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Bereich: Selbsterlebensbeschreibung (6)


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Was anderswo oft untergeht, in Archiven verschwindet - beispielsweise Getwittertes - diese kleinen Notate sollen hier thematisch gesammelt werden. An dieser Stelle selbst Erlebtes, Gedachtes & Gefühltes.

  Umstellung des Programms. War auf Nachtdienst geeicht, verbringe den Tag dann meist mit Journalen aus Politik, Kultur und Gesellschaft sowie Hörbeiträgen des DLF. Anruf vom Chef: der heutige und vorraussichtlich auch morgige Nachtdienst fallen für mich aus, was meine Überstunden weiter rapide schrumpfen läßt und die Anzahl der freien Tage zu einer Reihe von beeindruckenden 12 freien Tagen anwachsen läßt, freie Tage, wie gesagt, kein Urlaub! (3.2.2021)

  Auf dem Augustusplatz heute wiederum eine Fahrradleiche geknipst. Langsam ergibt sich eine Reihe.

  Mit einer Spritze Ozempic (Wirkstoff "Semaglutid") nachhause gekommen, einem GLP1-Analogon, welches ich im Rahmen meiner Diabetestherapie und bei durch massiver Gewichtszunahme bedingter schlechter Stoffwechselsituation ab sofort einmal wöchentlich zu spritzen habe. Ozempic als Inkretinmimetikum wirkt auf Rezeptoren in der Bauchspeicheldrüse und zentral im Gehirn glucose- und appetitregulierend und beeinflußt mittelfristig das Körpergewicht positiv. Die anfänglichen Nebenwirkungen Übelkeit (bis Erbrechen) und Durchfall klingen nach wenigen Wochen ab. Semaglutid ist seit Januar 2020 zugelassen und Nachfolger des Liraglutid (Victoza), soll potenter sein und zaubert jedenfalls Diabetologen und DiabetesberaterInnen ein versonnen euphorisches Lächeln ins Gesicht. Innerhalb nur eines Jahres legte ich 15 kg zu und hoffe, im Doppelpack mit einer reglemetierteren Kalorienzufuhr, auf den so besungenen Effekt. Ziel soll sein, wieder die 100-kg-Marke zu knacken, rückwärtig wie gesagt. Als Fortschritt gilt, daß bei Typ-2-Diabetes mit der Entwicklung anderer Medikamente nicht mehr nur Insulin als Mittel der Wahl gilt, sondern inzwischen durch eine wöchentliche subkutane Injektion komfortablere Methoden praktiziert werden, welche das Leben des Betroffenen doch ungemein weniger als eine Insulintherapie verkomplizieren. Davon profitiere fortan auch ich, was mich erleichtert. (2.2.2021)

  Der morgige Frühdienst wurde gestrichen, weil zu wenige Patienten auf unserer Covidstation liegen. Zwei gute Nachrichten. Die dritte gute: Meine Heizung, die seit gestern Vormittag streikte, hat ihre Arbeit wieder aufgenommen, ohne daß ich die Hotline bemühen mußte. Ich warf lediglich ab und zu einen strengen Blick auf die Erkaltete. Ich taue nun langsam auf. Bei so viel Frei in letzter Zeit bin ich der Arbeit leidlich entwöhnt und die Überstunden schrumpfen gen Null. Dadurch daß ich seit 1. Januar nurmehr 24 Wochenstunden zugunsten von vier freien Tagen arbeite, befinde ich mich in einer grundlegend komfortableren Arbeitssituation als alle anderen in unserem Team. Schon die drei Jahre mit Planstelle 0,8 (32 Wochenstunden) seot 2017 waren merkbar entspannter als die Arbeitsjahre zuvor. Wie genau sich das Downsizing finanziell auswirken wird, kann ich erst Ende März/April beurteilen, wenn die Zuschläge der verringerten Zeiten mit dem neuen Grundgehalt zusammen auf dem Lohnschein stehen. Mir das vorher durch die Personalabteilung durchrechnen zu lassen, verabsäumte ich in meiner Trotteligkeit und praktischen Lebensunfähigkeit. (30.1.2012)

  "Fangen Sie nicht mit Entschuldigungen an, wenn Sie überleben wollen." (Five Days S04)

  Retweet: "Gibt es denn etwas, das sie gut können?" "Ich staune nicht schlecht."

  Bisher keine gravierenden Nebenwirkungen nach der gestrigen Zweitmpfung gegen Corona. Merkbare Schmerzen am geimpften Oberarm, leichte Überwärmung und der Blutdruck spielt verrückt - alles Symptome, welche ich von vor drei Wochen kenne und die einen nicht beunruhigen sollten. (26.1.2012)

  Heute war ein Kacktag. Zunächst bekam ich während des Quartalstermins bei der Hausärztin einen Einlauf wegen meines HBA1c von 7,7%, was grottenschlecht ist und einer Änderung der Therapie bedarf, so daß ich bald wöchentlich ein subkutan zu verabreichendes Antidiabetikum spritzen werden. Der Langzeitblutzucker ist der Gewichtszunahme im letzten Jahr anzulasten, d.h. mir, der ich meine Kalorienzufuhr nicht mehr im Griff habe. Termin war um 11.15 Uhr, dran war ich 12.10 Uhr, an der Bushaltestelle um 12.30 Uhr, im Klinikum um 13.15 Uhr. Der Impftermin war um 13 Uhr. Ich mit meiner ohnehin katastrophalen Terminverwaltungskompetenz muß bei solchen Widrigkeiten ausflippen. Ok, ich erhielt die zweite Impfung gegen Corona, wobei ich lesen muß, daß der Moderna-Impstoff vermutlich wirksamer gegen die neuen Mutationen sei - noch ein Aspekt für "so 'nen Hals"! Hättste gewartet, motzt meine innere schlechte Laune. Kurz vor 15 Uhr nach Abstecher bei Kaufland zuhause gewesen und seitdem gelingt es mir auch nicht mehr, mich zu entspannen. Keine Serienfolge gefällt, keine Geduld mit mir. Nörgeligkeit mein zweiter Vorname. Der Tag fing übrigens suboptimal an, weil aufgrund straßenbaulicher Maßnahmen kein Wasser aus dem Hahn kam und ich mit 5-Tage-Bart und ungeduscht zu den Terminen aufbrechen mußte und mich darob die ganze Zeit ungut fühlte. (25.2.2021)

  Ich befürchte, langsam Denkstörungen ausgesetzt zu sein, kognitiven Verknotungen, die möglicherweise Anzeichen für bevorstehende neurodegenerative Prozesse sein können. Vor kurzem stieß ich auf ein Album, bei dessen Titel "Smash-Hits" vorkam. In der Meinung, ebendieses auf den USB geladen zu haben, wunderte ich mich beim Abspielen, daß alle Lieder paßgenau Favoriten von mir entsprechen. Das verursachte paranoide Gedanken: Wie kann es sein, daß Fremde ein Album mit genau jenen Hits veröffenlichen, die ich so gerne und oft höre. Es war mir ein vollständiges Rätsel, welches sich erst nach gut sechs Songs auflöste, als mir einfiel, daß ich vor geraumer Zeit einen Ordner mit dem Namen "Smash-Hits" erstellte, in den hinein ich von Youtube ebenjene Lieder herunterlud. Ich selbst habe sie also kompiliert. Das andere Album ist ein gänzlich anderes. Ein zweites Erlebnis gibt mir zu denken. Vor zwei Wochen zum Skat bei Freunden. Ich machte ein Grand-Spiel mit einem Superblatt, das unmöglich verloren werden konnte. Mitten im Spiel vergaß ich aber, daß ich Grand spielte, und versteifte mich auf Grün. Diese Denkstörung wurde mir erst bewußt, als ich das Spiel haushoch verlor. Auf Streß kann ich das kaum schieben. Mir kommen diese Abirrungen schwerwiegend und angstauslösend vor. (25.1.2021)

  Auf den ersten Blick ist der Umstand, mittags angerufen zu werden mit der Mitteilung, morgen frei machen zu sollen, erfreulich. Allerdings hatte ich den Spätdienst elegant mit meiner zweiten Coronaimpfung verbunden, so daß ich nun extra wegen der Impfung mitten am Tag nach Eutritzsch in mein Krankenhaus fahren muß, wodurch der eigentlich freie Tag wunderbar in Einzelteile zerbröselt, zumal vormittags noch der Quartalstermin bei der Hausärztin dräut. (24.2.2021)

  Die liebevolle Familie, die weiß, daß ich Rosinen hasse, sorgt dafür, daß ich trotz rosinenfreier Mandelstolle nicht leer ausgehen muß.

  Ver(w)(h)eißungsvoller Samstagmorgen Ende Januar 2021 in Leipzig, als ich zeitig aus dem Fenster guckte, einmal gen Straße, einmal gen Hinterhof, an denen ich mich nicht satt sehen kann und die täglich anders aussehen. Zwei Tage zuvor stach mir das reichlich Rot ins Auge. Und kürzlich frühmorgens bei beginnender Dämmerung ein fast idyllischer Blick. Mit Regenbogen wirkts fast kitschig. Irgendwas ist immer, und wenns nur kreatives Parken ist. Vor Jahren aufgrund eines Dachstuhlbrandes gar richtig Action.

  Ich fotografierte im Lauf der Jahre immer wieder Fahrräder in Leipzig, die liegen geblieben sind bzw., wie im Fall des zweiten Fotos, bewußt drapiert worden sind.

  In einem Kulturjournal zu hören "Wie diesem Ereignis gedacht wurde" schmerzt Freunde des Genetivs.

  Ich habe dem Bernie-Sanders-Meme einen eigenen Thread mit meinen Lieblingseinfällen gegönnt.

