) ist komplett irre, spektakulär irre. Ein Gagfeuerwerk mit minütlichem Wortwitz auf allen Leveln. Allerdings nichts für die Puristen, die von einem Tatort ernsthafte Ermittlungsarbeit erwarten. Die Kritik an den jüngsten Tatorten verstummt ja nicht. Wenn man wie ich ohne Erwartung jeden neuen herangeht, dann schätzt man sie fast alle, selbst den Ausflug ins Horrorgenre mit "Fürchte dich" (E1033).

  Wie kompliziert doch alles ist, merke ich daran, daß ich des öfteren Gags, die ich beispielsweise per WhatsApp an andere verschicke, erklären muß. Als ich die während des Nachtdienstes in dieser Woche gemachte Erfahrung "Ein Patient, dem ich den Blutzucker am Ohr bestimmte, zu mir: "Wieviel ATÜ sind's denn?" verschickte, kam die Rückfrage, was denn ATÜ sind. Ebensowenig kann ich Kolleginnen gegenüber, die zwischen 20 und 30 Jahre alt sind, Namen wie Chris Doerck erwähnen. Für sie sind selbst Smashhits wie "From Sarah with Love" allerfrüheste Kindheitserinnerung. Man hat's also nicht einfach, zumal niemand den Erfahrungsschatz eines älteren Menschen hören will, was wir damals auch nicht wollten, als wir noch auf der anderen Seite der Altersmauer standen. (24.12.2017)

  Zu den die Nerven der Pflegekraft strapazierendsten Situationen gehört es, wenn ein dementer oder deliranter Patient aufzustehen versucht, aber akut sturzgefährdet ist. Weil wir die "normalen" Arbeiten nicht ruhen lassen können, stellen wir das Bett nachts häufig unter Beobachtung direkt vor unseren Tresen. Aber beobachte mal, wenn du dich auf anstehende andere Aufgaben konzentrieren mußt! Die Zweiteilung der Aufmerksamkeit, die ununterbrochene Intervention beim verwirrten Patienten (beruhigendes Einwirken, Beine wieder ins Bett bewegen) beansprucht Kraft und Nerven, wenn dies über 8 Stunden hinweg so geht. Nach Dienstende ist man ein Wrack - so geschehen in der vergangenen Nacht, so daß sich meine angespannte gesundheitliche Situation zusätzlich verschärfte. Abgesehen vom möglichen Schludern bei den Arbeiten, die durch ständiges Einwirken auf den Patienten massiv beeinträchtigt werden, was einen einem Gefühl der Unsicherheit, des Unvermögens und einer diffusen Bedrohlichkeit aussetzt. (22.12.2017)

  Ich bin ausgepowert. Die letzten Arbeitswochen waren anstrengend, was allein mich nicht so geschlaucht hätte, wären nicht Schlafstörungen an den freien Tagen hinzugekommen. Beides zusammen führte zur Erschöpfung (Fatigue). Daß ich an Arbeitstage gut schlafen kann, trägt zwar zur Deeskalation bei, löst die Situation jedoch nicht. Insgesamt verläuft mein Leben trostlos. Und Trostlosigkeit beeinhaltet fehlende Hoffnung; und Hoffnungslosigkeit bzw. -armut ist ein üble Symptom, das sich auf alle Bereiche eines Lebens auswirkt. (22.12.2017)

  Retweet: Mit der Fusselrolle durchs Gehirn. Danach wieder klar sehen können.

  Mein Vater hat sich ein Gerät gekauft, mit dem er unsere Dias digitalisieren kann. Als er jung war, fotografierte er sehr gern und sehr viel, so daß auch von mir als Baby und Kind Unmengen an Fotos existieren, die ich dann flickrn würde, was auch euch in den Miszellen zugute käme. (19.12.2017)

  Wenn Kirchen in Serien vorkommen, Menschen sich in Kirchen aufhalten, Gottesdienste oder Beichten stattfinden, werden ausnahmslos alte (gotische oder neugotische) Kirchen gezeigt. Ich bin in meinem Leben, in meiner Kindheit bis zum Erwachsenenalter wahrlich in vielen katholischen Gemeinden gewesen, unter denen jedoch mehr moderne Kirchen waren als solche historischen, von denen die Filmemacher wohl meinen, sie repräsentierten das reelle Geschehen praktizierten Christseins. Auch in den Pfarrer-Braun- Filmen war das so, und die Filmkulissen bestanden durchweg aus mittelalterlichen Kirchen, in denen im wirklichen Leben höchstens eine kärgliche protestantische Gemeinde ihre Dasein fristet, deren normale Gottesdienste eher in einem warmen Gemeindehaus vonstatten gehen als in kalten gotischen Kirchenschiffen. (13.12.2017)

  In den Tagesthemen werden erneut die Stellenstreichungen bzw. sogar die Standortschließungen von Siemens in Görlitz und Leipzig thematisiert. Jedes Mal wieder ist die Aufregung und Empörung gewaltig, sobald sich Konzerne in diese Richtung bewegen. So nachvollziehbar und verständlich dies konkret in den Augen der Betroffenen ist, so frage ich mich, warum gesellschaftlich nicht diskutiert wird, daß sich diese Entwicklung fortsetzen und vervielfachen wird, daß Vollbeschäftigung eine Utopie ist, der man nicht mehr nachjagen und sie niemanden mehr versprechen sollte. Daß durch den technischen Fortschritt, durch Rationalisierung und globale Marktveränderungen immer weniger Arbeitsplätze vorhanden sein werden, ist doch lange schon bekannt. Menschen wie Richard David Precht mahnen seit einiger Zeit ein Umdenken an. Ein Bedingungsloses Grundeinkommen wäre 1 mögliches Szenario für eine zukünftige Gesellschaft, in der Arbeit nicht mehr die einzig zwingende Option wäre, für seinen Lebensunterhalt zu sorgen. Stattdessen muß darüber nachgedacht werden, wie man den Menschen ein Leben ermöglichen kann ohne den Zwang einer Arbeit. (13.12.2107)

  Vor einigen Tagen eröffnete in meiner Nähe eine neue ALDI-Filiale, worüber ich erfreut bin, weil sich sonst in meiner Nähe nur ein REWE-Markt befindet, den zu meiden ich gewohnt bin und der sich einst - wie all die anderen auch - in einer ehemaligen Kaufhalle (später: Marktfrisch) eingenistet hatte und - wie all die anderen auch - demnächst durch einen Neubau ersetzt wird. Zu Fuß würde ich ALDI nun in zirka 7-8 Minuten erreichen, mit der Straßenbahn sind es zwei Haltestellen, wenn denn eine kommt und ich nicht wie vorhin beim ersten Test 10 Minuten auf sie warten muß. Der nächste Supermarkt ist LIDL und vier Haltestellen in Richtung Paunsdorf entfernt, oft fuhr ich weitere zwei in die Paunsdorfer ALDI-Filiale, was sich durch die Neueröffnung erübrigt. In Richtung Innenstadt kommt erst Kaufland (Koehlerstraße) in Frage. Die Nähe des neuen Supermarktes wird mich wohl dahin bringen, weniger zu Kaufland zu fahren. Wir in Sellerhausen sind kein Hipsterland wie Plagwitz oder Connewitz, keine Kö(nneritzstraße) und keine Karli (Karl-Liebknecht-Straße), wo das Leben pulsiert und sich Laden an Laden reiht. Hier ist man froh, wenn eine einsame Straßenlaterne Stimmung in die Bude bringt. (6.1.2017)

