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Bibliomanische Zitate III

K

Kachelmann, Jörg

  • Es gibt nichts Schöneres, als vor dem Schlafengehen nachzulesen, wie 1880 das Wetter in Sachsen war.

Kästner, Erich

  • Der Schriftsteller verwandelt Vorstellungen in Worte. Der Leser verwandelt Worte in Vorstellungen. Inwieweit diese und jene Vorstellungen einander ähneln, ist unkontrollierbar.

Kafka, Franz

  • Alles, was nicht Literatur ist, langweilt mich und ich hasse es, denn es stört mich oder hält mich auf, wenn auch nur vermeintlich.
  • Das Buch ist die Axt für das gefrorene Meer in uns.
  • Dieses weiße Papier, das kein Ende nehmen will, brennt einem die Augen aus und darum schreibt man.
  • Glücklich wären wir eben auch, wenn wir keine Bücher hätten, und solche Bücher, die uns glücklich machen, könnten wir zur Not selber schreiben. Wir brauchen aber die Bücher, die auf uns wirken wie ein Unglück, das uns sehr schmerzt, wie der Tod eines, den wir lieber hatten als uns, wie wenn wir in Wälder verstoßen würden, von allen Menschen weg, wie ein Selbstmord, ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. Das glaube ich.
  • Ich brauche zu meinem Schreiben Abgeschieden-heit, nicht wie ein Einsiedler, das wäre nicht genug, sondern wie ein Toter. Schreiben in diesem Sinne ist ein tieferer Schlaf, also Tod, und so wie man einen Toten nicht aus seinem Grabe ziehen wird und kann, so auch mich nicht vom Schreibtisch in der Nacht.
  • Ich glaube, man sollte überhaupt nur solche Bücher lesen, die einen beißen und stechen.
  • Manches Buch wirkt wie ein Schlüssel zu fremden Sälen des eigenen Schlosses.
  • Wenn das Buch, das wir lesen, uns nicht mir einem Faustschlag auf den Schädel weckt, wozu lesen wir dann das Buch?
  • Wenn man einander schreibt, ist man wie durch ein Seil verbunden.

Kaiser, Gerhard

  • Das Sich-Messen am Text in seinem Eigenrecht ist auch die für den Leser fruchtbarste Lektüreweise.
  • Die große Literatur stört uns auf, indem sie uns beglückt; sie beglückt uns, indem sie uns aufstört.
  • Wo die Werke nicht reicher sind als das, worauf sie vielleicht als Antworten hinauswollen, sind sie arm.
  • Dichten ist wie eine Expedition ins Unbekannte.
  • Dichten heißt schon bei Vergil, "die Segel setzen", also sich letztlich unverfügbaren Elementen anvertrauen.

Kaltenbrunner, Gerd.K.

  • Richtiges Lesen hat Konsequenzen im Leben.

Kaminer, Wladimir

  • Laut Statistik ist der Durchschnittsleser in Russland genau wie in Deutschland eine Frau um die fünfzig, die auch selbst ab und zu an einem Buch arbeitet. Arbeitstitel "Mein Leben als Frau".

Kamzelak, Roland

  • Bei Büchern ist es eben wie bei Leichen. Je kühler sie liegen, desto besser.

Kant, Hermann

  • Bücher bewähren sich in vielfachen Begegnungen. Wo sie alte Glückserfahrungen mit ihnen festigen, zeigen sie, daß sie dem inzwischen fortgeschrittenen Verstand etwas zu bieten wissen, also mehr sind, als sie schienen. Wo sie sich nicht nur vertraut, sondern auch neuartig lesen, zeigt sich an ihnen das, was man wohl Tiefe nennt. Qualität hält jede sogenannte Wiederholung aus.
  • Wir haben ein Leben lang Zeit, lesen zu lernen, und das ist auch ein Gedanke, der mir das Leben freundlich macht.

Kant, Immanuel

  • Büchergelehrsamkeit vermehrt zwar die Kenntnisse, aber erweitert nicht den Begriff und die Einsicht, wo nicht Vernunft dazukommt.

Kappacher, Walter

  • Ich bin ins Leben eingetreten, hatte er Jahre später einmal gedacht, und meine lyrische Begabung ist bei der anderen Tür hinaus. [Der Fliegenpalast]
  • Wozu sich mit Prosa beschäftigen, wenn man Poesie haben kann?

Karalius, Vytautas

  • Das Sparbuch ist ein Buch, dessen Inhalt von der Form nicht abhängig ist.

Kaye, Danny

  • Bestsellereffekte entstehen dadurch, daß Bücher gekauft und dann nicht gelesen werden.
  • Bestseller sind Bücher, die von vielen Leuten gelesen werden, aber nicht persönlich.

Keel, Daniel

  • Ein Buch, das eine gute Geschichte gut erzählt, ist unsterblich. Man muss nur dafür sorgen, dass es auch zu anderen kommt.
  • Ich teile alle Werke in zwei Sorten ein: solche, die mir gefallen, und solche, die mir nicht gefallen. Ein anderes Kriterium habe ich nicht.

Kehlmann, Daniel

  • ... ein schlecht gedrucktes Taschenbuch mit einem unangenehmen Gestrüpp von Fußnoten.
  • Ist dir schon aufgefallen, wie verlogen jedes Buch allein dadurch wird, daß jemand es veröffentlicht hat?

Keller, Helen

  • Literatur ist mein Utopia. Hier wird mir das Mitspracherecht nicht entzogen. Die Barrieren der Sinne kann mir hier das köstliche, gute Gespräch mit meinen Buchfreunden, deren Rede weder Peinlichkeit, noch Verlegenheit anhaftet, nicht versperren.

Kempen, Thomas von

  • Ein Kloster ohne Bücher ist wie eine Küche ohne Geschirr, ein Tisch ohne Speise, ein Fluß ohne Fische, ein Korb ohne Blumen und eine Geldbörse ohne Geld.
  • In allem habe ich Ruhe gesucht und habe sie nirgends gefunden, außer in einer Ecke mit einem Buch.
  • Nirgends habe ich Ruhe gefunden denn in Büschen und Büchern.

Kerr, Alfred

  • Und man hätte (beim Leben auf dem Land, Anm.) das Glück, Bücher zu lesen, ohne die Urheber sehn zu müssen.

Kertesz, Imre

  • Ich bin Schriftsteller, und als Schriftsteller schreibt man immer, wenn nicht auf dem Papier, dann im Kopf.
  • Ich schreibe Literatur. Was kann Literatur erreichen? Dass ich einen Leser habe, der eine Heimat hat und meine Sätze genießt.
  • Man kann Adorno auch auf den Kopf stellen und sagen, nach Auschwitz keine Gedichte zu schreiben, ist barbarisch.

Kesey, Ken

  • Ich schreibe, weil ich schreiben muss. Aber ich schreibe nicht, um dem Leser meine Seele zu zeigen. Ich schreibe, um dem Leser seine Seele zu zeigen.

Kesten, Hermann

  • Ich bekenne mich zum Glauben an die Wirkung des Wortes. Im Anfang war das Wort. Ich glaube, dass das gesprochene Wort die Welt des Menschen ändern kann. Es verwandelt Meinungen und Staatsregierungen, Sitten und Religionen, Trachten und die Oberfläche der Erde, Ideen und Ideologien, die Bedeutung, die Führung, die Qualität und den Sinn des Lebens, Menschen und Götter.

Keun, Irmgard

  • Als Verleger möchte ich Papst sein und meine Autoren zum Zölibat verpflichten können.

Kieran, John

  • Ich bin ein Teil all dessen, was ich gelesen habe.

Kierkegaard, Sören

  • Sich ein Buch zu leihen, ist eine sehr leichte Art, mit einem Mädchen Verbindung zu bekommen.
  • Was ist ein Dichter? Ein unglücklicher Mensch, der heiße Schmerzen in seinem Herzen trägt, dessen Lippen aber so geartet sind, dass, während Seufzer und Geschrei ihnen entströmen, diese dem fremden Ohr wie schöne Musik ertönen.

Kirchhoff, Bodo

  • Das letzte Jahr hat mich gelehrt, dass sich der Zeitraum, in dem ein Buch eine heiße Ware ist, auf zwei bis drei Wochen verkürzt hat. Danach interessieren sich nur noch die so genannten Liebhaber für das Buch und später, wenn man Glück hat, die Literaturgeschichte.

Kishon, Ephraim

  • Die Wahrheit lockt niemanden ins Kino. Der Schriftsteller ist einer ganz ähnlichen Gefahr ausgesetzt. Sobald er ein bestimmtes Niveau überschreitet, sinkt seine Beliebtheit.
  • Irgendwann und irgendwo wurde alles schon einmal geschrieben. Es ist sehr schwer, etwas Neues zu erdichten, seit Aristophanes damit angefangen hat, meine Ideen zu stehlen. Es gibt keine alten Witze, nur alte Leute.
  • Meine Verachtung gilt jenen, die den schöpferischen Künstler dahingehend zu beeinflussen versuchen, daß er so schreiben oder so inszenieren soll, wie sie, die Kritiker, es täten, wenn sie schreiben oder inszenieren könnten.
  • Mich freut das fertige Buch, der Augenblick, in dem ich den Schlußpunkt auf mein Manuskript setze. Ich liebe das Baby, nicht die Geburtswehen. Und der Anblick der Regale mit meinen eigenen unzähligen Büchern macht mich geradezu trunken vor Glück. Aber das Schreiben selbst ist eine freudlose, unnatürliche Tätigkeit.

Kittler, Friedrich

  • Das unfehlbare Kriterium für Literatur ist ihre Unverfilmbarkeit

Kleeberg, Michael

  • Ich habe nie verstehen können, wie man keine Zeit zum Lesen haben kann. "Ich komme nicht zum Lesen", "Ich finde keine Ruhe", das hört sich für mich an wie: Ich habe keine Zeit, Liebe zu machen. Dann kann man auch gleich sterben.
  • Zu Lieblingsbüchern werden dabei nicht unbedingt jene, die man am meisten bewundert. Es hängt vielmehr davon ab, ob ihr besonderer Zauber auf eigene Antennen trifft, die die Erinnerung, die Kindheit, das Leben in bestimmte Richtungen ausgerichtet haben.

Klein, Georg

  • Man ist nur Schriftsteller, wenn das, was man schreibt, erscheint und Leser findet.

Klemperer, Victor

  • In ein Buch gehört nichts Aktuelles. Alles was für den Tag berechnet ist, verliert auch seine Wirkung mit dem Tag.

Klinger, Claudia

  • Literatur heißt, sich von dem, was der Fall ist, zu distanzieren - das ist bis heute meine eigene, an Wittgenstein angelehnte Definition von Literatur. Langsam aber sicher denke ich weiter: Ist nicht Literatur eine Möglichkeit zum "richtigen Leben" für jemanden, der sowieso in Distanz lebt zu dem, was der Fall ist?
  • Wer seine Zimmer mit Bücherwänden füllt, ist vermutlich kein Neonazi, oder?

Kluge, Alexander

  • Bücher, das ist für mich nicht das bedrucktes Papier. Sie sind Landkarten menschlicher Erfahrung.

Knauss, Sibylle

  • Lesen kann man nicht zur Pflicht machen oder verordnen. Lesen muß ein Laster sein. Vielleicht müßte man das Lesen verbieten: damit es wieder reizvoll wird.

Knigge, Adolph Freiherr von

  • Bei der Menge unnützer Schriften tut man übrigens wohl, ebenso vorsichtig im Umgange mit Büchern zu sein wie mit Menschen.

Knobloch, Heinz

  • Wenn man weiß, was man nicht lesen muß, hat man schon mehr Zeit für das, was sich zu lesen lohnt.
  • Manchmal müssen wir Bücher verborgen. Auch auf die Gefahr hin, sie nie wiederzusehen. Es geht darum, neue Leser zu wecken und anzustecken. Und sei es damit, daß wir ihnen erläutern, daß man mit vielen Büchern die Tapete einsparen kann.