  Kurzes Gebet: Herr, laß mich werden, der ich bin / In jedem Augenblick. / Und gib, daß ich von Anbeginn / Mich schick in mein Geschick. // Ich spür, daß eine Hand mich hält / Und führt, - bin ich auch nur / Auf schwarzem und auf weißem Feld / Die stumme Schachfigur. // (Mascha Kaléko)

  Nicht müde werden: Nicht müde werden / sondern dem Wunder / leise / wie einem Vogel / die Hand hinhalten. (Hilde Domin)

  Januarabend // Es ist, als ist ein Klingen / In der Luft wie von silbernen Hämmern / Oder sehr fernen Schlittenschellen. / Der Schnee beginnt einzudämmern / Er wird blau. Der Horizont / Wird gelb und transparent. / Himmel und Erde sind / Von keinem Glauben getrennt / Rundum alles eins und Schöne. / Schneekristalliner Staub / Reibt reine Silbertöne / Von der Eiche gefrorenem Laub. (Eva Strittmatter)

  10 kleine Covidioten / wollten sich erfreuen, / drum fuhren sie nach Winterberg, / da warens nur noch 9. // 9 kleine Covidioten / blieben über Nacht, / der eine fror im Auto fest, / da warens nur noch 8. // 8 kleine Covidioten / die den Schnee so lieben, / hielten keinen Abstand ein, / da warens nur noch 7. // 7 kleine Covidioten / fühlten sich im Recht, / der eine ging zu nah heran, / da warens nur noch 6. // 6 kleine Covidioten / ihre Nasen rümpf', / über alle die ne Maske trug'n, / da warens nur noch 5. // 5 kleine Covidioten / teilten sich ein Bier, / der eine ließ den Strohhalm weg, / da warens nur noch 4. // 4 kleine Covidioten / schrien lauthals "Frei!" / Der eine hat sich angesteckt, / da warens nur noch 3. // 3 kleine Covidioten / in Hand von Polizei, / der eine wurde angezeigt, / da warens nur noch 2. // 2 kleine Covidioten / die Inge und der Heiner, / ließen gleich die Maske weg, / da war es nur noch einer. // 1 kleiner Covidiot / genoss den Schlittenrutsch, / doch leider brach er sich ein Bein, / da waren sie alle futsch.

  Herrgott: Ich möchte in dieser Zeit nicht Herrgott sein / Und wohlbehütet hinter Wolken thronen, / Allwissend, dass die Bomben und Kanonen / Den roten Tod auf meine Söhne spien. // Wie peinlich, einem Engelschor zu lauschen, / Da Kinderweinen durch die Lande gellt, / Weißgott, ich möchte um alles in der Welt / Nicht mit dem lieben Gott im Himmel tauschen. // Lobet den Herrn, der schweigt! In solcher Zeit. / Vergib, O Hirt, - ist Schweigen ein Verbrechen. / Doch wie es scheint, ist Seine Heiligkeit / Auch für das frömmste Lämmlein nicht zu sprechen. (Mascha Kaléko)

  Einmal sollte man...: Einmal sollte man seine Siebensachen / Fortrollen aus diesen glatten Geleisen. / Man müßte sich aus dem Staube machen / Und früh am Morgen unbekannt verreisen. // Man sollte nicht mehr pünktlich wie bisher / Um acht Uhr zehn den Omnibus besteigen. / Man müßte sich zu Baum und Gräsern neigen, / Als ob das immer so gewesen wär. // Man sollte sich nie mehr mit Konferenzen, / Prozenten oder Aktenstaub befassen. / Man müßte Konfession und Stand verlassen / Und eines schönen Tags das Leben schwänzen. // Es gibt beinahe überall Natur, / - Man darf sich nur nicht sehr um sie bemühen - / Und soviel Wiesen, die trotz Sonntagstour / Auch werktags unbekümmert weiterblühen. // Man trabt so traurig mit in diesem Trott. / Die anderen aber finden, daß man müßte... / Es ist fast so, als stünd man beim lieben Gott / Allein auf der schwarzen Liste. // Man zog einst ein Lebenslos "zweiter Wahl". / Die Weckeruhr rasselt. Der Plan wird verschoben. / Behutsam verpackt man sein kleines Ideal. / - Einmal aber sollte man... (Siehe oben!) // (Mascha Kaléko)

  Trennung: // Ich trenne mich von meinen Freunden, / Die ihre eignen Wege gehn, / Ohne nach mir auch nur zu fragen. / Wieviele Jahre sind es? Zehn? / Da glaubte ich noch an die Dauer / Und schwor noch auf die Ewigkeit. / Ich sage das ganz ohne Trauer: / Unwiederholbar ist die Zeit / Und ist vergangen. Freunde wart ihr. / Jetzt seit ihr ferner mehr als weit. / Geht euren Weg! Doch eins bewahrt mir: / Dennoch: mir ist es um euch leid. / Man hat ja nicht so viele Freunde, / Daß man sie leicht aufgeben kann. / Und ist man über vierzig, fängt / Nur schwer ein neues Leben an. / Und Freunde finden, daß heißt leben. / Verliert man sie, so stirbt etwas. / Ich will euch diesen Tod vergeben. / Und ihr: sprecht von mir ohne Haß. // (Eva Strittmatter)

  Rezept: Jage die Ängste fort / und die Angst vor den Ängsten. / Für ein paar Jahre / Wird wohl alles noch reichen. / Das Brot im Kasten / Und der Anzug im Schrank. // Sage nicht mein. / Es ist dir alles geliehen. / Wie wenig du brauchst. / Richte dich ein / Und halte den Koffer bereit. // Es ist wahr, was sie sagen: / Was kommen muss, kommt. / Geh dem Leid nicht entgegen. / Und ist es da, / Sieh ihm still ins Gesicht. / Es ist vergänglich wie Glück. // Erwarte nichts. // Und behüte besorgt dein Geheimis. / Auch der Bruder verrät, / Geht es um dich oder ihn. / Den eignen Schatten nimm / Zum Weggefährten. // Feg deine Stube wohl. / Und tausche den Gruß mit dem / Nachbarn. / Flicke heiter den Zaun / und auch die Glocke am Tor. / Die Wunde in dir halte wach / unter dem Dach des Einstweilen. // Zerreiß deine Pläne. Sei klug / und halte dich an Wunder. / Sie sind lang schon verzeichnet / Im großen Plan. / Jage die Ängste fort / Und die Angst vor den Ängsten. // (Mascha Kaleko)

  Gebet: Herr, unser kleines Leben - ein Inzwischen, / Durch das wir aus dem Nichts ins Nichts enteilen. / Und unsre Jahre: Spuren, die verwischen, / Und unser ganzes Sein: nur ein Einstweilen. // Was weißt du, Blinder, von der Stummen Leiden! / Steckt nicht ein König oft in Bettlerschuhen? / Wer sind wir denn, um richtend zu entscheiden? / Uns war bestimmt, zu glauben und zu tun. // Lass du uns wissen, ohne viel zu fragen. / Lehr uns in Demut schuldlos zu verzeihn. / Gib uns die Kraft, dies alles zu ertragen, / Und lass uns einsam, nicht verlassen sein. // (Mascha Kaleko)

  Retweet: Habt ihr mehr Angst vor künstlicher Intelligenz oder vor natürlicher Dummheit?

  Vergeblich auf meiner Bank gewesen. Mehrfach schon Termine ausgemacht und meinerseits wieder storniert. Nun war die Gegenseite schusselig und ich sinnloserweise in die Stadt gefahren, stand am Schalter wie ein Depp. Ich muß mir dringend etwas einfallen lassen, um die Negativzinsen zu umgehen. Einzige Option scheint mit im Augenblick zu sein, das Konto leerzuräumen. Fonds möchte ich nicht wieder machen. Vor zwei Jahren löste ich mein im Jahr 2000 installiertes Depot auf. Festgeldanlagen gibt es wohl nicht mehr. Mir würde eine Möglichkeit der Geldanlage mit Nullzins reichen, nur damit das Geld sicher verwahrt wäre. Aber der Negativzins bzw. die euphemistische offizielle Bezeichnung "Verwahrentgeld" brächten mich um mehrere Hundert Euro im Jahr.

  Retweet: Sollten wir das Virus in den Griff kriegen, bleibt immer noch das Problem mit den Menschen.

  Die Rede/Quatsch-App "Clubhouse" wird aus Datenschutzgründen kontrovers gesehen. Inzwischen kann ich nach wie vor eine gewisse FOMO nicht verhehlen.

  "Ihr wißt, was Verzweiflung heißt; damit dürfte euch klar sein, was Winter bedeutet." (Louise Glück)

  Zweifellos liebe ich Louis-de-Funes-Filme seit meiner Kindheit. Gestern schauten wir "Louis und seine verrückten Politessen". Was ich früher nicht wahrnahm, ist der Sexismus und Rassismus, der uns erst in den me-too-sensiblen Zeiten auffällt. Wie Cruchot und Gerber die Knieen der vier Politessen betatschen, die anzüglichen Sprüche ohnehin. Und wie die schwarze Politesse als Negerin bezeichnet wird, als "bunt und überbelichtet", fiel mir gestern tatsächlich zum ersten Mal unangenehm auf.

  Coronale Konjunktion: Ich darbe / Du darbst / Er, sie, es darbt / Wir darben / Ihr darbt / Sie darben.

  "in Ermangelung eines Gottesunsinns". (Benjamin von Stuckrad-Barre)

  Als ich gestern erstmalig von der boomenden App "Clubhouse" hörte, schwebten mir spontan zwei Einsatzgebiete vor: Gruppen-Talk unter Freunden und Salongespräche - im Sinn einer Plauderei über Gott, die Welt und Bücher. Vermutlich blauäugig und illusorisch. Trotzdem lasse ich mir das Träumen nicht verbieten.

  Heute vermittels Twitter von der Social-Media-App "Clubhouse" gehört und bin sehr gespannt, wobei sich die Spannung halten dürfte, weil ich als Androidnutzer vorerst außen vor bleibe. Sobald die App für mich verfügbar ist, werde ich sie umgehend versuchen, da ich eine audiobasierte Plattform sehr reizvoll finde.

  Retweet: An alle Menschen, die mich nicht leiden können: Ich bin wach und habe gute Laune. Flieht, ihr Narren!

  Retweet: Habe mir bei Amazon ein Huhn und ein Ei bestellt. - Ich sage euch dann Bescheid.

  Retweet: Auffällig, daß Menschen, die alles besser wissen, nie etwas besser machen.

  Retweet: Wenn sich Menschen, die euch lieb haben, sich nicht bei euch melden, dann könnte es daran liegen, dass ihre Kraft aufgebraucht ist. Ihre Kraft nur noch für ihren kleinen Alltag reicht und alles Zusätzliche zuviel ist. Weil es, wenn sie sich meldeten, Vorwürfe und dann Rechtfertigungen nach sich ziehen würde. Und dafür fehlt die Kraft. Ab einem Punkt lässt man das dann einfach.