  Jetzt, da ich ausnahmsweise einmal wieder fünf Nachtdienste hintereinander arbeiten muß, begreife ich nicht, wie ich jahrelang so arbeiten konnte. Freilich wird man älter und steckt die Arbeit nicht mehr so weg wie früher. Trotzdem bin ich froh, finanziell nicht mehr auf 40 Wochenstunden angewiesen zu sein. Im Gegenteil. Ich strebe sogar eine weitere Reduktion um einen Wochentag an, so daß ich dann nurmehr drei Tage Dienst und vier freie Tage hätte. (4.12.2017)

  In der Rechtssprechung wenigstens ist klar: im Zweifel für den Angeklagten. Wenn aber Zweifel an der Unschädlichkeit eines Breitbandherbizides wie Glyphosat bestehen, wird die Ökonomie bevorzugt. Solange auch nur die MÖGLICHKEIT einer gesundheitsschädigenden Wirkung besteht, sollte die Entscheidung unzweifelhaft FÜR den Menschen getroffen werden und nicht für die Landwirtschaft, d.h. FÜR das Lebewesen und nicht für das, was ihn eigentlich am Leben erhalten und nicht umbringen soll.

  Sepp Herrmann ist vor 40 Jahren nach Alaska ausgewandert. Er lebt als Selbstversorger, hat mit eigenen Händen ein Holzhaus erbaut, sein Land abbezahlt, erjagt seine Nahrung, fertigt Schmuck an, näht sich Pelze aus den erjagten Tieren. In dem Buch "Ch'atth'an. Einer jagt, wenn andere schlafen" schildert er seine Erlebnisse. Herrmanns Sohn hat seinen Abenteuerdrang geerbt, hat sich ebenfalls eine Hütte erbaut. Ich bewundere solche Aussteiger stets, weiß aber auch, daß ich nicht für ein solch unabgesichertes Leben geeignet wäre. Was mir bleibt, ist für eine innere Wildnis zu sorgen, für geistige Unabhängigkeit, für möglichst wenig Konformität in einem durch den Konsum geprägten Deutschland.

  "In einer Depression ist alles zu viel, alles tut weh, kein Ausweg tut sich auf. Alles was ein solcher Mensch oftmals braucht ist jemand der ihm zuhört. Aber nein, anderen ist ihre Zeit zu wertvoll. Das beschreibt die Menschheit ziemlich treffend." (Retweet) - Wie wahr!

  In "Abschied von den Superfrommen" erzählt ein ehemaliger Bapist, wie er als Kind und Jugendlicher glaubte. Ziemlich ähnlich erging es mir auf katholischer Seite.

  "Du mußt dein Ändern leben." (Aufgeschnappt.)

  Langjährig laufende Krimiserien müssen sich etwas einfallen lassen, um nicht starr zu wirken, weil immer die Gefahr besteht, daß schematische Zwänge Langeweile aufkommen lassen: Beispielsweise die Dialoge am Tatort, meist zu Beginn einer Folge. Tathergang, Todeszeitpunkt, Identität der Toten usw. sind immer wiederkehrende Momente, die durch stereotype Floskeln schematisch wirken. Deswegen richten die Filmemacher ihr Augenmerk auf ablenkende Manöver, indem sie zum Beispiel die Marotten der Ermittler hervorkehren oder einer Folge eine thematische Schlagseite verpassen, der sich die wiederholenden Inhalte zu fügen haben.

  170 Berufsgruppen sind von Altersarmut bedroht. Bei Verdiensten unter EUR 1854.- monatlich rutscht man mit der Netto-Rente sogar unter das Grundsicherungsniveau. Glücklicherweise habe ich, so Gott und das weltweite Finanzsystem will, keine Rentenlücke. Eine Betriebsrente sowie Gespartes werden mir, der ich ohnehin minimale Anforderungen an finanzielle Transfers im Alltag habe, ein Polster garantieren, so daß ich die Rentendiskussion aus sicherer Entfernung verfolgen kann.

  Retweet: Mein Leben müsste eigentlich von tragender klassischer Musik untermalt sein. Im Wechsel mit dem Hupen einer Clownsnase.

  Intersexualität ist durch die vielen Erscheinungsformen recht komplex. Ich freue mich über die rechtliche Klärung eines dritten Geschlechts. Im Klinikalltag ist mir bislang selten jemand begegnet, von dem ich hätte sagen können: eindeutig uneindeutig. Weil ich mir der Realität von Intersexualität erst seit zirka zwei Jahren überhaupt erst bewußt bin, als ich einen TV-Bericht dazu sah. Freilich erlebte ich in 28 Jahren als Krankenpfleger immer wieder Menschen, die sich von der gängigen Phänomenologie einer Frau oder eines Mannes abhoben. Frauen, die sehr androgyn wirkten, Männer, die feminin daherkamen. Eine ausgeprägte Gynäkomastie ist nun auch nicht eben selten. Zudem erlebte ich, als wir noch endokrinologische Patienten behandelten, mehrmals Patienten mir Turner-Syndrom. Wie das so ist: erst das Wissen schafft die Wahrnehmungsfähigkeit. Seitdem ich also um Intersexuelle weiß, schaue ich mich bewußter um. (9.11.2017)

  "Die einzige Möglichkeit, einen schlechten Menschen mit Waffe zu stoppen, sei ein guter Mensch mit Waffe." DAS von einem Bewohner Sutherland Springs, der den jüngsten Amoklauf sozusagen hautnah miterlebt hat. Überzeugungen sind kaum zu durchbrechen, schon gar nicht durch die Realität.

  Ich habe mal wieder bei Claudia Klinger kommentiert: Als ein sich eher dem Pessimismus zuneigender Mensch bin ich auf der Wellenlänge mit Gerhard. Früher, als gläubiger Mensch, hätte mich ein schöneres Später, eine Belohnung für erlittendes Ungemach, sicherlich getröstet. Jetzt muß man sehen, wo man bleibt. Dabei geht es mir recht gut, denn ich habe fast 52 Jahre auf dieser wunderbaren Erde verbringen dürfen, behütet, friedvoll, geborgen in einem reichen Land. Das ist doch etwas, wofür sich dankbar sein läßt, oder? Die apokalyptische Gemengelage verdüstert das Gemüt, klar. Bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt. Um die Erde selbst braucht man sich wenig Sorgen zu machen. Sie würde die Menschen abschütteln wie eine lästiges Insekt. Doch der Mensch ist schon ein Gewiefter, Einfallsreicher. Selbst eine Nuklearkatastrophe würde vielleicht doch jemanden übrig lassen. Oder es kommt jemand daher, der etwas erfindet, was die Atmossphäre reinigt. Oder wir besiedeln tatsächlich Mond, Mars & Co. Kurzum, einen Warmstart der Menschheit halte ich für das Mindeste. Langfristig bin ich also hoffnungsfroh. Was man JETZT tun kann, weiß ich jedoch nicht, abgesehen von den von den Vorschreibern erwähnten kleinen Schritten. Das einem Mögliche tun, den Rest ins Weltvertrauen.