Koch, Michael

  • Alle großen Autoren scheinen eine verpfuschte Kindheit und/oder (wahlweise) ein hartes Leben gehabt zu haben. Aber über was soll man denn sonst auch schreiben? Die ganz Raffinierten recherchieren den Stoff für ihre Romane in grusligen Kloster-Bibliotheken oder reisen monatelang durch Südostasien, um letztlich doch über den Holocaust zu schreiben.

Koeppen, Wolfgang

  • Das Schreiben ist immer oppositionell, selbst im freiesten Staat. Das Schreiben ist eine Opposition an sich. Wer schreibt, denkt und fordert Gedankenfreiheit. Der Gedanke läuft oft fremde, unbekannte, gar erschreckende Wege.
  • Der geborene Leser, für den ich mich halte, hatte das Glück, schon bevor er lesen lernte und die Kraft erwarb, nie ganz verloren zu sein, Bücher geschenkt oder geliehen zu bekommen, sie in der Hand zu wiegen, sie rundherum zu stapeln, eine Burg nicht aus Sand, und eine literarische Welt, das unermeßliche Reich der Gedanken, der Phantasie und der energischen Gefühle neben oder über der Erde der vernünftigen Leute zu ahnen.

Koestler, Artur

  • Worte sind Luft. Aber die Luft wird zum Wind, und der Wind macht die Schiffe segeln.

Kokoschka, Oskar

  • Bücher sind beleidigt, wenn man sie verleiht. Deshalb kehren verliehene Bücher nicht mehr zurück.

Kolbeck, Markus

  • Besuchte mich die berühmte Fee, wünschte ich mir: Bücher, Bücher und Bücher.
  • Die Reife des Lesers: wenn die ganz wenigen Bücher immer dieselben sind.
  • Ein Leser wird um Ausreden nie verlegen sein und lieber als Egonzentriker gelten, als auch nur einen Deut von seiner Sucht abzurücken.
  • Hörbücher definieren den Begriff Ganzheitlichkeit neu: Endlich ist es möglich geworden, während des Sex auf Literatur nicht verzichten zu müssen.
  • Natürlich schätze und anerkenne ich die immense Wirkung der Erfindung des Buchdrucks. Wie folgenreich es war, aus festen Lettern bewegliche zu machen. Aber irgendwie gab es ja auch schon vorher Bücher, nur war es mühsamer. Vielleicht wäre uns die Flut heutiger Belanglosigkeit erspart geblieben, wenn man weiterhin Bücher handschriftlich herstellen müßte.
  • Schönster Sport: Sich in Bus oder Bahn den Hals zu verrenken, um nur ja den Titel des Buches zu erhaschen, das der Nachbar oder der in der dritten Reihe vor einem liest. Und schaut er dann her, pfeifend die Decke betrachten.
  • Selbst auf antiquarischem Terrain gibt es trotz ZVAB und Co "nicht lieferbare" Bücher. Hier dranzubleiben macht besonders Spaß und ein Erfolg kommt einem wie ein Sieg vor, den eigentlich jedermann beklatschen müßte.
  • Wenn Lesen wie atmen sein soll, hätte ich gern noch eine Lunge.
  • Wie eintönig wäre die Bücherwelt ohne die schlechten Bücher, über die man sich ärgern, über die man spotten oder die man mit Verachtung strafen darf.

Konecny, Jaromir

  • Jedem Gedanken steht eine gewaltige Zahl an Darstellungsmöglichkeiten zur Verfügung. Ein guter Schriftsteller wählt mit sicherer Hand die bestmögliche aus. Und dann ist die Sprache des Gedankens klar wie ein guter Wein. Es hängt nur von Dir ab, wieviel Du zu trinken vermagst.

Konfuzius

  • Lesen ohne Denken verwirrt den Geist, und Denken ohne Lesen macht leichtsinnig.

Konsalik, Heinz G.

  • Literaten verstehen soviel von Literatur wie Vögel von Ornithologie.

Korn, Rachel

  • Wenn man sein Land verlassen muß, ist jede Bibliothek verloren mit Ausnahme derjenigen, die man im Kopf hat. Und selbst die muß man in Gedanken immer wieder neu lesen, damit keine Seiten herausfallen.

Krämer, Philipp

  • Buch und Leben gehören zusammen; zusammen erst ergeben sie das große Eine, wie Auge und Landschaft das Bild ergeben. Das Leben hat kein Jetzt und kein Hier. Es ist ewig und überall. Aber im Buch ist es ansprechbar, läßt sich bannen ins Jetzt und ins Hier und läßt sich befragen.
  • Das Buch ist ein Berg mit einem verborgenen Schatz. Es gibt kein zauberhaftes "Sesam, öffne dich!" für diesen Berg. Den Schlüssel zur Schatzkammer des Buches findet man nur im eigenen Herzen.
  • Eine Krankheit, die solche Leser bald befällt, die nicht für ihren inneren Aufbau lesen, sondern für andere, und um mitsprechen zu können oder "um sich doch auch ein Urteil bilden zu können" - eine solche Krankheit ist die Leserheuchelei. Hüten wir uns. Schnell sind wir davon befallen. Und immer gehen wir leer aus.
  • Es gibt nur einen sicheren Weg zu den rechten Maßstäben der Bücher: das verweilende Studium der bestätigten Meister.
  • Es gibt viele Touristen unter den den Lesern. Und mit den Touristen teilen sie das dürre: "Wir müssen jetzt leider weiter, weil wir noch so vieles sehen wollen."
  • Verweilendes, geduldiges Lesen - lento, nicht allegro - bei wenigen wichtigen Büchern tut not. Man kommt dem Kern der Welt nicht dadurch näher, daß man an immer neuen Stellen zu graben anhebt. Man muß an einer Stelle tief graben.
  • Welche Erfolgsbücher der letzten Jahrzehnte, die man "unbedingt gelesen" haben mußte, um den Ehrentitel eines "echten Kindes seiner Zeit" mit Recht führen zu können, wurden zweimal gelesen, wurden geduldig gelesen? Von Meyrink bis zu Remarque keines. Und wie unermeßlich haben sie geschadet, verwirrt und verdorben!
  • Wenn Bücher auch nicht gut oder schlecht machen, besser oder schlechter machen sie doch.
  • Wenn man nach drei Jahren noch von einem Buch spricht, dann "ist was dran". Dann mag auch seine Stunde für dich gekommen sein.

Kraus, Josef

  • Wer selbst vorzugsweise Erdnuss mampfend vor der Glotze sitzt, kann schlecht ins Kinderzimmer rufen: Nun lies mal ein gutes Buch.

Kraus, Karl

  • Der Bibliophile hat annähernd dieselbe Beziehung zur Literatur wie der Briefmarkensammler zur Geographie.
  • Der Journalismus ist ein Terminhandel, bei dem das Getreide auch in der Idee nicht vorhanden ist, aber effektiv Stroh gedroschen wird.
  • Journalisten schreiben, weil sie nichts zu sagen haben, und haben etwas zu sagen, weil sie schreiben.
  • Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen?
  • Einen Feuilleton schreiben heißt auf einer Glatze Locken drehen.
  • Der Aphorismus deckt sich nie mit der Wahrheit; er ist entweder eine halbe Wahrheit oder anderthalb.

Krausser, Helmut

  • Bücher zu stehlen ist ein fast ebenso sinnliches Vergnügen wie Bücher zu lesen.
  • Das Prägendste liest man mit der Taschenlampe unterm Kopfkissen.
  • Ein Buch, das mir einmal wichtig war, behalte ich in ehrendem Angedenken. Wenn es mir beim Wiederlesen mißfallen sollte, trage ich die Schuld, niemand sonst. Beschät stelle ich es ins Regal zurück, lasse es in Ruhe oder empfehle es weiter.
  • Es gibt heutzutage vielfältige Wege, Aufmerksamkeit zu erhaschen; die Qualität des Geschriebenen zählt darunter zu den minderwichtigen Faktoren.
  • Im Zweifelsfall leben die Bücher länger als ihre Bestatter.
  • Sie eroberten sich die Welt der großen Gedanken durch fanatische Lektüre grade jener Bücher, die ihnen keine Lehrkraft als altersgerecht empfohlen hätte.
  • Wenige Bücher behält man lebenslang im Herzen, die meisten sind Lebensabschnittspartner.

Krechel, Ursula

  • Wer schreibt, glaubt, schreiben zu können, weiß aber noch nicht, daß er das Schreiben lernen muß, lebenslänglich und täglich noch einmal. Der Schriftsteller ist ein Pionier des lebenslangen Lernens.

Krekeler, Elmar

  • Man muss zwar manchmal ein hartgesottener Bücherversteher sein, aber einen Sieger aus dem ständigen Kampf zwischen der "wirklichen Wirklichkeit" und der ihr vor- oder übergelagerten Literatur gibt es immer: den Leser.

Kristof, Agota

  • Zuallererst muß man natürlich schreiben. Dann muß man weiterschreiben. Selbst wenn das Gefühl hat, daß es niemals jemanden interessieren wird. Selbst wenn die Manuskripte sich in den Schubladen stapeln und man sie vergißt, während man neue schreibt.

Kroetz, Franz Xaver

  • Ich kann ausdrücken, was mich umbringt. Und deshalb bringt es mich nicht um.

Krohn, Leena

  • Das Buch ist ein Gefäß, gefüllt mit dem Bewußtsein eines anderen Menschen.
  • Die passive äußere Gestalt des Buches ist bloß Täuschung, denn es gibt keinen dynamischeren Gegenstand als ein Buch.
  • Die Tatsache, daß wir lesen können, daß die schwarzen Zeichen in Bedeutungen übergehen können, ist für den Menschen ein ebenso wesentlicher Prozeß wie für die Natur das, was bei der Fotosynthese geschieht.
  • Ich denke, daß es in der Literatur um das Zusammentreffen jener Entscheidungen geht, vor denen niemand fliehen kann.

Krolow, Karl

  • Wer versucht, die Worte leicht werden zu lassen, gibt zugleich das wieder, was an ihm selber bereit ist, sich zu erleichtern. Schreiben als ein Sich-zur-Wehr-Setzen gegen die allzugroße Dichte der Stoffe, gegen die unverrückbare Dingfestigkeit, gegen die enorme Widerstandsfähigkeit der Gegenstände, gegen die Selbstverständlichkeit des Beharrungsvermögens von Tisch und Stuhl.

Krüger, Michael

  • Alkohol erleichtert den Kontakt mit Leuten, die noch nie ein Buch gelesen haben.
  • Daß die frühmorgendliche abusive Beobachtung des Amazon-Ranking eigener Bücher bei sensiblen Autoren zu Verdauungsstörungen bzw. dem Bedürfnis nach Kräuterschnäpsen führt, gilt es hinreichend gesichert.
  • Der mit sich seiende Leser, der durch ein Buch zu sich selber kommt, wirkt manchmal wie ein aussterbendes Tier.
  • Macht nicht mehr Bücher, macht nötigere.

Kuczynski, Jürgen

  • Auch Bücher gehen drauf, wenn man sie stets vom Staub befreit. Meine Bücher werden alle nur einmal vom Staube befreit - und das geschieht nach meinem Tode, wenn ich selbst Staub werde.

Kuczynski, Thomas

  • Je mehr Bücher man besitzt, desto mehr Bücher vermisst man.

Kudszus, Hans

  • Lesen ist den Starrkrampf lösen, in den man einen Gedanken beim Schreiben versetzt hat.

Kuhlmann, Fridel Marie

  • Wenn du ein Buch geschenkt bekommst, bedanke dich gleich. Rede dich nicht damit heraus, daß du dasselbe erst lesen wolltest.

Kumelius, Dr. Alfred

  • Wichtig: Werfen Sie die Bücher nach Gebrauch nicht einfach weg, Sie können mehrmals darin lesen.

Kumpfmüller, Michael

  • Soll man über die Welt schreiben oder sie verändern?