  Musik wird in dieser Zeit für mich wieder wichtiger. In meiner Jugend war sie zentral. Später fokusierte ich mich auf Bücher. Seitdem meine Augen streiken, geraten hörbare Medien in den Vordergrund. Seit Jahren Radioinhalte, die ich aus den Audiotheken speichere und unterwegs oder im Bett höre; zunehmend wieder Musik, so daß ich mich an jahrzehntelang nicht gehörten Alben erfreue, aber auch neue Künstler entdecke wie zuletzt Sara Lesch und Dota Kehr. Youtube und soziale Medien sind zwecks Entdeckungen eine wahre Fundgrube, Memes gerne wahrgenommene Abwechslungen und Einschübe, die erheitern oder einem das Herz erwärmen wie beispielsweise die Shanty-Callenge. Ich bedauere, selbst nicht so singen zu können, was aber nicht bedeutet, alleine beim Anhören von Musik nicht laut mitzugröhlen. (12.1.2021)

  "Wenn der liebe Gott gewollt hätte, daß wir uns Sorgen machen, dann hätte er uns auch Gründe dafür gegeben." (Fawlty Towers S01E02)

  Sich die Decke über den Kopf ziehen, damit einem nicht mehr die Decke auf den Kopf fällt.

  Retweet: Führe mich nicht in Versuchung. Ich finde alleine dahin.

  Die Episode "Tief im Herzen" der Soko Leipzig (S19E21) spielt im katholischen Milieu. Ein ermordeter Pfarrer. Und wie es das Klischee will, spielen die innerkirchlichen Szenen allesamt in einer uralten Dorfkirche. Dabei hätte Leipzig modernere Kirchbauten zu bieten. Und wenn ich schon am Mäkeln bin: Wenn ein Pfarrer beerdigt wird, dann stehen um das Grab nicht nur ein paar Hanseln herum, dann ist der gesamte Klerus anwesend. Das ist stets eine große Sache.

  Retweet: Von der beruhigenden Wirkung der Klarheit im Kopf.

  Retweet: Man weiß nicht, was man alles aushält; bis man es aushält.

  Retweet: Was die anderen sagen, ist ihre Sache. Was Du dabei fühlst, ist Deine Sache.

  Retweet: Immer diese Angst, dass es nie mehr einfach sein wird.

  Ich befinde mich im sicheren Hafen der eigenen Wohnung, während unser Team heute die neue Coronastation eröffnet hat. Tagsüber wurde eingerichtet, jetzt wartet der Spätdienst auf die ersten neuen Patienten (Zugänge). Ich muß erst Silvester hin zum Nachtdienst.

  Ich gucke nach vielleicht zwanzig Jahren wieder "Die unendliche Geschichte" von 1984 und amüsiere mich bei der Szene mit der uralten Morla. "Hast du dich erkältet?" "Nein, wir haben eine Allergie gegen - Jugend" Und, gefragt nach Hilfe für die Kindliche Kaiserin: "Es spielt zwar keine Rolle, doch wir wissen es." "Wenn du es mir nicht sagst, da wirst auch du sterben." "Nicht schlecht... sterben. Das wäre doch endlich mal was". Wer lange wie ich auf einer Geriatrie gearbeitet hat, versteht Morlas Niedergezogenheit, dieses Müdigkeit und egalitäre Haltung sehr, sehr gut. "Nichts spielt eine Rolle." Ich fühle mich unweigerlich an das Buch Kohelet erinnert: Alles Windhauch.

  "Ich bin der einzige, der so ist wie ich." (Phantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind)

  Mit meinem Englisch ist's nicht weit her, wie ich des öfteren einwerfe. Lernte eben, daß "klein/groß machen" "to do number one/two" heißt, was ich ziemlich lustig finde. Es macht sich bezahlt, nicht nur synchronisierte Serien zu gucken. Mit "Mum" (S01E01) gucke ich innerhalb einer Woche nach "Criminal Justice" (S01E01) die zweite englische Serie mit Untertiteln, auf die ich in der arte-Mediathek gestoßen bin, und lerne peu a peu a little bit.

  Retweet: Die Klügeren sollten endlich aufhören, nachzugeben. Man sieht doch, was dabei herauskommt.

  Retweet: Mein neues Buch heißt "Mangelnder Erfolg", ist autobiographisch und wird nicht erscheinen.

  Ich bin "Bei-uns-hing-noch-ordentlich-Lametta-am-Weinachtsbaum"-Jahre alt.

  "Das machst du immer?" "Was? "Witze auf deine Kosten, um dich vor Fragen zu drücken." (Criminal Justice S01E05) - Dies wurde mir auch während meiner stationären Therapie entgegengehalten.

  Kaum aufgewacht, kam der Anruf meines Chefs, man brauche mich nicht zum Nachtdienst, ich könne heute zuhause bleiben. Aufgrund der Coronakrise wird umstrukturiert, der Regelbetrieb drastisch eingeschränkt, Fachrichtungen zusammengelegt. Unsere verbliebenen Patienten wandern heute noch auf eine andere Station, wo für heute mein Nachtdiensteinsatz nicht vonnöten sei, so daß ich einen weiteren freien Tag nehmen könne, wodurch der gnädige Dienstplan auf voluminöse 8 freie Tage anschwillt. Im St. Georg wird neben Haus 7 eine weitere Corvid19-Station aufmachen und - Stand der Dinge im Moment - unser Team wird das übernehmen, weil wir unisono den Wunsch hatten, nicht getrennt und im Haus einzeln verteilt=verstreut zu werden und stattdessen beisammen zu bleiben und sei es auch unter widrigeren Umständen als jetzt. Ich also habe einen Puffer, der mir gestattet, der Entwicklung zuzusehen, weil ich erst an Silvester wieder arbeiten müßte. Eingedenk der sich verändernden Lage, die täglich Neues gebiert, ist es nicht undenkbar, daß die Planung einen anderen Verlauf nehmen könnte. Ich bin ja hier an meinem Schreibtisch und kann brühheiß davon berichten. (23.12.2020)

  Twitter nutzte ich seit 2008, hatte immer wieder neue Accounts, pausierte oft - ein Tribut meiner Unbeständigkeit. Seit April mit dem Account "Leben und Sterben". Seit Monaten konstant ungefähr 25 Follower, obwohl ich fast täglich Tweets kreiere. Damals war die Aufmerksamkeit noch nicht so breit gestreut wie heute.

  "Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau/schlecht genug." Brecht/Weills "Lied von der Unzulänglichkeit menschlichen Strebens" ist tröstlich auch in unserer aktuellen Situation. Gesungen übrigens von Brecht selbst.

  In einem Kulturzeit-Beitrag vom 10. November festgestellt, daß Judith Schalansky eine Schwester im Geiste ist, eine, die getrieben ist, zu zähmen, zu ordnen, zu katalogisieren, zu listen, die das Buch als perfektes Medium betrachtet. In der Linearität der Zeilen befinde sich die komplette Welt, Schönheit und Katastrophe.

  "Man darf nicht vergessen, daß der Rand letztendlich das Zentrum erst konstituiert. Ohne die Markierung, das ist der Rand, das ist das Marginale, gibt es sozusagen nicht das Kapitale und das Eigentliche." (Judith Schalansky)

  Retweet: Today is the shortest day of the longest year.

  Es glaubt doch wohl keiner ernsthaft, daß wir die mutierte Variante des Coronavirus aufhalten werden? Man kann es so formulieren: der chinesische Wunsch 'Mögest du in interessanten Zeiten leben!' entpuppt sich als Spruch für den (Un)Glückskeks, den die gesamte Menschheit zu schlucken hat.

  Retweet: Für 99 Cent Wurst bei Aldi kaufen, aber sich nicht impfen lassen wollen, weil man ja nicht weiß, was drin ist.

  Retweet: Ich würde gerne aufräumen und zwar weltweit und alles.

  "Versuchen Sie einfach, sich nicht zu viele Sorgen zu machen; denn wenn Sie jetzt damit anfangen, hören Sie nicht mehr damit auf." (Traces - Gefährliche Spuren S01E04)

  Walking on the roof - Das Haus gegenüber ist seit Jahrzehnten unbewohnt, wohl mal ansaniert worden, verfällt aber. Vorhin turnte man auf dem Dach herum - vielleicht Vorbote künftiger Aktionen?

  Ich habe bei CK übrigens kommentiert: "Ich glaube, daß 2020 bei vielen und gar bei solchen, bei denen ich das nie vermutet hätte, mal gänzlich abgesehen von Corona, für bleibende Hirnschäden sorgen wird. Mir begegnen Verschwörungsvermutungen, die mir unerklärlich sind. Was richtet so ein bißchen Sich-Zusammenreißen-Müssen bei den Menschen an? Und was würde erst passieren, wenns wirklich ans Eingemachte ginge?"

  Claudia Klinger empfiehlt die neue Krimi-Miniserie "Mord in Genua - Ein Fall für Petra Delicato". Bin ihr natürlich sofort gefolgt und gucke E01 = Das Zeichen. Eine Ermittlerin, die Sozialkontakte meidet - wie vorbildhaft!

  Auch wir Jugendliche in der DDR haben in den 80ern dank Komplettübertragung durch die ARD die Rockpalast Nächte gesehen, d.h. wir haben durchgemacht, bis wir am Sonntagmorgen trunken vom Schwarztee und Obstwein nachhause wankten, um 10 Uhr aber gemeinsam wieder zur Hl. Messe in der Kirche erschienen. Am erinnerlichsten ist mir der Auftritt von Gianna Nannini 1982, dieser explosiven Rocklady, die uns alle umgehauen hat und in die ich 16-Jähriger damals selbstverständlich schwer verliebt gewesen war.

  Aufgeschnappt: "Der Zufall geht Wege, da kommt die Absicht gar nicht hin."

  Überraschend heute eine E-Mail bekommen, in der ein Mann mich zur Webseite beglückwünschte, auf die er mittels einer literarischen Suche gestoßen war, als er den Ausdruck „geurbit und georbit“ wiederfinden wollte, den er bei Maarten t’Hart gelesen hatte. Es stimmt mich einerseits froh, nach mehreren Jahren augenbedingter Lektüreabstinenz in Zusammenhang mit Literarischem noch dienen zu können; andererseits wird mir wehmütig bewußt, welchen Schatz ich nur noch archivarisch beherberge und nicht mehr aktiv hebe: die Bücher, die Literatur.

  "Aus meiner Erfahrung weiß ich, daß das, was man kann, nicht immer das Wichtigste im Leben ist." (Das Damengambit S01E04)

  Retweet: Meine Waage nimmt jetzt an der Aktion 'Deutschland rundet auf' teil.

  Retweet: I'm dreaming of a wise christmas.

  Bei den Notaten habe ich eine neue Kategorie für Bilder eingerichtet, damit man hintereinander chronologisch sehen kann, was ich dank der Kamera und den Fotoarchiven in den Miszellen nach und nach postete.

  Retweet: Geht die Welt eigentlich an oder mit Dummheit zugrunde?