  Die Logarithmen, die zu Spam führen, laufen Amok. Mir wurde eben Katzennahrung offeriert.

  "Die Fernsehsender verstehen die Spreu vom Weizen zu trennen. Und dann senden sie die Spreu."

  Retweet: Ich werde euch trotz des aktuellen Megatrends weiterhin nur intellektuell belästigen.

  Retweet: "Schon mal überlegt, wo du jetzt im Leben stehen könntest, wärst du nicht so strunzenfaul?" "Hm, wieso stehen?"

  Der im Krimi gehörte Ausdruck "Dreistigkeitsmerkmal" bestärkt mich wieder mal, gewisse Wörter in das alltägliche Sprechen einzubauen und öfter zu verwenden. Leider schwer; vielleicht eine Liste mit 10-20 Begriffen machen, die man dann nimmt, bis sie geläufig sind und sich automatisch in den Ideolekt einschleichen. Dann die nächste Liste. (2.11.2017)

  In den Tagesthemen wird eine Frau mit dem Namen Mithu M. Sanyal zum augenblicklich hochkochenden Thema sexuelle Übergriffe befragt. Den Vornamen vernahm ich zunächst als "metoo" und ich so: "Hä?" (2.11.2017)

  Ich twittere wieder ein bißchen mit neuem Account.

  Schlimmer Tag. Nach dem Nachtdienst 7.30 Uhr nachhause gekommen, konnte nicht einschlafen, dahingedämmert. 9.30 Uhr nochmal pinkeln, dann Ruhe bis 15.30 Uhr. Losgezogen, um einzukaufen, weil ich mich, trotzdem ich mich mit den Wochentagen durch meine versetzten Nachtdienstzyklen im Clinch befinde, daran erinnerte, daß morgen heuer nicht nur hier in Sachsen, sondern bundesweit Feiertag ist und ich also Lebensmittelreserven auffüllen muß. Durch Baustellen und dem Umstand, daß ich Produkte aus drei verschiedenen, weit auseinander liegenden Märkten brauche, war ich erst 17.45 Uhr wieder daheim. Dabei den während des dem Urlaub vorausgegangenen Zyklus von 4 Nachtschichten liegen gebliebenen Abschwasch und noch anderen Küchenroutinen erledigt, und zack, war es schon knapp 19 Uhr. Seitdem ergebnisloses Gefummel am PC, weil ich meinen JDownloader plötzlich nicht mehr zu Downloads überreden kann, ich irgendwelche Dinge installieren soll, dies nicht klappt. Entnervt aufgegeben. Und jetzt erstmal die gestrigen Tagesthemen. Der Tag = erster offizieller Urlaubstag ist eigentlich schon vorbei und damit, vom selbstbestimmten freien Umgang mit meiner Zeit her betrachtet, im Eimer. (30.10.2017)

  Retweet: Wer früh aufsteht, hasst mehr vom Tag.

  In den gestrigen Tagesthemen, die ich wie alle anderen Sendungen jetzt nachgucke, wird vom Hungerstreik von Ärzten in Polen berichtet. Anlaß war der Tod einer Kollegin durch Überarbeitung, also wohl das, was die Japaner Karoshi nennen. Bei mir ist die Arbeit dankenswerterweise zufriedenstellender geregelt. Keine Überstunden, Dienst ganz regelmäßig donnerstags bis sonntags von 22 Uhr bis 6.30 Uhr. Anders bei den Kollegen, die Wechselschicht haben und mit unterschiedlichen Dienstvarianten auskommen müssen. Mal 7 oder 8 Dienste am Stück, wilder Wechsel zwischen Früh-, Spät-, und Nachtdiensten. Besonders gehaßt werden einzelne freie Tage zwischen zwei Arbeitsblöcken, geliebt dagegen mehr als zwei freie Tage hintereinander. Ein weiterer Streitpunkt sind freie Wochenenden. Tariflich stehen uns Pflegekräften nur 1 freies monatlich zu. Zank gibt es, wenn jemand mehr als zwei freie Wochenenden hat. (21.10.2017)

  Nachdem ich in den Tagesthemen und dem arte-Journal Berichte über China gesehen habe, überlege ich, ob es nicht besser ist, schon einmal damit zu beginnen, Chinesisch zu lernen. (19.10.2017)

  Ich träumte heute Nacht beziehungsweise heute Vormittag, denn ich schlief von zirka 4.30 Uhr bis 10 Uhr, von Anke Gröner, wofür ich keinen Anlaß finde. Ich wurde für irgendeinen Eingriff stationär eingewiesen, bezog mein Zweibettzimmer, bat die Angehörigen des dementen Zimmergenossen, auf meine Sachen aufzupassen, verließ das Zimmer und befand mich auf einer Art Messe oder Konferenz, wo Anke Gröner auf dem Podium saß. Im nächsten Augenblick war dort aber gerade abgebaut worden und niemand mehr da. (19.10.2017)

  Eine Palliativkrankenschwester berichtet, was sterbende Menschen am meisten bereuen: 1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein Leben nach meinen Vorstellungen zu leben, und nicht nach den Vorstellungen der anderen. // 2. Ich wünschte, ich hätte nicht so hart gearbeitet. // 3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken. // 4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden gepflegt. // 5. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein. (18.10.2017)

  Zur Debatte um einen muslimischen Feiertag. Ja, entweder so, oder alle religiösen Feiertage als freie Tage abgeschafft und ins Belieben des einzelnen gestellt. Es leben mehrere Millionen Muslime in Deutschland. Dann sollte ihnen selbstverständlich das Recht zugestanden werden, ihre Feste zu feiern. Nur brauche wir ja nicht mitzufeiern. Andersherum ist überhaupt nicht mehr einzusehen, warum die Hälfte der deutschen Bevölkerung die Geburt oder den Tod Christi feiern muß, wenn sie nicht mehr an Gott glaubt. Da unsere Gesellschaft so disparat geworden ist, sollten die Konsequenzen gezogen werden. Feste Feiertage abschaffen und jedem, der arbeitet, einen Fundus an möglichen freien Tagen zugestehen, die er als Feiertage praktizieren kann, wann immer er will. Freilich ein radikaler Schnitt. Alternativ sollten bestehende religiöse Feiertage aus der christlichen Tradition ausgemistet werden. Insbesondere die nicht bundesweit gefeierten Feiertage sollten gestrichen werden, allen voran Fronleichnam, Epiphanie und Christi Himmelfahrt. Dann spränge locker ein Feiertag für das wichtigste muslimische Fest heraus, was auch immer das jetzt ist. Weiß ich gar nicht.