Kuncinas, Jurgis

  • Wenn man auch später kichert über die eigene Naivität, Schreiben hilft, sich zu orientieren, bildhaft gesprochen: sich in der ärmlichen Behausung des eigenen Bewusstseins einzurichten, eingeschlossen ein primitiver Versuch, das Unterbewusste anzuzapfen.

Kundera, Milan

  • Die Substanz eines Romans ist die Verflechtung. Er sagt dem Leser: "die Dinge sind nicht so einfach wie Du denkst." Das ist die Kernaussage eines Romans. Aber seine Stimme wird immer kraftloser in einer Welt, die auf flüchtigen, vorschnellen Antworten basiert, welche Fragen gar nicht mehr zulassen.

Kunze, Horst

  • Für den Bibliothekar besteht die lebenslange Misere darin, daß er dürstend an den Quellen sitzt.

Kunze, Reiner

  • Das Lesenswerte zu lesen bedeutet, den Geist hochzuhalten.
  • Lesen ist Arbeit, aber eine der köstlichsten, die es gibt.
  • Mir jedes Buch beschaffen zu können, das ich lesen will, gehört zu den Grundelementen des Gefühl, ein freier Mensch zu sein.

L

Lagercrantz, Olof

  • Eine alte Geschichte erzählt von Gott als Dichter. Gott schrieb die Bibel, und mit dem Schreiben entstand die Welt. Er schrieb Adam, und Adam erschien, in Fleisch und Blut. Er schrieb Eva, und Eva stand blühend unter dem Baum der Erkenntnis. So weit hat es noch kein Schriftsteller gebracht. Aber die Ehrgeizigen versuche es.
  • Ein gutes Buch gibt dem Leser das Gefühl, daß es unsere eigene Erfahrung ist, von der wir lesen. Wenn Literatur auf der Höhe ist, glauben wir uns plötzlich an etwas Wichtiges zu erinnern, das wir gewußt, aber vergessen haben.
  • Eine extreme Form des Wiederlesens ist das Auswendiglernen.
  • Schriftsteller schreiben weit öfter, als sie selber zugeben möchten und Kommentatoren bemerken, in gegenseitiger Konkurrenz. Dies erklärt, daß so viele Werke, die miteinander verwandt sind, gleichzeitig auftauchen. Es sind Wettbewerbsbeiträge.
  • Daß ein Gedicht unübersetzbar ist, beweist das Gelingen des Dichters.
  • Dichterische Werke bieten Spiegelungen eines Inneren, zu dem man bei Menschen gewöhnlich nicht vordringt, kaum bei den Leuten, die man am besten kennt.
  • Niemand, der eine Biografie schreibt, wird den Gedanken los, daß seine ganz Arbeit auseinanderfiele, stiege der Tote aus seinem Grab und guckte ihm über die Schulter.

Lagerfeld, Karl

  • Nichts ist besser, als in der Gesellschaft von Büchern zu leben. Sie bereiten einmalige Freuden.

Lamartine, Alphonse de

  • Dichtung ist Erinnerung und Ahnen von Dingen; was sie besingt, ist nicht gestorben, was sie berührt, lebt schon.

Lange, Hartmut

  • Aber er las keine Romane, es war die Musik, durch die er sich Klarheit verschaffte.

Lao-Tse

  • Ein schönes Buch ist wie ein Schmetterling. Leicht liegt es in der Hand, entführt uns von einer Blüte zur nächsten und lässt den Himmel ahnen.

Lappin, Elena

  • Die meisten Autoren sind, und ich sage das ungern, nicht im Geringsten an echten Menschen interessiert.
  • Es gibt diesen erotischen Moment, den jeder kennt, der jemals ein Buch geliebt hat. Man empfindet eine Nähe zu dem Autor - die es in Wirklichkeit überhaupt nicht gibt.

Larbaud, Valery

  • Lesen ist das unbestrafte Laser.

La Roche, Sophie von

  • Gut gewählte Bücher und Kupfer dünken mich die beste Nahrung für Geist und Geschmack.

Laski, Harold

  • Die Tatsache, daß ein Buch in einer öffentlichen Bibliothek zugänglich ist, tröstet mich keineswegs. Bücher sind die einzige Sache, bei der ich schlicht und einfach habsüchtig bin. Wäre es nicht der Gesetze wegen, ich würde sie stehlen. Wäre es nicht meiner Börse wegen, ich würde sie kaufen.

Laub, Gabriel

  • Auch den Möbelpackern sind Leute, die Bücher lesen, zuwider. Aber sie haben wenigstens einen guten Grund dafür.
  • Ein Zitat ist besser als ein Argument. Man kann damit in einem Streit die Oberhand gewinnen, ohne den Gegner überzeugt zu haben.
  • Manche Kritiker fassen jene Autoren am härtesten an, deren Bücher sie nicht angefasst haben.
  • Man verlangt ohne Unterlaß nach neuen Büchern, dabei liegen in denen, die wir schon haben, unermessliche Schätze der Wissenschaft und Heiterkeit, die uns unbekannt sind, weil wir versäumt haben, ihnen nachzugehen. Es ist der Nachteil der neuen Bücher, dass sie uns hindern, die alten zu lesen.

Lavater, Johann Kaspar

  • Mir ist kein Lesen nützlicher als solches kurzer Gedanken. Keines scheint mir reichhaltiger, belehrender, anwendbarer.

Lawrence, D.H.

  • Man schüttet seine Krankheit in Bücher - wiederholt und stellt die Gefühle dar, um ihrer Herr zu werden.

Laxness, Halldor

  • Der Leser von heute ist sehr bequem. Man muß den Tiefsinn ander Oberfläche ausbreiten, damit sie ihn finden.

Léautaud, Paul

  • Ich habe viele Schriftsteller kennen gelernt, aber nur wenige, die etwas wirklich Besonderes in ihrem Geist zu bieten hatten. Fast alle nur simple Werktätige der Feder.

Lec, Stanislaw Jerzy

  • Ich traf einen so unbelesenen Mann, daß er die Zitate aus Klassikern selbst erfinden mußte.

Leibnitz, Gottfried Wilhelm

  • Wer seine Schüler das ABC gelehrt, hat die größere Tat vollbracht als der Feldherr, der eine Schlacht geschlagen.

Lem, Stanislaw

  • 1. Keiner liest. 2. Wenn einer leist, versteht er’s nicht. 3. Wenn einer liest und er versteht’s, vergisst er’s gleich wieder.

Lembcke, Marjaleena

  • Leser sind Kannibalen. Sie verschlingen alles, auch Menschen, mit Vorliebe Menschen.

Lembke, Robert

  • Einer der Hauptnachteile mancher Bücher ist die zu große Entfernung zwischen Titel-und Rückseite.
  • Es gibt Bücher mit einem Druckfehler. Es war ein Fehler, sie zu drucken.
  • Ich kenne einen Kollegen, der keine Bücher ausleiht, aus Sorge, es könnte eines aus Versehen an den eigentlichen Besitzer geraten.

Lenz, Siegfried

  • Lesen ist offenbar eine riskante Tätigkeit: Wir geben etwas von uns auf und erfinden uns neu.

Leonarda da Vinci

  • Glücklich sind die, welche den Worten von Toten Aufmerksamkeit widmen, d.h. gute Werke lesen und sie ernst nehmen.

Lessing, Gotthold Ephraim

  • Die Welt allein bildet einen Menschen nicht. Das Lesen der besten Schriftsteller muß dazukommen.
  • Ein Titel muß kein Küchenzettel sein. Je weniger er von dem Inhalte verrät, desto besser ist er.
  • Es gibt keine unnützen Bücher, weil ein schlechtes Buch wenigstens durch seine Fehler Gutes wirken kann.
  • Was machte ich mit dem Gelde, wenn ich nicht Bücher kaufte?
  • Wenn ein Dichter an seinem poetischen Charakter angegriffen wird, so kann er schweigen und der Welt das Urteil überlassen, ob seine Verse gut oder schlecht sind. Wenn hingegen sein moralischer Charakter angegriffen wird, so muß er sich verteidigen.
  • Wer aus den Büchern nichts mehr lernt, als was in den Büchern steht, der hat die Bücher nicht halb benutzt.
  • Wer wird nicht einen Klopstock loben! / Doch wird ihn jeder lesen? Nein! / Wir wollen weniger erhoben, / Doch fleißiger gelesen sein.

Lessing, Doris

  • Schriftsteller und Schriftstellerinnen rufen mit ihren Büchern Räume ins Leben, die es so vorher nicht gab. Damit wirken sie auf das allgemeine Bewusstsein, oder sagen wir, auf die wenigen, die zuhören.
  • Richtiges Lesen ist Bürsten gegen des Strich.

Lettau, Reinhard

  • Ein Schriftsteller ist eine Person, die sich der Illusion hingibt, es werde ein weiteres Buch von ihr erwartet.

Levinson, Leonard Louis

  • Bücher - daraus macht man Filme fürs Fernsehen.

Lewis, C. Day

  • Wir schreiben nicht, um verstanden zu werden; wir schreiben, um zu verstehen.

Lewitscharoff, Sibylle

  • Er bezeichnete sich gern als 'Glücksaufschlager', das meinte einen, der mit dem ersten Griff, der ersten aufgeschlagenen Seite inmitten eines Buchs, das für ihn Wesentliche erwischte.

Leyendecker, Hans

  • Die Menschheit könnte, der Übersichtlichkeit wegen, in Zahlen- und in Büchermenschen eingeteilt werden.