  In meiner - katholischen - Jugend sagten wir: "Essen ist der Sex des Priesters". Angesichts der zahlreichen Mißbrauchfälle haben da aber viele Nahrungskarenz gehalten.

  Während ich auf ANHs gerade hereinkommendes Blogposting antworten wollte, klingelte das Telefon - ein bei mir seltenes, ergo erwähnenswertes Geschehnis. Ein ehemaliger Kompagnon aus der Psychotherapie, mit dem ich wochenlang das Zimmer teilte, rief unverhofft an und wir plauderten gerade eine Viertelstunde, was mich psychisch ungemein aufmunterte, weil ich zurzeit ganz tief am Boden krauche, hin und her schwanke, Endfantasien durchlebe, so daß ich den Anruf des wirklich liebenswerten Menschen als Bonbon des Tages oder gar der Woche empfinde.

  Retweet: Am sichersten für alle ist es, wenn ich einfach nur dasitze.

  Hinter mir in der Schlange bei Aldi ein Mann mit einem Vogelkäfig, darin 2 papageienartige Vögel. Es gab Schimpfe seitens der Kassiererin, wovon sich der Mann keineswegs beeindrucken ließ.

  Retweet: Dieses Jahr wünsche ich mir einen Adventskalender mit 24 verschiedenen Beruhigungsmitteln.

  Retweet: Wenn es schnell genug geht, kann ich auch geduldig sein.

  Semikolon - Eine kleine Geschichte über Suizid.

  Falls der erste Arbeitstag nach Urlaubs- oder freien Tagen ein Frühdienst ist, verändert das den Tag davor, weil alle Fasern des Selbst - körperliche und geistige - wissen und ständig rekapitulieren, daß man am Abend gefälligst müde zu sein hat und zeitig ins Bett muß. Es ist ein gänzlich anderes Gefühl während des Tages, als wenn man weiß: morgen kannst du ausschlafen und mußt erst nachmittags oder abends zum Dienst. Heute ist es wieder so weit. Glücklicherweise nicht der letzte Urlaub dieses Jahres geht zuende. Aber es dräut ein, wenn auch vereinzelter Frühdienst. Unbeschwertheit, falls ich als zutiefst von Depressionen geprügelter Mensch es so benennen darf, ist kaum möglich. Der Vormittag mag noch gehen. Sobald jedoch der Nachmittag eingeläutet ist, schwirren die Gedanken um die Frage "Wirst du rechtzeitig Bettschwere erlangen?", "Wirst du morgen deinen Mann stehen können?". An solchen Tagen ist die Frage der Fragen hinter alledem "Schaffst du dein Leben noch?" besonders intensiv zu fühlen. (30.11.2020)

  "Reichlich Gepolter in meinem Leben." (Orphan Black S02E02)

  "Ich bin angemessen zerknirscht" (Tatort "Kalte Wut") ist ein süffisanter Spruch, den ich mir für jene Situationen merken muß, in denen man mit Vorhaltungen zu rechnen hat.

  Retweet: Patient: "Was ist Ihr Lebensmotto?" Ich: "Bitte nicht stören!"

  Aufforderung // Säume nicht! Kurz ist der Tag / Und flüchtig die Stunde der Jugend. / Raffe dich auf und geh / Mit ehernen Schritten durchs Leben. / So nur bringt es Gewinn. / Wache am Tag! / Sonst weckt dich am Abend die Reue. / Und die versinkende Helle / Deutet dir, was du verlorst - / Unwiederbringlich. (Georg Trakl)

  Ich beginne ständig neue Serien, erwähne sie allerdings nur sporadisch, wenn etwas hervorsticht oder mich so triggert, daß es einer Erwähnung wert ist. Heute "Vienna Blood" (teilweise auch unter "Liebermann"). Eine Kriminalreihe im Wien der Jahrhundertwende, als die Psychoanalyse geboren wurde. Ein junger Neurologe, ein Schüler Freuds, wird Profiler bei Kriminalfällen und begleitet einen Inspector. In der Faz steht: "Höchst ansehnlich: 'Vienna Blood' führt zwei Ermittler in die schön-schaurigen Abgründe des Fin-de-Siècle-Wiens." Als Grundlage dienen "The Liebermann Papers" von Frank Tallis, die Drehbücher schrieb Stephen Thompson, der auch drei Drehbücher für die grandiose Sherlock-Reihe der BBC beisteuerte. Die Serie ist dankenswerterweise in der ZDF-Mediathek verfügbar.

  Retweet: Eine Zwangsjacke aus Gedanken.

  "Warum klingt Psychologie für mich immer nach Betrug. Es ist wie Religion für Akademiker." (Evil S01E07)

  "Ich finde schon eine Prophetin an sich eigenartig. Da scheißt der Hund beim Rest auch ins Feuerzeug." "Was soll das bedeuten?" "Es bedeutet, daß, wenn etwas schon an sich bescheuert ist, kommt es nicht darauf an, wieviel obendrauf es noch bescheuert ist." (Evil S01E07) - Hat mich irgendwie an das Trump-Phänomen erinnert.

  "Unser ewiger Kampf mit den Grenzen und Beschränkungen, die uns diese Welt setzt." (Kulturzeit vom 15. Oktober 2020)

  "Mein Miniatur- Ausschnitt von Welt hält derzeit leider nix Tröstliches bereit für mich." (Der Schizophrenist)

  "Mein Selbstekel verbindet sich mit dem Erleben des Weltekels angesicht der täglichen Nachrichten zu einem unheilvollen Konglomerat." Einen Tagebucheintrag vom 30. Juli 2019 wiedergelesen, wohlgemerkt VOR meiner Psychotherapie, und gesehen, daß sich nichts, aber auch gar nichts zum Besseren gewendet hat. Könnte mich niederziehen, wenn dies noch möglich wäre! (17.11.2020)

  Retweet: Wenn die Kontaktbeschränkungen im privaten Bereich so weiter gehen, muss man sich am Ende doch noch mit den Kollegen anfreunden.

  "Jede Verschrobenheit ist irgendwie positiv zu nutzen." (Maximillian Buddenbohm)

  Weil heute Weltdiabetestag ist und ich seit 31 Jahre (auch) in der Diabetologie arbeite, hier wieder der Ralf-Ruthe-Klassiker. Und die zwei Witze, die ich diesbezüglich kenne. 1. Was ist im Wald und riecht nach Karamel? - Ein Diabetiker nach dem Waldbrand. 2. "Herr Ober, ich hätte gerne einen Kaffee." "Komplett?" "Nein, nur mit Milch. Zucker habe ich selber."

  "Alexa, fahr zur Hölle!" "Die Route ins St. Georg wird berechnet."

  "Hätte ich vor neun Jahren gewußt, was ich heute weiß..." "Ja?" "... dann wäre ich immer noch zu dämlich, etwas dagegen zu machen." (Law and Order UK S01E04)

  "Wissen Sie, was passiert, wenn alles in Eile geschieht?" "Nein." "Man akzeptiert vollkommene Scheiße." (Law and Order UK S01E04)

  Nachdem es gestern Nachmittag den Anschein hatte, als würden sich Blutdruck und Puls wieder normalisieren, verschlechterte sich mein Befinden abends erneut, so daß ich heute früh in die Sprechstunde ging, gar als zweiter Patient dran und mit einer Krankschreibung bis Sonntag herauskam. Kein Grund zu jubeln, weil sich mein Befinden nicht verbesserte, sondern der Herzschlag wilde Kapriolen schlägt. Jedenfalls meinem Gefühl und den Schwindelattacken nach. In solcher Lage heißt es jedes Mal abzuwägen, ob man sich in eine Notfallaufnahme (NFA) bemüht und sich ggf. dem Augenrollen eines Internisten aussetzt, der im Befund nix Schlimmes entdecken kann. Seitdem ich nicht mehr in Grünau arbeite, wo in dem kleinen Haus der kurze Dienstweg möglich war, ich alle Ärzte kannte und ohne viel Ruß mal eben ein EKG geschrieben werde konnte, wäre es jetzt enorm komplizierter. Ich müßte nach Eutritzsch in die ZNA, wo ich stundenlang zu warten hätte, ganz zu schweigen von der Anstrengung, dorthin zu kommen; denn so wie ich mich gerade fühle, ist an ein Herumkutschieren mit der Straßenbahn nicht zu denken. Also leide ich still vor mich hin und hoffe, daß sich das Herz irgendwann eines angenehmeren Rhythmus besinnt. (11.11.20)

  "Du düngst von innen die Neurosen und schweigst dich von außen aus." (Sara Lesch)

  Kleines Lebensfazit: Ich habe keine Gelegenheit verpasst, eine Gelegenheit zu verpassen.

  Retweet: Dieses Müdigkeitsdingens - gibt's das eigentlich auch für nachts?

  Retweet: Für wahre Freunde gehe ich durch die Hölle. Allen anderen zeige ich den Weg dorthin.

  Den Buchstaben Q mochte ich bis jetzt sehr. Aber in Zeiten von QAnon und Querdenkern (nicht nur in Leipzig) wird er einem richtig madig gemacht.

  In all der Scheiße, die man durch die Nachrichten tagtäglich auf die Seele geschippt bekommt, tut mir Neuseelands Politik ausnehmend gut. Wie sie nach dem Terrorakt damals agierten! Das jetzige Parlament ist fast fifty-fifty (acht Frauen in der Regierung), mehrere Ureinwohner sowie Vertreter der LGBTQ-Gemeinde. Und die 50-jährige Maori Nanaia Mahuta ist jetzt Außenministerin in Neuseeland.

  Retweet: Mit Menschen, die einen großen Vogel haben, kann man an ungewöhnliche Orte fliegen.

  Retweet: Die meisten Menschen der Welt wären glücklich, wenn es ihnen so schlecht ginge wie den Deutschen.

  Retweet: Für meinen Geschmack sind zu meinen Lebzeiten jetzt genug Sachen passiert, die in den Geschichtsbüchern landen werden.

  Immer wieder beachtlich, wie unrühmlich, dramatisch oder lächerlich Potentaten abgehen. Während sie vor kurzem noch im Glanze ihrer Macht unangreifbar schienen, zerbröselt das Imperium innert kürzester Zeit. Nero, Nicolae Ceausescu, Benito Mussolini, Hitler, Gaddafi usw. usf. Trump verliert gerade täglich Rückhalt. Wenn TV-Sender ihm den Saft abdrehen und Parteimitglieder sich endlich kritisch äußern...