  Sobald ich aufgestanden bin (heute um 16 Uhr), gibt es eine Abfolge von immergleichen Tätigkeiten: Toilette, Teewasser aufsetzen, PC hochfahren, E-Mails abrufen, JDownloader und MediathekView starten, die entsprechenden Sendungen suchen und die Downloads starten. Tee aufbrühen, Browser starten und die Presseschauen im Audioarchiv des DLF herunterladen. Tee abseihen und die Presseschau, die Internationale Presseschau sowie die Kulturpresseschau anhören, dazwischen die fertigen Downloads archivieren. Immer wieder auch die Timeline bei Twitter und Facebook sichten. Die Tagesthemen des Vorabends anschauen (15-30 min) und nachfolgend das kurze und lange arte-Journal (zusammen 30 min), das Euromaxx-Magazin (26 min) und wahlweise eine oder mehrere Sendungen wie Kulturzeit (38 min), Sachsenspiegel (30 min), ZDF-Auslandsjournal, Weltspiegel oder auch andere nichtperiodische Sendungen wie Dokumentationen. Hinzu kommen sporadisch Kultursendungen (artour, ttt, ndr-Kulturjournal, aspekte, Kultur21), die Büchersendungen (lesenwert-Quartett, das Literarische Quartett, Schweizer Literaturclub) sowie unzählige Sendungen des Deutschlandfunks (Tag für Tag, Hintergrund, Aus Religion und Gesellschaft, Lebenszeit, Forschung aktuell, DLF-Magazin, Essay und Diskurs u.a.) Damit sind schon mehrere Stunden gut gefüllt, bevor ich mich dann Sachen widme wie allen SOKOs des ZDF, Rosenheim-Cops, Morden im Norden, Polizeiruf 110, Tatort... - Alles wurde mit den beiden anfangs erwähnten Programmen abgerufen und heruntergeladen. Natürlich höre ich auch live Deutschlandfunk, meist morgens zwischen 5 und 10 Uhr oder nachmittags zwischen 14 und 19 Uhr. Man sieht, ich brauche eigentlich keine Bücher mehr bzw. habe mir wegen des Augenleidens eine Ersatzwelt geschaffen. (14. Oktober 2017)

  Krimis gucke ich im TV am liebsten. Und bei den Krimis am liebsten diejenigen mit einem oder mehreren Quäntchen Humor. Daß man solche auch als Schmunzelkrimi bezeichnet, wußte ich bislang nicht. Beispiele dafür sind insbesondere hierzuland Legion: die Verfilmungen von Rita Falks Romanen, die Pfarrer-Braun-Filme, Wilsberg, München Mord, Serien wie Mord mit Aussicht, die Heiter-bis-tödlich-Reihe, die Rosenheim-Cops usw. usf. (14. Oktober 2017)

  Retweet: Man ist so alt, wenn man sich fühlt.

  Retweet: Dumme Menschen. Mein Kryptonit.

  Retweet: Ich habe zu jeder Meinung ein Thema.

  Retweet: Worte können viel kaputt machen. Keine aber auch.

  Retweet: Das Leben kann so entspannt sein, wenn man sich für vieles einfach nicht interessiert.

  Retweet: Je älter man wird, desto merkwürdiger werden die anderen.

  Retweet: Dieser unangenehme Moment zwischen Schule und Ruhestand.

  Ich komme nicht mehr hinterher mit der Erregung, Aufregung, mit Trauer, Besorgnis und Entsetzen angesichts der politischen und Naturkatastrophen, der Gewalttaten, der vezwickten Entwicklungen in allen Teilen der Welt, in Myanmar, in Nordkorea, den USA, Spanien und anderswo. Es ist zu viel, es ist zu oft, es überrennt einen. Man hat kaum die Fähigkeit, die Informationen und die mir ihr einhergehenden Gefühle wahrzunehmen, geschweige denn, sie zu verarbeiten, schon die nächste Katastrophenmeldung, der nächste Terrorakt, das nächste Indiz, daß die Welt im Argen liegt. Ich komme nicht mehr hinterher. (3.10.2017)

  Retweet: Man unterschätzt die Anstrengung, ein Leben zu finden, zu dem man auch passt.

  Retweet: Jeder Tag ohne Zettel am Zeh ist ein guter Tag.

  Retweet: Wem glaubst du eigentlich, wer du bist?

  Retweet: Es gibt kein Problem, das sich durch intensives Nachdenken nicht signifikant vergrößern lässt.

  Retweet: Die Unvereinbarkeit von Gehirn und Arbeit.

  Retweet: Ist nicht alles, was uns gefällt, irgendwie eine Droge?

  Retweet: Ich wäre jetzt bereit für eine Verkettung glücklicher Umstände.

  Retweet: Es wäre sehr praktisch, wenn ein Signal ertönen würde, wenn man im Leben ein Level geschafft hat.

  Retweet: "Betrübliche Altersvorsorge."

  Retweet: Seid Ihr auch so erschöpft vom ständigen Sein?

  Ich bin sehr geizig. Von mir kriege noch nicht einmal ich selber Geld.

  Wenn in Filmen/Serien gegessen und dabei gesprochen ist, merkt man den Akteuren die Mühe immer sehr deutlich an, beides unter einen Hut bzw. einen Mund zu bringen. Man leidet förmlich mit.

  Ich habe übrigens WhatsApp deinstalliert, weil ich der ständigen Ablenkung überdrüssig geworden bin und mich dem starken Reiz entziehen möchte, andauernd lustige Bilder und Videos zu posten. Der Wille, es nicht zu tun, reichte bei weitem nicht aus, so daß ich die App abschaffen mußte, um gar nicht erst die Gelegenheit zu bekommen, der Versuchung ausgesetzt zu sein. (20.7.2017)

  Retweet: Insgesamt wäre es schon hilfreich, wenn ich ein komplett anderer Mensch wäre.

  Retweet: Ich wurde streng melancholisch erzogen.

  Retweet: Manche Menschen wirken sofort.

  Ich gucke gerade den am 8. Mai unterbrochenen Polizeiruf Nachtdienst (E363) mit van Meuffels zuende, in dem es am Ende einer deprimierenden Nachtschicht im Pflegeheim noch ein übles Gemetzel gibt. Meine Ungeduld und das fehlende Durchhaltevermögen bewirken, daß ich immer öfter auch Filme und Serien nur stückweise gucke, unterbreche, um sie dann entweder nie oder später abzuschließen. Das war auch gestern so, als ich den Zorn-Krimi "Kalter Rauch" zugunsten einiger Folgen von "The Mentalist" unterbrach. Die Löcher und Lücken nerven und zeigen, wie sehr mein Mäandern alle Lebensbereiche erfaßt hat. (8.6.2017)

  Retweet: Tut mir leid, ich bin schon vergebens.

  Das Menschrecht auf Wasser schließt doch ein Recht auf Eis ein, oder?

  Retweet: Ich habe in meinem Herzen noch eine Menge Platz für Menschen. Allerdings ist der Türsteher im Lauf der Jahre strenger geworden.

  Sich bewußt sein, daß Tage, an denen bis auf weitere törichte Aufreger Trumps nichts passiert, Tage zwischen zwei Terroranschlägen sind.

  Zur Welt- und Kirchensituation paßt dieses Foto eines Kirchenfensters hervorragend.

  Retweet: Es gibt kaum einen Tag, an dem ich nicht traurig bin, dass Leipzig ausgerechnet in Sachsen sein muss.

  Retweet: Pläne, die Running-Gags des Lebens.

  Retweet: "Ich habe das Gefühl, dir tief in deine Seele blicken zu können." "Dann möchte ich mich vielmals für die Unordnung entschuldigen."

  Ich werde einmal zwar nicht unverrichteter, aber nicht richtig verrichteter Dinge sterben.