Lichtenberg, Georg Christoph

  • Acht Bände hat er geschrieben. Er hätte besser getan, er hätte acht Bäume gepflanzt oder acht Kinder gezeugt.
  • Bei manchem Werke eines berühmten Mannes möchte ich lieber lesen, was er weggestrichen hat, als was er hat stehen lassen.
  • Bücher, die man junge Leute will lesen machen, muß man ihnen nicht sowohl selbst empfehlen, als in ihrer Gegenwart loben. Sie finden sie hernach von selbst.
  • Das Buch, das in der Welt am ehesten verboten zu werden verdiente, wäre ein Katalogus von verbotenen Büchern.
  • Das Buch hat die Wirkung, die gewöhnlich gute Bücher haben. Es macht die Einfältigen einfältiger, die Klugen klüger und die übrigen Tausende bleiben unverändert.
  • Das viele Lesen hat uns eine gelehrte Barbarei zugezogen.
  • Der eine hat eine falsche Rechtschreibung und der andere eine rechte Falschschreibung.
  • Die Bücher, die zu keiner Zeit jemand ganz versteht, selbst der Autor nicht, sind diejenigen, die zu alen Zeiten am gierigsten gelesen werden.
  • Die Leute, die den Reim für das wichtigste in der Poesie halten, betrachten die Verse wie Ochsen-Käufer von hinten.
  • Die Wälder werden immer kleiner, das Holz nimmt ab, was wollen wir anfangen? O, zu der Zeit, wenn die Wälder aufhören, können wir sicher so lange Bücher brennen, bis wieder neue gewachsen sind.
  • Ein Buch ist ein Spiegel. Wenn ein Affe hineinguckt, so kann freilich kein Apostel heraussehen.
  • Einen Roman zu schreiben ist deswegen vorzüglich angenehm, weil man zu allen Meinungen, die man gern einmal in die Welt laufen lassen will, allemal einen Mann finden kann, der sie als die seinigen vorträgt.
  • Eine Regel beim Lesen ist: die Absicht des Verfassers und den Hauptgedanken sich auf wenige Worte zu bringen und sich unter dieser Gestalt zu eigen zu machen. Es gibt eine Art von Lektüre, wobei der Geist gar nichts gewinnt und viel mehr verliert: es ist das Lesen ohne Vergleichung mit seinem Meinungssystem.
  • Eine seltsamere Ware als Bücher gibt es wohl schwerlich auf der Welt. Von Leuten geschrieben, die sie nicht verstehen; von Leuten gedruckt, die sie nicht verstehen; von Leuten verkauft, die sie nicht verstehen; gebunden, rezensiert und gelesen von Leuten, die sie nicht verstehen; und nun gar geschrieben für Leute, die sie nicht verstehen.
  • Ein sicheres Zeichen von einem guten Buch ist, wenn es einem immer besser gefällt, je älter man wird.
  • Er hatte seine Bibliothek verwachsen, so wie man eine Weste verwächst. Bibliotheken können überhaupt der Seele zu enge und zu weit werden.
  • Es gibt wirklich nicht sehr viele Menschen, die bloß lesen, damit sie nicht denken dürfen.
  • Es ist ganz gut, viel zu lesen, wenn nur nicht unser Gefühl darüber stumpf würde und über der großen Begierde, immer ohne eigene Untersuchung mehr zu wissen, endlich in uns der Prüfungsgeist erstürbe.
  • Es ist sehr gut, die von andern hundertmal gelesenen Bücher immer noch einmal zu lesen, denn obgleich das Objekt einerlei bleibt, so ist doch das Subjekt verschieden.
  • Es sind zuverlässig in Deutschland mehr Schriftsteller, als alle vier Weltteile zu ihrer Wohlfahrt nötig haben.
  • Es soll in einem Buch nichts weiter stehen, als was gerade hinein gehört. Kein Gedanke und kein Wort? Nonsense. Besteht denn der Mensch auch bloß aus Leib und Seele? Oder hat er nicht auch Speck, der weder zum einen noch zum andern gehört?
  • Heutzutage haben wir schon Büchern von Büchern und Beschreibungen von Beschreibungen. Himmel, laß mich nur kein Buch von Büchern schreiben.
  • Himmel, laß mich nur kein Buch von Büchern schreiben.
  • Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe; nichtsdestoweniger trägt es zur Erhaltung meines Geistes bei.
  • Leute, die viel auf der Straße lesen, lesen gemeiniglich nicht viel zu Hause.
  • Lesen heißt borgen, daraus erfinden: abtragen.
  • Lessings Geständnis, daß er für seinen gesunden Verstand fast zuviel gelesen habe, beweist, wie gesund sein Verstand war.
  • Man hat griechische und lateinische Bücher eingeführt so wie arabische Hengste in England; man könnte den Stammbaum manches Buchs so angeben wie die Engländer die von ihren Pferden.
  • Man sollte die Bücher immer desto kleiner drucken lassen, je weniger Geist sie enthalten.
  • Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert, und mehr als das Blei in der Flinte jenes im Setzkasten der Drucker.
  • Mich dünkt immer die ganz schlechten Schriftsteller sollte man immer in den gelehrten Zeitungen ungeahndet lassen, die gelehrten Zeitungsschreiber verfallen in den Fehler der Indianer die den Orang-Outang für ihresgleichen, und seine natürliche Stummheit für einen Eigensinn halten, von welchem sie ihn durch häufige Prügel vergeblich abzubringen suchen.
  • Schreibt man denn Bücher bloß zum Lesen? Oder nicht auch zum Unterlegen in der Haushaltung. Gegen eins, das durchgelesen wird, werden Tausende durchgeblättert, andere tausend liegen stille, andere werden auf Mauslöcher gepreßt, nach Ratzen geworfen, auf andern wird gestanden, gesessen. getrommelt, Pfefferkuchen gebacken, mit anderen werden Preifen angesteckt, hinter dem Fenster damit gestanden.
  • Um über gewisse Gegenstände mit Dreistigkeit zu schreiben, ist es fast notwendig, daß man nicht viel davon versteht.
  • Unter die größten Entdeckungen, auf die der menschliche Verstand in den neuesten Zeiten gefallen ist, gehört meiner Meinung nach wohl die Kunst, Bücher zu beurteilen, ohne sie gelesen zu haben.
  • Vieles Lesen macht stolz und pedantisch; viel sehen macht weise, verträglich und nützlich.
  • Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern sich aus eigenem Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte.
  • Wenn ein Buch und ein Kopf zusammenstoßen und es klingt hohl, ist das allemal das Buch?
  • Wie viele Menschen mag wohl die Bibel ernährt haben, Kommentatoren, Buchdrucker und Buchbinder?

Lincoln, Abraham

  • Menschen, die nicht lesen, haben keinerlei Vorteil gegenüber denen, die nicht lesen können.

Lindgren, Astrid

  • Keine Schläge, niemals Gewalt, statt dessen viel Liebe und Wärme, viel Freiheit und viele Bücher.
  • Wie die Welt von morgen aussieht, hängt in hohem Maße von der Einbildungskraft jener ab, die gerade lesen lernen.

Lionni, Leo

  • Tatsächlich glaube ich, daß ein gutes Kinderbuch alle Menschen ansprechen sollte, die das ursprüngliche Beglücktsein und Staunen über das Leben noch nicht ganz verloren haben.

Lodge, David

  • Es gibt tatsächlich zu viele Bücher, vor allem zu viele mittelmäßige, die die Aufmerksamkeit von den besseren ablenken.
  • Jemandem, der in einem Bibliotheksbuch bleibende Spuren hinterläßt, kann ich nicht mehr trauen.
  • ... las nach wie vor Gedichte zu seinem eigenen Vergnügen, was man nicht von vielen Menschen behaupten konnte, einschließlich derer, die Seminare über Lyrik hielten.

Löffler, Sigrid

  • Es ist mit dem Lesen wie mit dem Rauchen und mit allen anderen mächtigen Gewohnheiten: Wenn man sie sich wirklich angewöhnt hat, dann sind sie ein selbstverständlicher und integraler Teil des Lebens, dann stellt sich die Frage gar nicht, ob man Zeit dafür hat oder nicht, dann hat man Zeit - so selbstverständlich wie fürs Essen und fürs Atmen.

Loest, Erich

  • Papier schuf immer den Eindruck von Gewissenhaftigkeit.

Logau, Friedrich von

  • Sind meine Reime gleich nicht alle gut und richtig, so sind die Leser auch nicht alle gleich und tüchtig.

Löns, Hermann

  • Wer ein gutes Buch verschenkt, der gibt mehr als Geld, Brot, Arbeit; er gibt Friede, Freude und Frohsinn.

Loubier, Hans

  • Bucheinbandluxus ist ein schöner, edler Luxus.

Lowell, James Russell

  • Bücher sind Bienen, die lebenzeugenden Blütenstaub von einem Geist zum andern tragen.

Lucilius

  • Wer wird das Zeug lesen?

Luther, Martin

  • Nicht viel lesen, sondern gut Ding viel und oft lesen, macht fromm und klug dazu.

Lyly, John

  • Ziemlicher ist es, den Schrank voller Bücher als die Börse voller Geld zu haben.

M

Macaulay, Thomas Babington

  • Ich wäre lieber ein armer Mann in einer Dachkammer voller Bücher, als ein König, der nicht lesen mag.

Macaulay, Rose

  • Nur eines ist vergnüglicher als abends im Bett, vor dem Einschlafen noch ein Buch zu lesen - und das ist morgens, statt aufzustehen, noch ein Stündchen im Bett zu lesen.

Machfus, Nagib

  • Ist es nicht besser, mit einem Buch die Welt zu erschüttern als mit einer Beamtenstelle, vorausgesetzt, das gibt es überhaupt? Alle Menschen mit Bildung kennen Sokrates, doch wer kennt schon die Namen der Richter, die ihm den Prozeß gemacht haben?

Mack, Gerhard

  • In der Wertschätzung der Bibliothek äussert sich die Befindlichkeit der Epoche.

Madonna

  • Jeder in England scheint so belesen und kultiviert zu sein. Ich mag es, dass die Leute in England Bücher lesen. Es ist so toll, sich mit Leuten zu unterhalten, die klassische Literatur lesen.

Maier, Clemens

  • Der Inhalt deiner Bücher ist der Gradmesser deines Geistes, die Einbände aber sind der Gradmesser deiner Liebe zu diesen Büchern.

Majakowski, Vladimir

  • Dichten ist wie Uran gewinnen: Arbeit ein Jahr, Ausbeute ein Gramm.

Mallarme, Stephane

  • Alles in der Welt ist da, um in ein Buch einzugehen.
  • Die Welt ist geschaffen, um in einem guten Buch zu enden.
  • Der Endzweck der Welt ist ein Buch.

Manguel, Alberto

  • Auf jeder Seite in jedem Buch in meiner Bibliothek könnte die perfekte Darstellung meiner geborgensten Erfahrung der Welt schlummern.
  • Bei Licht lesen wir das, was andere ersonnen haben; in der Dunkelheit erfinden wir unsere eigenen Geschichten.
  • Coleridge: "Dichtung = die besten Wörter in der besten Reihenfolge."
  • Das Lesen ist wie das Atmen eine essentielle Lebensfunktion.
  • Das Zimmer, in dem sich ein Schriftsteller (diese ganz besondere Subspezies des Lesers) mit all den Dingen umgibt, die er für sein Arbeit benötigt, erinnert irgendwie an den Bau oder das Nest eines Tieres; es bietet seinem Körper Schutz und ist zugleich Behausung für seine Gedanken.
  • Die eigentliche Macht des Lesers liegt nicht in seiner Fähigkeit, Informationen zu sammeln, sie zu ordnen oder zu katalogisieren, sondern in seiner Gabe zu interpretieren, zu assoziieren und sich das Gelesene anzuverwandeln.
  • Die größten literarischen Gestalten sind vielleicht diejenigen, die sich dem vollen Verständnis entziehen.
  • Die Qual der Lücke gehört ebenso zu jeder Bibliothek wie die Beschränkung durch Ordnung und Raum.
  • Für Leser wie mich gibt es keine "letzten" Käufe, bevor ich nicht im Grabe liege.
  • Heute morgen sah ich die Bücher in meinen Regalen stehen und dachte, daß sie von meiner Existenz nichts wissen. Sie werden lebendig, weil ich sie aufschlage und, umblättere und doch wissen sie nicht, daß ich ihr Leser bin.
  • Ich schreibe immer in meine Bücher. Wenn ich sie wiederlese, kann ich meistens nicht mehr nachvollziehen, warum ich einzelne Passagen für unterstreichenswert hielt oder was ich mit einem bestimmten Kommentar meinte.
  • In jedem Fall ist es der Leser, der den Sinn in die Zeichen hineinliest. Wir alle lesen in uns und der uns umgebenden Welt, um zu begreifen, wer wir sind und wo wir sind. Wir lesen, um zu verstehen oder auf das Verstehen hinzuarbeiten. Wir können gar nicht anders: Lesen ist wie atmen.
  • Jeder Leser garantiert dem Buch, das er liest, eine bescheidene Unsterblichkeit.
  • Lesen ist manchmal ein Herstellen von Querverbindungen, ein Zusammentragen von Anthologien.
  • Lesen ist oft ein doppelter Austausch von Bedeutungen zwischen unserem Wortschatz und dem Wortschatz des Buches.
  • Machado de Assis war (wie Diderot und Borges) der Meinung, daß der Titel eines Buches den Namen des Autors und des Lesers tragen muß, denn beide teilen sich die Vaterschaft.
  • Meine Erfahrung des Lesens ist meine Erfahrung der Welt.
  • Nur wenige Autobiographen weisen der Zeit selbst die Hauptrolle zu. Die meisten sind viel zu sehr gefangen vom Gedeihen ihrer werten Person.
  • Seltsam, daß die Bücher, die ich mir in einer bestimmten Gemütslage zum Lesen aussuche, oft dieser Gemütslage widersprechen. Keine strikte Opposition, eher Verschiebungen in der Atmosphäre.
  • Swedenborg sagt, daß die Antworten auf unsere Fragen alle in uns angelegt sind, aber daß wir sie nicht erkennen, weil wir andere Antworten im Sinn haben.
  • Vielleicht bietet jede Bibliothek, egal wie persönlich, durch das Kaleidoskopartige in ihrer Natur jedem, der sie betritt, einen Spiegel dessen, was er sucht, eine verlockende Ahnung davon, was wir als Leser sind, einen Blick auf eine verborgene Seites unseres Ichs.
  • Wenn eine Bibliothek ein Spiegel des Universums ist, dann ist ein Katalog das Spiegelbild dieses Spiegels.
  • Wenn ich eine Bibliothek betrete, bin ich stets aufs Neue fasziniert davon, wie dem Leser durch die Art der Katalogisierung und Anordnung eine bestimmte Weltsicht vermittelt wird.
  • Wir lesen, was wir lesen wollen, und nicht das, was der Autor geschrieben hat.