  Merke: Dinge sofort notieren! Lag gestern im Bett, hörte etwas Deutschlandfunk-Audio, war zu faul, aufzustehen, um es mir aufzuschreiben bzw. aufzusprechen, wobei ich gerade merke, daß ich Idiot einfach nur ein Memo auf dem Smartphone hätte tippen müssen, welches auf dem Nachttisch lag. Einen anderen Fakt habe ich aber behalten, den ich in den Wissensnachrichten des DLF hörte. Die durchschnittliche Körpertemperatur des Menschen ist in den vergangenen 100 Jahren von 37°C auf 36,6°C gesunken. Erklärt werden kann dies nicht; man diskutiert Dinge wie bessere Ernährung, beheizte Wohnungen usw. Andererseits läßt sich der Effekt auch bei einem indigenen Stamm beobachten, der nicht über unsere mitteleuropäischen Annehmlichkeiten verfügt. Nachtrag: Als ich zum Mittagsschlaf, den ich mir im Urlaub unbedingt gönne, niedergelegt hatte, fiel mir das zweite Faktum ein. Tatsächlich unbekannt war mir, daß Erdgas zwecks Warnfunktion künstlich einen Geruch bekommt. (Odorierung).

  Retweet: "Auf einer Skala von 1 bis 10: Wie gut arbeiten Sie im Team?" "Halt die Fresse und gib mir die Liste! Ich fülle das selbst aus."

  Wenn in einer Serienfolge derselbe Klingelton wie bei unserem Stationstelefon ertönt, kriege ich stets nervöses Augenzucken.

  Die zehnjährige Vietnamesin Chung Anh malte im Lockdown zuhause mit Buntstifen. Fantastisch kunstvolle Bilder sind entstanden. Ich bin begeistert und gleichzeitig beschämt, denn während meiner stationären Psychotherapie haßte ich die Stunden, in denen wir malen und zeichnen sollten. Geist und Hände waren gehemmt und die Blockade löste sich in den 11 Wochen so gut wie nicht. (4.11.2020)

  Wenn zufällig ein Zug vorbeikäme, der mich in Richtung Bekanntheit und Prominenz transportierte, wüßte ich nicht, ob ich widerstehen könnte und nicht einstiege.

  Retweet: Ich will nach Hause zu meinen Medikamenten.

  Retweet: "Du bist so ruhig." - "Ich resigniere."

  Mein Englisch ist ja nicht so. Während des Abiturs wurde ich, der ich zu POS-Zeiten von Klasse 7 bis 10 Französisch hatte, durch die Grammatik gepeitscht. Logisch, daß ich so nur die Grundzüge der Sprache mitbekam und es später und bis heute vor allem am Wortschatz haperte. Eben durch das Radio geschnallt, daß es im Englischen die bibliomanisch anmutende Wendung "to be on the same page" gibt - "auf derselben Wellenlänge sein" oder "der gleichen Meinung sein". Gefällt mir sehr!

  Was bedeutet Deutschsein? Wir alle haben Angst, daß uns etwas weggenommen wird, wenn etwa dazu kommt. (Sara Lesch)

  "Geeint stehen wir, zerstritten fallen wir." (Lucious Spiller)

  Retweet: Wir haben alle einen Dachschaden, die Frage ist nur, bei wem es schon rein regnet.

  Retweet: Gilt Schleudertrauma vom Kopfschütteln am Arbeitsplatz eigentlich als Arbeitsunfall?

  Retweet: Der individuelle Dachschaden ist egal, wenn zwei den gleichen Innenarchitekten haben.

  Mein latent schlechtes Gewissen vom Donnerstag konnte ich mehr als wett machen, indem ich es mir gefallen lasse, am Dienstag einen vierten Nachtdienst angehängt zu bekommen, wodurch ein freier Tag wegfällt. Das ergibt zusammen 6 Dienste am Stück. So viele Schichten habe ich seit sehr langer Zeit nicht mehr hintereinander geschoben. Das Zeitkonto wird dann 65 Überstunden verbuchen. Gnädigerweise war der erste Nachtdienst bis auf den holprigen Beginn erträglich. Holprig insofern, als neben einem erwarteten Zugang mit pflegerischem Aufwand (Immobilität, Inkompliance), einem Patienten mit Durchfall, der das halbe Zimmer schmückte, uns eine weitere neue Patientin mit einer fraglichen Pilzintoxikation beschäftigte, weil wir mit zwei Medikamenten beschäftigt waren, die erst besorgt werden und in deren Handhabung wir uns einlesen mußten. Jedenfalls weiß ich jetzt, daß Ultracarbon Medizinsche Kohle ist und offenbar ziemlich eklig schmeckt. Manche Pilzvergiftungen treten - nach einem symptomarmen/losen Beginn - zeitverzögert in Erscheinung, weswegen eine stationäre Überwachung unbedingt erforderlich ist. (25.10.2020)

  Nach gerade einmal zwei Spätdiensten bin ich dermaßen gerädert, daß ich wie ein Schluck Wasser in der Kurve hänge. Mein ganzer Körper schmerzt, die Laune und die Konzentration sind im Keller. Der Gedanke, heute Abend zur Nachtschicht zu müssen, vergrätzt mir den ganzen Tag. Außerdem rückblickend auf den gestrigen Dienst ein mulmiges Gefühl, in all der Hektik, in dem Trubel etwas Wesentliches vergessen oder falsch gemacht zu haben, anderen im Streß Unrecht getan zu haben, das Glück der anderen be- oder gar VERhindert zu haben. Nicht nur ein physischer, sondern ein quälender seelischer Muskelkater, der mich unruhig und rastlos sein läßt. Diese Arbeit auf dieser Station ist veheerend, ich bin ihr nicht so gewachsen, wie es nötig wäre, damit ich und die anderen überleben oder gut davon kommen. (23.10.2020)

  Der Autor von Käuzchenkuhle (moderne Ausgabe), Horst Beseler, ist gestorben. Kennt jeder, der in der DDR zur Schule ging. Den Film allerdings erinnere ich mich nicht gesehen zu haben. Überhaupt offenbar das große Sterben alter DDR-Schriftsteller. Guntram Vesper (Frohburg) gestern, Günter de Bruyn Anfang Oktober. Und Monika Maron wird von ihrem Hausverlag S. Fischer vor die Tür gesetzt - auch eine Art Sterben. Herbst, Vergänglichkeit, Melancholie. Das einzig Voraussehbare und durchweg Konstante ist die pflegerische Arbeit auf Station. Durchweg hart bis an die Grenze des Erträglichen. Dauerhaft schädigend und ungesund. Das glaubt mir keiner da draußen, was hier abgeht. (23.10.2020)

  Von uns Pflegekräften wird allseitige Einsatzfreude erwartet, nicht nur, wenn wir uns im regulären Dienst auf Station befinden, sondern auch, wenn wir frei haben und das Telefon klingelt oder What's App scheppert und man gebeten wird, einzuspringen oder einen anderen Dienst als geplant zu übernehmen. Gestern am einzigen und zudem noch einzelnen freien Tag in der laufenden Woche wurde ich mehrfach mit der Bitte angefunkt, heute zuungusten des Spätdienstes einen Frühdienst zu übernehmen, den von den vier möglichen Diensten gehaßtesten. Juristisch bin ich nicht gezwungen zu reagieren, so daß ich dieses Recht in Anspruch nahm, weil ich, der mir mit noch 32 Stunden Wochenarbeitszeit eigentlich 3 freie Tage pro Woche zustehen, es als Zumutung empfinde, einzelne Tage frei machen zu müssen. Als Nichteinverständnisbekundung und Replik auf die von mir als unverschämt empfundene Desideration gestern mein Schweigen und trotzdem, weil man letztlich eben doch als braves Pflegeschaf konditioniert ist, ein schlechtes Gewissen.

  Gedankenexperiment, was man täte, wenn man 1000.- Euro monatlich bekäme. Ich schrieb: "Sofortigst kündigen. Der Station beide Mittelfinger zeigen. Brauche als Minimalist nur 700.- im Monat. Von den restlichen 300.- dann mehr ins Kino, Oper, Konzerte."

  Retweet: Muss zurück! Hab was in meiner Kindheit vergessen!

  Retweet: Mehr An - und Abstand. Das wärs eigentlich fürs Erste.

  Retweet: Erzähle deine Probleme nie allen. 80% sind sie egal und die anderen 20% sind froh, daß du sie hast.

  Maximillian Buddenbohm ist ein Beobachter. In großen Teilen seines Weblogs schildert er Beobachtungen, Szenen, Dialoge aus seinem Alltag als Vater, Flaneur, Büroarbeiter, Gartenbesitzer, Autor. Seinen humorvollen, menschenfreundlichen Ton, seine Neugier bewundere ich. Er ist wie ich Jahrgang 1966, Vater zweier Söhne. Aus seiner Beobachtungs- und Schreibfreude erwuchsen mehrere Bücher: "Zwei, drei, vier. Wie ich eine Familie wurde", "Es fehlt mir nicht, am Meer zu sein. Eine Strandjugend", "Das Rosinenbrötchen oder es ist alles nur eine Phase", "Marmelade im Zonenrandgebiet. Geschichten übers Erwachsenwerden" und "Das Rosinenbrötchen. Meine Familie, das Chaos und ich". Wie er herumgeht, Dinge aufschnappt, sie humorvoll in seinem Blog ausbreitet, so ähnlich sammle ich. Freude an Witzigem, Kuriosem, Erstaunlichem, Wissenswertem läßt mein Herz hüpfen und sofort immer auch den Wunsch hochkochen, den Fund anderen mitzuteilen. Wie Maximillian stoße, ja stolpere ich auf Sprache, deren Merkwürdigkeit oder Besonderheit mir notierens-, erzählens- und behaltenswert erscheint. Im September nahm er sich "Spaßvergnügen" vor; ich lese den Blogeintrag nach. Ich spiele mit dem Gedanken, neben Links zu Musikvideos, seltenen Vor/Zunamen, Cartoons, Tweets, Medienlinks wie er nun auch Wörter zu "sammeln".

  Retweet: "Wir appellieren an die Vernunft der Bevölkerung." - Den Rest habe ich vor Lachen leider nicht mehr verstanden.

  Retweet: In Japan werden kaputte Gegenstände oft mit Gold repariert. Die Bruchstelle wird als ein einzigartiges Stück der Objektgeschichte angesehen, die seine Schönheit noch verstärkt. Denke daran, wenn du dich gebrochen fühlst.

  Retweet: Auf Facebook ist man mit den Leuten "befreundet", mit denen man zur Schule ging. Auf Twitter folgt man den Leuten, mit denen man gerne zur Schule gegangen wäre.