  Als sich vor vier Wochen ein Tinnitus sukzessive zu verschlimmern begann und schließlich unerträglich geworden war, wobei die Hörfähigkeit des rechtes Ohres nachließ, dachte ich, das wars. Solch ein Geräusch als Dauerton bedeutet Dauerleiden, das man wohl kaum die nächsten Jahre wird ertragen können. Da sich die Situation eher schleichend zuspitzte kam ich gar nicht auf den Gedanken, möglicherweise einen Hörsturz erlitten zu haben, was sich folglich als richtig erwies; denn wie meist bei Hypochondern, war die einfachste Ursache die richtige, nämlich ein fast kompletter Verschluß des Gehörganges durch Zerumen. Eine Spülung genügte und es wurden wieder Töne in einer Höhe und Klarheit hörbar, an die man sich nicht mehr erinnern konnte. Ein minimaler Tinnitus ist weiterhin vorhanden, von dem ich glaube, daß er vorher schon und seit Jahren auftrat. (18.5.2017)

  Immer wenn Kollegen künftig meine Muffeligkeit bemängeln, kriegen sie diesen Satz aus dem gerade gelesenen Buch vorgesetzt: Manchen Menschen fällt es schwer, ihre natürliche Freundlichkeit unbefangen nach außen zu kehren. (Thomas Montasser: Das Glück der kleinen Augenblicke)

  Kein Scherz, heute bekam ich einen Playboy geschenkt. Und da ich mir dieses Magazin noch nie kaufte und es üblicherweise auch nicht in Arztpraxen u.ä. ausliegt, sah ich es demnach zum ersten Mal in meinem Leben. Wir DDR-Geborenen kannten ja vor allem Das Magazin. Mangels Internet & YouPorn - meine Pubertät begann 1979 - waren wir dankbar, wenigstens das zu haben. Nicht daß es uns an Fantasie gemangelt hätte, aber als 13-Jähriger Aktbilder haben oder nicht haben sind schon zwei sehr verschiedene Dinge. (18.5.2017)

  Seitdem ich das Programm MediathekView kenne und verwende, das den Zugriff auf die Inhalte der von den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten angebotenen Streams erleichtert, gucke ich nach über zwanzig Jahren wieder die Sendung "Kulturzeit", bin froh darüber und frage mich, warum ich so lange darauf habe verzichten können. Inmitten meines so kargen und eingeschränkten Alltags den Blick auf gesellschaftliche, politische und kulturelle Situationen richten zu können, erfahre ich momentan als großen, großen Zugewinn. (2.5.2017)

  Ein Paukenschlag hier in der Diaspora: "Im Kloster St. Marienstern (Zisterzienserinnen) hat Äbtissin Philippa Kraft am Montag, 24. April, in Gegenwart von Zisterzienser-Generalabt Mauro-Giuseppe Lepori dem Konvent und danach schriftlich den Mitarbeitern des Klosters mitgeteilt, dass sie von ihrem Amt zurücktritt und zugleich aus dem Zisterzienserorden austritt." - Hier im Osten, wo klösterliches Leben sowieso rar gesät ist, monastisches zumal, ist es schon aufsehenerregend, wenn die Äbstissin eines beschaulichen Ordens ihr Amt aufgibt UND aus dem Orden austritt. Das ist so, als würde ein Priester nicht nur heiraten, sondern gleichzeitig einen Puff aufmachen. (1.5.2017)

  Nachdem ich in den vergangenen Tagen übelsten Schlafstörungen unterworfen war, gelangte ich gestern an den Punkt größtmöglicher Erschöpfung und die innere Erregungskurve, auf dem Höhepunkt angelangt, wie ein Wagen bei einer Achterbahnfahrt oben kurz innehaltend, schlug plötzlich um und ich schlief mehrere Stunden durch und nach einem kurzen Versuch, wach zu bleiben, nochmals drei Stunden bin in den Abend hinein. Im Augenblick ist das Defizit nicht beseitigt, die bleierne Müdigkeit allerdings abgemildert, so daß seit 21 Uhr ungefähr Lektüre wieder möglich geworden ist. (15.4.2017)

  Wie das alles plötzlich keinen Sinn ergibt.

  Leben - ein Zumutung, aber muß ja... (Piet Klocke)

  An eine selbständige Unternehmung war bei der allgemeinen Kalamität nicht zu denken. (Jakob Wassermann: Faber oder die verlorenen Jahre)

  Retweet: Ich kann mich ja auch bei Sonne aufregen.

  Vor Nachtdienst 1/5. Auch in dieser Woche nochmals fünf Nachtdienste. In einem Job mit statischerer Dienstgestaltung würde ich ja nur montags bis donnerstags arbeiten und mich dann drei freier Tage erfreuen können. Dabei kann ich nicht klagen, weil die Arbeit im ständigen Nachtdienst Grenzen setzt, die die Kollegen im Dreischichtsystem nicht kennen. Sie müssen lange Arbeitsphasen, z.B. 9 Dienste hintereinander, verkraften, einzelne freie Tage ertragen, in denen man sich weder ordentlich erholen noch etwas Sinnvolles erledigen kann. Deren Dienstplan sieht weit chaotischer aus als meiner. Dennoch ärgern mich die Unregelmäßigkeiten, denen ich ausgesetzt bin. Mit zunehmendem Alter verkraftet man Überraschungen schlechter, beispielsweise wenn man gebeten wird, einen freien Tag zugunsten eines weiteren Dienstes zu opfern, was bei Erkrankungen von Kollegen nötig wird, wenn deren Dienste durch die "noch" gesunden Mitarbeiten abgedeckt werden müssen. Das führt zu Turbulenzen im Gefüge der zuvor schon fragilen Dienstplanung. In der übernächsten Woche werde ich eine weitere Woche mit fünf Nachtwachen erdulden müssen, eben weil ich am Montag, dem 10. April, den Dienst eines erkrankten Kollegen übernehmen werde, was in diesem Fall nicht so schlimm ist, weil ich dann statt der vorgesehenen zehn freien Tage "nur" neun werde genießen können. Das ist verkraftbar und polstert mein Arbeitszeitkonto komfortabel aus. (29.3.2017)

  Ich möchte einen Satz, den ich in einem Porträt über den Schriftsteller Maxim Biller las, abändern und auf mich zumünzen: "Gäbe es einen Preis für inneren Frieden, stünde ich [statt: Maxim Biller] ganz sicher niemals auf der Shortlist." (19.3.2017)

  Der Fernseher in Jever hatte Holztüren zum Zumachen. Hinten war eine Lampe, die beim Fernsehen immer ansein mußte, damit man sich nicht die Augen verdarb. (Gerhard Henschel: Kindheitsroman) - Wie schlimm waren die Momente, wenn es gewitterte und die Antenne herausgezogen werden mußte; denn der Blitz konnte jeden Moment einschlagen. Je nach gerade laufendem Programm fanden wir Gewitter beknackt oder faszinierend. (10.3.2017)

  Gestern strahlendes Wetter, ich aber zerschlagen. Heute bin ich ausgeschlafen, der Himmel aber ist verhangen. Das porträtiert mein Leben so ungefähr. (6.3.2017)