Mann, Klaus

  • Wenn man einmal den Zauber und den Trost großer Literatur gekostet hat, möchte man immer mehr davon haben.

Mann, Thomas

  • Der literarische Geist, gleichviel, ob er sich redend oder gestaltend äußere, ist die vornehmste, die höchste Offenbarung des Menschengeistes überhaupt.
  • Kunst soll keine Schulaufgabe und Mühseligkeit sein, keine Beschäftigung contre coeur, sondern sie will und soll Freude bereiten, unterhalten und beleben, und auf wen ein Werk diese Wirkung nicht ausübt, der soll es liegen lassen und sich zu andrem wenden.
  • Schriftsteller denken sich nicht nur so etwas aus, sondern Schriftsteller lesen. Lesen viel und lernen. Und das, was wir lesen, was wir lernen, das geben wir dann auf neue und andere Art wieder.
  • Wir finden in den Büchern immer nur uns selbst. Komisch, daß dann allemal die Freude groß ist und wir den Autor zum Genie erklären.

Manzoni, Alessandro

  • Es gehört nun einmal zum Los der Poeten, daß ihre Ratschläge kein Gehör finden, und sollten wir in der Geschichte einmal Ereignisse finden, die mit einer ihrer Anstrengung übereinstimmen, so können wir sicher sein, daß sie schon vorher beschlossene Sache waren.

Marai, Sandor

  • Armer Gutenberg. Er glaubte, bewegliche Buchstaben würden die Literatur retten. Heute werden Gedanken vervielfältigt wie Wassertropfen vom Wasserfall.
  • Aus der institutionalisierten Religion verdampft genau das, was die Religion ist. Wie aus der Literatur und der Kunst der Inhalt verdampft, sobald sie institutionell sind.
  • Der Schriftsteller, der heutzutage etwas anderes zu schreiben versucht als das, womit die Großindustriellen der Konsumliteratur den Leser füttern, gleicht einem Einbeinigen, der sich mit seiner Prothese zum Hundertmeterlauf nominieren lassen möchte.
  • Dicke Buchhändlerkataloge, jede Woche ein, zwei. Tausend und zehntausend Bücher, allesamt Neuerscheinungen, aus jedem Genre Hunderte. Würgender Widerwille. Kurze Sätze schreiben. Oder nur Wörter. Wörterbuch lesen. Die Literatur ist tot, es lebe die Buchindustrie.
  • Immer mehr Leute wollen schreiben. Immer weniger wollen lesen.
  • Jede große Schrift setzt das stammelnde Lebewesen und den kundigen Meister voraus. Beides zusammen trifft man selten an.
  • Überdruß, wenn ich an die "Literatur" denke. Es gab da, sehr selten, ein paar Zeilen, in denen der Strom zu fließen schien, der die Sterne und zugleich, auf der Erde, Hänsel und Gretel bewegt. Dann allüberall Wörter über Wörter, ornamentale Geschäftigkeit, glutvolle Eitelkeiten.

Maren

  • Dieses Buch hat mich so derart gelangweilt, dass ich vorhin in der Bahn lieber den Beipackzettel meiner Kontaktlinsenlösung gelesen habe. (X)

Marcuse, Ludwig

  • Der Glaube an das Gedruckte, ist seit Gutenberg einer der mächtigsten Aberglauben der Welt.

Mardersteig, Giovanni

  • Das Alphabet ist der Spiegel des menschlichens Geistes. Es ist durch Gutenbergs unvergleichliche Erfindung, Einzelbuchstaben in beliebiger Menge gießen zu können, mit Hilfe des Druckes das Verständigungsmittel der ganzen Welt geworden. Und den Druckern ist eine der vornehmsten Aufgaben zugefallen: Vermittler des Geistes durch das Buch zu sein.

Marias, Javier

  • Schreiben ist, im ganzen genommen, die perfekteste und leidenschaftlichste Form des Lesens.

Maron, Monika

  • Die Teilung wurde akzeptiert, sei es als Konsequenz von Auschwitz oder als günstige Gelegenheit zur Erprobung der eigenen Utopie auf fremdem Boden. Von der Literatur aus dem abgespaltenen Teil erwartete man demzufolge auch nicht, daß sie einen Beitrag zum Ganzen und damit zum Eigenen zu leisten hätte.
  • Für einen Schriftsteller wäre allein das Mißverhältnis zwischen der Verbreitung über seine Bücher und der Verbreitung von Meinungen über seine Bücher Grund für schwere Depressionen.
  • Ich weiß nicht, wie oft ich in den letzten zehn Jahren den Satz gehört und gelesen habe, der kapitalistische Markt wirke ähnlich wie die Zensur in einer Diktatur. Das mag sogar stimmen, trotzdem haben der Markt und die Zensur nicht das geringste miteinander zu tun. Wenn die Lyrik es auf dem Markt schwer hat, dann nicht, weil sie verboten ist, sondern weil zu wenig Leute sie lesen wollen, auch wenn es für den, dessen Gedichte nicht gedruckt werden, das Gleiche bedeutet.

Marthaler, Christoph

  • Ich hoffe, daß das Lesen nicht ausstirbt. Es ist Bildung, und es sind Bilder. Ich liebe die Bilder, die entstehen, wenn man einen guten Roman liest. Man hat immer das Gefühl, man möchte sie ganz für sich haben.

Martí, José

  • Wer Bücher stiehlt, stiehlt nicht.

Maruyas, Saiichi

  • Warum lesen Menschen - weil sie in der Geschichte ein anderes Leben leben wollen.

Marx, Groucho

  • Außer Hunden sind Bücher die besten Freunde des Menschen, in Hunden dagegen ist es zum Lesen zu dunkel...
  • Fernsehen bildet. Immer, wenn der Fernseher an ist, gehe ich in ein anderes Zimmer und lese.
  • Outside of a dog a book is man's best friend. Inside of a dog it's too dark to read.

Matt, Peter von

  • Literatur ist ein mächtiges Ereignis in der Menschenwelt.
  • In einem bestimmten Moment der Lektüre steht das Gesicht der Figuren für den Leser fest, und wo das Gesicht feststeht, ist Heimat. Die Geborgenheitserfahrung, die zum Lesen gehört, zum frühen Lesen nicht minder als zum erwachsenen, leitet sich in fundamentaler Weise von da her.
  • Das Gedicht versucht, das Akute, das Plötzliche, die Sekunde der Vollkommenheit in Dauer zu verwandeln. Hier kann der Moment ewig werden. Das Gedicht rettet die akute Schönheit der geliebten Frau und des geliebten Mannes hinüber in die Dauer. Es reisst sie heraus aus der fressenden, sichelnden, säbelnden Zeit. Schönheit und Zeit feiern im alchimistischen Prozess des Gedichts geheimnisvolle Hochzeit.

Mattenklott, Gert

  • Wir lesen wahrscheinlich zu wenig das Richtige. Das hängt zusammen mit dem Übermaß an Informationslektüre, das wir täglich zu uns nehmen müssen, um lebensfähige Zeitgenossen sein zu können.

Matthes, Franz

  • Man geht auch ohne unmittelbare Kaufabsicht in "seine" Buchhandlung. Man will mal wieder "Guten Tag" sagen und über das vielschichtige "Problem Buch" sprechen. (Wenn man geht, hat man natürlich doch etwas in der Tasche.)

Maugham, William Somerset

  • Ein Beweis der Größe eines Schriftstellers ist es, dass unterschiedlich denkende Menschen unterschiedliche Inspirationen bei ihm finden können.
  • Ein Roman ist aber dazu da, mit Vergnügen gelesen zu werden, wenn er das nicht bietet, ist der, aus der Sicht des Lesers, wertlos.
  • Es gibt drei goldene Regeln, um eine Novelle zu schreiben - leider sind sie unbekannt.
  • Es ist vergnüglich, über sich selbst zu schreiben, wenn man in des Lesers Wimper die Träne perlen und auf seinen Lippen ein empfindsames Lächeln sieht; aber weit weniger angenehm ist es, wenn man sich vor ihm als ein verdammter Narr zur Schau stellen muß.
  • Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält.

Mauriac, Francois

  • Ach, wenn ich mich selbst als einen Romanstoff betrachten könnte! Mich erzählen! Diese Manie rettet manche.
  • Es gibt keine Qual, die nicht durch eine Viertelstunde Lesen besänftigt werden kann.

Maurina, Zenta

  • Bücher sind Werkzeuge der Selbstfindung und jeder bedarf anderer.

Maurois, André

  • Ich kann mir kein angenehmeres Alter vorstellen als eines, das man auf dem nicht allzu entlegenen Lande verbringt, wo ich all meine Lieblingsbücher wiederlesen und kommentieren könnte.

Mayer, Mathias

  • Erst die Dichtung, mit ihrem hohen Anteil traumhafter Bilder, kann etwas darstellen, was das Geheimnis zwar nicht löst, aber in seiner Unerklärlichkeit rechtfertigt.

McEwan, Ian

  • War Schreiben nicht auch eine Weise, sich emporzuschwingen, ein Flug der Einbildung, der Phantasie, der Wirklichkeit werden konnte?

Menasse, Robert

  • Das absolute Gefühl macht stumm, genauso wie das absolute Nichts, der Tod. Das grenzenlose Glück und der grenzenlose Schmerz entziehen sich jeder Beschreibung. Darin war die Literatur voll von Beschreibungen der Liebe. Weil Menschen, die die Liebe nicht kennen, sie herbeischreiben wollen. Jeder der liebte, ist augenblicklich verstummt.
  • Ich glaube, daß Frauen, die Dichter sexy finden, sich in Wirklichkeit nach der Erlösung sehnen, nach denen sich die Dichter selbst sehnen, wenn sie Kunst machen.

Mendlewitsch, Doris

  • Dem Ruf des Buches schadet, neben den vielen anderen und wichtigen Aspekten, sicher auch der Beigeschmack des Höherwertigen, der eben gerade von den Apologeten des Buches erzeugt wird. Lesen gilt als die wertvollere, die moralisch bessere Tätigkeit - und fatalerweise wird "moralisch" von nicht wenigen mit "langweilig" gleichgesetzt.

Mensching, Steffen

  • Konnte man eine Begabung einbüßen wie, sagen wir einmal, die Virilität? (Was für eine naive Frage, war doch die Literaturgeschichte nicht zuletzt eine okumentation des Verfalls von Talenten.)
  • Oft wird das beste Buch durch andere begraben! Ein Buch das leben soll, muß seinen Schutzgeist haben.

Meyrink, Gustav

  • Die Menge kennt Goethe nur nicht, sie verehrt ihn sogar; je falscher man ihn ihn zitiert, desto tiefer fühlen sie sich in seinen Geist eingedrungen.

Michaux, Henri

  • Die Dinge sind hart, die Materie, die Leute, ja die Leute sind hart, sind unverrückbar. Das Buch ist geschmeidig, es ist nicht festgelegt. Es ist keine Kruste. Es strahlt aus. Das schmutzigste noch, das finsterste strahlt aus. Es ist rein. Es ist Seele. Es ist göttlich. Mehr noch: Es gibt sich preis.

Michener, James A.