  Retweet: Mein bevorzugter Standort ist der Schlauch!

  Der Schriftsteller Martin Gross zog unmittelbar nach der Wende Anfang 1990 nach Dresden, um den Umbruch hautnah mitzuerleben und zu dokumentieren. Sein daraus entstandenes, 1992 im Berliner Basis-Druck-Verlag erschienenes Buch "Das letzte Jahr" war vergessen, bis viele seiner Niederschriften 2019 in dem Materialband "Das Jahr 1990 freilegen. Remontage der Zeit" (Perlentaucher) publiziert wurden. In einem Interview (mp3) schildert Martin Gross seine damaligen Beweggründe und manche Begebenheit. Mir war dieses Buch völlig unbekannt und erweckt mein Interesse, weil ein Westdeutscher in freiwilliger Zeitzeugenschaft sehr nah am Puls der Veränderungen in den Monaten nach der politischen Wende war.

  "Sie war ein bißchen zu widerborstig, um allseits beliebt zu sein." (Mord auf Shetland S02E01 - Nacht der Raben)

  Linkdump "Auf die Ohren (2): Chris Rea: Road to Hell / Gerhard Schöne: Unterm Dach / Depeche Mode: Photographic / Ute Freudenberg: Jugendliebe / InGrid: Tu es foutu / Kiz: Sennerin vom Königssee / Polarkreis 18: Allein, Allein / The Connels: '74- '75 / Uriah Heep: Lady in Black / Whigfield: Saturday Night / Jim Croce: You Don't Mess Around with Jim / Leonora: Love is forever / The Burning Hell: Fuck The Government, I Love You / Steiner + Madlaina: Das Schöne Leben / Karat: Jede Stunde / Eurythmics: Here Comes The Rain Again / Rosenstolz: Wir sind am Leben / Mia.: Kopfüber / Fleetwood Mac: Gypsy / Zaz + Gerard Lenorman: La Ballade des Gens Heureux / Die Ärzte: PerfektHimmelblauBreit / Bukahara: Happy / Christmas Food Court Flash Mob: Hallelujah Chorus / Wayne Graham: On My Throne / Bettina Wegner: Kinder / Daði + Gagnamagnið: Think About Things / Brot + Salz: Blues vom Abschied / Hansi Biebl: Morgenblues.

  Linkdump "Auf die Ohren (1): Skeeter Davis: The End Of The World / Zager & Evanes: In the Year 2525 / Radiohead: Creep / Johnny Wakelin: In Zaire / Visage: Fade to grey / Nathan + Eva Leach: Hero (Cover) / Adele: Someone like you / Rolling in the deep / Keb' Mo': Merry Christmas / Fever Ray: Keep The Streets Empty For Me / OMD: Enola Gay / Canned Heat: Let's work together / Chris Norman / Suzi Quatro: Stumblin'in / Bon Jovi: Runaway / Rosenstolz: Wir sind am Leben / Nena: Nur geträumt (2010) / Al Bano & Romina Power: Tu, soltanto tu / Golden Earring: Radar Love / Kitty Daisy & Lewis: Going Up The Country / Kitty Daisy & Lewis: Down On My Knees / Gaëtan Roussel + Rachida Brakni: Le Temps passe / Lucky Chops: Funkytown / Les Humphries Singers: Take Care Of Me / Diverse: Mamy Blue / Steve´n´Seagulls: November Rain / Bosse: Dein Hurra / Depeche Mode: Personal Jesus / The Common Linnets: Calm After The Storm / ByeAlexKiss: Kedvesem / Kiss: I was made for loving you / Melanie C: I Wish / Marius Müller Westernhagen: Von drüben / Achim Reichel: Aloha he / Bots: Zeven dagen lang / Brooke Fraser: Something in the Water / Transvision Vamp: I want your Love / Rosetta Tharpe: Didn't It Rain / Cinnamon Casers: The world is Yours / MacDonald, Amy: This is the life / Procol Harum: A Whiter Shade of Pale / Jill Sobule: I kissed a girl / BAP: Widderlich / BAP: Wellenreiter / Canned Heat: On the road again / Chris Rea: Road to Hell / Chris Rea: Looking for a summer / Israel Kamakawiwo'ole: Somewhere over the Rainbow [mp3] / MIA.: Tanz der Moleküle / MIA.: Sonne / MIA.: Was es ist / Cohen, Leonard: So long, Marianne / Cohen, Leonard: Suzanne / DJ Bobo: Pray / Linie 1: Du bist schön, auch wenn du weinst / Loituma: Levan Polkaa.

  Als käme es auf Freiheit denn an - einen ohnedies zu überschätzten, ja - kann man Wert noch überhaupt dazu sagen? -, da die coronare Auslöschung wenn nicht ganz, so doch halb der Welt befürchtet werden muß. Und hat nicht Covid dem Europa die Erlösung vor den Migrantenströmen gebracht? Wie sollten die Schmarotzer auch kommen, wenn unre Grenzen zu sind? (...) Davon spricht ja eh keiner mehr, ebenso wenig wie wie von der sogenannten Klimakatastrophe, die dankenswerterweise in die Schubläden ihrer allenfalls Achtelbedeutung zurückbefördert worden ist." (ANH)

  Ich bin ein einfaches Gemüt und gestehe, gerne Kinder/Jugendserien zu schauen. Die Neuauflage von Pan Tau gefällt mir sehr. Überhaupt, der Verschränkung von Realität mit surrealen, fantastischen oder mystischen Elementen bin ich zugetan so wie bei Harry Potter oder der skurrilen britischen Serie "Yonderland". Erinnert sei auch an die legendären DDR-Serien "Spuk unterm Riesenrad" und "Spuk im Hochhaus", welche ich immer wieder gerne anschaue und welche diesen Mix von Realität und Fantastik prima hinbekommen haben.

  Die Frage ist nicht, ob wir einen Menschen lieben oder nicht, sondern ob es uns mit ihm besser oder schlechter geht. (Quelle?)

  "Wie geht's Ihnen denn so? Sie sind auch nicht mehr der Jüngste." "Mein Gott ja, ich quäl' mich so durch's Leben..." (Nachruf auf Herbert Feuerstein)

  Retweet: War mal auf 'ner Schulung "Umgang mit schwierigen Kollegen" und musste feststellen, dass ich der schwierige Kollege bin.

  Retweet: Die Lebens-Überraschungs-Eier in aller Ruhe ausbrüten.

  Intuitiv habe ich es von Anfang an geahnt und so gehandhabt. Corvid 19 wird einzig aerogen übertragen. Das ganze Wischen von Flächen und Abputzen von Gegenständen wie Türklinken usw. ist sinnlos. Entscheidend ist die MNS und der Abstand. Cluster vermeiden. Fertig.

  Retweet: Manchmal nehme ich Abstand um in Ruhe nach zudenken. Und manchmal nehme ich Abstand weil ich nachgedacht habe.

  Retweet: Ich habe meine Geduld testen lassen. Ich bin negativ.

  Retweet: Ich habe das mit den Menschen wirklich versucht. Ich möchte jetzt bitte auf meinen wahren Heimatplaneten.

  Retweet: Ich freue mich voll für euch, daß ihr mich habt!

  Retweet: Weil ja bald wieder Zeitumstellung ist: Ich hätte gerne die unbeschwerte zurück.

  Retweet: Bevor ich irgendwann meine letzte Ruhe finde, hätte gerne mal so langsam meine erste.

  "Die zur Wahrheit wandern, wandern allein." (Christian Morgenstern)

  "Ich glaube, das menschliche Bewußtsein ist ein tragischer Fehltritt der Evolution" (True Detective S01E01)

  "Ihr mögt jetzt vielleicht sagen, daß ich voreilige Schlüsse ziehe, aber Ihr seid nicht unbedingt sehr zufrieden.(?)" (Blackadder S02E02)

  Retweet: Aushalten, Durchhalten, Weitermachen. Leben, kurz erklärt.

  Retweet: Es gibt Worte, von denen man sich ein Leben lang nicht mehr erholt.

  Retweet: Mein Kopf ist auch so ein Risikogebiet.

  Ich habe schon Dinge grundlegend falsch gemacht, als man damit noch nicht US-Präsident werden konnte.

  Retweet: Vielleicht wird ja mal eine Straße nach mir benannt. Oder eine Schule. Oder ... eine psychiatrische Einrichtung.

  Ich schaue den Pilotfilm "Tod am Weiher" der ZDF-Krimireihe "Kommissarin Heller", der aus der Durchschnittsware deutscher Krimis, wie ich finde, herausragt. Sehr ernstes Thema, Kindesmißbrauch und -mißhandlung, familiäre Verwerfungen sowohl bei den Ermittlern als auch Verdächtigen, eine Lisa Wager, die für die Rolle zu Recht einen Filmpreis erhielt. Ziemlich spannend und tiefgründig.

  "99% der Menschen leben in einer Fantasiewelt. Sie glauben, daß die Gesellschaft stabil ist, die Demokratie für immer währt, daß ihre Anführer ihnen Sicherheit bieten können. Die Wahrheit ist, wenn Sie auf die richtige Stelle zielen, bricht alles zusammen, und alles, was bleibt, ist die simple Schönheit des Chaos." (Whiskey Cavalier S01E13)

  "Humor als Elexier gegen die Vergeblichkeit des Daseins." (Hans-Joachim Preil)

  Retweet: Jeder muss seinen eigenen Holzweg gehen.

  Ich mußte über einen herablassenden Trump-Satz lachen, der im auslandsjournal gezeigt wurde: "Wer DEN ("sleepy" Joe Biden) in einer Debatte nicht schlägt, hat echt ein Problem". Das kam so rotzig, daß mein Gewissen keine Zeit mehr hatte, den Lachimpuls zu unterdrücken.

  Diese Flaschen bekommen im St.Georg unsere Patienten. Ich nehme nicht an, daß sich einer zu Kaufland nach Reudnitz durchgeschlagen hat. Das ist übrigens eine der Penner/Saufecken an der Mall.

  Die Berliner Webworkerin Claudia Klinger führt unter anderem das Blog "Die Kunst des Alterns", dem ein gleichnamiger Twitterkanal beigegeben ist, den ich, wenn es sich ergibt, mitbefüllen werde.

  Retweet: Wer kennt ihn nicht. Diesen einen belanglosen Satz, den man trotzdem nicht vergißt.

  Retweet: Es gibt Tage, an denen spürst du die Müdigkeit eines ganzen Lebens.

  Retweet: Fragt ihr euch auch, wenn ihr tolle Menschen trefft, wie lange sie in eurem Leben bleiben?