  Letzter Tag im Monat heißt immer auch: Haushaltsbuch aktualisieren, Monatsabrechnung machen, nackt im gesparten Geld baden. Seit September 2016 arbeite ich nur noch 80% einer vollen Stelle und muß mit den finanziellen Einbußen zurechtkommen, was bislang gut gelingt, vor allem weil mehrere Monate mit Nachzahlungen durch Tariferhöhungen einhergingen. Sollte bei der reduzierten Arbeitszeit, die mir gut bekommt und gefällt und die bis Ende 2018 so geregelt ist, eine weitere Reduktion finanziell machbar sein, werde ich sie dann gerne verwirklichen. Ich werde in einigen Wochen 51 Jahre alt und müßte prinzipiell nur noch so viel verdienen, wie ich ausgebe, d.h. großartig zu sparen ist nicht mehr vonnöten. Zurzeit spare ich effektiv noch mehr als 50 Prozent meines Nettoeinkommens. Eine Reduktion auf nur noch drei Wochenarbeitstage wäre jetzt schon möglich. Mein Minimalismus macht's möglich, was zu wissen sehr beruhigt. (28.2.2017)

  Was mir so richtig auf den Senkel geht, ist Stayfriends. Die wichtigen Funktionen kann man nur nutzen, wenn man bezahlt. Ständig wird man per Mail mit Pseudoinformationen belästigt, die sinnlos sind und einen deshalb aufregen, eben weil man die Funktionen nicht nutzen kann, die Neuigkeiten nicht einsehen kann. Andererseits ist der Dienst für den Fall der Fälle unverzichtbar und konkurrenzlos, weil man bestimmt Leute eben nur so erreichen kann. Facebook kann es nicht gänzlich ersetzen. Also beißt man die Zähne zusammen und erträgt den Spam. (28.2.2017)

  In einer rappelvollen Straßenbahn habe ich gestern einer alten Dame, als sie aussteigen mußte, den Rollator aus der Tür bugsiert. Wieviel Fegefeuer wird mir dadurch erlassen? (28.2.2017)

  In meiner Lebensvorhersage muß wohl "Schauerneigung" vorgekommen sein.

  Retweet: Manchmal wenn ich mir so beim Leben zugucke denke ich, ich bin in einem Infomercial-Spot und gleich sagt jemand "Doch das muss nicht sein!".

  Retweet: Wir sollten alle ein bisschen mehr lesen, ein bisschen mehr nachdenken, ein bisschen mehr mutig sein. Und den Rest ein bisschen reduzieren.

  Es war so vorhersehbar wie verständlich, daß die Hausärztin gestern sofort nachfragte: "Alkohol?". Ein Rückfall wäre als Erklärung für Herz-Kreislaufbeschwerden nahezu ideal. Gottseidank brechen nicht alle Dämme. Wenn ich auch schon einen Einbruch bei meinem Gewicht zu verzeichnen habe und meine Diätbemühungen des letzten Jahres konterkariert werden, dann wenigsten noch die Alkoholabstinenz, gell? - Nicht(mehr)raucher bin ich inzwischen länger, als ich Raucher gewesen war. Im Oktober 1984 begann ich, im September 2000 hörte ich auf. Das 17. Jahr Nikotinabstinenz sticht die 16 Jahre Raucherleben aus. (21.2.2017)

  Die 37-Grad-Dokumentation über Sterbenskranke und was sie umtreibt sowie die ZDF-Reportage über Altersarmut habe ich nicht vergessen. Vergessen auch nicht das damit zusammenhängende memento mori und den Wunsch, das Bestreben, mich, meine Tätigkeiten und meinen Alltag mehr auf das zu zentrieren, was mir gut bekommt, woran mein Herz hängt, mich also weniger ablenken zu lassen von dem, was einem oft genug zuerst in den Weg springt und daher der Einfachkeit halber bevorzugt wird, so daß hinterher immer die Reue und das Bedauern lauert, nicht konsequent genug gewesen zu sein und das Ziel, die Ziele, mal wieder aus den Augen verloren zu haben. (6.2.2017)

  Wie konnten die in meinem Herzen hausenden Löwen sich so zähmen lassen? (Margriet de Moor: Mélodie d'amour)

  Was Franz Werfel in "Der veruntreute Himmel" für 1936 schreibt, hört sich momentan gerade wieder hochaktuell an: "Der Mehltau der politischen Entwicklung hatte sich auf alle menschlichen Beziehungen gelegt." Literatur & Lesen ist eben doch nicht nur Eskapismus. (4.2.2017)

  Vorfreude ist ein ganz starkes Movens, das einen durch den Tag, die Woche, durch die Zeit bringt. Kann man gar nicht oft genug betonen und sich zunutze machen.

  "Du hast zu wenig bewegt" und "Du hast dich zu wenig bewegt" stimmt irgendwie beides.

  Retweet: Ich rufe weiter zur Besonderheit auf.

  Zahnarzt: Heute dann zwei Wurzelbehandlungen bitte? Ich: - Sehr gern! Der Arzt fühlte sich mit der Spülung des einen Minenfeldes im Oberkiefer unterfordert und öffnete eine Füllung, die seit 9 Jahren völlig unproblematisch ist, seiner Meinung nach jedoch unzureichend bestünde und einer Revision bedurfte. Also die sehr kompakte Plombe aufgebohrt und ebenso wie die zuvor gereinigte Wurzel (mit seit vorgestern drei statt zwei eröffneten Kanälen) mit allerlei sehr medizinisch riechenden Tinkturen gespült, so daß hernach die gesamte Straßenbahn mitriechen konnte, wie mein Terminplan zu so früher Morgenstunde ausgesehen hat. In knapp zwei Wochen die nächste Behandlung, wenn ich wegen der komplizierten Situation im Oberkiefer, die ich mehrfach ansprach, nicht vorher schon wieder einrücken muß. (20.1.2017)

  Eine knappe Stunde saß ich im Zahnarztstuhl unterm Bohrer. Ungeplant. Seit Tagen hatte ich zunehmende Schmerzen in einem Zahn, der mir seit Monaten Probleme bereitet. Die generelle Angst vorm Zahnarzt ließ mich wiederum zu lange warten. Ein Teufelskreis, weil die Behandlung um so diffiziler wird, was die Animosität erneut untermauert. Mit den Schmerzen während der letzten Tage will ich mich nicht herausreden und die schwächelnde Lektüre verteidigen. Allerdings war nach meiner Rückkehr vom Zahnarzt die letzte Stunde Balzac gerade ein Genuß. (18.1.2017)

  In Liisas Tagesgedanken kam die Rede auf Brillen. Wegen meiner zunehmenden Presbyopie (Alters[weit]sichtigkeit) wäre ich, weil ich zudem von Kindesbeinen an eine Brille wegen Myopie (Kurzsichtigkeit) trage, gezwungen, entweder zwei Brillen zu handhaben oder eine Gleitsichtbrille zu avisieren. Ich schrieb: "Ich vermute, daß Online-Optiker keine wirkliche Option sind. (?) Immer wieder taucht im Spam das Angebot auf: Gleitsichtbrille komplett für EUR 199.- Da die auch nur mit Wasser kochen (bzw. Glas blasen) können, muß es, vergleiche ich es mit dem Ladenpreis vor Ort von angenommenen EUR 1000.- einen Haken geben. Bisher behelfe ich mir so, daß ich für die Myopie wie eh und je weiterhin meine inzwischen betagte Brille trage und fürs Lesen seit kurzem eine Lesebrille aus dem Drogeriediscounter verwende, freilich ohne exaktes Wissen um meinen tatsächlichen Visus (Sehstärke). - Wir Geizhälse finden immer Mittel und Wege. Und dank E-Book-Reader kann man mit größer gestellter Schrift ganz ordentlich lesen, während es beim Papierbuch schon eher & öfter mal zum Rätselraten käme. Ich lese mittlerweile 9 von 10 Büchern per Kindle. (18.1.2017)