  • Wenn ich ein neues, größeres Buchprojekt in Angriff nehme, benehme ich mich fast wie ein Zen-Meister in Japan kurz vor der rituellen Teezeremonie. Ich wasche mir das Gesicht, befreie meinen Geist von überflüssigen Gedanken, esse nur wenig, halte mich Abend für Abend mit langen Spaziergängen fit und gehe früh zu Bett. Morgens stehe ich um sieben Uhr auf und setze mich an meine Schreibmaschine. In den zwei Jahren, in denen ich mit dem eigentlichen Schreiben beschäftigt bin, arbeite ich sieben Tage in der Woche und dulde Unterbrechungen nur sehr ungern. Am Vormittag empfange ich keinen Besuch und gehe auch nicht ans Telefon, denn Schreiben ist harte, erschöpfende Arbeit. Wenn ich um 12 Uhr 30 aufhöre, bin ich nicht selten völlig verschwitzt...

Mikes, Kelemen

  • Trotzdem solltet Ihr jener edlen Dame nicht nacheifern, die nie ein Buch las, weil es, wenn man umblättert, Wind macht, und die davon bloß keinen Schnupfen kriegen wollte.

Miller, Henry

  • Ein Buch, das unnütz auf einem Bücherbrett herumliegt, ist nasses Pulver.
  • Kein großes Buch [...] kann dadurch Schaden nehmen, daß man es mit auf den Lokus nimmt. Nur die kleinen leiden darunter. Nur die kleinen Bücher verwandeln sich in Arschwischer.
  • Wir lesen sogar in unseren Träumen.

Milton, John

  • Wer einen Menschen tötet, tötet ein vernünftiges Wesen, Gottes Ebenbild; aber wer en gutes Buch vernichtet, tötet die Vernunft selbst, tötet das Ebenbild Gottes, sozusagen als Abbild.

Mirabeau, Hohore Graf von

  • Ohne Bücher würde ich bald verrückt werden oder eingehen.

Mitchell, David

  • Bücher bieten keine Rettung an, aber sie können den Geist davon abhalten, sich wund zu kratzen.

Moers, Walter

  • Dicke Bücher sind deswegen dick, weil der Autor nicht die Zeit hatte, sich kurz zu fassen.
  • Fußnoten sind wie die Bücher im untersten Regal. Die guckt sich keiner gerne an, weil er sich bücken muß.

Moliere

  • Wer ohne Tabak liest, ist seines Buches nicht würdig.

Montaigne, Michael de

  • Bücher haben viel Angenehmes für die, welche die richtigen aussuchen können.
  • Bücher sind etwas Schönes, aber wenn wir durch vieles Lesen uns schließlich um alle Fröhlichkeit und um unsere Gesundheit bringen, sollten wir es lieber ganz lassen, ich neige zu der Ansicht, daß der Gewinn aus ihnen diesen Schaden nicht aufwiegt.
  • Der Umgang mit Büchern ist mir unstreitig der liebste. Er begleitet mich auf meiner Lebensbahn und steht mir allenthalben zu Diensten. Er erheitert mein Alter und meine Einsamkeit, nimmt mir die Last des langweiligen Müßiggangs und befreit mich allzeit von verdrießlicher Gesellschaft. Er stumpft den Stachel der Schmerzen ab, so lange sie nicht überstark auftreten.
  • Es gibt mehr Bücher über Bücher als über irgendeinen anderen Gegenstand.
  • War ich einsam, standen die Bücher mir bei. Jetzt, wo ich alt bin, trösten sie mich... Beim Lesen registriere ich keine Schmerzen, außer sehr heftigen.
  • Wenn ich beim Lesen auf Schwierigkeiten stoße, beiße ich mir an ihnen nicht die Zähne aus... Was ich nicht beim erstenmal durchschaue, das durchschaue ich auch nicht, wenn ich mir mehr Mühe gebe. Bin ich des einen Buches überdrüssig, dann nehme ich ein anderes zur Hand.

Montesquieu, Charles-Louis de

  • Gern lesen heißt, die einem im Leben zugeteilten Stunden der Langeweile gegen solche des Entzückens einzutauschen.
  • Wer gern liest, besitzt das Geheimnis, Stunden der Langeweile, die für niemanden ausbleiben, in Stunden des Vergnügens zu verwandeln.

Montherlant, Henry de

  • Ein schlechter Schriftsteller wird manchmal ein guter Kritiker, genauso wie man aus einem schlechten Wein einen guten Essig machen kann.

Moor, Margriet de

  • Bibliotheken haben wie Kirchen überall auf der Welt beruhigend viel Ähnlichkeit miteinander.
  • Erzählen heißt, geduldig und zielbewußt eine Tatsache nach der anderen herumzudrehen, bis sie perfekt ineinanderklicken.
  • Neuigkeiten, die man noch nicht gelesen hat, haben sich im Grunde noch nicht ereignet, und Wahrheiten, in weiß der Himmel welcher Stimmung zu Papier gebracht, sind zwar aus dem einen Herzen geflossen, haben das andere aber noch nicht erreicht.

Morales, Baltasar Graci n y

  • Gescheite Leute sind mit einer eleganten und geschmackvollen Belesenheit ausgerüstet, haben ein zeitgemäßes Wissen von allem, was an der Tagesordnung ist, jedoch mehr auf eine gelehrte als auf eine gemeine Weise: sie halten sich einen geistreichen Vorrat witziger Reden und edler Taten, von welchem sie zu rechter Zeit Gebrauch zu machen verstehen.

Morgan, Edward P.

  • Ein Buch ist die einzige Möglichkeit, einen zarten Gedanken zu prüfen, ohne ihn zu zerbrechen, oder eine explosive Idee zu erforschen, ohne befürchten zu müssen, daß sie einem in's Gesicht platzt... Es öffnet eines der wenigen verbliebenen Himmelreiche, in welchem der Geist beides erleben kann, Herausforderung und Beschaulichkeit.

Morgenstern, Christian

  • Bei jedem guten Buch muß das Gesicht des Lesers von Zeit zu Zeit hell werden. Die Sonne der inneren Heiterkeit muß sich zuweilen von Seele zu Seele grüßen; dann ist auch im schwierigsten Falle vieles in Ordnung.
  • Wieviel wird um Brot und wie wenig als Brot geschrieben.

Morgner, Irmtraud

  • Lebenswahrheit in Büchern kann nicht sein ohne Bekenntnis des Autors zu sich selbst.
  • Romanschriftsteller bezeichnete Beatriz als Leute, die aus Feigheit ihre Gedanken in fremden Köpfen verstecken.

Morley, Christopher Darlington

  • Der wahre Zweck eines Buches ist, den Geist hinterrücks zum eigenen Denken zu verleiten.
  • Wenn Sie einem Menschen ein Buch verkaufen, dann verkaufen Sie ihm nicht nur so und soviel Papier, Druckerschwärze und Leim - nein, Sie verkaufen ihm ein ganzes, neues Leben.

Müller, Georg

  • Der Verleger ist der beste, der sich dem Genie nicht verschließt und den Leser nicht bevormundet; der in die Zeit hineinhorcht, ohne befangen oder parteiisch zu sein, der dem Leser das unbedingte Vertrauen einflößt, daß er ihm nichts Geniales unterschlagen wird.

Müller-Gödecke, Cornelie

  • Bücher halten fest, daß die Zeit vergeht, Geist aber existiert.
  • Ohne Bücher ist das Leben arm, der Geist kalt und das Herz ein Stein.

Müller, Herta

  • Reime, die mag ich so, weil sie wie ein Motor den Takt angeben.

Müller, Ina

  • Wenn ein Buch es erstmal bis aufs Klo geschafft hat bei mir, das ist schon ziemlich toll.

Müller, Klaus

  • Empfangen Sie das neue Jahr wir ein gutes Buch!

Müller, Burkhard

  • Ein Verleger, der seine Arbeit ernst nimmt, steht in jedem System vor der Schwierigkeit, den Geist gegen ein feindliches Prinzip durchsetzen zu müssen - nur daß es sich beim Feind einmal um das Geld, das andere Mal direkt um die Macht handelt. (Im Bücherturm, ZEIT 12/14)
  • Jeder ringt die Hände über den Verfall der Buch- und Lesekultur, aber niemand weiß, was die Zukunft bringt. Und vielleicht sind die ergrauten Herren, die in der ehrenwerten Stiftung Lesen den Ton angeben und auf dieser Konferenz das Sagen haben, nicht so ganz in der Lage, das Potenzial der elektronischen Revolution einzuschätzen.
  • Für die Lesekultur der Rezipienten wie für die Verlagskultur der Produzenten gilt das Bonmot, das Altenhein aus Amerika importierte: "Man kann aus einem Aquarium Fischsuppe machen; der Prozess ist aber schwer umkehrbar."

Münchhausen, Börries Freiherr von

  • Bücher sind bessere Freunde als Menschen; denn sie reden nur, wenn wir wollen, und schweigen, wenn wir anderes vorhaben. Sie geben immer und fordern nie.
  • Bücher sind die weisesten Greise, Bücher sind die tapfersten Männer, Bücher sind die mütterlichsten Frauen, Bücher sind die lieblichsten und zärtlichsten Mädchen. Wer sieben gute Bücher hat, braucht keinen Menschen mehr.

Mulisch, Harry

  • Wenn in Holland ein schlechtes Buch herauskommt, ärgere ich mich. Und wenn ein gutes Buch erscheint, auch.
  • Wer Schriftsteller werden will, der wird es nicht. Man ist es. Man lernt auch kaum hinzu, je länger man schreibt. Man legt nur Überflüssiges ab.

Mulot, Sibylle

  • Es gibt nur eines, das den Traurigen fröhlich stimmt - erzähltes Unglück.

Murakami, Haruki

  • Liest man, was alle anderen lesen, kann man auch nur das denken, was alle anderen denken. Das ist was für Hinterwäldler und Banausen.

Musil, Robert

  • Er hatte das Gefühl, sich das, was er soeben gelesen hatte, schon immer gedacht zu haben.
  • Während früherer Zeiten Worte wie Federfuchse, Kritikaster zur Abwehr bestimmter Auswüchse der Literatur hervorgebracht haben, ist heute das Wort Literatur selbst zum Schimpfwort geworden. Nur Literatur bezeichnet so etwas wie Mottenseelen, die um künstliche Lichter flattern, während draußen der Tag scheint.
  • Das Schreiben ist, so wie die Perle, eine Krankheit.
  • Die Wahrheit ist: praktisch begabten Literaten geht es heute ebensowenig schlecht wie anderen praktischen Menschen. Der Handel mit Bildern, Büchern, Möbeln, Genußmitteln, Filmideen und Schwindel jeder Art scheint sie ausreichend zu versorgen.
  • Dichten ist Gerichtstag halten über sich selbst; mit einem sicheren Freispruch.
  • Ich halte es für wichtiger ein Buch zu schreiben als ein Reich zu regieren. Und auch für schwieriger.
  • Wir haben also bloß die Frage zu untersuchen: Wie lesen Genies? Das weiß man aber. Genies haben die Eigenschaft, daß sie die Leistungen anderer selten anerkennen. Sie lesen nur die Bestätigung ihrer eigenen Ansichten, und diese langweilt sie.

Muth, Ludwig

  • Besteht Leseglück nicht manchmal im atemlosen Miterleben eines unseligen Schicksals, das zum Glück nicht unser Schicksal ist?
  • Die totale Alphabetisierung der Menschheit kann nur dann zu einem Heilsweg werden, wenn eine Lesekultur entsteht, die Tiefenerfahrung möglich macht, in denen das Buch schließlich zu einem Mittel der renzüberschreitung werden kann.
  • Selbst in festgefügte Diktaturen dringt das Buch ein, vermittelt alternative Ideen, verführt zum Aussteigen aus eingespurten Lebenskonzepten. Diktatoren fürchten das Buch nicht, weil es informiert, sondern weil es verändert.
  • Wenn ein Buch herausfordert, ohne zu überfordern, wenn es in einem ungestörten Fluss aufgenommen werden kann, in Konzentration und Hingabe, wenn sich ein anderes Welt- und Zeitgefühl einstellt, wenn der Leser von sich loskommt und doch in einem tieferen Sinne bei sich ist, dann, in diesen Augenblicken zweckfreien Daseins, wird Lesen glückhaft erlebt.