  Retweet: Von der Pubertät habe ich mich nie so richtig erholt.

  Retweet: Ich hab so viel aus Fehlern gelernt, daß ich überlege, noch welche zu machen.

  Über Claudia Klinger auf "Vom Niedergang der Buchblogs" gestoßen. Wie sie kann ich auf jetzt schon 20 Jahre Buchblogs zurückblicken und behaupten, alle Auf- und Niedergänge miterlebt und -erlitten zu haben. Und wie sie mutierte ich zum Nichtmehrleser, nehme trotzdem Anteil an dem Bedauern über den Schwund der literarischen und buchaffinen Diskussionskultur im Netz. Vor den Blogs war das Usenet (de.rec.buecher) mit der für mich intensivsten und ergiebsten Zeit, dann die literarischen Foren, von denen es noch einige gibt; ich selbst bin seit 2002 im Literaturschock- und Klassikerforum aktiv gewesen und wenige Jahre später im weitaus akademischeren Litteratur-Forum, welches vom belesensten Menschen unterhalten wird, den ich persönlich kenne und sehr schätze! Die Buchblogs müssen sich Aufmerksamkeit mit den anderen sozialen Medien teilen. Auf Twitter, Instagram & Co läuft es freilich nicht so ausufernd und gründlich, wie Blogger sich ein literarisches Wechselspiel ausmalen. Vergangenem sollte man nicht nachweinen, weil so die zu kostbare Gegenwart demoliert wird. Vielen Dank an Claudia nach Berlin, daß sie dieses Miszellen explizit empfohlen hat: "Wer die Kürze liebt und eine Mischung aus Medientipps und Erlebnissen eines Krankenpflegers verkraftet, ist da genau richtig." Sehr lieb von der Netzurgesteinin, mit welcher ich seit 1996 (Mailingliste Netzkultur) in Kontakt bin. (24.9.2020)

  Die letzte Nachtschicht, ohnehin beschissen aufgrund mehrerer Zugänge, die uns mit einem Zeitdefizit durch die Nacht galoppieren ließ, endete spektakulär. Als ich den Gang entlang lief, hörte ich fernes Jammern und Wehklagen und arbeitete mich zur akustischen Quelle vor, indem ich von draußen an allen Zimmer lauschte. Beim fünften Zimmer lag ein Patient der Länge nach im Bad mit dem Gesicht in seinem eigenen Durchfall, lebte glücklicherweise noch. Zunächst das Gesicht gereinigt, damit die Fäkalien nicht ins Auge dringen. Grob und vor allem zügig, so gut es ging, wenn sich jemand in höchstnotpeinlichem physischen Zustand am Boden windet, den Rest des Körpers gereinigt und ihn mühsam ins Bett transferiert, wo der Patient deutlich delirant wurde und zu zittern anfing. Die Dienstärztin kam dann auch und ordnete einen bunten Mix an Maßnahmen an: Blutentnahme, Infusion, Vitalwert- und Kreislaufüberwachung, Blutzuckerkontrolle. Zudem muß der Vorfall auch als Sturz erfaßt werden. Neben dem eigentlichen Tun am und mit dem Kranken werden uns in solchen Fällen viele dokumentarische Finessen abverlangt. Das alles kostet Zeit, Kraft und, zumal kurz vor Dienstende, Nerven. Ausgepowert, die Dienstkleidung mit Fäkalien beschmiert, schlich ich zur Straßenbahn und war vor Erschöpfung und Müdigkeit kurz geneigt, sie nicht mehr zu verlassen und gleich vor Ort zu schlafen. (23.9.2020)

  Cat Stevens aka Yusufs Album "Tea for the Tillerman" wird 50 und erschien dieser Tage in neuem Arrangement wieder. Ich bin gespannt, ob es gefallen wird; denn Marius Müller Westernhagens Neuauflage seine legendären Pfefferminprinz-Albums, welches er in den USA aufgenommen hat, läßt mich eher ratlos zurück. Überhaupt, gibt es Untersuchungen zum Thema Alterswerk? Unbestritten gibt es - siehe Fontane - Künstler, die erst und gerade in reiferen Lebensjahren zu großer Form auflaufen, aber in den überwiegenden Fällen ist, so denke ich, der Genius eher an die Jugend gekoppelt, der ungestüme Originalität und Frische inhärent ist. Selbst als jahrzehntelanger Fan von BAP und Heinz-Rudolf Kunze muß ich gestehen, eher deren früheren Werke zu bevorzugen. (23.9.2020)

  Ich habe mich für das Pilotprojekt Grundeinkommen beworben. Würde ich genommen und bekäme 3 Jahre lang 1200.- BGE (Bedingungsloses Grundeinkommen), wäre das für mich einschneidend. Vermutlich würde ich meinen Job sofort kündigen.

  "... daß es gerade Druck und Grenzen sind, die die Dinge formen." (David Byrne)

  Gestern einen Random Act of Kindness begangen, als ich bei Kaufland eine Frau darauf hinwies, daß sie die Schachtel Eis in ihrem Einkaufswagen vergessen hatte, den sie zurückgestellt hatte, ohne die Waren herauszunehmen. Jemandem überraschend etwas Gutes tun, eine Kleinigkeit, geplant oder ungeplant. Um diese Idee herum ist gar eine Organisation entstanden. Die 'gute Tat' spielt in allen Weltreligionen eine Rolle, auch im Judentum, wo man den Mitzvah Day (International) begeht. Kennengelernt habe ich den Random Act of Kindness durch die phänomenale, unvergessene Vera Birkenbihl. (22.9.2020)

  In einem Bericht über die Salzburger Festspiele meinte dessen Intendant Markus Hinterhäuser: "Das ist ein so nicht gekannter Zustand, daß das Publikum so unfaßbar ruhig ist, so konzentriert ist und zuhört. Manchmal hat man fast das Gefühl, das Publikum sei bei einer Andacht, so still ist es." Und jetzt der Satz, bei dem ich fast die erste Tasse Schwarztee des Tages über die Tastatur geprustet hätte: "Es wagt ja niemand zu husten."

  "Das Seltsame ist, daß man schwören könnte, daß alles gut ist, wenn man in Wahrheit schon auf den Untergang zurast. Und andersrum denkt, es wird nie wieder gut, und dabei geht's schon wieder aufwärts." (Der Club der singenden Metzger)

  Der Münchener Tatort "Lass den Mond am Himmel stehn" (E1135) ist grandios leise, unspektakulär und dadurch so eindrücklich, trist und großartig. Mich gruselt's nach diesem Film.

  Immer wenn mir als Jugendlicher Divine im Fernsehen unterkam, wußte ich als behüteter, frommer katholischer Jugendlicher so gar nichts damit anzufangen, war aber dennoch fasziniert. Die Dragqueen war auch Vorlage für die Seehexe Ursula in Arielle, die Meerjungfrau (1989). Divine war ohne Maske der nette, dicke Onkel von nebenan.

  Retweet: Ich hab's doch auch nicht immer leicht mit mir.

  Wenn es sich eines Tages nicht mehr lohnt, für irgend einen Grund zu leben, gibt es immer noch genug Musik, die du hören kannst, um am Leben zu bleiben. (Omid Shirazy)

  Retweet: Und als Gott mich schuf, sagte er: "Das übernimmt bestimmt die Krankenkasse."

  "Traurig ist das Glücklich der Tiefsinnigen." (Doctor Who S0310)

  Retweet: Meine Eltern sind froh, dass ihre Kinder sinnvolle Berufe gelernt haben. Bei medizinischen Fragen steht ihnen meine Schwester zur Seite. Wenn es um IT und Technik geht, weiss mein Bruder Rat. Heute kam endlich mein grosser Auftritt. Mein Vater hatte eine Frage zu einem Komma.

  Was, wenn man am Boden ist, an Schmerz noch hinzukommt, ist die Erfahrung, daß Leben neben einem weitergeht. Die Eckpunkte ändern sich nicht, die Sonne geht weiterhin auf, die Kollegen sind, wie sie sind, die Nachbarn ahnen nichts von dem Zustand, dem man sich selbst ausgeliefert sieht. Dieses Herausgehobensein und Niedergeworfensein, ohne daß die Welt um einen herum davon großartig Notiz nimmt, ist ein ungeheuerer Schmerz, eine niederschmetternde Zumutung.

  "Es gibt Tage, die sind so trüb, da kann einem kaum etwas die miese Stimmung nehmen." (ttt, 10. November 2019)

  Auf gesunder Ernährung zu insistieren finde ich Vollkorn übertrieben.

  Retweet: Das Leben ist ein ständiges Nehmen und Geben. Mal übernimmt man sich, mal übergibt man sich.

  Bei Claudia Klinger kommentiert: Am überraschtesten war ich im vergangenen Jahr, als während meiner stationären Therapie in einer Fragerunde eine 18-Jährige als Lieblingsgruppe Led Zeppelin angab, während ich die Gruppen der anderen im Alter bis 30 meist nicht kannte. - Ich selbst bin, obwohl mit 54 noch kein 60plus, musikalisch mit den 70er verbandelt, auch wenn ich altersmäßig eigentlich in die 80er gehöre, denen ich mit Ausnahmen (NDW!) früher nichts abgewinnen konnten. Zudem bin ich mit Blues, Spirituals/Gospel, Dixieland, Gregorianik und Liedermachern groß geworden, später dann Deutschrock (BAP, Wolf Maahn, HRK, Stoppok). Auch wenn ich mit Rap und HipHop wirklich nichts anfangen kann, begegne ich dank Youtube doch zeitgenössischerer Musik und finde manches toll, Adele beispielsweise und dem legendären Albert-Hall-Konzert; Rosenstolz (Wir sind am Leben) oder Mia. (Tanz der Moleküle). Was Neuinterpretation anbetrifft, fällt mir spontan der Stevie-Wonder-Song "I wish" ein, gesungen von Melanie C. Ach, es gibt so unendlich viel Musik! Erst spät sah ich ein, daß Musik tiefer und intensiver existenziell wirkt als Literatur.