  Seit September arbeite ich nur noch 32 Wochenstunden. Prinzipiell bekommt mir dieses Regelung gut. Über einen freien Tag mehr pro Woche verfügen zu können, entspannt und nimmt Druck aus der Situation, sich in einem Hamsterrad zu befinden, dessen Drehungen einem Übelkeit und Schwindel verursacht, vor allem aber das Gefühl bestärkt, allzu sehr eingebunden zu sein, allzu sehr verbraten, verheizt zu werden. Trotzdem ist nicht alles eitel Sonnenschein. Die Erwartung, mehr zu lesen, erfüllte sich bis dato nicht. Die überschüssige Freizeit wird verplempert, so wie ich sie immer schon verplempert habe, so wie ich von jeher Urlaube verbracht habe, indem ich in den Tag hinein lebte, gegessen, getrunken und Serien geguckt habe. Ein deprimierender Zustand, sich unfähig zu sehen, seine Gewohnheiten zu ändern. (17.1.2017)

  Vierzehn Stunden schlief ich, von gestern 13.30 Uhr bis vorhin 3.30 Uhr. Zwar hatte die letzte Arbeitswoche nur zwei Nachtdienste; diese waren aber anstrengend. Sowieso bin ich zuzeit derangiert, worunter zuallererst die Lektüre leidet; denn sie ist die mir Angetraute, der es die Treue zu halten gilt. Um so schlimmer, sie vernachlässigt zu sehen. (17.1.2017)

  Wohin der gestrige Tag verschwunden ist, vermag ich nicht klar zu sagen. Irgendwann am späten Nachmittag muß ich schlafen gegangen sein und habe schätzungsweise 12 Stunden im Bett gelegen, bin heute Morgen gegen 5 Uhr aufgestanden und habe seitdem gelesen und das Rosendorfer-Buch zueende gebracht. Irgendwie merkwürdig, so ohne Zeitgefühl bzw Zeitwissen, fast wie damals, wenn beim Saufen ein Filmriß die Struktur durcheinander brachte. Die Herzattacke scheint mich mehr mitgenommen zu haben, als ich für möglich hielt. Der Körper hat sich das genommen, was er offenbar braucht. Immerhin blieb ich während der vergangenen Tage am Buch dran, las, wo und wie es ging und habe mir diesbezüglich nichts vorzuwerfen, so daß auch der Zufriedenheitslevel nicht allzu arg nach unten schnippsten kann. (11.1.2017)

  Im übrigen ist es so, daß, wenn man drastisch abnimmt, schnell als Ghettoknochen verschrieen wird, nur weil man nicht mehr dem gewohnten Bild des Wonneproppen bzw. Fettsacks entspricht, dessen Anblick man gewohnt war. Nimmt man wie ich momentan wieder fünf Kilogramm zu (von 82 auf 87) bekommt man zu hören: "Du siehst jetzt wieder eindeutig gesünder aus." (8.1.2017)

  Heute hatte ich einen Alptraum, der mit meiner Arbeit als Krankenpfleger zu tun hatte und sich an einem Erlebnis der vergangenen Nacht mit einem Patienten aufhängte, der uns übelst beschimpft hatte. So wirr waren die Verwicklungen, so bedrohlich die Situation, als ein Patient, dem ich körperlich nicht gewachsen war, mich in die Zange nahm, mich physisch UND psychisch unter Druck setzte. Eine Gemengelage, wie sie Stephen King gerne erfunden hätte und deren adäquate Verfilmung ich sicherlich auch gemocht hätte, wenn das Erlebnis nicht mir gegolten hätte. (8.1.2017)

  "... Mädchen, das (...) sich im Herzen jedoch noch einen Rest Unwilligkeit bewahrt hatte." Diese in Margriet de Moors "Mélodie d'amour" gefundene Wendung gefällt mir. Sand im Getriebe sein, unruhig bleiben, wach sein, immer etwas Renitenz bewahren, allem gegenüber. (8.1.2017)

  Retweet: Ich bin ja gerne vielseitig uninteressiert.

  Retweet: Etwas durchgeknallt ist ganz nah am wundervoll.

  Retweet: Ich hatte in meinem Leben schon diverse Nahidioterfahrungen.

  Retweet: "Ich mache ja auch Kampfsport" "Ja? Cool, was denn?" "Ich ringe täglich mit mir"

  Da ich seit dem 23. November nichts mehr gepostet hatte, fragte mich ein Heavyuser meines Haus und Magenforums, ob alles ok sei und es mir gut gehe. Nun ist es so, daß, kaum daß ich beschlossen hatte, im Forum eine Zeit lang kürzer zu treten, dieses auflebte und seitdem mächtig was los ist, eine Leserunde zu Jean Paul stattfand und sich eine Challenge zu Klassikern gebildet hat, wo recht viele User=Leser, neue, sowieso aktive und reaktivierte, mitmachen wollen. Mir geht es wie immer, d.h. in stabiler Hinsicht beschissen. Alles beim Alten. Bei Facebook schweige ich seit langem, bei Twitter so gut wie, abgesehen von ein, zwei Bildchen hin und wieder. Hat man sich einmal ans Schweigen gewöhnt, kommt man rasch auf den Geschmack. Und in einer Welt der Fake News, der ununterbrochenen Meckereien und Blödeleien ist es vielleicht ratsam, dabei zu bleiben. (5.1.2017)

  Beim gestrigen quartalsmäßigem Hausarztbesuch wurde die Schilddrüse sonografiert (unauffälliger Befund bei seit zwei Jahren manifester autoimmuner Hashimoto-Thyreoiditis), ein wenig Smalltalk betrieben; und ich kämpfte mich dann einkaufsorientiert durch ein verschneites, matschiges Leipzig, fror an Haltestellen, weil mir jede nur denkbare Straßenbahn vor der Nase wegfuhr und war insgesamt drei Stunden unterwegs nur dieses blöden Arztbesuches wegen, so daß ich nachmittags, grummelig und schwer genervt, endlich zur Bettschwere fand, die mir seit Montag verwehrt war. Mit einer kurzen Unterbrechung schlief ich von 15.30 Uhr bis heute früh 4.30 Uhr und holte so das Defizit wieder auf, welches sich neuerdings an den freien Tagen entwickelt. Nachdem vorhin das Bewußtsein wieder einigermaßen klar geworden war, befinde ich mich stimmungsmäßig und kognitiv wieder auf der Hauptstraße. (5.1.2017)