N

Nabokov, Vladimir

  • Ich denke wie ein Genie, schreibe wie ein guter Autor und spreche wie ein Kind.
  • ... jene "biographies romancees" (...), bei weitem die schlimmste aller bisher erfundenen Literaturgattungen...
  • Niederschrift meines ersten Romans - einer hochgestochenen Angelegenheit, die glücklicherweise von ebenso vielen Verlegern abgelehnt wurde, wie mein nächstes Buch Leser fand. (Das wahre Leben des Sebastian Knight)
  • So wie ich es sehe, gibt es zwei Arten von Büchern: Nachttisch und Papierkorb. Entweder liebe ich einen Schriftsteller glühend, oder ich lehne ihn ganz und gar ab.
  • Was wir bei Tschechow sehen, ist das Straucheln des Menschen, der strauchelt, weil er zu den Sternen aufblickt.

Nadler, Josef

  • Im Laden des Buchhändlers geben zwei Dämonen einander ein Stelldichein, der Dämon des Schreibens und der Dämon des Lesens.

Naipaul, V. S.

  • Alles, was ich an Wertvollem zu sagen habe, steht in meinen Büchern. Und alles, was ich darüber hinaus in mir habe, ist noch nicht vollkommen ausgeformt. Ich bin mir seiner kaum bewusst; es wartet auf das nächste Buch. [...] Ich bin die Summe meiner Bücher.

Naumman, Michael

  • Ein Verleger, der nicht von einer Krise des Buches spricht, hat seinen Beruf verfehlt.

Nestroy, Johann Nepomuk

  • Die Zensur ist das lebendige Geständnis der Großen, daß sie nur verdummte Sklaven treten, aber keine freien Völker regieren können.

Niederer, Rosette

  • Gute Bücher sind Zeitgewinn, schlechte Bücher Zeitverderber, gehaltlose Bücher sind Zeitverlust.

Nietzsche, Friedrich

  • Ein Buch, das man liebt, darf man nicht leihen, sondern muß es besitzen.
  • Der beste Autor wird der sein, welcher sich schämt, Schriftsteller zu sein.
  • Die schlechtesten Leser sind die, welche wie plündernde Soldaten verfahren: Sie nehmen sich einiges, was sie brauchen können, heraus, beschmutzen und verwirren das übrige und lästern auf das Ganze.
  • Gute Leser machen ein Buch immer besser, und gute Gegner klären es ab.
  • Den Stil verbessern, das heißt den Gedanken verbessern.
  • Die tiefsten Bücher werden wohl immer etwas von dem aphoristischen Charakter haben.
  • Freilich tut, um dergestalt das Lesen als Kunst zu üben, eins vor allem not, was heutzutage gerade am besten verlernt worden ist -, zu dem man beinahe Kuh und jedenfalls nicht 'moderner Mensch' sein muß: das Wiederkäuen.
  • Gut Buch will Weile haben.
  • Ich will keinen Autor mehr lesen, dem man anmerkt, er wollte ein Buch machen; sondern nur jene, deren Gedanken unversehens ein Buch werden.
  • Wer den Leser kennt, der tut nichts mehr für den Leser. Noch ein Jahrhundert Leser - und der Geist selber wird stinken.

Nonhoff, Sky

  • Entweder du umarmst ein Buch, oder du liest eine Frau.
  • In den Büchern steht all das, was möglich wäre.

Nooteboom, Cees

  • Ich habe nie Schriftsteller werden wollen. Das muss gelogen sein, doch würde ich sagen, ich wüsste genau, dass ich immer schon hätte Schriftsteller werden wollen, löge ich auch. Über kein anderes Thema erzählen Schriftsteller so viele Lügen wie über den Anfang. Jeder denkt sich seine eigene Genese aus.

Nothomb, Amelie

  • Wer meint, Lesen sei eine Flucht, liegt völlig falsch. Lesen bedeutet, sich der Wirklichkeit in ihrer konzentriertesten Form auszusetzen - was seltsamerweise lange nicht so erschreckend ist wie ihre ewigen Verdünnungen.

Norris, Kathleen

  • Schon der Gedanke, daß einen am Ende eines langen Tages ein gutes Buch erwartet, versüßt diesen Tag.

Nossak, Hans Erich

  • Alle Bücher sind Tagebücher, vom Autor her gesehen.
  • Daß Bücher oder Wörter noch nie Kriege, Konzentrationslager und Atombomben verhindert haben, ist nichts Neues. Man leidet manchmal unter der Vergeblichkeit, aber daraus einen großen Akt der Selbstbezichtigung zu machen wie Sartre es tut, ist doch etwas peinlich. Bücher sind immerhin Kardiogramme oder Expeditionsberichte.
  • Eine wahr Höllenqual ist jedoch die Durchsicht der Reinschrift. Dann scheint einem nichts mehr zu stimmen, der Ekel vor dem eigenen Machwerk ist kaum zu ertragen.
  • Vor allem ist interessant, was nicht in den Tagebüchern steht, das, was sie verschweigen. Das ist von großer Gegenständlichkeit.

Nothomb, Amelie

  • Manche großen Bücher beginnen mit einem Satz, der so unauffällig ist, daß man ihn sogleich vergißt und den Eindruck gewinnt, seit Anbeginn der Zeiten in diese Lektüre vertieft zu sein.

Novalis

  • Bücher in schönem Gewande - ein festlich gekleideter Freundeskreis, der uns mehr geben kann als die auserlesenste Gesellschaft.
  • Der Leser setzt den Akzent willkürlich; er macht eigentlich aus einem Buch, was er will.
  • Der Roman ist aus Mangel der Geschichte entstanden. Er setzt für den Dichter und Leser divinatorischen und historischen Sinn und Lust voraus. Er bezieht sich auf keinen Zweck und ist absolut eigentümlich.
  • Dichter und Priester waren im Anfang eins, und nur spätere Zeiten haben sie getrennt. Der echte Dichter ist aber immer Priester, so wie der echte Priester immer Dichter geblieben. Und sollte nicht die Zukunft den alten Zustand der Dinge wieder herbeiführen?
  • Eine ausgewählte Bücherei ist das einzige Parkett, auf dem wir uns mit den größten Geistern der Vergangenheit und der Gegenwart zwanglos unterhalten können.
  • Jedes Buch, das ich in einem Winkel liegen sehe, das der alltägliche Zufall mir in die Hände spielt, ist mir Orakel, schließt mir eine neue Aussicht auf, unterrichtet und bestimmt mich...
  • Lesen ist eine freie Operation. Wie ich und was ich lesen soll, kann mir keiner vorschreiben.
  • Man betrachte nur die Liebe. Nirgends wird wohl die Notwendigkeit der Poesie zum Bestandteil der Menschheit so klar als in ihr. Die Liebe ist stumm, nur die Poesie kann für sie sprechen.
  • Vielen wahren Büchern geht es wie den Goldklumpen in Irland. Sie dienen lange Jahre nur als Gewichte.
  • Vollkommene Bücher machen Vorlesungen unnütz. Das Buch ist die in Striche (wie Musik) gesetzte und komplettierte Natur. Die Malerei und Zeichnung setzt alles in Fläche und Flächenerscheinngen, die Musik alles in Bewegung, die Poesie alles in Worte und Sprachzeichen um.
  • Wenn man recht liest, so entfaltet sich in unserem Inneren eine wirkliche, sichtbare Welt nach den Worten.
  • Zukünftige Literatur. Es wird eine schöne Zeit sein, wenn man nichts mehr lesen wird, als die schöne Komposition - als die literarischen Kunstwerke. Alle anderen Bücher sind Mittel und werden vergessen, wenn sie keine tauglichen Mittel mehr sind und dies können die Bücher nicht lange bleiben.

O

Ohler, Norman

  • Lesen ist eine besonders genüßliche Form des Seitensprungs.

Ohne Autor

  • Bücher unterscheiden sich von anderen Propagandaträgern primär deshalb, weil ein einzelnes Buch Einstellung unfd Handlungsweise des Lesers verändern kann. Diese Wirkung ist von keinem anderen Medium zu übertreffen. (Von einem Mitglied des 'CIA Action Staff' aus: 'Foreign and Military Intelligence)

Ohnemus, Günter

  • ... habe ich immer Jobs gehabt, bei denen man Trinkgeld bekommt - Kellner, Schriftsteller, Taxifahrer.
  • Und dann haben die meisten Schreiber einen unüberwindlichen Hang zur Bibliothek, zum Kloster, wo sie schließlich herkommen: lesen und schreiben und kopieren und gewaltige Visionen haben - das ist das Leben.

Opitz, Detlef

  • Sammler sind, es ist ihre Art, ihr Elixier, von unausrottbarer Zuversicht.

Ortner, Manfred

  • Ein Bibliothek zu entwerfen ist eines der höchsten Privilegien in der Laufbahn eines Architekten.

Orwell, George

  • Und doch ist es auch wahr, daß man nichts Lesbares schreiben kann, wenn man nicht dauernd darum kämpft, die eigene Persönlichkeit unsichtbar zu machen. Gute Prosa ist wie eine Fensterscheibe.

Osborne, John

  • Auch das schlechteste Buch hat seine gute Seite: die letzte.

P

Paley, Grace

  • Literatur, Fiction, Poesie, was immer, schaffen Gerechtigkeit auf der Welt, weil sie sich zumeist auf die Seite der Schwächeren schlagen.

Pamuk, Orhan

  • Ein Buch in der Tasche zu haben, bedeutet gerade in unglücklichen Zeiten nicht weniger als dies: eine beglückende Welt mit sich zu führen.
  • Literatur ist der Versuch, sich von seinem Zuhause zu entfernen und sich zuhause zu fühlen.
  • Um glücklich zu sein, muss ich mich Tag für Tag mit Literatur beschäftigen.

Parks, Tim

  • Nichts ist angenehmer - und nichts umständlicher zu arrangieren -, als beim Essen zu lesen, Körper und Geist gleichzeitig zu befriedigen.

Pascal, Blaise

  • Die besten Bücher sind die, von denen jeder Leser meint, er hätte sie selbst machen können.
  • Das Letzte, was man findet, wenn man ein Werk schreibt, ist, zu wissen was man an den Anfang stellen soll.

Pasternak, Boris

  • Ein Buch ist ein Lebewesen... Es bildet sich wie das Rauschen des Waldes, immer stärker anwachsend; und plötzlich beginnt es zu reden.

Patel, Maya V.

  • Es ist sehr schwierig für einen Mann, der sich in Rosalind und Heloise, in Emma und die Gräfin von Malfi verliebt hat, sich mit jemandem zu begnügen der lediglich lebendig ist. Und wo wäre eine Frau, eines Sir Lancelot ebenbürtig?

Pavese, Cesare

  • Bücher sind keine Menschen, sie sind Mittel, um zu den Menschen zu gelangen.
  • Die Literatur ist eine Verteidigung gegen alle Unbill des Lebens.

Paz, Octavio

  • Ich stimme zu, daß Lesen Verstehen heißt, aber heißt es Betrachten? Die Kontemplation ist die höchste Form des Begreifens, weil sie lesen und verstehen in sich faßt.