  Eva Strittmatters Gedicht "Trennung" schickte ich einigen früheren Freunden. Bei zweien erntete ich Un/Mißverständnis, so als ob ich quasi aktiv bestehende Freundschaften torpedierte und Freunde in die Wüste schickte. Dabei verstehe ich dieses Gedicht, welches mich dermaßen durchrüttelte, als Bestandsaufnahme des längst Geschehenen und als Danksagung an Freundschaften, die mir in früheren Zeiten viel schenkte und bedeutete. Es ist nunmal zu konstatieren, daß, ohne die Schuldfrage zu stellen, Freundschaften einschlafen, verdorren und einfach auf der Strecke bleiben. In Strittmatters Gedicht sehe ich keine Verbitterung. (1.9.2020)

  So eine Maske ist schon eine effektiver Schutz. Gestern ging ich in den Praxiswarteraum meiner Hausärztin und ein älterer Herr nickte mir jovial zu, sprach mich aber nicht an. Als er dann aufstand und das Zimmer verlassen wollte, erkannte ich meinen Vater. (26.8.2020)

  Gerade den Neologismus Staycation (zusammengesetzt aus "stay" "vacation"; auch: Holistay) für den Urlaub daheim gehört. "Nearcation" dagegen meint einen Urlaub nicht weit vom Wohnort.

  Der Akku meines neuen Smartphones, das ich am Freitagabend auflud, hält mit 37% immer noch. Das ist der Wahnsinn. Überhaupt ein geiles Teil, sauschnell, bislang keinerlei Beandstandung. (25.8.2020)

  "sich wie seelisch frisch durchgeharkt fühlen." (Maximillian Buddenbohm)

  Der neue, gestern gelieferte Kopfhörer (Philips Audio SHP1900) wird erst entjungfert, wenn das neue Smartphone (Xiaomi Redmi Note 9S) in Betrieb genommen werden kann, welches voraussichtlich heute geliefert wird. Unter Umständen bin ich, wenn der Paketdienst kommt, noch in der Stadt unterwegs, so daß noch unklar ist, wann genau ich des Päckchens habhaft sein werde. Vielleicht bei jemandem abzuholen, der nicht zuhause sein könnte oder bei einer Poststation usw. Und dann muß wohl zuallererst der Akku des Gerätes vollständig aufgeladen werden. Ich gehe davon aus, daß ich das Handy frühestens Morgen Vormittag in Augenschein und die Konfiguration in Angriff nehmen werde. (21.8.2020)

  Gesundheitliches Bulletin. Am Dienstag war ich bei der Hausärztin zur Verbandkontrolle, die zufriedenstellend ausfiel, weil die Wunde reizlos aussah, soweit man das bei all den Steri-Strips beurteilen kann, die den eigentlichen Schnitt und damit den Wundrand verdecken. Krank bin ich noch bis zur Inspektion am nächsten Dienstag geschrieben. Man wollte den Finger gänzlich ohne Verband belassen. Allerdings begannen sich bereits am Dienstagnachmittag zwei Strips zu lösen und baumelten am Finger, was mich in den Wahnsinn trieb. Da ich noch ein steriles Pflaster vorrätig hatte, klebte ich es zirkulär um den Finger, wo es seitdem wie Ast hält. Mein Vorstellung ist, es ab Montag weg- und den Dingen ihren Lauf zu lassen, das heißt, es zu akzeptieren, falls sich die Strips DANN ablösen werden. Wahrscheinlich besorge ich mir, weil ich wegen eines vormittäglichen Termins beim Psychotherapeuten und zwecks Abgabe des Krankenscheins bei Krankenkasse und Arbeitgeber in der Stadt unterwegs bin, zur Sicherheit noch einige Pflaster. Ich rechne damit, ab Mittwoch wieder arbeiten gehen zu dürfen. (21.8.2020)

  "Gott redet ja nicht mit mir. Er ist der leiseste Mitbewohner der Welt." (Evil S01E02)

  Mit der Hand in den Müll und einen Konservendosendeckel gegriffen. Riesenschnittwunde. Glücklicherweise kam der Bruder schnell zu Hilfe, fuhr mich in eine chirurgische Notambulanz. Nicht genäht, sondern gestript = mit Klebestreifen (Steri-Strips) versorgt. Außer Gefecht mit Krankenschein bis Sonntag nächster Woche. Am Dienstag zur Wundkontrolle und Verbandwechsel beim Hausarzt. Die Strips sind 7 bis 10 Tage zu belassen. Ich Idiot. So ein Pech, kurz nachdem ich Glück hatte. Und zwar fand ich gestern meine SD-Karte mit dem Audioarchiv nicht mehr. Hunderte Stunden Material mit Sendungen des DeutschlandRadios quasi futsch. Auch heute sehr oft und lange gesucht und sie dann im Taschenrechner gefunden, wo sie sich zwischen Hülle und Gerät verklemmt hatte. Ich wollte mich belohnen und mußte, um erneut kochen zu können, aufwaschen, wobei sich das Malheur ereignete. (15.8.2020)

  Retweet: Ich glaube an genervt auf den ersten Blick.

  Gut 48 Stunden, nachdem mich mein Smartphone nach langem, erfüllten Leben verlassen hat, bestellte ich soeben ein neues und damit überhaupt mein erstes separat gekauftes, denn die beiden Vorgänger, ein ZTE (mit Base-Vertrag) und das Samsung Galaxy Tab 4 (mit Simyo/Blau-Vertrag) bekam ich zum Datenvertrag dazu, deren Kündigung jedes Mal so abartig kompliziert gewesen ist, daß ich auf das bißchen Unterwegssurfen zuletzt verzichtete und mich mit Wlan begnügte. Neben neuen Kopfhörern, einem identischen Modell (Philips Audio SHP1900) meines seit zig Jahren benutzen und ziemlich zerfledderten, aber noch funktionstüchtigen stinkeinfachen Philips-Hörers, bestellte ich als Smartphone das Xiaomi Redmi Note 9S für 206.- Euro. Lieferung erst in acht Tagen = nächsten Freitag. Fürs Unterwegshören meiner Audiodateien nutze ich das uralte Samsung Galaxy Tab 3, einst ein Werbegeschenk meines Providers, dessen Akku sich, nachdem es lange Zeit quasi tot gewesen war, kurioserweise wieder soweit erholt hat, daß er dafür tauglich ist. (13.8.2020)

  Mein Smartphone ist tot. Plötzlich abgeschnitten von WhatsApp, vor allem aber der Möglichkeit, mobil Audiodateien zu hören. Für unterwegs muß ich mir etwas anderes einfallen lassen. Noch sitzt der Schock zu tief, als daß ich bereits planbar Vorstellungen hätte, wie ich weitermachen soll und kann. Neues Handy kaufen? Die Entscheidung darüber vertage ich. Zunächst verbringe ich eine Zeit lang ohne mobiles Gerät. Leider konnte ich mich bei meinem Kontakten nicht verabschieden bzw. sie informieren, so daß sich manche bestimmt wundern werden, warum der Kerl auf einmal nicht mehr reagiert. Tatsächlich fühle ich mich infolge des Totalausfalles dieses doch eigentlich albernen Dinges, ohne dem ich früher doch blendend zurecht gekommen war, regelrecht kastriert. (11.8.2020)

  Mein Epitaph: / Vergebens. / Sie starb / an den Folgen / des Lebens. -- Durch diesen Beitrag (mp3) stieß ich auf die Dichterin Mascha Kaleko und bin hingerisssen.

  Auf der Suche nach einem Kuchenrezept mußte ich auf der Webseite Cookies akzeptieren. Lustiger Zirkelschluß. Daß Schneewittchenkuchen in der DDR so benannt wurde, wußte ich nicht, und daß er backgleich mit Donauwelle ist, auch nicht.

  In Claudia Klingers Blogeintrag "Die Zukunft gehört uns nicht" kommentiert: "Mich regt dieser bescheuerte Ratschlag auf: 'Lebe so, als wäre heute dein letzter Tag!' So simpel ist es nicht. Wir leben eingebettet in eine Vergangenheit, die Einfluß auf das Heute hat, wie jeder Mensch mit Depressionen zur Genüge weiß. Und die Zukunft muß, wenn man weise entscheiden will, ebenso bedacht werden. WENN heute mein letzter Tag wäre, würde ich mir eine Schachtel Zigaretten kaufen und ausreichend Sekt kalt stellen und vielleicht stundenlang Katzenvideos gucken. ABER: ich muß arbeiten und sollte besser nicht gekündigt werden. Ich muß Pflichten ausüben und Regeln beachten. Man lebt eingebettet in eine Vielzahl von Notwendigkeiten und wird durch äußere Umstände beschränkt. Das einzige, was immer geht, ist, sich den Geist freihalten, geistige und geistliche Skills leben und dadurch belebt und frei sein. Das ja. Aber wie der heutige Tag gelebt wird, wird meines Erachtens durchaus von der Vergangenheit und Zukunft bestimmt." (2.8.2020)

  Bei Aldi eine von 2,61 EUR auf 1,20 EUR reduzierte Packung Lachsforellen gekauft. Auf dem Kassenbon stand nicht wie sonst eigentlich üblich "Rabatt", sondern das deutsche "Nachlass", und ich fühlte mich prompt irgendwie als eingesetzter Erbe bzw. Verwalter dieses Stück Fisches.

  "Er ist alt genug, um selbst auf sich aufzupassen." "Ich glaube, so alt ist man nie." (Tatort E084: Havarie)

  Eben wurde ich angerufen von einer Frau X., geb. Kolbeck, die wissen wollte, woher meine Familie kommt und ob wir nicht eventuell verwandt sein könnten. Wie sich zeigte, ist dem nicht so; trotzdem ein schönes Gespräch über die Schicksale, die der Zweite Weltkrieg bestimmte und Menschen durch halb Europa trieb, und kurioserweise thematisch dem Bild nahe, welches ich vorhin postete, denn die Familie väterlicherseits blieb 1944 auf der Flucht von Zagórze (nahe Lemberg, unter polnischer Ägide Lwow, unter ukrainischer heute Lwiw) bei Opole hängen, nur meine Oma gelangte 1945 nach Deutschland und wurde nach einem Schlenker über Hamburg auf der Klitzsche Großwölkau (zwischen Delitzsch und Eilenburg) angesiedelt. Ihre Eltern blieben mit den auf dem Bild zu sehenden drei Geschwistern in Opole. Als Kind und Jugendlicher war ich mit meinen Eltern mindestens dreimal zu Besuch. Das letzte Mal, als Polen schon das Kriegsrecht ausgerufen hatte. Schwäbische Auswanderer siedelten sich im 19. Jahrhundert bei Lemberg an; meine Ururgroßmutter hieß beispielsweise Deutschmann und starb 1947 in den Armen meiner Oma, mit der sie auf der Flucht hierher gelangte. Beide liegen heute in gleichen Grab (26.7.2020).

  Retweet: Bekannter grade zu mir: "Wenn das mit Tempo 30 so weitergeht, ist man ja bald mit dem Fahrrad schneller als mit dem Auto!" - Du bist so kurz davor, es zu verstehen.


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