  Ich habe den gesamten Nachmittag und Abend geschlafen und bin erst gegen 22.45 Uhr wieder aufgewacht. Teezeremonie, Schlaf abschütteln, Wachwerden, dann Lektüre und nachher Serien. Zurzeit wiederhole ich die Columbo-Filme und, etwas unkoordiniert, mehrere Episoden aus der 12. und 13. Staffel der Midsummer Murders (Inspector-Barnaby), die letzten mit John Nettles als Tom Barnaby. Ab der 14. Staffel übernimmt sein Cousin John die Ermittlungen, mit dem ich nie so recht warm geworden bin. Die Filme der frühen Staffeln habe ich mehrfach gesehen. Es spielt keine Rolle, ob man den oder die Mörder kennt. Die Landschaft, die Charaktere, die Verschrobenheit und Originalität stehen für ungetrübten Genuß auch bei der xten Wiederholung. (28.12.2016)

  Es gab Zeiten, zu denen wurde bis viermal täglich Post zugestellt. Ich habe meinen letzten persönlichen Brief vor zirka einem Jahr geschrieben. Immer wenn ich ein Buch lese aus den "guten, alten Zeiten", in denen man diese Briefe oft täglich schrieb (Fontane), überkommt mich eine leise Wehmut und die Erinnerung, wie toll es war, den Briefkasten zu öffnen und einen Brief zu empfangen, der von einem Freund oder einer Freundin kam. Tempi passati. (27.12.2016)

  Mein gestörter Schlaf/Wachrhythmus brachte es mit sich, daß ich nach nur 4 Stunden Schlaf seit 3 Uhr recht kontinuierlich zu lesen vermochte, zwei Bücher endlich abschließen und ein drittes beginnen konnte. Gleich geht es zum einzig noch verbliebenen Familienessen. Nachdem erst meine Oma (2003) und meine Mutter (2012) verstorben ist, die jeweils einen Feiertag beanspruchten, bleibt nur noch das gemeinsame Essen mit Vater/Bruder und das anschließende Herumfläzen auf der Couch bei Filmen. (26.12.2016)

  Retweet: Wenn man die Augen zu lässt, geht's eigentlich.

  Verworrene freie Tage, gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus. Nie richtig wach und ausgeschlafen. Nachts stundenlang YouTube geschaut - die jüngsten Folgen des Literarischen Quartetts, des lesenswert-Quartetts und des Schweizer Literaturclubs, wobei mehrere Titel neu auf meine Leseliste wanderten. Bis 12 Uhr geschlafen. Taumelnd durch den Mittag. Das alles ist nicht eben lektürefreundlich, weil Ruhe und Muße nicht zustande kommen, sondern ich gegen meinem gestörten Biorhythmus und den damit einhergehenden Frust kämpfe. Dabei beschränke ich meine Aktivitäten ohnehin schon, verzichte aufs Surfen, gucke nur selten auf meine Facebook/Twitter-Timelines. Trotzdem beklage ich eine gewissen Neigung zur Katatonie, nichts kommt zusammen, alles ist schwer und starr, ich stehe mir selbst im Weg. (20.12.2016)

  Elektronische Geräte sind oft so nervig. Bis man bestimmte Funktionen und Einstellungsoptionen begriffen und gefunden hat! Der neue Kindle Paperwhite schaltet sich schneller aus, als angegeben wird. Nirgends eine Option, wo man den Schlafmodus modifizieren kann. Vermutlich kann man ihn überhaupt nicht einstellen. Zudem ist das Gerät schwerer als mein alter Kindle, den ich im Februar 2012 gekauft hatte und der also fast 5 Jahre seinen Dienst tat. Bislang kam ich ohne Schutzhülle aus. Durch das Gewicht liegt er nicht mehr so bequem in der Hand, so daß ich vermutlich eine Hülle benötige, um mehr Option zu haben, den Kindle festzuhalten. Zudem nervt, daß ich alle Bücher, die auf dem Kindle mal aufgeladen waren, plötzlich angezeigt bekomme. Auf diese Weise bekam ich überhaupt erst mit, daß es eine Cloud gibt, in der die Titel virtuell noch "weiterleben" und die man sehr mühsam = manuell in Häppchen zu 10 Büchern auf der Amazon-Webseite löschen muß. Sehr viele der angegebenen Wörterbücher lassen sich gar nicht aus der Cloud löschen. Das ist so frustrierend. Ich hätte gern Einfachheit und Übersichtlichkeit und die volle Kontrolle, wenn ich ein Gerät besitze und betreibe. Kaum schalte ich den Flugmodus aus, lädt der Paperwhite schon wieder selbstständig ein Wörterbuch. Zum Kotzen!

  Retweet: Der Mensch ist nun mal mit seiner Situation einfach überfordert.

  Der Brüller. Die Fahrplanauskunft der LVB zeigt mir als Suchergebnis an, von mir (Sellerhausen, Emmausstraße) zum Zielort (Koehlerstraße, Leipzig Reudnitz) zu laufen: 25 Minuten. Möglicherweise bereitet die LVB einen schon mal prophylaktisch für den Fall vor, ohne sie auskommen zu müssen. Suchergebnisse mit eingebauten Laufstrecken sind gängig, aber Suchergebnisse die NUR Laufstrecken angeben, erlebe ich zum ersten Mal.

  Was uns auch unterkam, ist die Marke Labertaler für Mineralwasser und Erfrischungsgetränke. Wir Sachsen stellen uns den Namen viel eher für ein Bier vor. Wie uns gesagt wurde, wissen die Bayern mit "labern" aber wenig anzufangen.

  Emma Braslavsky schreibt in ihrem Debütroman "Aus dem Sinn" (DNB) vom Froschtest, einem Schwangeschaftstest, der, bevor die Chemie in die Labore Einzug hielt, zur Feststellung, ob man Guter Hoffnung sei, Verwendung fand. Das Schöne an mangelndem Wissen und ungebrochener Neugierde - die zwei treffen sich bei mir erstaunlich oft - ist der Moment, in dem man auf bisher Ungewußtes stößt. So auch hier wieder. (23.11.2016)

  Retweet: Aufwachen, und direkt alles Scheiße finden. - Ich kann's noch.

  Gestern sah ich S02E01 der britischen Serie Black Mirror, die eine nahe Zukunft beschreibt, in der technische Errungenschaften vor allem im Bereich der Medien prägnant das Leben beeinflussen. In der erwähnten Folge "Wiedergänger" wird der verstorbene Mann einer auf dem Land lebenden jungen Frau quasi wiedererschaffen - aus den Spuren = Informationen, die von ihm in den Medien existierten. Und gerade begann ich den Tatort E998 (Echolot) und begegne quasi demselben Szenario, als die Kommissare anfangs ziemlich verwirrt mit der mutmaßlichen Toten kommunizieren, die sich dann aber als virtuelles Abbild der tatsächlich Toten erweist. Solche Koinzidenzen erlebe ich immer wieder und, wie mir vorkommt, in letzter Zeit vermehrt. Und daß ein Auto einem Hijacking zum Opfer fällt, sah ich kürzlich in einer Folge der Serie "CSI Cyber". Und auch die thematische Nähe zum erst vor einigen Wochen gelaufenen Tatort E991 (HAL), in der eine Firma mit virtuellen Welten agiert, ist be(d)rückend.

  Retweet: Es ist sehr schwer kein Klugscheißer zu sein, wenn alle anderen so unerträglich dumm sind.

  Retweet: Egal wie es heute läuft, ich hatte hier als Erster schlechte Laune. Das kann mir keiner nehmen.


[^^]  [<<]  [Miszellen]