Pennac, Daniel

  • Die große Kunst des Lesers! Dieses Schweigen nach dem Lesen!
  • Die paradoxe Wirkung des Lesens, die darin besteht, uns von der Welt abzulenken und dabei einen Sinn für sie zu finden.
  • Das Lesen ist nicht von der Organisation der täglichen Zeit abhängig, es ist, wie die Liebe, eine Seinsweise.
  • Der Mensch baut Häuser, weil er lebt, aber er schreibt Bücher, weil er weiß, daß er sterblich ist.
  • Der Begriff Reife ist, wenn es um Leküre geht, etwas Eigenartiges. Bis zu einem bestimmten Alter sind wir für manchen Bücher nie alt genug. Aber im Gegensatz zu guten Weinen altern Bücher nicht. Sie warten in unseren Regalen auf uns, und wir altern.
  • Der große Roman, der sich uns widersetzt, ist nicht unbedingt schwieriger als irgendein anderer. Zwischen ihm, so groß er auch sein mag, und uns, durchaus fähig, ihn zu verstehen, wie wir meinen, findet eine bestimmte chemische Reaktion nicht statt.
  • Der laut lesende Mensch exponiert sich total.
  • Die größte Lust des Lesers, dieses Schweigen nach dem Lesen.
  • Das Lesen ist eine Seinsweise, es geht nicht darum, ob ich Zeit dazu habe, sondern ob ich mir das Glück leiste.

Perlmutter, Barbara

  • Große Konzerne wie Bertelsmann können für Bücher Geld ausgeben, das sie nicht mit Büchern verdient haben.

Pessoa, Fernando

  • Die Literatur ist die angenehmste Art und Weise, das Leben zu ignorieren.
  • Die Literatur, wie letztlich jede Form von Kunst, ist das Eingeständnis, dass das Leben nicht ausreicht.

Peter, Enno E.

  • Wenn ich in einer Buchhandlung ein beliebiges Buch aus dem Regal ziehe, dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich Hochliteratur in den Händen halte auch sehr gering.

Peterson, Wilfred A.

  • Bücher sind eine Form von Unsterblichkeit. Die Worte von Menschen, deren Körper längst Staub sind, leben in ihren Büchern weiter. Bücher berichten über alle Größen, die je gelebt haben.

Petrarca, Francesco

  • Allein die Bücher gewähren eine Befriedigung, die bis ins tiefste Innere reicht, sie sprechen zu uns, sie raten uns, sie begleiten uns in einer harmonischen und lebendigen Vertrautheit.
  • Bücher geben eine tiefe innerliche Befriedigung. Sie sprechen zu uns, sie trösten uns, sie fesseln uns durch die Bande bedeutungsvoller und natürlicher Vertrautheit, und jedes Buch weckt den Wunsch, weitere kennen zu lernen.
  • Bücher haben manche ins Wissen, manche in den Wahnsinn geführt.
  • Die Bücher erfreuen uns im innersten Herzen. Sie sprechen mit uns, sie raten uns, sie sind uns in lebendiger Vertrautheit verbunden.
  • Eine auserlesene Büchersammlung ist der vortrefflichste Hausrat.
  • Ich wünsche mir, daß mich beim Lesen oder Schreiben der Tod überkommt.
  • Um aus Büchern Ruhm zu gewinnen, darf man sie nicht einfach nur besitzen, sondern man muß sie kennen. Man sollte sie nicht seiner Bibliothek, sondern seinem Gedächtnis anvertrauen.
  • Willst du mein Laster wissen? Ich kann von Büchern nicht genug bekommen, obwohl ich vielleicht schon mehr habe, als ich nötig hätte. Aber mit dieser Sucht verhält es sich wie mit jeder anderen: der Erfolg stachelt die Begierde nur an.

Petsinis, Tom

  • Große Literatur hat ihr eigenes Leben, das nicht nur die Zeit und den Ort des Autors, sondern auch seine Intentionen transzendiert.
  • Lesevergnügen ist etwas für die Privilegierten wie ein Glas Portwein nach dem Abendessen; die Armen haben durch die Schule des Lebens zu gehen und sich mit Brot und Bier zu begnügen.
  • Vielleicht ist der Schriftsteller - der, den nicht Geld, sondern die pure Notwendigkeit antreibt - eine Art Märtyrer, der seine Gesundheit und sein Glück opfert, um ein wenig Freude in das Leben der anderen zu bringen. Der wahre Schriftsteller ist ein tragischer Held, oft verborgen, hinter einer komischen Maske.

Phaedrus

  • Doppelt die Gabe des Buches: Lachen erregen, Leben bewegen.

Philosophia Monachorum

  • Die Lektüre ist eine Quelle, die vom Paradies Gottes ausgeht und die ganze Erde bewässert.

Pichette, Henri

  • Die Literatur ist nur schön im Bett der Welt.

Pine, Nathan

  • Es ist etwas Besonderes um Menschen, die am gedruckten Wort Interesse haben. Sie sind eine eigene Spezies: kundig, freundlich, wißbegierig - einfach menschlich.

Piontek, Heinz

  • Der Ausspruch, Lesen sei Lebensersatz, kann nur von jemandem stammen, der nicht gelebt hat. In der Abneigung gegen Leser lebt der primitive Argwohn fort, daß der stillsitzende Mensch etwas im Schilde führe.

Piper, Reinhard

  • Bücher begleiten uns durch unser Leben. Sie sind Mittel unserer Menschwerdung, sie vertiefen unser Bewußtsein.

Pivot, Bernard

  • Ich brauche das Schreiben nicht. Mein Glück, mein Laster, meine Leidenschaft: das ist die Lektüre.

Plinius der Ältere

  • Der Ruhm muß uns folgen, nicht wir dürfen ihn suchen. Wenn er zufällig nicht folgt, so ist die Handlung, weil sie nicht berühmt geworden, darum nicht weniger schön.

Plinius der Jüngere

  • Beim Herkules! Wie alle anderen guten Sachen ist auch ein gutes Buch um so besser, je länger es dauert.
  • Es wundert mich, wie tausende erwachsener Menschen so albern sind, im Zirkus immer wieder die rennenden Pferde anzustarren... Während andere ihre Zeit mit den unsinnigsten Dingen verplempern, verbringe ich meine mit Lesen und Schreiben in geistiger Tätigkeit.
  • Kein Buch ist so schlecht, daß es nicht in irgendeiner Weise Nutzen stiften könnte.

Polgar, Alfred

  • Bruder Buch, was bist du für ein ohnmächtiger, kalter Freund in Augenblicken der Not!
  • Der Leser würde an dem vielen Zeug, das er zu sich nimmt, ersticken, wäre nicht das Vergessen, dieser segensvolle Schlußeffekt aller Hirnperistaltik.
  • Es kommt also nicht so sehr darauf an, daß ein Buch die richtigen Leser, als vielmehr darauf, daß die richtigen Leser die für sie richtigen Bücher finden.
  • Zehn Bücher, Neuerscheinungen: Sie sind ziemlich schwer und reichen für zwei Hosen als Faltenglätter. Waagerecht übereinandergelegt, bilden sie einen Hügel, auf den postiert ich mühelos zu dem, was oben auf dem Kasten steht, hinlange. Ein Band ist schmal genug, um zur Stütze des wackligen Tischfußes zu taugen. Die Lücken im dritten Regal des Bücherschrankes werde ich jetzt, mit den neuen zehn Stück, herrlich ausfüllen, und die Literatur dort wird endlich, aus ihrer schiefen Lage befreit, grade stehen zu können.

Polt-Heinzl, Evelyne

  • In Filmen lieben wir die schlafenden Kinder. Bei deren Anblick geht selbst Film-Bösewichten das Herz über. Aber hat schon wer bemerkt, wie anmutig Menschen sind, wenn sie Bücher lesen?

Popper, Karl

  • Ein Mensch, der ein Buch verständnisvoll liest, ist ein seltenes Wesen.

Poschardt, Ulf

  • Bücherwände sind wie Partituren: sie sind variable Tapeten, auf denen geistes- und kulturgeschichtliche Zusammenhänge sich stets neu arrangieren lassen.
  • Die Gier der Leseratte führt mit jedem Umzug zu immer größeren Katastrophen, bis nach der Phase der Gier jene der Auswahl folgt, in der die Bibliothek von allem Makel gereinigt wird. Die falsche Ausgabe, der bescheuerte Bestseller, die lächerliche Denkschule: sie werden entsorgt.

Postman, Neil

  • Das Kind wird nämlich dadurch erwachsen, dass es jene Art von Verstand ausbildet, die wir von einem guten Leser erwarten; dazu gehören ein kräftiger Individualismus, die Fähigkeit, logisch und folgerichtig zu denken, die Fähigkeit, gegenüber Symbolen eine distanzierte Haltung einzunehmen, die Fähigkeit, mit einem hohen Grad von Abstraktion umzugehen, und die Fähigkeit, die unmittelbare Befriedigung von Bedürfnissen aufzuschieben.

Pound, Ezra

  • Es ist nicht einzusehen, weshalb derselbe Mensch mit achtzehn und mit achtunvierzig dieselben Bücher schätzen sollte.
  • Es gibt eine Eigenschaft, die alle großen Dichter gemeinsam haben: Man braucht keine Schulen und Hochschulen, um sie am Leben zu erhalten. Schließt sie aus dem Lehrplan aus, begrabt sie im Staub der Bibliotheken - manch liebes Mal wird ein Leser aufs Geradewohl, unsubventioniert und unbestochen, sie hervorholen, sie wieder, mir nichts, dir nichts, ans Licht bringen.
  • Lesen, indes der weiße Flügelschlag der Zeit uns streift, ist das nicht Seligkeit?

Powers, Richard

  • Das Medium Buch mag alt sei, und es funktioniert dennoch wie kein anderes. Tatsächlich hat kein anderes Medium, so technisch avanciert es auch sein mag, das gedruckte Wort in seiner eigentlichen Qualität übertroffen: im Evozieren von fremden, virtuellen Realitäten in den Köpfen eines lesenden Publikums.
  • Ich glaube, dass der beste Weg, eine Art Autopsie unserer Hoffnungen und Ängste vorzunehmen, auch im Maschinenzeitalter nicht über die Beschreibung der Zukunft führt, sondern über das Morgen von Gestern.

Powys, John Cowper

  • Hauptsache ist, daß wir uns in der kurzen Zeitspanne zwischen Dunkelheit und Dunkelheit, die wir unser Leben nennen, spannend und leidenschaftlich unterhalten; unschuldig, wenn es sich machen läßt - und was würde sich dazu eher anbieten als Bücher?

Praschl, Peter

  • Man kann, auch das ist bekannt, auch nach der Lektüre von papierenen Büchern oder Papyrus-Rollen, ebensogroßen Flachsinn im Kopf haben als nach der Lektüre von elektronischen Texten. Da ich alt genug bin, um vor der Erfindung des Internets manisch gelesen zu haben und manische Leser gekannt zu haben, weiß ich sehr gut, dass Bücherleser so große Idioten sein können wie Internetleser.

Prentice, Gerard

  • Bücher sind für viele Leute nur Möbel aus Papier.

Preußler, Otfried

  • Die Kritik der Kinder besteht darin, dass sie die Bücher weglegen.

Prevost, Marcel

  • Die Bekanntschaft mit einem einzigen guten Buch kann ein Leben ändern.

Prinz, Friedrich

  • Bücher - das sind Gespräche über Jahrhunderte, ja über Jahrtausende hinweg, man kann nicht früh genug damit beginnen.

Proust, Marcel

  • Das wahre Leben, das endlich entdeckte und aufgehellte, das einzige infolgedessen von uns wahrhaft gelebte Leben, ist die Literatur.
  • Es scheint, daß der Geschmack an Büchern zusammen mit der Intelligenz wächst.
  • In Wirklichkeit ist jeder Leser, wenn er liest, ein Leser nur seiner selbst. Das Werk des Schriftstellers ist dabei lediglich eine Art von optischem Instrument, das der Autor dem Leser reicht, damit er erkennen möge, was er in sich selbst vielleicht sonst nicht hätte erschauen können.

Puschkin, Alexander

  • Genauigkeit und Kürze – das sind die ersten Eigenschaften der Prosa. Sie verlangt Gedanken und nochmals Gedanken.
  • Wir wissen, daß die Billigkeit eines Buches nicht die Uneigennützigkeit des Autors beweist, sondern entweder großen Absatz oder gänzlichen Mangel an Absatz.

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